DE77141C - Verfahren und Vorrichtung zum Lochen und Auftreiben von Metallstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lochen und Auftreiben von MetallstückenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21J—FORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
- B21J9/00—Forging presses
- B21J9/02—Special design or construction
- B21J9/04—Piercing presses
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das in folgendem näher beschriebene Verfahren bezieht sich auf das Lochen und Auftreiben
von Metallblöcken unter hydraulischer Presse, Hammer' oder dergleichen vermittelst
eines Druckstempels und eines Dornes, über welchen letzteren das Material hinübergeschoben
wird, oder bei welchem der Dorn in einen Metallblock eingetrieben wird.
Man hat seit langer Zeit Blöcke unter dem Hammer, den hydraulischen Pressen oder dergleichen
gelocht. Zu dem Zwecke stellte man die Blöcke entweder auf eine Platte, welche
rechtwinklig zur Richtung des lochenden Dornes stand, und trieb den 'Dorn durch, oder man
stellte das Werkstück in eine Matrize, in der es etwas Luft hatte, wobei die Matrize nach
dem Durchtreiben des Dornes vom Werkstück ganz oder zum Theil ausgefüllt wurde.
Bei vorliegendem Verfahren wird ein Metallblock in eine Matrize eingesetzt, in welche er
möglichst genau pafst. Am Ende der Matrize ist der zum Lochen bestimmte Dorn fest aufgestellt
und das Werkstück wird durch einen Druckstempel aus der Matrize über den Dorn geprefst. Da das zu lochende massive Werkstück
die Matrize ganz ausfüllen kann, so kann der Druck des Stempels ein beliebiger sein,
vorausgesetzt, dafs der Dorn denselben aushält. Unter dem Einflufs dieses starken Druckes
schmiegt sich bei weicheren Materialien das Werkstück genau der Form der Matrize an,
ehe es sich über den Dorn bewegt. Da die Matrize eine vollkommene Stützung gegen
Stauchen und Verbiegen bildet, so können verhältnifsmäfsig dünne Stücke gelocht werden.
Man kann den Procefs auch in der Weise umkehren, dafs man das Werkstück gegen einen
feststehenden Stempel legt und einen Dorn beweglich anordnet. Beim Eintreiben des Dornes
in das Werkstück geht dann die Matrize mit dem Dorn voran und stützt auf diese Weise
das Werkstück, soweit es noch nicht gelocht ist. "■
Wollte man vermittelst hydraulischer Presse in einem Druck aus einem kurzen massiven
Werkstück ein langes rohrförmiges, dünnwandiges Werkstück erzeugen, so müfste der Druck
.so enorm hoch sein, dafs Dorn und Matrize sehr bald verschlissen sein würden, falls sie
überhaupt den Druck aushielten. Es ist daher, nach vorliegendem Verfahren eine starke
Streckung des Werkstückes beim Lochen oder Auftreiben dadurch vermieden, dafs man an der
Stelle, welche der Dornspitze gegenüberliegt, an der Matrize eine konische oder eine erweiterte
Stelle anbringt, welche dem Material gestattet, sich beim Lochen von der Achse zu
entfernen und einen gröfseren Durchmesser anzunehmen. Auf diese Weise kann man mit
einem kleinen Theil des Druckes ein Werkstück lochen, gegenüber dem hohen Druck,
der nöthig sein würde, falls man unter Beibehaltung des gleichen äufseren Durchmessers
das Werkstück lochen oder auftreiben würde.
Gerade dadurch, dafs man dem Werkstück,, nach dem vorliegenden Verfahren, gestattet,
dem Dorn seitlich auszuweichen, macht man ein Lochen auf der hydraulischen Presse erst
möglich. Anstatt dafs man der Matrize an der anderen, dem Dorn gegenüberliegenden
Seite eine Erweiterung giebt, kann man die führende Matrize auch so kurz halten, dafs sie
nur bis an die Dornspitze reicht und von da ab das Material freiläfst, sich zu bewegen, wie
es unter dem Einflufs des Druckes in der Matrize und behufs Ausweichens vor dem lochenden
oder aufweitenden Dorn sich bewegen will.
Auf diese Weise ist es auch möglich, ein Werkstück mit kleinem Loch aufzutreiben, d. h.
auf einen gröfseren inneren und äufseren Durchmesser zu bringen. Im allgemeinen ist
dieses Auftreiben von schon rohrförmigen Körpern noch leichter als das Lochen von
massiven Metallstücken, wobei dieselbe Vorrichtung gebraucht werden kann. Es ist daher
in den Figuren nur das Lochen von massiven Metallstücken veranschaulicht.
Fig. ι bis 3 veranschaulichen dieses Loch- und Auftreibeverfahren.
