DE4332385C2 - Textile Maschenware und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Textile Maschenware und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine textile Maschenware, die
zumindest bereichsweise in der Bindung Rechts/Links-Futter
gearbeitet ist, mit wenigstens einem zu Maschen verstrick
ten Grundfaden und wenigstens einem an bestimmten Stellen
eingebundenen Futterfaden, der zwischen diesen eingebunde
nen Stellen flottliegt.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung einer solchen Maschenware.
Sogenannte einflächige Futterware ist ein Kuliergewirk
oder -gestrick in der Bindung Rechts/Links-Futter einfach
oder plattiert nach DIN 62051. Die Ware findet normaler
weise hauptsächlich Verwendung bei der Herstellung von
Sweatshirts, bei Trainingsanzügen und dergleichen, wobei
gegebenenfalls die Futterseite auch aufgerauht sein kann.
Durch mustergemäßes Einbinden des Futterfadens in das
einflächige Grundgestrick läßt sich auch eine gemusterte
Futterware erzeugen. Es sind die sogenannte Längsstrei
fen, Diagonal- und kreuzweise versetzte Futterfadenlegung
bekannt. Die Einbindung des Futterfadens kann gleichmäßig
oder in größeren Abständen erfolgen. So bedeutet z.Bsp.
die Legung 1 : 3, daß während eine Masche des Grundgestrickes
den Futterfaden einbindet über den nächsten drei
Maschen der Futterfaden flott liegt.
Insbesonders schwere Futterware, bei der in jeder Maschen
reihe zwei Futterfäden liegen (Doppelfutter), findet auch
als Oberbekleidungsstoff für Damenoberbekleidung Verwen
dung.
Aus dem DE-GBM 85 30 076 ist ein Jersey mit Webtweedcha
rakter in Single-Einfach-Futterqualität bekannt, bei dem
als Futterfaden ein Acryl/Woll- oder Acryl-Woll-Baumwoll
mischgarn mit 30 bis 70 Gewichtsprozent Acrylfaseranteil
garnfarbig in kontrastierender Farbfolge eingesetzt ist.
Die Futterbindung 1 : 3, 2 : 2, 1 : 2 oder 1 : 1 kann jeweils
versetzt oder unversetzt und jeweils für die Warenbahn
durchgehend oder in Kombination verwendet werden. Der
überwiegende Anteil der Acrylfasern in dem Mischgarn des
Futterfadens ist vorzugsweise schrumpfend, d. h. mit einem
Schrumpf von 10 bis 35%, insbesondere von 15 bis 20%,
wobei aber das Mischgarn im gefärbten und geschrumpften
Zustand, vorzugsweise als Acryl-Bausch-Wollmischkammgarn
verstrickt ist. Das die in einer bestimmten Farbfolge
verarbeiteten ausgeschrumpften farbigen Woll-Mischbausch
garne als Futterfäden enthaltende Rohgestrick ist einer
Walkbehandlung mit anschließendem Scherprozeß und Dekatur
unterworfen worden, bei der gegebenenfalls noch ein ge
ringfügiges nachträgliches Bauschen der Futterfäden er
zielt wird.
Die Herstellung eines solchen Gestrickes ist verhältnis
mäßig kostenaufwendig, weil für die einzelnen angefärbten
Mischgarne ein entsprechendes Farbgarnlager unterhalten
werden muß, abgesehen davon, daß die Walkbehandlung einer
solchen wollhaltigen Jerseystrickware u. a. deshalb nicht
ganz einfach ist, weil Breitenprobleme auftreten und der
Qualitätsausfall u. a. von Farbe und Wollpartie der Garne
stark beeinflußt wird. Daneben ist die Auflösung der
Futterschlingen derart, daß der Futterfaden optisch als
"Schußfaden" in Erscheinung tritt, bei der Verarbeitung
von bauschigen Garnen stark behindert, was wiederum in dem
Warencharakter zum Ausdruck kommt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich die Erfin
dung die Aufgabe gestellt, eine einflächige Maschenware zu
schaffen, die sich durch einen tweedartigen Warencharak
ter, der dieser Maschenware neue Anwendungsgebiete eröff
net, und durch einfache flexible Herstellungsmöglichkeiten
bei hoher gleichbleibender Qualität auszeichnet.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die eingangs genannte
textile Maschenware erfindungsgemäß die Merkmale des
Patentanspruchs 1 auf.
