DE7751C - Malz-Keimapparat - Google Patents
Malz-KeimapparatInfo
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Classifications
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- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
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- C12C1/02—Pretreatment of grains, e.g. washing, steeping
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Description
1879.
ί ".κ
LUDWIG CHRISTOPHEL & SOHN in HAGENAU (Elsass).
Malz-Keimapparat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. März 1879 ab.
Der vorliegende Malz-Keimapparat besteht im wesentlichen aus zwei Haupttheilen, nämlich:
1. Einem eigenthümlich construirten zweitheiligen,
umwendbaren Keimgefafs,
2. einer Luftpumpe mit verhältnifsmäfsig grofsem Windkessel.
Das zweitheilige Keimgefafs besteht, wie aus der beiliegenden Zeichnung zu sehen, aus zwei
durch einen Hals verbundenen und um diesen derartig drehbaren Partialgefäfsen A und C, dafs
bald das eine, A, bald das andere, C, unten zu liegen, das andere dagegen darüber zu liegen
kommt, so dafs die Gerste entweder das eine oder das andere Partialgefäfs anfüllt.
Diese beiden durch den Hals B verbundenen Partialgefäfse A und C ruhen vermittelst der am
Hals B angeordneten Horizontalwelle b auf einem Gestell bezw. zwei Ständern 5 und S',
und können durch eine an der Welle b angeordnete Kurbel b' oder Riemscheiben oder
sonstige Transmission so gedreht werden, wie oben beschrieben. Sie sind mit Holzbekleidung
oder einem anderen, die Wärme schlecht leitenden Material gegen zu starke Abkühlung geschützt
und haben mehrere verschliefsbare Mannlöcher, theils zum Füllen, theils auch zum Hineinfassen
behufs Prüfung der Gerste, ihrer Temperatur und des Fortschritts im Keimprocefs.
Ebenso sind Thermometer zur Controle der Temperatur angebracht und im Hals B noch
ein Rührwerk, ungefähr wie es in Fig. 2 dargestellt ist, durch eine Kurbel, von aufsen bewegbar,
um die Gerste am Aneinanderballen, wenn nöthig, zu hindern.
Das unterste Mannloch α ist aufser durch
den Mannlochdeckel noch durch ein Sieb verschlossen, um die Gerste je nach Bedarf abtropfen
zu lassen.
Das Partialgefäfs C trägt bei c eine Schlauchverschraubung
für einen nach dem Sammelbassin L führenden Schlauch /, welches Sammelbassin
L einen verhältnifsmäfsig grofsen Windkessel für die Luftpumpe P beliebiger Art darstellt
bezw. als solcher dient.
Operation und Bedienung des Apparates sind folgende:
Der Apparat wird durch das Mannloch α nach Entfernung des Siebes a' mit Gerste beschickt,
nachdem man ihm eine solche Stellung gegeben, dafs das Partialgefäfs A sich oben befindet.
Es kann auch die Beschickung, durch eines der Mannlöcher e e geschehen, je nach Belieben,
stets aber darf nicht mehr Gerste eingefüllt werden, als bis sie, wenn der Apparat die gezeichnete
Stellung einnimmt, bis zur Linie χ reicht. Sie wird entweder vorher befeuchtet
oder auch erst im Apparat selbst, und dann der Apparat gewendet (nicht gedreht), so dafs
bald das eine, bald das andere Gefäfs oben zu stehen kommt.
Durch diese Bewegung kommen die Körner stets mit der Feuchtigkeit in Berührung bezw.
behalten stets regelmäfsigen, gleichen Feuchtigkeitsgrad und waschen sich, und durch diese
regelmäfsige Befeuchtung wird die Regelmäfsigkeit im Keimen wesentlich befördert.
Hierauf läfst man den Ueberschufs an Wasser nach Oeffhen des Mannlochs α an dem nunmehr
wieder unten stehenden Gefäfs A (jedoch ohne Entfernung des Siebes a') heraus und das
Keimen geschieht fernerhin in derselben Weise, wie in den gewöhnlichen Keimgefäfsen.
Es genügen hierbei 30 Stunden zu einem guten Resultat. Vor dem Ablassen des Wassers
und zwar etwa zwei Stunden nach dem Einweichen hat die Masse sich durch Quellen so
viel vermehrt, als ungefähr in der Zeichnung angegeben. Es setzen sich dann die guten
Körner nach unten, während die schlechten oben auf schwimmen. Diese letzteren werden
dann nach Oeffnen der Thür e entfernt.
Nach Ablassen des letzten Wassers ist der Masse eine zweistündige Ruhe zum Abtropfen
nöthig, worauf man einen Luftstrom hindurchführt, was folgenden Zweck hat:
ι. Dafs das Wasser sich nicht am Boden des Apparates absetzen kann und alle Körner gleichen
Feuchtigkeitsgrad erhalten.'
