DE77779C - Schiebersteuerung mit Hebelantrieb von der Kolbenstange und selbsttätiger Schieberbewegung nach Verbindung eines Cylinderkanales mit dem Auslafs - Google Patents
Schiebersteuerung mit Hebelantrieb von der Kolbenstange und selbsttätiger Schieberbewegung nach Verbindung eines Cylinderkanales mit dem AuslafsInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L21/00—Use of working pistons or pistons-rods as fluid-distributing valves or as valve-supporting elements, e.g. in free-piston machines
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. April 1894 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebersteuerung für Kraftmaschinen, beispielsweise
direct wirkende Dampfpumpen, welche den Zweck hat, den Schieber, sobald er eine Stellung erreicht, in der einer der
Kanäle des Cylinders mit dem Auslafs in Verbindung steht, selbstthätig rasch bis an das
Ende seines Hubes zu bewegen und dadurch die beiden mit dem Auslafs bezw. mit dem
Schieberkasten in Verbindung stehenden Dampfkanäle ganz zu öffnen, so dafs also der Schieber
in die für den Kolbenrückgang erforderliche Stellung gebracht ist.
In der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 ein senkrechter Längenschnitt und Fig. 2 ein Querschnitt
eines Cylinders mit der zur Bewegung des Schiebers in der angegebenen Weise dienenden
Steuerung. Fig. 3 ist eine zugehörige Draufsicht bei abgenommenem Schieberkastendeckel
und weggelassenen Haupt- und Hülfsschiebern. Fig. 4 ist eine Draufsicht eines
zwischen Haupt- und Hülfsschieber angeordneten Schieberspiegels.
Wie ersichtlich, ist 1 der beispielsweise in Form eines D-Schiebers ausgeführte Hauptschieber,
der zwei waagrechte cylindrische Kammern 2, 2a besitzt, in welche die Kolben 3, γ
dampfdicht eingesetzt sind, die mit ihren äufseren Enden an einem direct mit der Hauptschieberstange
5 verbundenen Rahmen 4, jedoch ganz unabhängig vom Hauptschieber befestigt sind.
Die Kammern 2, 2a haben Öffnungen 6 und 6a,
welche durch nach aufwärts führende, sich kreuzende Kanäle jija mit Oeffnungen 8, 8a
in einem zweiten Schieberspiegel 9 in Verbindung stehen. 10 ist ein centraler Kanal, welcher
von dem Schieberspiegel 9 nach abwärts in die Auslafsöffhung 11 des Hauptschiebers
führt.
Auf dem Schieberspiegel 9 gleitet der Hülfsschieber 12, welcher sich mit Bezug auf den
Hauptschieber 1 in entgegengesetzter Richtung bewegt. Dieser Hülfsschieber wiid durch eine
Stange 1 3 mit Hülfe einer Hebelanordnung bethätigt, welche in dem gezeichneten Falle aus
einem mit festen Anschlägen 15, 15 a versehenen,
an der Schieberstange 13 drehbaren Lenker 14,
einem bei 18 drehbaren und zwischen den Anschlägen, mittelst des Querhauptes 16 geführten
Hebelpaare 17 mit einem mit diesem durch einen Lenker 19 verbundenen zweiten
Hebelpaar 20 besteht. Dieses letztere ist um einen im Support 2ia stellbar befestigten
Zapfen 21 drehbar und trägt am oberen Ende ein Querstück 22, welches sich zwischen Anschlägen
23, 23a auf einem mit der Schieberstange 5 verbundenen Lenker 24 bewegt. Die
unteren Enden der Hebel 20 verschieben sich in rohrförmigen Führungen 25, die an einem
an der Kolbenstange 27 befestigten Träger 26 drehbar sind.
Zufolge dieser Anordnung werden die Hebel 17 und 20 durch die Hin- und Herbewegung der
Kolbenstange derart verstellt, dafs sie den Haupt-
und den Hülfsschieber abwechselnd und nach entgegengesetzten Richtungen hin- und herschieben.
Der Hülfsschieber· 12 hat eine ebene obere
Gleitfläche, auf der ein in den Schieberkastendeckel 29 eingelassener und durch eine Feder 30
und Stellschraube 30a angedrückter Block 28
anliegt, wodurch gleichzeitig auch der Hauptschieber ι dicht gegen das Schiebergesicht 31
des Cylinders 32 angedrückt wird.
In dem Schiebergesicht 31 münden aufser den Dampf kanälen 34, 34a des Cylinders noch
zwei Hülfskartäle 33, 33a (Fig. 3), durch welche
eine geregelte Dampfmenge in jeden der Dampfkanäle 34, 34a eingelassen werden kann, sobald
der Dampfzutritt in die letzteren durch den Hauptschieber 1 abgesperrt ist. Zu diesem
Zwecke ist der Hauptschieber an jener Seite, wo sich die Hülfskanäle befinden, so lang gemacht
(wie bei ia in Fig. 4 ersichtlich), dafs der eine oder der andere dieser Kanäle für den
Dampfeintritt. geöffnet wird, wenn der entsprechende
Hauptkanal durch den Hauptschieber geschlossen wird.