Da der Futterfaden nach Art eines gewebten durchgehenden
Schußfadens in Erscheinung tritt, ergibt sich ein Waren
charakter, der jenem eines gewebten Tweedstoffes ähnelt.
Die neue Maschenware kann deshalb entsprechende inter
essante Einsatzgebiete, insbesondere auf dem Gebiet der
Damenoberbekleidung finden, wenngleich sie naturgemäß
nicht in ihrer Verwendung darauf beschränkt ist.
Der Futterfaden ist in der stückgefärbten Ware um zumin
dest 10% in seiner Länge verkürzt, wobei die Verkürzung
vorzugsweise zwischen 15 und 25% liegt, so daß die langge
streckten "Henkel" und Flottungen des Futterfadens sich
wie ein gewebter Schußfaden optimal optisch darstellen.
Gleichzeitig zeichnet sich die Maschenware durch eine von
Partie zu Partie in hohem Maße gleichbleibende Qualität,
insbesondere hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Breite
aus.
Diese Verkürzung der Futterfäden kann durch einen Anteil
von mindestens 20%, vorzugsweise 35 bis 40% synthetischer
Schrumpffasern erzielt werden, die, wie erwähnt, eine
Verkürzung der Fadenlänge von mindestens 10%, vorzugsweise
zwischen 15 und 25% ergeben.
Neben den Schrumpffasern auf der Grundlage schrumpfbarer
Synthetikfasern können alle weiteren Faserarten und/oder
Effektfasern und/oder Effektstrukturen, z.Bsp. Noppen als
homogene oder nicht homogene (z.Bsp. Jasp´s) Fasermischung
diesen Schrumpffasern des Futterfadens zugemischt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn wenigstens ein Futter
faden zumindest teilweise aus einem schrumpfbaren Faserma
terial in Form eines gesponnenen Garnes (Gespinstes)
besteht. Dieses Schrumpfgarn kann wenigstens als Einzel
faden, aber auch in unterschiedlicher Fasermischung und/
oder Fadenkonstruktion, z.Bsp. als Vorgarn bzw. Lunte,
eines Jasp´s, als Verzwirnung als Futterfaden eingesetzt
werden und damit die erforderliche Verkürzung desselben
bei der Schrumpfung auslösen.
Anstelle einer homogenen Fasermischung aus Schrumpffasern
und anderen Fasern für das Schrumpfgarn, kann auch ein
Stapelfasergarn, das zu 100% aus Schrumpffasern besteht,
als Futterfaden eingesetzt werden. Dieses reine Schrumpf
garn kann wiederum jeweils wenigstens als Einzelfaden
und/oder als Jasp´, Zwirn oder Fachung mit anderen
Schrumpfgarnen der oben beschriebenen, insbesondere homo
genen Fasermischung den Futterfaden bilden.
Anstelle des beschriebenen Schrumpfgarnes aus 100%
Schrumpffaser (Stapelfaser) kann auch ein Endlosfaden,
texturiert oder untexturiert, aus schrumpffähigem Materi
al, mit den im Vorstehenden beschriebenen Möglichkeiten
der Fadenkombination mit anderen Schrumpfgarnen treten und
den Futterfaden bilden. Natürlich ergeben sich hier auch
Kombinationen mit Schrumpfgarnen, die aus 100% Stapelfaser
bestehen.
Besondere Effekte bspw. in Gestalt von Schlingen/Boucl´-Wir
kung kann eine Kombination von Schrumpfgarn oder
schrumpffähigem Endlosfaden mit anderen Garnen oder End
losfäden, die nicht als Schrumpfgarn wirken, bringen, da
diese sich bei der durch die Schrumpfung eintretenden
Verkürzung der Schrumpfgarne im Gegensatz dazu nicht
verkürzen.
