DE2435111C2 - Vorrichtung zur Intensivkultivierung - Google Patents

Vorrichtung zur Intensivkultivierung

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    • A01G31/00Soilless cultivation, e.g. hydroponics
    • A01G31/02Special apparatus therefor
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G9/00Cultivation in receptacles, forcing-frames or greenhouses; Edging for beds, lawn or the like
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Intensivkultivierung mit einer verschließbaren, einen Wasserauslaß aufweisenden Kammer, in die das Kultivierungsgut jeweils in einem oben offenen Behältnis einsetzbar ist, einem mit einer thermostatisch gesteuerten Wasser-Heizeinrichtung versehenen Wasser-Vorratsbehälter, aus dem Wasser über mehrere Sprüheinlässe in die Kammer einführbar ist, sowie mit einer elektro-magnetisch betätigten Ventileinrichtung mit Steuereinrichtung für die Wasserzufuhr vom Vorratsbehälter zu den Sprüheinlässen in vorbestimmbaren Zeitintervallen.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Kultivierung von Bohnensprossen (US-PS 36 16 560) nimmt die mit zwei Sprüheinlässen versehene Kammer ein einziges Behältnis auf. Die Speisung der Sprüheinlässe erfolgt jeweils gleichzeitig über eine gemeinsame Zuleitung mittels eines in dieser angeordneten Ventils, so daß also die Regulierung der Wasserzufuhr für beide Sprüheinlässe immer gleich ist. Bei dieser Vorrichtung ist somit eine einzige Charge an Einsatzgut vorhanden, die auch einheitlich behandelt wird.
Weiterhin ist eine Vorrichtung zur Erzeugung von Pflanzensprößlingen aus Samen bekannt (GB-PS 4 73 279), bei der in einem offenen Schrank mehrere Behältnisse übereinander angeordnet sind, von denen jedes in einem gewissen Abstand vom Boden ein Sieb aufweist, auf dem die Samen zu liegen kommen. Die Behältnisse werden bis etwas über die Höhe der Siebe mit Wasser gefüllt, so daß die Samen im Wasser liegen. Der Wasserstand wird durch siphonartige Überläufe eingehalten. Die Zufuhr von Wasser geschieht von einem oberen Tank aus über eine gemeinsame Speiseleitung, von der Zweigleitungen mit jeweils einem handbetätigten Absperrhahn ausgehen. Alle Behältnisse werden somit gleichzeitig mit Wasser versorgt Ein Besprühen des Gutes findet nicht statt.
Auch bei anderen bekannten Kultivierungsvorrichtungen oder Wuchsschränken findet nur eine gleichzeitige Betriebsweise von Wassereinlässen oder Sprühdüsen statt (FR-PS 20 74 900, GB-PS 4 72 873, DE-PS 9 38 631, DE-GM 19 43 673).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Intensivkultivierung zu schaffen, mit der in einfacher
ίο Weise mehrere Chargen gleichzeitig, aber in unterschiedlichen Zuständen kultiviert werden können und die eine günstige Ausbringung an kultiviertem Gut ermöglicht Dabei strebt die Erfindung auch einen einfachen Aufbau und eine praktische Handhabung der Vorrichtung an.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, daß jedem einzelnen Sprüheinlaß ein Behältnis und ein gesondertes elektro-magnetisch betätigtes Ventil zugeordnet ist und daß die Steuereinrichtung für die Ventile so ausgebildet ist, daß die Ventile in zeitlicher Aufeinanderfolge jeweils für sich betätigt werden.
