DE7730675U1 - Zahnfleischmaske - Google Patents
ZahnfleischmaskeInfo
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Description
DlpL-lng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK
DIpIMn81CDANNENBERG- Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
335024 SIEGFRIEOSTRASSE 8
335025 8000 MÖNCHEN 40
Karl Köstner
In der Röraerstadt 89
ßOOO Frankfurt a.M.
Aldo Lufi
Kaspar-Wüststr. 26
8052 Zürich / Schweiz
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnfleischmaske aus
mundbeständigen Elastomeren zur Kaschierung des speziell im Frontzahngebiet durch Parodontose sichtbar gewordenen Alveolarknochenabbaues
und des damit verbundenen Zsiinfleischschwundes,
sov/ie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Als Polge des Knochen- und des damit verbundenen Zahnfleischschwundes
treten in immer stärkerem Maße die Zahnhälse besonders im Frontzahngebiet· - in Erscheinung, wobei mit fortschreitendem
Schwund des Knochens eine Lockerung der Zähne durch Reduzierung des Zahnhalteapparates eintritt.
Dieses Erscheinungsbild wirkt besonders im Frontzahngebiet krankhaft und unästhetisch, insbesondere auch deshalb, weil
von diesem oben beschriebenen Abbau, jede Altersgruppe betroffen werden kann. Man versucht a.Zt., diesen Zustand, neben
anderen Maßnahmen, durch Kaschierung der freigelegten Zahnhälse und Ersatz des geschwundenen Zahnfleisches durch sogenannte
Parodontoseschienen, in Verbindung mit gebranntem Porzellan oder Kunststoff, nicht in Erscheinung treten zu laaiäeru
Abgesehen davon, daß zur Befestigung der Parolontoseschienen,
deren Herstellung einen erheblichen Kostenaufwand erfordert,
I gesunde, noch festsitzende Zähne präpariert werden müssen, 7i
kann ein solcher Verfahren bei noch im Wachstum befindlichen -Jugendlichen aus verständlichen Gründen nicht ausgeführt werden.
Es wurde schon früher versucht, Kunststoffe, wie z.B. harte Polyvinylchloride oder Acrylate als Abdeckung zu verwenden,
hierbei wurde aber durch die Starrheit und Härte des verwendeten Kunststoffes durch Druck und Reibung das Zahnfleisch
verletzt. Auch die Bruchgefahr war nicht auszuschalten.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Zahnfleischmaske, die auf einfache und kostensparende Weise
hergestellt werden kann, die bei hoher Shore-Härte dennoch weich und von hoher Elastizität ist, so daß das Zahnfleisch
' möglichst geringer Reibung und Druck ausgesetzt ist, die die
sprachliche Wirkung des Trägers möglichst wenig beeinflußt und die vor allem eine Präparierung gesunder, festsitzender Zähne
überflüssig macht.
Dde vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnfleischmaske, die
gekennzeichnet ist durch eine ovale, längliche und leicht gewölbte Form, die ihren Abmessungen nach dem geschwundenen Zahnfleisch
angepaßt ist und bis an die Zahnkronen heranreicht, aus mundbeständigem, elastoraeren Material, deren den Lippen zugewandte
Oberfläche vorzugsweise strukturiert und farblich dem
» Zahnfleisch angepaßt ist, wobei eine Längskante der Maske im
Bereich des Lippenbändchens eine Einkerbung und die andere Längskante, je nach Anzahl der zu kaschierenden Zahnhälse, entsprechend
mehrere Einkerbungen aufweist und die auf der den lippen abgewandten Rückseite an der anderen Längskante zwischen
den einzelnen Einkerbungen und vorzugsweise an den Enden der beiden äußersten Einkerbungen jeweils einen Höcker aus gleichem
Material aufweist, der die sich aus dem Knochen- und Zahnfleischschwund ergebenen Lücke schließt und gleichzeitig den
Zahnhals bzw. die freigelegte Zahnwurzel eng umfaßt.