Ein zu geringer Anteil von Schrumpffasern an dem Futter
faden kann die Faden- und damit die Breitenreißfestigkeit
der Maschenware in Frage stellen. Es werden deshalb die
eingangs angeführten Mindestanteile von 20% (vorzugsweise
35 bis 40%), von Einzelfällen abgesehen, in der Regel
nicht unterschritten werden können. Bei der vorzugsweise
verwendeten homogenen Fasermischung von ca. 35 bis 40%
Schrumpffaseranteil ziehen sich, wie die Praxis gezeigt
hat, beim Schrumpfvorgang die Schrumpffasern so in den
Fadenkern zurück, daß der Fadenmantel weitgehend von den
verbleibenden nicht schrumpfenden Fasern gebildet wird.
Bei einem höheren Anteil als 40% Schrumpffasern ist dieser
Effekt merklich verringert. Gleichzeitig mit der Schrump
fung geht eine Bauschung des Fadens einher, die je nach
der verwendeten Faserart dem gebauschten Faden eine Ähn
lichkeit mit einem gewalkten Wollfaden verleiht, so daß
die Maschenware insgesamt einen betont wolligen und damit,
falls erwünscht, einen Wolltweedeffekt zeigt, ohne daß
Wollfasern vorhanden sein müssen.
Die beschriebene homogene Fasermischung für den Futter
faden bringt für die neue Maschenware eine breite Palette
farblicher Musterungsmöglichkeiten mit sich. So kann z.
Bsp. zumindest ein Futterfaden wenigstens teilweise aus
einem Fasermaterial bestehen, das im Vergleich zu dem
Grundfaden unterschiedlich anfärbbar ist. In diesem Zu
sammenhang kann besonders die Baumwoll/Zellwoll-Leinen
anfärbung interessant sein, wobei durch Polyesterzumi
schung oder durch Acryl-Wollmischungen sich weitere färbe
technische Möglichkeiten ergeben. Diese Musterungsbreite
kann erweitert werden durch die bereits beschriebenen
Kombinationsmöglichkeiten in der Futterfadenkonstruktion,
z.Bsp. durch Zwirnung, Jaspierung etc.
Da die Futterseite den Charakter der neuen Maschenware
entscheidend bestimmt, lassen sich über den Futterfaden
auch verschiedene Mustereffekte erzielen. So kann zumin
dest ein Futterfaden in der Futterbindung oder -legung
1 : 1, 1 : 2, 2 : 2 oder 1 : 3 jeweils versetzt oder unversetzt
verarbeitet sein. Diese Futterbindung kann über die ganze
Warenbreite gleichmäßig durchgehend sein, doch kann die
Anordnung auch derart getroffen sein, daß der Futterfaden
in einer über die Warenbreite unterschiedlichen Futter
bindung verarbeitet ist. Auch der Abstand der Futterreihen
in Warenlängsrichtung kann mustergemäß variieren, wie
überhaupt die ganze Maschenware bindungsgemustert ausge
bildet sein kann. Dazu kann auch das Grundgestrick oder -ge
wirk eine Bindungsmusterung aufweisen und/oder aus
verschieden anfärbbarem Fasermaterial gearbeitet sein.
Optisch erhöht sich z.Bsp. der Tweedeffekt, wenn der
Grundfaden und der Futterfaden in der Farbtiefe oder im
Farbeffekt unterschiedlich anfärben. Eine dafür geeignete
Faserkombination ist etwa:
Grundfaden 100% Baumwolle, Futterfaden: Acrylschrumpf
faser, Polyester, Baumwolle im Verhältnis 40/30/30 oder
zwei Futterfäden aus Acryl-S-Faser in einem Anteil von
40%, aber mit unterschiedlichen Baumwoll-Polyester-Faser
mischungen.
Zur Erhöhung der Reißfestigkeit der Maschenware oder zur
Erzielung eines besonderen Warencharakters kann der Grund
faden auch aus Endlosfasern (Filamenten) oder Stapelfasern
jeweils ganz oder teilweise bestehen; es kann sogar
schrumpfbares Fasermaterial (gegebenenfalls in Mischung
mit anderen nicht schrumpfbaren Fasermaterialen) für den
Grundfaden eingesetzt werden, um einen besonderen Effekt
zu erzielen.
