DE7813009U1 - Jerseybahn mit flanell- oder lodencharakter - Google Patents

Description

Deutsche Gebrauchs- Anlage 1 zur Eingabe vom

musteranmeldung 13. Juni 1978 - Dn/Wl

BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk Zentralbereich Patente, Harken und Lizenzen Jerseybahn mit Flanell- oder Lodencharakter I Die vorliegende Neuerung betrifft eine Jerseybahn aus Acryl/

* Wolliaischgarnen mit Flanellcharakter oder Loden-Charakter.

I Der neuerungsjemäße Warencharakter wird dadurch erzielt, I daß man ein bestimmtes Garn auf einer Single-, Rundstrick- I 5 oder Kettwirkmaschine zu einer Ware mit glatter bzw. I strukturloser Oberfläche verstrickt und diese Ware dann

ν einer bestimmten weiteren Behandlung unterwirft.

f Das gemäß der Neuerung einzusetzende Garn ist ein 3-Zylinder

$ Bauschgarn aus einer schrumpfbaren Acrylfasertype, Wolle

I 10 und gegebenenfalls einer weiteren, nicht-schrumpfbaren

i Faser.

Die schrumpfbare Acrylfasertype hat hierbei einen Einzelfasertiter von 1 - 5 dtex und eine Stapelfaserlänge von 15 ca.40 - 80 mm. Sie hat einen Kochsehrumpf, der dem fertigen Garn unter Berücksichtigung der Verarbeitung einen Garnkochschrumpf von ca. .10 - 35# verleiht.

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Das Garn enthält die schrumpfbar** Type in Mengen von 20 - 70% neben 10 - 60% Wolle und gegebenenfalls der nichtschrumpfenden Type, die eine Schnittlänge von ebenfalls 40 - 80 mm und einen Titer von 1-5 dtex aufweist. Das 3-Zylinder-Garn soll einen Kochschrumpf von ca. 10-35 % haben, vorzugsweise ca. 20%. Es hat einen Titer von etwa Nm 20/1 bis etwa Nm 120/1 mit einem Spinnalpha von etwa 70 bis etwa 110.

Zwei typische Garnkonstruktionen _t mit denen auch die beiliegenden Jerseys als Musterbeispiele gearbeitet wurden, sind folgende:

Nm 95/1 Acryl-Schrumpf-Faser 1,8 dtex.60 mm Schnittlänge 40%

Acryl-Normal-Faser 1,6 dtex.40 mm Schnittlänge 45%

Wolle 15% Spinnalpha ca. 90 - Garnschrumpf ca. 20%

Nm 65/1 Acryl-Schrumpf-Faser 1,8 dtex.60 mm Schnittlänge 40% Acryl-Normal-Faser 1,6 dtex.40 mm Schnittlänge 30% Wolle 30%

Spinnalpha ca. 90 - Garnschrumpf ca. 20%

Es handelt sich also bei diesen S-Zyl.-Acryl/Woll-Bauschgarnen im wesentlichen um eine homogene Fasermischung von noch schrumpfbaren Acry!-Fasern (ca. 20% Schrumpfvermögen) und Wolle, deren Feinheit sich nach der Nm-Ausspinnung und gewünschtem Warengriff (Florcharakter - seidig weich bis rustikal kernig) richtet. Bei Kochtemperatur erfolgt dann der Schrumpf der noch schrumpfbaren Fasern, was einen Schrumpf- sowie Bauscheffekt der ausgeschrumpften Acryl-Fasern sowie der Wolle hervorruft.

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Diese 3-Zylinder-Garne werden dann, wie oben angegeben, in im wesentlichen einer glatten Bindung verstrickt. Wichtig ist, daß die Oberfläche einen im wesentlichen glatten Charakter zeigt und nicht durch die Bindung deutliche Strukturen aufweist.

Unter Berücksichtigung des Garnschrumpfes von ca. 20 % wird das ungeschrumpfte Rohgarn abgestrickt. Da die nachfolgende Stückschrumpfung durch eine Kochbehandlung der Ware sowie die anschließende Ausrüstung ein Fertiggewicht bewirkt, was etwa 30 - 50 96 über dem Rohgewicht liegt, muß eine entsprechende Roheinstellung im voraus gewählt werden. Der effektive Schrumpf der Ware wird von der Bindung und dem Rohwarengewicht beeinflußt, so

15 daß ein Vorversuch zu empfehlen ist.

Die gestrickte Rohware wird dann im Stück (durch eine Kochbehandlung) geschrumpft und anschließend entweder auf eine der Fasertypen, also Acryl bzw. Volle oder auch auf beide, als Melange oder uni gefärbt.

Nach dieser Färbung wird die Ware getrocknet und vorzugsweise auf einer Rauhmaschine zwischen etwa 2 und 5 Passagen gerauht. Die Zahl der Passagen richtet sich nach der gewünschten Flordichte sowie nach der Warenfestigkeit. Eine festere Ware benötigt mehr Passagen.

Danach wird die Ware vorzugsweise auf einem geheizten Polrotor bei einer Temperatur zwischen 100 und 200 ⁰C geschoren. Die geheizte Polrotor-Behandlung vor dem eigentlichen Scheren bringt den Warenflor in einen Strich und fixiert dabei die Acrylfasem in Strichrichtung. Die Florhöhe kann nach Belleben gewählt werden.

