DE7722C - Verfahren zur Verzierung von Glas, emaillirten Waaren und ähnlichen Artikeln - Google Patents
Verfahren zur Verzierung von Glas, emaillirten Waaren und ähnlichen ArtikelnInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
1879.
WILLIAM GIBSON in NEW-YORK. Verfahren zur Verzierung von Glas, emaillirten Waaren und ähnlichen Artikeln.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Februar 1879 ab.
Die Erfindung besteht in einer Composition und einem Verfahren, um Glas, emaillirten Gegenständen
und ähnlichen Artikeln eine krystallähnliche Oberfläche zu geben.
Die Composition ist folgendermaafsen zusammengesetzt:
50 Theile gewöhnliches Flintglas,
20 Theile Quarzsand,
10 Theile Bleiglätte, und
10 Theile calcinirte Knochen
werden in einem starken Feuer zusammengeschmolzen. Diese Schmelze bildet das Vehikel oder den Flufs, mit Hülfe dessen die verschiedenen Wirkungen erzielt werden können.
werden in einem starken Feuer zusammengeschmolzen. Diese Schmelze bildet das Vehikel oder den Flufs, mit Hülfe dessen die verschiedenen Wirkungen erzielt werden können.
Zu drei Raumtheilen dieser Masse werden ■ zwei Theile geglühten Feuersteinpulvers gesetzt.
Das Ganze wird nach Maafsgabe der zu erzielenden Wirkung mehr oder weniger fein unter
Wasser gemahlen.
Die gemahlene Masse wird mit ein wenig Milch zu einem dünnen Teig angerührt und mit
diesem die ganze Glasfläche gleichmäfsig überstrichen, worauf man den Ueberzug in der den
Glasfabrikanten wohlbekannten Weise vitrificirt.
Die auf diese Weise überzogenen Glasplatten werden alsdann in einem passenden Ofen erhitzt.
Hierauf wird das Ganze mit einer starken Lösung von Gelatine oder einem harten und
nicht elastischen vegetabilischen Harze oder albuminhaltigen Körper überstrichen.
Wenn dieser Ueberzug trocken und hart geworden, wird derselbe in einem Gasofen oder
dergl. durch Hitze entfernt, wodurch die ganze Glasfläche einen Krystall-Ueberzug erhält.
Man kann auch der ursprünglichen Composition '/4 Theil Zinnweifs oder dieselbe Menge
Cobaltoxyd oder Chromoxyd oder Eisenoxyd zufügen und eine wässerige Gummilösung anstatt
der Milch verwenden. Man kann auch mit dieser Farbe nur einen Theil des Glases bedecken und dann den Ueberzug wie bei dem
vorbeschriebenen Verfahren mit Hülfe eines der erwähnten gelatinösen Ueberzüge entfernen.' Man
erhält alsdann auf einer und derselben Glasfläche glatte Stellen und solche, die krystallisinisch.
aussehen.
Es lassen sich mit diesem Verfahren die mannigfaltigsten Effecte erzielen. Will man z. B.
eine granulirte Fläche herstellen, so trägt man eines der vorbeschriebenen Gemenge dort, wo
die Wirkung hervorgebracht werden soll, mit einer Bürste oder einem Pinsel auf, ohne dafs
das Glas vorher erhitzt oder ausgedehnt wurde. Sobald der Ueberzug aufgetragen ist und so
lange er noch feucht ist, wird das Glas in einen mäfsig heifsen Ofen gebracht, der Ueberzug abgedampft
oder getrocknet und durch schnelle Erhöhung der Temperatur in einer Operation entfernt.
Wenn man grofse Flocken oder Farrenkrautblätter auf der Glasfläche hervorbringen will, so
überzieht man vorerst das Glas mit einer der oben beschriebenen Mischungen, klebt wirkliche
Blätter oder ausgeschnittene Papierfiguren oder dergl. auf und giebt alsdann dem Glas ganz
oder theilweise einen oder mehrere Ueberzüge, läfst diese hart werden und entfernt sie durch
Hitze in der oben beschriebenen Weise.
Transparente Farben, Silber, Gold etc. können ebenfalls zugesetzt werden.
Alle diese verschiedenen Wirkungen können auf einer und derselben Glasfläche erzielt werden.
Wenn man das Glas mit der klebrigen Masse überzieht, mit welcher vorher eine kleine Menge
Glycerin und irgend ein Stoff, wie Thon oder dergl., vermengt wurde, ' und in diesen Ueberzug
ein Blatt Papier oder ein Stück dünnen Mousselins klebt, so erhält man, nachdem der
Ueberzug entfernt wurde, Prismen von grofser Länge und von hohem Glänze.
Begreiflicher Weise lassen sich mit der Masse die verschiedensten Wirkungen erzielen.
Claims (3)
1. Als Mittel zur Erzielung der verschiedensten Wirkungen auf Glas eine Composition, welche
durch das Zusammenschmelzen von Flintglas, quarzhaltigem Sand, Bleiglätte und calcinirten
Knochen oder deren Aequivalenten hergestellt wird, im wesentlichen wie beschrieben.
2. Die beschriebene Masse in Verbindung mit calcinirtem Feuersteinpulver und Milch, in
ihrer Anwendung wie beschrieben.
3. Das Verfahren, krystallartige Verzierungen auf Glas hervorzubringen, indem man die
betreffende Fläche mit der beschriebenen Masse überzieht und in der Muffel vitrificirt,
das Glas erhitzt und dann mit einer nicht elastischen Paste überzieht, welche, wenn sie
getrocknet ist, durch Hitze entfernt wird, im wesentlichen wie beschrieben.
Publications (1)
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