Zur Herstellung der neuen Maschenware auf einer Strick- oder
Wirkmaschine kann erfindungsgemäß derart vorgegangen
werden, daß zunächst eine Rohware zumindest bereichsweise
in der Bindung Rechts/Links-Futter aus wenigstens einem
Grundfaden und wenigstens einem ungeschrumpften Futter
faden mit Flottungen gearbeitet wird, die an bestimmten
Stellen jeweils als Henkel in Maschen eines Grundgestrickes
eingebunden werden und daß anschließend die Rohware
einer Schrumpfbehandlung unterworfen und dabei der Futter
faden in der Breiten-Richtung der Ware unter Verkürzung
seiner Länge schrumpfen lassen wird.
Diese Schrumpfbehandlung ist in der Regel eine Naß- oder
Dampfbehandlung auf erhöhter Temperatur (Kochtemperatur),
bei der darauf geachtet wird, daß die Maschenware in der
Breite unbehindert einschrumpfen kann. Diese Schrumpf
behandlung erfolgt im Rahmen der üblichen Ausrüstung oder
Stückfärbung. Die verwendeten Stückfärbeverfahren sind
herkömmlicher Art. Die Herstellung der neuen Maschenware
zeichnet sich sowohl durch optimale Rationalität als auch
durch optimale Flexibilität auf, weil zum einen keine
Farbgarnlager unterhalten werden müssen und zum anderen
die Stückfärbung die ungeschrumpfen Futterfäden enthalten
den Rohware nahezu unbeschränkte Farbmöglichkeiten bietet,
die durch die Möglichkeit der Zumischung unterschiedlich
anfärbbar Faserarten zu den Schrumpffasern noch erhöht
wird. Dadurch, daß das den jeweiligen Futterfaden bildende
Rohgarn erst bei der Stückfärbung geschrumpft wird, ergibt
sich eine "ungebremste" Verkürzung des Futterfadens, die
wiederum zu einer optimalen Darstellung des Schußfaden
effektes in der fertigen Ware führt. Da die Schrumpfkom
ponente der Schrumpffaser konstant ist, ist ein optimal
gleichbleibender Qualitätsausfall hinsichtlich der Waren
beschaffenheit und, wie bereits erwähnt, der sehr wichti
gen Breite gewährleistet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen jeweils in
schematischer Darstellung und im Ausschnitt:
Fig. 1 eine Rohware mit ungeschrumpftem Futterfaden als
Vorstufe zur Herstellung einer Maschenware gemäß
der Erfindung und
Fig. 2 eine Maschenware gemäß der Erfindung in der
Futterbindung oder -legung 1 : 3.
Bei der Herstellung der in Fig. 2 dargestellten neuen
Maschenware wird zunächst beispielsweise auf einer Sing
lejersey-Rundstrickmaschine eine Rohware nach Fig. 1 in
der Bindung Rechts/Links-Futter (einfach) gestrickt. Diese
Rohware besteht aus einem aus einem Grundfaden 1 in der
Rechts/Links-Grundbindung gestrickten Grundgestrick 2, in
das in jeder Maschenreihe ein Futterfaden 3 in Futter
legung eingearbeitet ist. Dieser Futterfaden 3 ist in
jeder Maschenreihe jeweils über Henkel 4 in Maschen des
Grundgestrickes 2 eingebunden; zwischen zwei benachbarten
Henkeln 4 ist jeweils eine Flottung 5 vorhanden. Ersicht
lich liegt der Futterfaden 3 im wesentlichen auf der
Warenrückseite.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Futter
faden 3 in der Legung 1 : 3 verarbeitete wobei die Henkel 4
in aufeinander folgenden Maschenreihen gegeneinander
versetzt sind. Dieses Ausführungsbeispiel ist nicht be
schränkend; abhängig von dem gewünschten Warencharakter
können auch andere Futterfadenlegungen gewählt werden
(versetzt oder unversetzt), die Verteilung der Futterfäden
3 über die Maschenreihen kann verschieden sein, d. h. es
können auch Maschenreihen ohne Futterfaden gearbeitet
sein, wie es auch möglich ist, daß sich die Legung des
Futterfadens 3 über die Warenbreite mustergemäß verändert.