Eine solche Vorrichtung bietet den Vorteil, daß zu kultivierendes Gut in einzelnen Behältnissen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Reife gebracht werden kann bzw. den für die Ernte gewünschten Zustand erreicht Es muß also nicht der gesamte Inhalt der Kammer zum gleichen Zeitpunkt entnommen werden, sondern es wird eine Überdeckung der Kultivierungszeiten erreicht. Somit kann das Gut nun auch jeweils in kleineren Partien zum Reifen gebracht und herausgenommen werden. Die in zeitlicher Aufeinanderfolge bewirkte Betätigung der Sprüheinlässe hat weiterhin den Vorteil, daß sich in der gesamten Kammer ein weitgehend gleichmäßiger Feuchtigkeitszustand einstellt und aufrechterhalten wird, ohne daß das zu kultivierende Gut übermäßig bewässert und getränkt wird.
Die pflanzliche Substanz wird in die Kammer lediglich als Samen oder in Form von Keimen eingebracht, die dann aufgehen oder sprießen können, oder auch als Samen in einem Züchtungsmedium oder Nährboden, in dem der Samen aufgeht und wächst. Weiterhin kann es auch so sein, daß die pflanzliche Substanz bereits ausgekeimt ist und dann mit einem Nährmedium zum Wachsen eingesetzt wird. Im besonderen Fall der Kultivierung von Bohnensprossen werden einfach die Bohnen in die Kammer eingebracht und das Produkt wird herausgenommen, wenn das
so Auskeimen und Sprießen in der gewünschten Weise stattgefunden hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Weitere Einzelheiten der Vorrichtung werden nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 in Vorderansicht eine Vorrichtung für die Intensivkultivierung von Bohnensprossen od. dgl.,
F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 im vertikalen Schnitt von der Seite gesehen,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der Kammer der Vorrichtung,
Fig.4 eine teilweise aufgebrochen gezeichnete perspektivische Darstellung eines in die Kammer einfügbaren Behältnisses, und
Fig. 5 in perspektivischer, auseinandergezogener Darstellung einen in das Behältnis einfügbaren Korb.
Die dargestellte Vorrichtung enthält eine Kammer 1,
in der das Wachsen der pflanzlichen Substanz stattfindet und deren obere Abschlußwand, Boden, Rückwand und Seitenwände außen mit einem thermisch isolierenden Material 2 belegt sind. Die Kanuvier 1 ist an ihrer Vorderseite durch zwei Türen mit jeweiliger Abdichtung 4 geschlossen. In der Nühe der oberen Enden der beiden Seitenwände befinden sich Belüftungslöcher 5. Im Boden ist eine Wasserablauf-Öffnung 6 angeordnet, die mit einem Abflußrohr 7 in Verbindung steht Um beim öffnen der Türen 3 ein Herausspritzen oder Überschwappen von Wasser zu verhindern, ist ein Trog 8 vorgesehen, der unterhalb der Türschwelle über die ganze Länge entlangläuft und mit einer mittleren Abflußleitung 9 in Verbindung steht
Im Boden der Kammer 1 ist ein elektrisches Heizelement 11 vorgesehen, das durch einen nicht dargestellten Thermostat in Abhängigkeit von der Lufttimperatur im Inneren der Kammer gesteuert wird.
Auf dem Boden der Kammer 1 befinden shh vier in gleichem Abstand voneinander angeordnete Gleitbahnen 12 mit Rollen 13. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß jedes Paar von einander benachbarten Gleitbahnen ein oben offenes Behältnis 14 (Fig.4) aufnehmen kann. Am Boden jedes Behältnisses sind zwei in Längsrichtung verlaufende Flansche 16 vorgesehen, die auf den Rollen 13 der Gleitbahnen 12 laufen. Eine Ablauföffnung 17 im Boden des Behältnisses ist mit einem nicht dargestellten Filter oder Sieb versehen, der ein im einzelnen nicht wiedergegebenes einstellbares Absperrorgan od. dgl. aufweist, um die Abflußmenge einzustellen oder zu steuern, so daß die Bohnensprossen für eine bestimmte Zeit gewässert bzw. eingeweicht werden.