Die erfindungsgemäße Zahnfleischmaske wird durch die beigefügf
ten Zeichnungen näher erläutert:
Pig. 1: das Modell des Front&ahngebietes eines Oberkiefers
Figur 2: die Zahnfleischmaske in ihrer Vorderansicht
!Figur 3: Modell des Fronzahngebietes mit aufgesetzter Zahn fleischmaske
Tigur 4: Rückseite der Zahnfleischmaske
In Figur 1 ist das Modell des Frontzahngebietes eines Oberkiefeis
abgebildet, bei dem die langen Zahnhälse 2 durch das •zurückgebildete Zahnfleisch 1 deutlich sichtbar sind.
Darunter zeigt Figur 2 eine an dieses Modell angepaßte Zahnfleischmaske
in ihrer den Lippen zugewandten Vorderansicht. An der einen Längskante ist im Bereich des Lippenbändchens eine
Einkerbung 3 sichtbar, währen die andere Längskante mehrere Einkerbungen 3 aufweist, die die einzelnen Zähne entsprechend
( dem geschwundenen Zahnfleisch umschließen, fweckmäßigerweise ■
ist die Maske in Anpassung an das Aussehen des natürlichen -Zahnfleisches gefärbt und in ihrer Oberfläche strukturiert.
Figur 3 zeigt dann nochmal das gleiche Modell wie Figur 1,
nier jedoch mit aufgesetzter Zahnfleischmaske.
In Figur 4 schließlich ist die den Lippen abgewandte Rückseite der Zahnfleischmaske mit den bereits oben beschriebenen Einkerbungen
3 dargestellt. Zusätzlich sind hier die aus gleichem Material bestehenden Hocker 4 sichtbar, die die sich aus dem
Knochen- und Zahnfleischschwund ergebenden Lücken ausfüllen
imd dabei die Zahnhälse bzw. die freigelegten Zahnwurzeln eng
■umschließen und somit schließlich für einen guten Sitz der
Maske s orgen.
-Die erfindungsgemäße Zahnfleischmaske beseitigt auf einfachste
Weise die Mangel der bisherigen Versuche zur Kaschierung der freiliegenden Zahnhälse, sowie des Zahnfleischschwundes durch
Verwendung duroplastischer Elastomere, wie vorzugsv/eise Polyurethan-
oder Silikonelastoraere. Diese Elastomeren,beispielsweise
sowohl die heißhärtbaren als auch kalthärtenden Silikonelastomeren, besitzen bei hoher Shore-Härte den Vorteil der
Weichheit und hoher Elastizität, absoluter Mundbeständigkeit sowie physiologischer Unbedenklichkeit. Die Transparenz und die
nahezu unsichtbare Anpassung an das Zahnfleisch ergeben zusammen mit einer für den jeweiligen Zahnfleischtyp möglichen
Farbgebung, eine vollendete Prothese.
Weitere Vorteile der Zahnfleischmaske bestehen in der Verbesserung
der sprachlichen Wirkung des Zahnfleischmaskenträgers, da durch die konstruktionsbedingte Ausfüllung der durch den Zahnfleischschwund
entstandenen Hohlräume keine Zischlaute mehr auftreten, wodurch gleichzeitig eine nicht unerhebliche
psychologische Wirkung auf denTräger und seine Umgebung ausgeübt wird. Gleichzeitig bewirkt die Zahnfleischmaske eine gewisse
!Führung der locker werdenden Zähne.
Die Möglichkeit der jederzeitigen Entfernung der Zahnfleischmaske und der dadurch ermöglichten gründlichen und wirksamen
• I
• t
> 1
Zahnpflege schützt die freiliegenden. Zahnhälse vor Karies
weiterer sehr -wesentlicher Vorteil der Zahnfleischmaske
besteht in der kostensparenden Herstellung und der Vermeidung frühzeitiger Zahnpräparationen zur Befestigung sogenannter
Parodontoseschienen und deren Nachteile.
Durch die auf der Rückseite der Zahnfleischmaske befindlichen Höcker, die die sich aus dem Knochen- und Zahnfleischschwund
ergebenden Lücken ausfüllen und dabei gleichzeitig die Zahnhälse bzw. die freigelegten Zahnwurzeln eng umfassen und durch
die Elastizität des Materials ergibt sich ein sicherer Halt für die Maske.