Der Grundfaden 1 besteht aus einem geeigneten Fasermateri
al beispielsweise Baumwolle. Der Futterfaden 3 besteht
zumindest teilweise aus einem schrumpfbaren Fasermaterial
und ist auf den Grundfaden 1 mit Rücksicht auf den zu
erzielenden Warencharakter abgestimmt.
Die so hergestellte Rohware, die Futterreihen in rohwei
sem, also noch schrumpfbarem Zustand enthält, wird nunmehr
in einer nachfolgenden Stückausrüstung oder Stückfärbung
einer Schrumpfbehandlung unterworfen, die im wesentlichen
aus einer Naß- oder Dampfbehandlung bei Kochtemperatur
besteht. Bei dieser Schrumpfbehandlung wird eine Schrump
fung, d. h. Längenverkürzung, der Futterfäden 3 in den
einzelnen Maschenreihen erzielt, die mindestens 10% be
trägt, vorzugsweise aber zwischen 15 und 25% bezogen auf
die ungeschrumpfte Länge beträgt. Durch diese Verkürzung
der Futterfäden 3 werden die schlingenförmigen Henkel 4
der Rohware nach Fig. 1 zum Verschwinden gebracht, so daß
die geschrumpften Futterfäden 3 nunmehr im wesentlichen
längsgestreckt als Schußfäden vorliegen, wie dies in Fig.
2 dargestellt ist. Die Maschenware erhält damit den Cha
rakter eines gewebten Tweedstoffes.
Das Fasermaterial für den Grundfaden 1 ist im Hinblick auf
den zu erzielenden Warencharakter gewählt; es ist in der
Regel nicht schrumpfbar, doch sind auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Grundfaden zumindest teilweise aus
schrumpfbarem Fasermaterial besteht. In diesem letztge
nannten Fall erfährt dann auch das Grundgestrick 2 bei der
Schrumpfbehandlung eine Schrumpfung, mit der Ergebnis, daß
sich u. a. eine sehr dichte Ware erzielen läßt.
Für den Futterfaden 3 werden zu Garn versponnene syntheti
sche Schrumpffasern, beispielsweise Acrylnitrylfasern in
Form von Stapelfasern in einem Anteil von mindestens 20%,
vorzugsweise 35 bis 40% verwendet, wobei in Einzelfällen
auch ein Anteil von 100% denkbar ist, d. h. der Futterfaden
ganz aus schrumpffasern aufgebaut ist. In Einzelfällen
kann auch schrumpfbares Endlosfasermaterial zumindest
teilweise all Futterfaden verwendet werden.
Die zur Verarbeitung kommenden Futterfäden 3 sind in der
Fasermischung und/oder der Fadenkonstruktion auf die
Grundfäden 1 abgestimmt; sie können - abgesehen von dem
Schrumpfvermögen - ähnliche charakteristische Eigenschaf
ten haben, d. h. diesen gleichen oder sich von diesen
unterscheiden, wobei die Futterfäden selbst, die in den
einzelnen Maschenreihen verarbeitet sind, untereinander
hinsichtlich Effekt und Farbe verschieden sein können. Das
letztere kann beispielsweise durch sich unterschiedlich
anfärbende Fasermischungen erzielt werden.
Die Rohware nach Fig. 1 kann im übrigen in Rechts/Links-Fut
terbindung einfach oder plattiert sowie einfädig oder
mehrfädig gearbeitet sein.
Auf einer Einfach-Futter-Singlejersey-Rundstrickmaschine
mit 18er Teilung und 26 Zoll Zylinderdurchmesser wurde
eine Rohware (ähnlich Fig. 1) mit zwei verschiedenen
Fadenkombinationen gestrickt:
Zweckmäßige Garnausspinnungen für das als Futterfaden 3
verwendete Schrumpfgarn liegen für eine übliche mittel
schwere Maschenware für Damenoberbekleidung (vorzugsweise
als Single-Einfachfutter bei 18 oder 20er Teilung) vor
zugsweise zwischen Nm 14 bis Nm 22, während für den Grund
faden ein Bereich zwischen Nm 40 bis Nm 60 vorzugsweise in
Frage kommt. Bei der neuen Maschenware ist die metrische
Nummer Nm des Grundfadens im Vergleich zu der bei der
bisher üblichen Einfachfutter-Jerseyware für Damenoberbe
kleidung verwendeten Garnnummer feiner.
