DE2507054B2 - Mischgarn mit baumwolle und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Mischgarn mit baumwolle und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Mischgarn mit Baumwolle bzw. ein Mehrkomponentengarn sowie ein Verfahren
tu seiner Herstellung.
Mischgarne aus Mischungen von Baumwolle und/oder ähnlichen Fasern, z. B. Wolle, oder Kunstfasern
sind bekannt. Es werden vor allsm natürliche
Fasern mit künstlichen Fasern gemischt, um besondere Effekte und günstige mechanisch-technologische Eigenschaften
zu erzielen, zum Teil auch um teure Fasermaterialien einzusparen. Die aus solchen Fasermi-Schungen
hergestellten Garne und Gewebe haben viele spezielle und vorteilhafte Eigenschaften. Mischgewebe
aus Baumwolle und Polyesterfasern werden zunehmend für Hemden- und Blusenstoffe verwendet und vereinigen
Vorteile der Baumwolle und der Kunstfasern in sich. Es ist jedoch vielfach sehr schwierig, den Stoffen die
erforderlichen Eigenschaften, z. B. einen angenehmen, auch nach vielen Wäschen nicht stark vergehenden
Schimmer zu verleihen.
Bei der Zusammenstellung von Fasermischungen ist auf eine Abstimmung der Faserabmessungen, spezifischen
Gewichte, Dehnungsfestigkeits- und Elastizitätseigenschaften zu achten, um gute Verarbeitbarkeit,
igutes Aussehen und gute Gleichmäßigkeit des Mischigarns zu erzielen.
Es sind viele Versuche unternommen worden, Mischgarne mit seidenartigem Glanz, mit einer für
leichte Kleidung geeigneten Weichheit und mit einer guten Saugfähigkeit herzustellen. Es zeigte sich oftmals,
daß besondere Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Faser- oder Garnmaterials auftraten, deren
Überwindung unwirtschaftlich im Vergleich zu anderen Gemischen wäre, so daß man die Versuche abgebrochen
hat oder daß durch die Ungeschicklichkeit in der Wahl der Zusammensetzung nach Art und Menge bisher
keine optimalen Ergebnisse erzielt werden konnten. So hat man Baumwollfasern mit Kunststoffasern, insbesondere
Polyesterfasern, so vermischt, daß em matter
Glanz zu erzielen ist Auch hat man Seidenfasern mit Polyester- oder anderen Kunststoff-Fasern vermischt,
um Festigkeit und seidiges Aussehen zu erzielen, nachdem man zunächst (CH-PS 1 59127) auf Stapellänge
geschnittene Kunstspinnfasern mit auf deren Stapellänge geschnittene Seidenfasern vermischt und
auf Baumwollspinnereimaschinen versponnen hat Auf diese Weise war eine billigere Herstellung von
Mischgarnen erzielt, als es beim Schappe-Spinnverfahren möglich ist Außerdem erreichte man eine höhere
Festigkeit und Feinheit so daß das Garn auch als Kette in der Weberei verarbeitet werden konnte. Bereits eine
Zumischung von 20% Seidenfasern zu 80% Kunstspinnfasern genügte, um ein Garn zu erhalten, das infolge
seines außerordentlich lockeren Gefüges eine sehr gute Deckfähigkeit hat Aus solchem Garn ergaben sich
Gewebe mit sehr guter Geschlossenheit und einem vollen Griff. Das Schneiden der Seidenfasern auf die
Stapellänge der Kunstspinnfasern sollte möglichst genau vorgenommen werden, damit nicht zu lange
Fasern, die Schwierigkeiten in der Verspinnung der Baumwollspinnerei ergeben, anfallen.
Man hat Mischgarne auch aus anderen Stapelfasern durch rein mechanische Verarbeitung gewonnen, wobei
der eine Fasertyp Wolle, Viskoserayon od. dgl. und der andere Fasertyp hochkristallines Polypropylen ist. Die
Verarbeitung der Fasern erfolgt nach dem Kammgarnoder Streichgarn-System. Das Vorgarn wird auf einer
Ringspinnmaschine oder einer Seifaktor-Spinnmaschine in ein Garn übergeführt (CH-PS 3 61515).
