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Verfahren zum Verzieren von emaillierten metallenen Gegenständen Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zum Verzieren von emaillierten metallenen Gegenständen,
insbesondere aus Gußeisen oder Eisenblech.
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Es ist vorgeschlagen worden, metallene Gegenstände mit einer Grundemailleschicht
zu überziehen, diese zu erhitzen. und dann eine oberflächliche Schicht aufzubringen,
die nach dem Trocknen mit dem Sandstrahl; durch eine Schablone hindurch angegriffen
und schließlich in den Ofen gebracht wird.
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Es ist ebenfalls vorgeschlagen worden, keramische Überzüge durch folgende
Arbeitsvorgänge mit mehreren Schattierungen zu versehen: Überziehen des Stückes
mit einer Grundemailleschicht, Erhitzen, Überziehen mit einer bunten, flüssigen
Emaille, Trocknen, Härten ohne Erhitzung, Überziehen mit einem Überzug zum Sichern
der Reserven, Angreifen mit dem Sandstrahl, Wiederholen der gleichen Vorgänge mit
einer weiteren Emailleschicht anderer Färbung, Beseitigung des Oberzuges und Erhitzen.
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Ein großer Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß
sie eine große Anzahl von nacheinander folgenden Einzelvorgängen umfassen und daß
ihre Durchführung sich auf mehrere Tage erstreckt.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden die genannten Nachteile
beseitigt, denn es gestattet auf industriellem Wege mit sehr wenig Einzelvorgängen
und Zeit und mit der größten Gleichmäßigkeit ein Erzeugnis zu gewinnen, -das die
gestellten Bedingungen erfüllt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht in der Hauptsache darin,
daß die auf Rotglut erhitzten, mit nacheinander folgend immer leichter schmelzenden
Emailleschichten überzogenen. und dann abgekühlten Gegenstände mit dem Sandstrahl
unter nacheinander folgender Verwendung verschiedener Schablonen derart gemustert
werden, daß ein Teil der glänzenden Oberfläche. unberührt bleibt, ein Teil mattiert
wird und bei den übrigen Teilen die nächste Schicht bzw. die nächstfolgenden Schichten
freigelegt werden.
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Man erzielt dadurch ohne neues Einbringen in den Ofen eine fertige
Verzierung in mehreren Schattierungen. Die Ausübung des ganzen Verfahrens erfordert
nicht mehr als r Stunde.
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Die Gegenstände können mit bekannten Mitteln emailliert werden.
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Um die dekorative Wirkung in der gewünschten Färbung zu erzielen,
wird :der emaillierte Gegenstand vor Behandlung mit dem Sandstrahl mit einem durchstochenen
Musterblatt oder .einer Schablone oder mit einem passenden Überzug bedeckt.
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Handelt es sich z. B. um zwei Übereinanderliegende Emaillen verschiedener
Färbung, so wird das Musterblatt alle Teile überdecken, bei denen man die obere
Emailleschickt
beibehalten will, und der Sandstrahl «wird die nicht
geschützten Teile angreifen, bis die untere Emailleschicht zum Vorschein kommt.
Mit einem zweiten Musterblatt, das nur die Teile bedeckt, die endgültig bestehen
und glatt bleiben sollen, . wird die obere Emailleschicht angegriffen, bis sie rauh
wird, wobei die beschützten Teile glatt bleiben. Man wird auf diese Weise mit zwei
Emaillen drei Färbungen erzielen: die Färbung der ersten (unteren) Emaille, die
Färbung der oberen Emaille (matt) und schließlich die glänzende Färbung der gleichen
Emaille.
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Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird nur einmal im Ofen erhitzt.
Der Gegenstand wird in den Ofen eingesetzt, und sobald er eine hellrote Färbung
erreicht hat, wird er wieder herausgenommen. Er wird sodann sofort mit der ersten
Emailleschicht bestreut, die bei der Berührung mit dem Gegenstand schmilzt und sofort
nachher mit der zweiten Emaille, die leichter schmelzbar ist und noch genügende
Wärme vorfindet, um bei Berührung mit der ersten Emaille zu schmelzen, die bereits
fest geworden ist. Der Gegenstand wird alsdann gekühlt, und es bleibt nur noch übrig,
die Fertigbearbeitung mit dem Sandstrahl nach Auflegen des Musterblattes an dem
erkalteten Gegenstande vorzunehmen.
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Die beiden Musterblätter zur Erzielung der glänzenden Fläche, der
matten Färbung der oberen Schicht und der Färbung der unteren Schicht können auf
eins beschränkt werden, wenn die Wandstärke der Schablone je nach der gewünschten
Wirkung verschieden ist. Die Teile, die die Färbung der Grundemaille zum Vorschein
bringen sollen, werden nicht durch das Musterblatt geschützt. Bei den Teilen der
oberen Schicht, die ein mattes Aussehen erhalten sollen, hat die Schablone eine
bestimmte Dicke, und bei den Teilen der oberen Schicht, die glänzend bleiben sollen,
hat die Schablone doppelte Dicke, die unter Umständen sogar verdreifacht werden
kann, derart, daß die einfachen Teile der Schablone vernichtet sind, bevor die stärkeren
Teile der Schablone, die die obere Schicht glänzend erhalten sollen, verschwunden
sind.
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Man könnte noch eine dritte Emailleschicht zufügen, die :eine zusätzliche
glänzende und matte Färbung ergeben würde.
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Das Musterblatt kann z. B. aus Balata, Guttapercha, Kautschuk, Vulkanfiber
usw. bestehen. Man kann ebenfalls auf galvanoplastischem Wege hergestellte Musterblätter
benutze., die auf irgendeine Weise mit Guttapercha, Kautschuk oder ähnlichen Materialien
überzogen sind, so daß sie dem Sandstrahl widerstehen können.
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Die Überzüge können aus Kleister, Leim, Dextrin, Givetleim usw. bestehen.
Es ist noch zu bemerken; daß es allgemein bekannt ist, Gegenstände aus Gußeisen
dadurch zu emaillieren, daß die auf Rotglut erhitzten Gegenstände mehrmals mit gepulverter
Emaille überstäubt werden, ohne daß ein Abkühlungs- und Trockenprozeß dazwischenliegt.