Claims (17)
1. Textile Maschenware, die zumindest bereichsweise in
der Bindung Rechts/Links-Futter gearbeitet ist, mit
wenigstens einem zu Maschen verstrickten Grundfaden
und wenigstens einem an bestimmten Stellen eingebun
denen Futterfaden, der zwischen den eingebundenen
Stellen flottliegt, wobei wenigstens ein Futterfaden
(3) zumindest teilweise aus einem schrumpfbaren Fa
sermaterial besteht und im wesentlichen längsge
streckt nach Art eines durchgehenden Schußfadens
eingebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Futterfaden in der stückgefärbten Maschenware in
seiner Länge gegenüber seiner ungeschrumpft ver
strickten Länge um zumindest 10%, vorzugsweise 15
bis 25% durch Schrumpfung verkürzt ist.
2. Maschenware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Futterfaden (3) zumindest teilwei
se aus einem schrumpfbarem Fasernmaterial in Form
eines gesponnenen Garnes besteht.
3. Maschenware nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Futterfäden (3) zumindest teilweise aus
schrumpfbarem Fasermaterial in Form eines gesponnenen
Garnes bestehen.
4. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Futterfaden (3) einen
Anteil von zumindest 20% synthetischer Schrumpffasern
enthält.
5. Maschenware nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Futterfaden (3) einen Anteil von 35 bis 40%
synthetischer Schrumpffasern enthält.
6. Maschenware nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Futterfaden (3) wenigstens
ein Stapelfasergarn, das zu 100% aus Schrumpffasern
besteht, enthält.
7. Maschenware nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Futterfaden (3) wenigstens
eine Endlosfaser aus schrumpfbarem Material enthält.
8. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Futterfaden
(3) in der Futterlegung oder -bindung 1 : 1, 1 : 2, 2 : 2
oder 1 : 3 jeweils versetzt oder unversetzt verarbeitet
ist.
9. Maschenware nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Futterfaden in einer über die Warenbreite
unterschiedlichen Futterlegung oder -bindung verar
beitet ist.
10. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der Fut
terfäden (3) in seiner Faserart und/oder Faser
mischung und/oder seiner Fadenkonstruktion dem Grund
faden (1) ähnlich ist.
11. Maschenware nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Futterfaden (3)
wenigstens teilweise aus einem Fasermaterial besteht,
das im Vergleich zu dem Grundfaden (1) unterschied
lich anfärbbar ist.
12. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie bindungsgemustert
ist.
13. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Grundfaden
(1) wenigstens teilweise aus schrumpfbaren Fasern
besteht.
14. Maschenware nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Grundfaden ein Stapelfasergarn, das
zu 100% aus Schrumpffasern besteht, enthält.
15. Maschenware nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Grundfaden
(1) wenigstens aus einem Endlosgarn aus schrumpffähi
gem oder nicht schrumpffähigem Material besteht.
16. Verfahren zur Herstellung einer textilen Maschenware
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst eine Rohware zumindest
bereichsweise in der Bindung Rechts/Links-Futter aus
wenigstens einem Grundfaden und wenigstens einem
zumindest teilweise aus einem schrumpfbaren Faserma
terial bestehenden, zunächst ungeschrumpften Futter
faden mit Flottungen gearbeitet wird, die an bestimm
ten Stellen jeweils als Henkel in Maschen eines
Grundgestrickes eingebunden werden und daß anschlie
ßend die Rohware einer Schrumpfbehandlung unterworfen
und dabei der Futterfaden in der Breiten-Richtung der
Ware unter Verkürzung seiner Länge schrumpfen lassen
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrumpfbehandlung eine Naß- oder Dampfbe
handlung auferhöhter Temperatur ist.
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE8530076U1 (de) * | 1985-10-24 | 1985-12-05 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Jersey mit Webtweedcharakter |
-
1993
- 1993-09-23 DE DE4332385A patent/DE4332385C2/de not_active Expired - Fee Related
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| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE4332385A1 (de) | 1995-03-30 |
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