In Fig. ι bezeichnet a die Matrize, welche
durch Zugstangen b b mit der Traverse c fest verbunden ist. Dorn d ist in dieser Traverse
fest gelagert, e ist der durch hydraulischen Druck oder andere Mittel bewegte Stempel,
wä'hrend/das Werkstück darstellt. Eine durch die Zugstangen b geführte Traverse g hält den
Dorn in seiner Mittelstellung beim Anfang des Lochens. Während Fig. ι die Führung des
Stempels und der Traverse vor dem Anfang des Lochens darstellt, zeigt Fig. 2 den Moment,
in welchem der Stempel e bis dicht an die Spitze des Domes d vorgedrungen ist und
hierbei das Werkstück bis auf sein letztes Ende über den Dorn hinübergeschoben hat; enthält
der Zugstempel eine punktirt angedeutete Vertiefung, so kann er unter Umständen auch das
letzte Ende des Werkstückes über den Dorn pressen. Ist dagegen der Druckstempel e an
seiner Druckfläche glatt, so wird er vor Beendigung der Operation zurückgezogen, ein
Ring h, Fig. 6, eingeführt und das letzte Ende des Materials auf dem Druckstempel mit Hülfe
dieses Ringes h über den Dorn geprefst. Für Körper, welche am Boden geschlossen bleiben
sollen, fällt dieser letzte Theil der Lochoperation selbstverständlich weg.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt der Matrize a
und des Werkstückes f. Das Werkstück / kann die Matrize ganz ausfüllen oder auch
etwas Luft lassen. Je genauer das Werkstück/ in die Matrize geführt wird, desto exacter wird
das gelochte Product. Fig. 5 zeigt eine Matrize a, bei welcher die Führung des Werkstückes
durch mit der Achse des Werkstückes parallel laufende Rippen bewerkstelligt ist. Diese
Rippen drücken sich, falls das Werkstück einen gröfseren Durchmesser hat wie die Matrize, in
das Werkstück ein und geben eine vorzügliche Führung. Fig. 7 und 8 zeigen andere Formen
der Innenfläche der Matrize zur Führung des Werkstückes. Fig. 9 und 10 zeigen die Matrize
α mit rundem Loch, indessen das Werkstück f eckig oder mit Rippen versehen ist,
wobei die Ecken oder Rippen zur Führung des Werkstückes dienen. Das dem Dorn anliegende
Ende a1 der Matrize α erhält praktisch
eine Erweiterung (Fig. 1 bis 3). Bei der Bewegung des Werkstückes über den Dorn ist
es durch diese Erweiterung möglich, das Werkstück während des Processes des AufdoYnens
von aufsen mehr oder weniger stark zu comprimiren, wobei ein Zerreifsen der äufseren
Metallfasern vermieden wird. . Dieser Konus wird dem durch die Auftreibung entstehenden
Konus am Werkstück annähernd angepafst. Am Ende der Matrize und der konischen Erweiterung
bleibt am besten zwischen Dorn und Matrize ein ringförmiger Raum, welcher dem Querschnitt des noch massiven Werkstückes
annähernd entspricht. Da während des Lochens das Werkstück eine Tendenz zur Stauchung
hat, so erhält man auf diese Weise am Austrittsende der Matrize eine noch genügende
Compression der äufseren Metalloberfläche, um ein schädliches Reifsen der Metallfasern zu vermeiden.
Obgleich diese konische Erweiterung αl
an der Matrize α nicht absolut nothwendig ist, da man auch die Matrize so kurz halten kann,
dafs das Material beim Lochen seitlich Platz hat, so ist sie doch von ganz bedeutendem
Vortheil, weil sie ein wirksames Miltel ist, das Werkstück genau central zu lochen, indem. an
dieser Stelle der Dorn und das Werkstück dadurch ganz genau geführt werden und der
Dorn sich nicht leicht seitlich drücken kann. Die Traverse c hat in der Mittellinie des Domes
ein kleines Loch c1. Nach Beendigung der Lochoperation in Fig. 3 und Zurückziehen des
Stempels e wird durch c1 eine Stange durch die Traverse geführt und der Dorn nach der
Eintrittsseite herausgestofsen, wobei das Werkstück frei wird und weggenommen werden
kann. Alsdann wird ein neuer Dorn eingeführt, die Traverse g in die Anfangslage (Fig. 1)
zurückbewegt und der Procefs kann von neuem beginnen. Es kann der Dorn d auch nach der
entgegengesetzten Seite entfernt werden, durch die Traverse c hindurch, wenn das Loch c1
grofs genug ist. Es wäre dann während der Arbeitsperiode eine Arretirung des Domes
nothwendig, ein Bolzen in die Traverse oder den Dorn einzustecken oder dergleichen.
Der Aufweitekonus al kann nun aufser der
Führung und Compression des Werkstückes während des Processes des Aufweitens auch
noch eine Formgebung herbeiführen. Fig. 11 zeigt einen Schnitt durch die Matrize ä mit
der Aufweitefläche α1, wobei das Werkstück
nicht nur gelocht, sondern direct mit äufseren Zähnen versehen wird. Fig. 12 und 13 zeigen
den Querschnitt des Werkstückes nach dem Austritt aus der Matrize.