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Einen Pfirsichhaut-Charakter erreicht man durch eine extrem tiefe Schur, einen Loden-Charakter durch einen längeren Flor.

Anschließend wird die Ware gespannt, wobei die Spannbreite sowie die Voreilung so zu wählen ist, daß die Ware formbeständige Werte zeigt. Nötigenfalls muß ein zweiter Krumpfgang erfolgen. Die genannten Stoffbreiten richten sich verständlicherweise nach den Durchmessern bzw. Breiten der Strick/Wirkmaschinen, nach Bindung, Garn-Nm und Warengewicht.

Als letzte Ausrüstung erfolgt eine Finishdekatur. Diese Finishdekatur ist insbesondere wichtig für den WoIl-Anteil/ Durch die homogene Acryl/Woll-Mischung, der vorangegangenen Stückschrumpfung und der damit eingetretenen Volumenserhöhung der Ware sowie der vorangegangenen Rauh/Scherausrüstung kommt der Effekt dieser Dekaturbehandlung voll zur Wirkung.

Die typischen Merkmale dieser neuerungsgemäßen Jerseybahn sind :

a) Das Warengewicht dieser Jersey bahn liegt zwischen und 40 56 leichter als andere WoIl- und Mischqualitäten bei vergleichbarem Volumen (begründet durch das Bauschvermögen dieses Garnes in Verbindung mit den Eigenschaften der Wolle, insbesondere mittels einer Stückschrumpfung).

b) Diese Jerseybahn weist einen eehr hohen Warenschluß auf

auf, der bei Jerseybahnen aus anderen WoIl- und Misch-

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garnen nur durch ein wesentlich höheres Warengewicht erzielbar ist (begründet durch den Garnschrumpf-Bausch) mittels einer Stückschrumpfung).

c) Der Flanellflor stellt eine homogene Mischung aus Acryl- und Wollfasern dar in einer besonders auffallenden Dichte (diese Flordichte liegt begründet im Rauheffekt, der nur über das Bauschgarn in seiner Intensivität ermöglicht wird).

Der Flanellflor zeigt weiterhin eine vollkommen gleichmäßige Florhöhe, gleichzeitig eine durchgehende und stabile Florrichtung (begründet in einer Polrotor-Schermethode - aufgeheizt - und einer Dekatur). Der Florgriff kann variieren von einem Pflrsiehhaut- Charakter (bei Tiefschür) bis zu einem Loden-Charakter (Hochschur).

Bei einer tiefen Florhöhe ist dabei der Flor völlig pillingfrei, was bereits ein entscheidendes Merkmal dieser Neuerung darstellt.

d) Diese einzelnen Merkmale, wie der Gesamtcharakter dieser Jerseybahnen, sind bei anderen Flanell- (Loden-)Jerseys aus anderen WoIl- und Mischgarnen nicht erzielbar.

²^ Ausführungsbeispiele der genannten Jerseybahnen gemäß der Neuerung sind als Muster beigefügt.

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MusterbelBpiel-Bezeichung

	IO	5	1	Rm 95/1 Acryl-S-Faser	1,8	dtex	. 40%	. 40%	Roh-
	09		2	Acryl-N-Faser	1,6	dtex	. 45%	gewicht
	S VO		2 a	Wolle			155	ca. gr.
				28er Interlock-Maschine	ca	. 175	gr. Fertiggewicht	118
φ te		10		28er Interlock-Maschine	ca	. 210	gr. Fertiggewicht	140
OP O				28er Interlock-Maschine	ca	. 210	gr. Fertiggewicht	140
CD CO						(vollerer Flor)
IN»
r* *			Nm 65/1 Acryl-S-Faser	1,8	dtex

Acryl-N-Faser Wolle

1,6 dtex. 30% 30%

3 20er Interlock-Maschine 4 20er Wevenit-Maschine 4 a 20er Wevenit-Maschine

5 28er Single-Maschine 6 28er Single-Maschine

ca. 185 gr. ca. 200 gr. ca. 200 gr.

ca. 140 gr. ca. 120 gr.

Fertiggewicht 125

Fertiggewicht 135

Fertiggewicht 135 (vollerer Flor)

Fertiggewicht 95

Fertiggewicht 83

Claims (1)

1. I * I t « ■

   Gebrauchsmuster- '· 'Anlage ß-ZTsr.Öiiugabe vom

   anmeldung G 78 13 009.3 λ..13. ötoi.WÖ '..'- Dn/Wl

   Schutzanspruch

   Jerseybahn mit Loden- oder Flanellcharakter,dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem 3-Zylinder-Bauschgarn besteht, das seinerseits aus 20 - 70 % schrumpfbaren Acrylstapelfasern der Schnittlänge 40 - 80 mm und vom Titer 1-5 dtex, 10 - 60 % Wolle und gegebenenfalls nichtschrumpfenden Fasern besteht, wobei das Garn vor dem Schrumpfen einen Garnkochschrumpf von 10 - 35 %_t einen Spinnalpha von 70 - 110 und einen Titer von Nm 20/1 bis Nm 120/1 aufweist.

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