Ein Korb 18 (F i g. 5) für die Aufnahme der Bohnen ruht auf Querstäben 19 am Boden des Behältnisses 14. Das letztere kann zwei Körbe in Übereinanderanordnung aufnehmen. Die unteren Ränder 21 der Wände des Korbes sind nach innen abgewinkelt, um den herausnehmbaren geschlitzten Boden 22 des Korbes aufzunehmen und zu halten. Abweichend hiervon ist es auch möglich, den Boden 22 fest anzubringen. Der Korb 18 besitzt ferner eine mit öffnungen versehene Abdeckung 20, die auf den Bohnen zu liegen kommt Diese Abdeckung 20 gestattet einen freien Durchgang von Wasser, verhindert aber, daß die Bohnen und Bohnensprossen aus dem Korb herausgeschwemmt werden. Sie vermindert außerdem die Menge an Licht und Sauerstoff, die an die Bohnen gelangt, so daß das Auftreten von roten Cotyledonen und grünen Blättern — deren Vorhandensein bei Bohnensprossen von guter Qualität nicht tragbar ist — verhindert wird.
In der oberen Abschlußwand der Kammer 1 ist über jedem Behältnis 14 ein mit einem Ventil 24 ausgsstatteter Sprüheinlaß 23 für Wasser vorgesehen. Diese Einlasse 23 stehen mit einem auf der Oberseite der Kammer 1 angeordneten Wasser-Vorratsbehälter 26 in Verbindung. Das Wasser im Vorratsbehälter 26 wird durch innerhalb desselben liegende, elektrische Heizelemente 27 beheizt, wobei die letzteren durch einen nicht dargestellten Thermostat in Abhängigkeit von der Wassertemperatur gesteuert werden. Der gewünschte Wasserspiegel wird mit Hilfe eines Kugelschwimmers 28 aufrechterhalten, der mit einem ein nicht wiedergegebenes Wassereinlaßventil steuernden Schalter 29 zusammenwirkt. Der Vorratsbehälter 26 enthält ein Wasservolumen, das ausreicht, um ein Behältnis mit Bohnen zu besprühen.
Jedes Ventil 24 weist einen rohrförmigen Ventilsitz 31 auf, der sich vom Vorratsbehälter 26 zu der Kammer 1 hin erstreckt und an seinem oberen Ende einen Flansch besitzt, guf dem eine Ventilscheibe 33 aufliegt
Das Ventil 24 wird mittels eines Elektromagneten 44 geöffct, dessen beweglicher Ankertcern fest mit einem nach unten in den Vorratsbehälter 26 hineinhängenden Stab 46 verbunden ist oder einen solchen bildet Mit der Ziffer 49 ist eine Pufferfeder bezeichnet Wird der Elektromagnet 44 betätigt, so hebt er den Stab 46 und
ι ο damit auch die Feder 49 und die Ventilscheibe 33 an.
Die Elektromagnete 44 erhalten ihren Betätigungs-
: strom durch eine Schaltung, die eine nicht dargestellte Zeititeuereinrichtung enthält, derart daß jeder Elektromagnet etwa alle drei bis fünf Stunden für eine kurze
π Zeit betätigt wird. Jedem Elektromagnet ist ein DruckSaiopf-Schalter 51 zugeordnet, um ihn abzuschalten, wenn das zugehörige Ventil 24 nicht geöffnet werden soll, z. B. dann, wenn der Behälter, der durch das betreffende Ventil zu speiser ist, leer ist
Die Zeitsteuereinrichtung kann rein elektrischer Art sein oder sie kann auch eine sich kontinuierlich drehende Nockenscheibe aufweisen, die etwa alle drei bis fünf Stunden eine volle Umdrehung ausführt und mit der ein oder mehrere Folgenocken bzw. Nockenrollen in Berührung stehen. Vorzugsweise ist jedem Elektromagnet 44 eine Rolle bzw. ein Rollensatz zugeordnet, so daß die Ventile 24 in Aufeinanderfolge geöffnet werden. Sind in der Kammer 1 die Bedingungen hinsichtlich der Temperatur und der Sprühfrequenz mit Hilfe der
jo Bedienungs- oder Steuertafel 50 richtig eingestellt, so dauert die Entstehung vollständiger Sprossen bei zuvor eingeweichten oder gewässerten Bohnen 72 Stunden. Werden Körbe 18 verwendet, von denen jeder 22,7 kg von Bohnensprossen aufnimmt, so läßt sich eine tägliche
Ernte von 45,4 kg von Bohnensprossen erzielen, wenn wie folgt vorgegangen wird.
