DE77327C - Schulbank - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Schulbank.

Die zweisitzige Schulbank hat viele Vortheile, so dafs sie fast allgemein angewendet wird. Aber sie besitzt folgende Uebelstände:

1. Sie versperrt den Boden der Klasse infolge der vielen Füfse, welche eine vollständige Reinigung fast unmöglich machen.

2. Sie mufs wegen ihrer Leichtigkeit am Fufsboden befestigt werden, was wiederum eine gründliche Reinigung des Zimmers erschwert.

3. Sie ist theurer als eine Schulbank mit mehr Plätzen, nimmt viel Raum ein und ist in der Regel in keiner Weise abänderungsfähig. Falls die zweisitzige Schulbank aber so eingerichtet ist, dafs sie in der Höhe und in Bezug auf die Entfernung des Tisches vom Sitz verstellt werden kann, so ist sie noch erheblich theurer.

Die beregten Uebelstände sind in folgender Weise beseitigt.

Werden die zweisitzigen Schulbänke in einer Reihe und ziemlich dicht hinter einander aufgestellt, so bilden die Zwischenräume zwischen zwei neben einander befindlichen Plätzen eine fortlaufende Linie. In diese Zwischenräume wird ein Längsbalken von der Länge der ganzen Reihe von hinter einander folgenden Schulbänken gelegt. Dieser Längsbalken soll widerstandsfähig gegen Verdrehung sein and wird an seinen beiden Enden von je einem Paar starker Füfse getragen, so dafs er einen kräftigen Träger bildet, auf welchem die Tische, mit oder ohne Bücherfach, Klappe u. s. w., von beliebigen Formen und Abmessungen und an welchem von unten die Sitze mit oder ohne fester oder beweglicher Rückenlehne befestigt werden können. Dabei kann die Höhe des Trägers durch Unterschieben von Unterlagen unter seine Füfse beliebig verändert werden.

Diese Einrichtung bezweckt:

ι. Die Versperrung des Fufsbodens der Klasse zu vermeiden und die Reinigung derselben erheblich zu erleichtern.

2. Die Befestigung der Bänke am Fufsboden zu vermeiden und das Fortnehmen ganzer Gruppen von 6, 8, 10 Plätzen zum Zwecke der periodischen Waschungen mit Desinfectionsmitteln zu gestatten.

3. Die Schulbänke in ökonomischer Weise herzustellen wegen des Fortfalles der vielen Füfse und der Einfachheit in der Zusammenstellung trotz der Kosten für den Längsbalken.

4. Die Schulbänke leicht transportabel zu machen, weil die einzelnen Theile derselben von geringem Gewicht und leicht über einander zu legen sind, der Längsbalken aber, der einzige schwere Theil,· überall an Ort und Stelle leicht hergestellt werden kann.

5. Die Bänke leicht abändern zu können, hinsichtlich der Höhe der Tische und Sitze und der Entfernung beider von einander. Indem man dem Längsbalken vorn und hinten verschiedene Höhe giebt, kann man ohne erhebliche Kosten verschiedene Höhen für die Bänke einer Reihe erreichen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist als Beispiel eine Schulbank mit 8 Sitzen dargestellt. .Ζ' '

Fig. ι zeigt dieselbe in Seitenansicht,

Fig. 2 in Oberansicht und

Fig. 3 in Hinteransicht,

Der Längsbalken L von 3,6 m Länge besteht aus hartem Holz und hat einen Querschnitt von 10:10 cm. Er wird vorn von einem Fufs P aus Eisen oder Gufseisen und hinten von einem ebensolchen Fufs P¹ getragen, der etwa 6 cm höher ist. Beide Füfse sind durch Schraubenbolzen mit dem Längsbalken verbunden.

' Die Füfse sind so hoch, dafs der erste Tisch eine Höhe von 71 cm, der letzte eine Höhe von yy cm hat und die Differenz zwischen dem dritten und dem vierten Tisch 2 cm beträgt.

Die Unterlagen c c' c" c'", . welche zwischen der Unterseite des Längsbalkens L und der Oberseite der Bänke B liegen, gestatten, die Höhe dieser Bänke B genau einzustellen. Die Höhe der Bänke wächst nur halb so viel als die Höhe der Tische.

Der Tisch T, mit oder ohne Bücherfach, wird mittels zweier Bolzen b b' auf dem Längsbalken befestigt. Zwei starke Streben d d^l verbinden die äufsersten Enden des Tisches mit dem Längsbalken und wirken der Drehung um die horizontale Achse entgegen.

Die äufseren Enden der Bänke b werden durch Zugstangen if unterstützt, welche durch Winkel E einerseits mit dem Längsbalken L und andererseits mit der Rückenlehne D verbunden sind.

Um den Querschnitt des Längsbalkens möglichst klein zu machen, ohne die Widerstandsfähigkeit der ganzen Bank gegen Umkippen zu vermindern, werden unter dem dritten Tisch oder der dritten Bank rohrartige Stützen m angebracht, welche in beliebigem Winkel aufgestellt werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine" Schulbank, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Reihe hinter einander angeordneter Doppel-Pultsitze (T B) an einem einfachen oder zusammengesetzten, aus Eisen oder Holz bestehenden mittleren Längsbalken (L) befestigt sind, der an seinen Enden von Füfsen (PP¹) getragen wird, derart, dafs er einen starken Längsträger bildet, der bei grofser Länge durch Hülfsstützen gegen Verdrehen. bezw. Umkippen gesichert ist, wobei die Befestigung der Pulte und Sitze an dem Längsbalken mit Hülfe von Unterlagsstücken (c c' c" . . .) und Schraubenbolzen eine Regelung der Höhe und der Entfernungen gestattet, während beschädigte Banktheile leicht ausgewechselt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.