Jeder der Kanäle 33, 33 a steht mit einer Kammer
35 oder 35a in Verbindung, die ihrerseits
wieder mit dem entsprechenden Hauptkanal 34 oder 34a durch eine Bohrung 36 oder 36a
verbunden ist, welche durch ein von aufsen in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise bethätigtes
Ventil 37 geöffnet und geschlossen werden kann.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Angenommen, der Hauptschieber ist an dem rechtsseitigen Ende seines Weges und der Kolben
in der linksseitigen Endstellung. angelangt, so wird der rechtsseitige Hauptdampf kanal 34 durch
die Vertiefung 11 in der Unterseite des Hauptschiebers
ι mit dem Hauptauslafskanal 39 in Verbindung stehen, während der linksseitige
Dampf kanal 34a Volldampf eintreten läfst.
Während dieser Zeit sind die beiden OefF-nungen 8, 8a auf der Oberseite des Hauptschiebers
geschlossen. Bewegt sich nun der Kolben 40 von links nach rechts, so wird in einer gewissen Stellung die Schieberstange 5
durch die Wirkung des Querstückes 22 am Hebel 20 auf den Anschlag 23 den Hauptschieber
nach links zu bewegen beginnen, während sie sich selbst entgegengesetzt zum Kolben bewegt, bis der Hauptschieber den
Dampf vom linksseitigen Dampf kanal 34a absperrt.
Da jedoch der in Verbindung mit dem Dampf kanal stehende Hülfskanal 33 a noch
nicht geschlossen ist, so erhält der Kolben nunmehr durch diesen Hülfskanal eine regulirte
Dampfmenge, deren Gröfse von der Stellung des entsprechenden Regulirventils 37 abhängt.
Während so also der Hauptschieber von rechts nach links in die erwähnte Stellung gebracht
wird, bewegt sich die Stange^ des Hülfsschiebers unter der Wirkung des Querstückes 16
am Hebel 17 auf den Anschlag 1 5 a in entgegengesetzter
Richtung zu jener der Stange 5, bis sie den ,Hülfsschieber 12 in solche Lage gebracht
hat, dafs er die Bohrung 8 der rechtsseitigen Kolbenkammer 2 dem Dampf durch
eine Bohrung 41 im Hülfsschieber öffnet, wodurch in diese Kammer Frischdampf eingelassen
wird, während die linke Kolbenkammer 2a dem centralen Auslafskanal 10 vermittelst einer
Vertiefung 42 in der Unterseite des Hülfsschiebers geöffnet wird. Demzufolge kann der
in dieser Kammer befindliche Dampf durch den Kanal 10 nach abwärts in den Hauptauslafs
39 austreten, worauf der Hauptschieber 1 durch die Wirkung des in die rechte .Kolbenkammer
2a eingelassenen Dampfes von rechts nach links geschoben wird, bis der Auslafskanal
10 gegen die linke Kammer und der Frischdampf gegen die rechte Kammer abgesperrt
ist. Auf diese Weise wird der Hauptschieber rasch bis an das Ende seines Weges gebracht und dadurch der Kanal 34a schnell
in Verbindung mit dem Auslafs 39 gebracht, der Dampfkanal 34 dagegen ganz gegen den
Schieberkasten geöffnet.
Der Haupt- und der Hülfsschieber befinden sich nunmehr in zu den gezeichneten entgegengesetzten
Stellungen, in welchen der Kolben seinen Rückgang von rechts nach links vollführen
kann. Der beschriebene Vorgang wiederholt sich bei jedem folgenden Hub.
Der Hülfsschieber kann auch, anstatt in gleicher Richtung wie der Hauptschieber, in
einer zur Bewegungsrichtung des letzteren senkrechten Richtung sich bewegen. Seine Bewegung
wird dann von der Hülfsschieberstange durch einen Winkelhebel abgeleitet. Die Wirkung
bleibt dieselbe wie bei der eingangs beschriebenen Steuerung.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Schiebersteuerung, gekennzeichnet durch einen Hauptschieber 1 mit Dampfkammern 2, 2a, welche Kolben 3,3 s enthalten und mit durch einen Hülfsschieber 12 absperrbaren Dampf-Ein- und Auslafskanälen 7, 7* von solcher Anordnung versehen sind, dafs, wenn bei gewisser Stellung des Hauptschiebers einer der Hauptdampfkanäle 34, 34a des Cylinders mit dem Auslafs in Verbindung ist, Dampf in eine dieser Kammern 2 oder 2a eingelassen und aus der anderen ausgelassen wird, wodurch dieser Schieber selbstthätig rasch bis an das Ende seines Weges gebracht wird, dadurch den einen Hauptdampfkanal vollständig gegen den Auslafs, den anderen vollständig gegen den Schieberkasten öffnet und daher in diefür den Rückgang des Kolbens geeignete Stellung gelangt.Eine Schiebersteuerung nach Anspruch i., bei der im Schiebergesicht die Hülfskanäle 33, 33a angeordnet sind, welche mit den Hauptdampf kanälen 34, 34a des Cylinders durch mittelst Ventile 37 absperrbare Bohrungen 36, 36a verbunden sind, so dafs zu jedem Hauptkanal eine regelbare Dampfmenge zugeführt werden kann, wobei der Hauptschieber an jener Seite, wo die Hülfskanäle angeordnet sind, solche Länge erhält, dafs der eine oder der andere dieser Kanäle dem Dampfe geöffnet ist, während der zugehörige Hauptdampfkanal durch den Hauptschieber überdeckt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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