Zu Beginn des Vorganges am ersten Tag werden zwei Körbe 18 von fertig eingeweichten Bohnen in das links einzusetzende Behältnis 14 hineingegeben. Die elektrisehe Stromversorgung wird eingeschaltet und es werden an der Steuertafel 50 die gewünschten Kammer- und Wassertemperaturen eingestellt. Der linke Schalter 51. der dem linken Elektromagnet 44 zugeordnet ist, wird eingeschaltet, während die beiden anderen
•»5 Schalter ausgeschaltet bleiben. Die Zeitsteuereinrichtung betätigt den Elektromagneten beispielsweise alle vier Stunden, um die Bohnen in dem eingesetzten linken Behältnis zu besprühen. Sobald die Bohnensprossen wachsen, hebt sich die Abdeckung 20 in jedem eingesetzten Korb 18 an. Nach drei Tagen ist diese Abdeckung nahe an den oberen Rand des Korbes herangekommen, und die Bohnensprossen sind fertig zum Abernten.
Zu Beginn des zweiten Tages werden zwei Körbe von eingeweichten Bohnen in das mittlere Behältnis eingesetzt und es wird der mittlere Schalter 51 eingeschaltet. Zu Beginn des dritten Tages werden zwei Körbe in das rechte Behältnis eingesetzt und es wird der rechte Schalter 51 eingeschaltet.
Zu Beginn des vierten Tages werden die Bohnensprossen in dem linken Behälter geerntet und es werden zwei frische Körbe von eingeweichten Bohnen in dieses linke behältnis eingesetzt. Der Zyklus der einzelnen Vorgänge läuft dann kontinuierlich wie zuvor beschrieben ab, wobei täglich eine Ernte erzielt wird.
Um die Ernte an Bohnensprossen einzubringen, wird das Behältnis 14 aus der Kammer 1 herausgezogen. Der obere Korb 18 wird aus dem Behältnis herausgenom-
men, die Abdeckung 20 wird entfernt und die Bohnensprossen werden in ein großes Behältnis ausgeleert. Darauf wird der untere Korb in derselben Weise geleert. Anschließend werden dann die Bohnensprossen gewaschen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Intensivkultivierung mit einer verschließbaren, einen Wasserauslaß aufweisenden Kammer, in die das Kultivierungsgut jeweils in einem oben offenen Behältnis einsetzbar ist, einem mit einer thermostatisch gesteuerten Wasser-Heizeinrichtung versehenen Wasser-Vorratsbehälter, aus dem Wasser über mehrere Sprüheinlässe in die Kammer einführbar ist, sowie mit einer elektro-magnetisch betätigten Ventileinrichtung mit Steuereinrichtung für die Wasserzufuhr vom Vorratsbehälter zu den Sprüheinlässen in vorherbestimmbaren Zeitinte.rvallen, dadurch gekennzeichnet, daß jedem einzelnen Sprüheinlaß (23) ein Behältnis (14) und ein gesondertes elektro-magnetisch betätigtes Ventil (24, 44) zugeordnet ist und daß die Steuereinrichtung für die Ventile (24, 44) so ausgebildet ist, daß die Ventile (24, 44) in zeitlicher Aufeinanderfolge jeweils für sich betätigt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei in das jeweilige Behältnis (14) einsetzbare Körbe (18).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Körbe (18) mit öffnungen versehene Abdeckungen (20) aufweisen.
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