Die aus derartigen Mischgarnen hergestellten Gewebe eigneten sich nicht befriedigend fur die Herstellung
beispielsweise von Hemden oder Blusen, da die Atmungs- und Schweißaufsaugefähigkeit gegenüber
anderen vergleichbaren Hemdenstoffen so stark reduziert war, daß aus heutiger Sicht von angenehmen
Trageigenschaften nicht mehr gesprochen werden kann, wenn sie leicht und matt glänzend aussahen.
Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Mischgarne hinsichtlich Art und Menge ihrer Zusammensetzung
und ihrer wesentlichen Eigenschaften aufzuführen. Es ist lediglich festzustellen, daß hinreichend
wohlfeil herzustellende Garne oder Gewebe mit seidenartigem Glanz, gutem Griff und einer für die
Herstellung von Hemden und Blusen geeigneten Weichheit, ausreichender Saugfähigkeit und Luftigkeit
bisher nicht auf den Markt kamen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und ein Baumwollmischgarn, das
sich durch guten Glanz, angenehme Tragfähigkeit und Preiswürdigkeit auszeichnet und ein Verfahren zu seiner
Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Baumwollmischgarn gelöst, das zu 50 bis 80% aus
Baumwollfasern mit einer mittleren Stapelfaseriänge von etwa 35 mm und zu 20 bis 50% aus Seidenfasern mit
einer mittleren Stapelfaseriänge von etwa 50 mm besteht. Ein solches Mischgarn und ein daraus
hergestelltes Gewebe vereinigt die angenehmen Trageigenschaften reiner Baumwolle und reiner Seide mit
guter Atmungsfähigkeit, Schweißaufsaugfähigkeit, Kühle, Weichheit und gutem Griff, wobei trotz des
Seidenanteils das Garn preislich günstig hergestellt werden kann.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Mischgarn zusätzlich Polyesterfasern von etwa 1,2 den
einer mittleren Stapelfaseriänge von etwa 40 mm
enthält «ad dann zu 55 bis 70%, insbesondere 60%, aus
den Baumwollfasern, zu 15 bis 30%, insbesondere 20%,
aus den Seidenfasern und zu 15 bis 30%, insbesondere
20%, aus den Polyesterfasern besteht Ein solches Mischgarn zeichnet sich durch im Vergleich zu anderen S
Seidennuschgarnen höbe Knitierarmut aus.
Der Anteil der Baumwolle soll im allgemeinen den Anteil der Seide übersteigen. Ein Verhältnis von 4 :1
kann eingehalten sein. Der Anteil der Naturfasern sollte
beim Dreikomponenten-Mischgarn etwa 70% betragen. Ais bevorzugte Baumwollart hat sich ägyptische
Baumwolle erwiesen, weil sie besonders langfaserig ist Aber auch andere möglichst langfaserige Baumwolle
kann verwendet werden. Die Seidenstapelfasern können aus chinesischer Seide gewonnen werden deichmäßig
eingefärbtes Garn erhält man, wenn jede Komponente mit einer auf sie abgestimmten Farblösung
mit reinen (echten) Farbstoffen eingefärbt ist Als Schlichte eignen sich lösliche Stärke (Solubeler-Stärke,
Dextrin), Kartoffelstärke, tierisches Fett, insbesondere Rindertalg, oder pflanzliches Fett insbesondere Kokosfett
wobei diese jeweils mit antistatischen Zusätzen (Acrylharze) zu versehen sind.