2. Beim Abtropfen bleibt die untere compacte Masse viel feuchter als die obere. Sobald nun
der Luftstrom die ganze Masse durchzieht, lockert er die Körner und vertheilt die der unteren
Masse anhaftenden Tropfen gleichmäfsig über die ganze Masse.
3. Die Erwärmung wird befördert, denn wenn das Innere des zusammengehäuften Kornes
feucht, die Hülse dagegen trocken ist, beginnt sich das Korn viel eher zu erhitzen und somit
wird das Keimen desselben beschleunigt.
Nachdem man die Luft durch die Körnermasse hat streichen lassen, wendet man täglich
einmal um, um den unteren Theil nicht zu erdrücken und zu ersticken und so ein gleichmäfsiges
Keimen zu erzielen.
Zwischen dem zweiten und dritten Tage beginnt sich denn auch die Masse ganz gleichmäfsig
zu erwärmen und von diesem Moment an mufs der Mälzer die Masse sehr sorgfältig beobachten, weil dann die Wärme ziemlich
zu steigen beginnt und dennoch während der ganzen Dauer des Keimprocesses nicht 15 bis
160R. überschreiten darf.
Man darf nun, um diese Temperatur zu halten, kein Bedenken tragen, einen Luftstrom
durch die Masse zu schicken, und zwar weil:
1. Wenn die Masse im Keimen ist, sich Kohlensäure entwickelt und bei genügend starkem,
die Masse eben durchdringenden Luftstrom die Kohlensäure durch ihn mit ausgetrieben
wird.
2. Bei Einführung trockener Luft eine grofse Menge Stickstroff in den Apparat gelangt, welcher
die Seele des Pflanzenlebens ist und das Leben der Masse unterhält, den Eiweifsgehalt
der Körner erhöht und die schädlichen Stoffe eliminirt.
Um zu verhindern, dafs die Masse nicht eine zu hohe Temperatur erreicht, verfährt man wie
folgt:
Man comprimirt vermittelst der Pumpe P die Luft im Recipienten auf vier bis fünf Atmosphären
und läfst dann durch Oeffnen des Hahnes die Luft vermittelst eines Regulators in
den Apparat eintreten, damit der Luftverbrauch nicht zu grofs und die Temperatur-Erniedrigung
nicht zu empfindlich werde, was Störungen im Keimprocefs veranlassen könnte.
Es wird dann folgendes eintreten:
Die aus dem Recipienten L in den Apparat eingeführte Luft besitzt eine sehr niedrige Tem-
peratur, während die Wärme im Apparat steigt. Beim Eintritt der kalten Luft aus dem Recipienten
L wird zuerst die Wärme-Entwickelung unterbrochen, die Luft tritt in die sich dadurch
abkühlende Masse ein und entweicht demnächst durch den Hahn i ins Freie, die Kohlensäure
mit sich reifsend. Die so gereinigte Lage überläfst man dann der Ruhe, bis das Thermometer
15 bis 16 ° zeigt, worauf diese Operation von neuem beginnt.
Es kommt bisweilen vor, dafs durch Unachtsamkeit des Mälzers die Masse sich zusammenballt,
was natürlich sehr schädlich ist. In diesem Fall bedient er sich des an der Welle r
mit Kurbel rl befindlichen Rührwerkes R im
Hals B, durch dessen Bewegung die zusammengeballten Körnermassen wieder gelockert werden.
Zu bemerken ist, dafs die äufsere Temperatur keinerlei Einflufs auf den Keimprocefs hat, weil
der Apparat mit einer Schicht schlechter Wärmeleiter und aufserdem noch mit einem Holzmantel
umgeben ist und die Versuche ergeben haben, dafs bei einer äufseren Temperatur von 3 bis
280R. die Masse ganz gleichmäfsig keimte und
stets am sechsten Tage (abgerechnet von der zum Einweichen nöthigen Zeit) der Procefs vollendet
war.
Die Resultate ergaben aber nicht nur ein äufserlich gutes Malz, sondern nach den angestellten
Analysen auch eine in soweit bessere Qualität des Malzes, als dasselbe 6,35 pCt.
Diastase enthält, was bei gewöhnlichem Keimverfahren höchstens in Ausnahmefällen erzielt
wird. :
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Der Malz-Keimapparat in seiner ganzen Zusammensetzung, wie oben beschrieben und auf beiliegender Zeichnung dargestellt, sowohl an sich als auch in Verbindung mit dem oben beschriebenen Keimverfahren.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7751C true DE7751C (de) |
Family
ID=285456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT7751D Active DE7751C (de) | Malz-Keimapparat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7751C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1019631B (de) * | 1952-07-10 | 1957-11-21 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzerei-Anlage |
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- DE DENDAT7751D patent/DE7751C/de active Active
Cited By (1)
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DE1019631B (de) * | 1952-07-10 | 1957-11-21 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzerei-Anlage |
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