Die Herstellung der weichbleibenden Zahnfleischmaske geschieht wie folgt:
Von dem Frontzahngebiet des Patienten wird eine Abformung vorgenommen
und von dieser ein Arbeitsmodell aus Gips hergestellt. Auf diesem Arbeitsmodell wird das fehlende Zahnfleisch entsprechend
dem früheren Zustand durch Wachs oder ein nitzebeständiges Material ergänzt. Anschließend wird von dem so
gewonnenen Modell in fachgemäßer V/eise die für den vorgesehenen Werkstoff erforderniche Pressform angefertigt.
Die für die Herstellung der Zahnfleischmaske erforderlichen Elastomeren, insbesondere die heißhärtbaren Silikonkautscimkarten,
können sowohl peroxidisch als auch additionsvernetizand
· · ca··
ausgehärtet werden.
Je nach Vernetzungsart sind Aushärtungstemperaturen zwischen
10O0C und 180°C notwendig. Die Vernetzungstemperaturen bestimmen
das Material der Pressformen, welche entweder aus Gips oder Metall, wie z.B. Zinn oder Metall-Legierungen mit einem Schmelzpunkt
von über 2000C hergestellt werden müssen.
In der für die erforderliche Vulkanisation temperatur hergestellten
Form wird der teigartig präparierte Silikonkautschuk eingebracht und unter Pressdruck ausgehärtet. Die erforderliche
Aushärtungstemperatur und -zeit wird durch den eingearbeiteten Vernetzer, die Form und den Wärmeübertrager bestimmt. Zahnfleischmasken
benötigen z.B. in der Gipsform und der in der
» -üahntechnik bevorzugten Art der Wärmeübermittlung durch das
Wasserbad, bei 1000C (sprudelnd kochendes Y/asser) ca. 2 Stunden,
wenn als Vernetzer 1 - 1,5% Bisbenzoylperoxid verwendet
wird.
· In der Metallform, die für die additionsvernetzenden, heißhärt-I
baren Silikonkautschuke notv/endig ist, wird diese bei einer
Temperatur von 1700C - 1800C innerhalb von 5-15 Minuten, je
nach Schichtdicke ausgehärtet.
1 - 1,5% Bisbenzoyperoxid enthaltende, heißhärtbare Silikonkautschuke
können in der Metallform bei einer Temperatur von 110° - 1300C innerhalb eines Zeitraumes von 5-15 Minuten
ebenfalls ausgehärtet werden.
\ Die additionsvernetzenden Zwei-Komponenten-Kautschuke, insbe-
sondere die bei Raumtemperatur aushärtenden, werden zu gleichen
Teilen gemischt und können sowohl in der Metall- als auch in der Gipsform ausgehärtet werden.
Da die Zahnfleischrnaske zweckmäßigerv/eise dem Aussehen des natürlichen Zahnfleisches farblich angepaßt sein soll, wird
dem Basismaterial ein entsprechender physiologisch unbedenklicher Farbstoff in ausreichender Menge zugesetzt.
Claims (4)
1.) Zahnfleischmaske, gekennzeichnet durch eine ovale, längliche und leicht gewölbte Form aus mundbeständigem,
elastomerem Material, deren eine Oberfläche vorzugsweise strukturiert und farblich dem Zahnfleisch angepaßt ist,
wobei eine Längskante der Maske eine Einkerbung (3) und die andere Längskante mehrere Einkerbungen (3) aufweist
und die zwischen den einzelnen Einkerbungen und vorzugsweise an den E-aden der beiden äußersten Einkerbungen jeweils
einen Hocker (4) aufweist, der geeignet ists. die
sich aus Knochen- und Zahnfleischschwund ergebene Lücke zu schließen und den Zahnhals (2) bzw. die freigelegte
Zahnwurzel eng zu umfassen.
• tr· »■«■* »it
* *« ■ · · « ■ it t its
2. Zahnfleischmaske nach. Patentanspruch. 1, dadurch, gekennzeichnet,
daß dieselbe aus duroplastischen Elastomeren, v/ie vorzugsweise Urethan- oder Silikonelastomeren "besteht.
3. Zahnfleischmaske nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dieselbe sowohl aus heißhäi-tbarem als
auch aus bei Raumtemperatur härtbarem addxtionsvemetzendem Zwei-Komponenten-Silikonkautschuk besteht.
4. Zahnfleischmaske nach Patentanspruch 1 bis 3, dadruch gekennzeichnet, daß dieselbe eine Shorehärte A zwischen 60
bis 8Ü° aufweist.
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