Die Verarbeitung der Faserkomponenten zum Mischgarn kann überraschenderweise entgegen einer
allgemeinen Ansicht auf konventionellen Vorrichtungen, wie sie für die Verarbeitung von Baumwollfasern
üblich sind, vorgenommen werden, wobei jedoch erfindungsgemäß mit geringeren Geschwindigkeiten zu
arbeiten ist Dies wurde bisher nicht für vorteilhaft möglich gehalten. Die Garnhersteller und Weber haben
die Verarbeitung von Mischgarn aus Baumwolle und Seide und insbesondere aus Baumwolle, Seide und
Polyesterfasern als wahrscheinlich zu kompliziert und aufwendig abgelehnt und sich auch zu Versuchen nicht
bereit erklärt. Das Mischen von Garnkomponenten erfolgt in an sich konventioneller Weise, worauf sich ein
öffnen und Kämmen bzw. Kardieren und danE das Spinnen anschließt Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß die Fasermischung auf einer BaumwoHkarde und anschließend auf einer Baumwollspinnmaschine b.ei
einer etwa 40% unter der für reine Baumwolle üblichen Geschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit verarbeitet
wird. Schwierigkeiten aufgrund der im Vergleich zur Stapelfaserlänge der Baumwolle erhöhten Stapelfaserlänge
oder Seidenfasern entfallen. Wird das versponnene Rohgarn eingefärbt wird zweckmäßigerweise
zunächst die Baumwoll-, dann die Seide- und zuletzt die Polyesterfasern eingefärbt Beim Verweben des erfindungsgemäßen
Mischgarns wird ebenfalls mit niedriger Geschwindigkeit als üblich, und zwar mit bis zu 30%
unter der üblichen Baumwollgarn-Webgeschwindigkeit gearbeitet und dabei im Rahmen der Kettbaumherstellung
mit einer etwa 20% unter der für reine Baumwolle üblichen Geschwindigkeit gearbeitet
Alle angegebenen Zahlenwerte sind nur Richtwerte und richten sich nach der Zusammensetzung des
Mischgarns; sie können ohne weiteres vom Fachmann entsprechend eingestellt werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit
kann auch bis zu 70% der üblichen Arbeitsgeschwindigkeit für die Verarbeitung von Baumwolle
entsprechen. Das zwei- bzw. dreistufige Färben der Mischgarnkomponenten ist sowohl dann anzuwenden,
wenn im Rahmen des Spinnens als auch dann, wenn im Rahmen des Webens gefärbt wird.
Das erfindungsgemäße Garn und ein daraus hergestellter Stoff sind angenehm weich und mattglänzend
und haben einen Seidencharakter. Das Einfärben läßt sich außerordentlich gleichmäßig ausführen. Der Griff
eines Gewebes aus dem neuerungsgemäßen Garn unterscheidet sich angenehm vom Griff vergleichbarer
Stoffe; das Gewebe ist geschmeidig und mattglänzend und gibt dem Betrachter ein Gefühl besonderer
Qualität.
Claims (4)
1. Mischgarn mu Baumwolle, dadurch gekennzeichnet,
daß es zu 50 bis 80% aus Baumwoafasern mit einer mittleren Stapelfaserläage
von etwa 35 mm und zu 20 bis 50% aus Seidenfasern mit einer mittteien Stapelfaseriänge
von etwa 50 nun besteht
2. Mischgarn nach Anspruch i, dadurch gekenn- ·ο
zeichnet, daß es zusätzlich Polyesterfasern von etwa U den einer mitteren Stapelfaseriänge von etwa
40 mm enthält und zu 55 bis 70% aus den Baumwollfasern, zu 15 bis 30% aus den Seidenfasern,
und zu 15 bis 30% aus den Polyesterfasern besteht
3. Mischgarn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es etwa 60% Baumwollfasern, etwa 20% Seidenfasern und etwa 20% Polyesterfasern
enthält
4. Verfahren zur Herstellung eines Mischgarns nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasermischung auf einer Baumwollkarde und anschließend auf einer Baumwollspinnmaschine
bei einer etwa 40% unter der für reine Baumwolle üblichen Geschwindigkeit liegenden
Geschwindigkeit verarbeitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752507054 DE2507054B2 (de) | 1975-02-19 | 1975-02-19 | Mischgarn mit baumwolle und verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752507054 DE2507054B2 (de) | 1975-02-19 | 1975-02-19 | Mischgarn mit baumwolle und verfahren zu seiner herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2507054A1 DE2507054A1 (de) | 1976-09-09 |
DE2507054B2 true DE2507054B2 (de) | 1977-03-10 |
Family
ID=5939238
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752507054 Ceased DE2507054B2 (de) | 1975-02-19 | 1975-02-19 | Mischgarn mit baumwolle und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (1)
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Families Citing this family (5)
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- 1975-02-19 DE DE19752507054 patent/DE2507054B2/de not_active Ceased
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