T(IHl
Kehrt man den in Fig. ι bis 3 gezeigten Procefs um, so erhält man Fig. 14, bei welcher
der Dorn d in das Werkstück f eingedrückt wird, während der Stempel e ein Zurückweichen
des Werkstückes verhindert und die Matrize a, welche sich mit dem Dorn vorbewegt,
ein seitliches Ausweichen des Werkstückes f vor dem Berühren mit dem Dorn
an der noch massiven Stelle unmöglich macht. Auch hierbei bewegt sich das Werkstück nur
so lange in dem engeren Theil der Matrize, als es noch nicht seine hohle Endform angenommen
hat. Selbstverständlich kann man, obgleich dies nicht nothwendig ist, dem Werkstück
auch nach seiner Lochung noch eine Führung in der Matrize geben. Es ist dann eine Matrize nöthig, wie sie Fig. 15 zeigt.
Hierbei ist hinter dem Aufweitekonus a1 eine
erweiterte cylindrische Stelle a2 bei der Matrize
eingeführt. Indessen ist diese Führung des schon fertigen Theiles des Werkstückes meist
nicht empfehlenswerth, weil das Material bei schon geringen Ungenauigkeiten ein Bewegen
des Werkstückes in der Matrize erschwert. Ist bei Fig. 14 der Procefs des Lochens beendet,
so wird der Dorn d zurückgezogen, wobei das auf demselben sitzende Werkstück an die Verlängerung
c der Matrize a, welche Verlängerung als Führung des Dornes dient, anstöfst
und wobei dann das Werkstück f seitlich herausgenommen werden kann. Die beschriebene
Vorrichtung zum Lochen kann selbstredend in beliebiger Weise horizontal oder vertical oder auf sonst beliebige Weise angeordnet
werden. Sie ist fast für alle Metalle anwendbar, besonders aber für die weicheren,
gut dehnbaren Metalle.
Während in Fig. 5 die Matrize mit nach innen vorspringenden Längsstreifen versehen
ist, welche sich bei dem Arbeitsprocefs am äufseren Umfang des Werkstückes als Rillen
zeigen, hat umgekehrt bei Fig. 5 a die Matrize eingearbeitete Vertiefungen, welche das Werkstück
am äufseren Umfang mit hervortretenden verticalen Streifen versehen.
In Fig. 7 der beiliegenden Zeichnung sind in die Matrize auswechselbare verticale, zur
Achse laufende Führungsleisten schwalbenschwanzförmig eingesetzt, welche in dem Arbeitsstück entsprechende Riefen hinterlassen.
Die in Fig. 8 und 8a gezeichnete Form der Matrize zeigt schraubenförmig gewundene
Streifen, die direct in der Matrize durch Fräsen hergestellt sind. Mit dieser Matrize werden
Werkstücke erhalten, die, wie Schraubenlinien vertieft, am äufseren Umfang Rillen zeigen,
ähnlich denen bei Reibahlen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zum Lochen und Auftreiben von Metallstücken, darin bestehend, dafs ein massiver oder hohler Metallblock durch einen Stempel über einen Dorn geschoben oder der Dorn in einen Metallblock eingetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dafs der Metallblock vor dem Dorn seine Führung in einer Matrize erhält, welche so angeordnet ist, dafs sie das Werkstück nur bis in die Nähe der Dornspitze führt, wodurch dem Material beim Lochen seitlich Platz zur Entfernung von seiner Mittelachse, also zur ungehinderten Vergröfserung seines äufseren Durchmessers gegeben ist.Eine Ausführungsform des im Anspruch 1. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs die Führungsmatrize des ungelochten Werkstückes an der dem Dornanfang gegenüberliegenden Stelle eine Erweiterung besitzt, die das Werkstück beim Aufgetriebenwerden oder Gelochtwerden führt, so viel zusammendrückt, dafs ein Aufreifsen des Materials verhindert wird und dasselbe erforderlichenfalls an der Oberfläche formt.Eine Ausführungsform des im Anspruch 1. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs die Führungsmatrize des ungelochten Werkstückes nach der Seite hin, an welcher sich der Dorn befindet, eine Verlängerung aufweist, welche im Innern einen solchen Hohlquerschnitt hat, wie ihn das Werkstück beim Lochen annimmt, so dafs das gelochte oder aufgetriebene Werkstück geführt wird, jedoch ohne den schon umgestalteten Theil des Werkstückes in seinem Querschnitt zu verändern.
Eine Vorrichtung zur1 Durchführung des in den Ansprüchen 1. bis 3. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs durch Relativbewegung eines Stempels gegen eine Führungsmatrize und einen Dorn ein massives oder hohles Werkstück aus der Führungsmatrize über den Dorn geschoben wird, wobei durch den Dorn das Material des Werkstückes von seiner Achse nach aufsen gedrängt wird und so das gelochte oder aufgetriebene Werkstück einen gröfseren äufseren Durchmesser erhält, als der inneren prismatischen Stelle der führenden Matrize entspricht.Eine Vorrichtung der durch Anspruch 4. geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs der Dorn durch ein bewegliches Führungsstück, welches sich während desLochens auf dem Dorn zurückschieben läfst, geführt und centrirt wird.Eine Vorrichtung der durch Anspruch 4. geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs der Stempel oder der Dorn nach dem Lochen mit dem daransitzenden Werkstück kurz vor dem Ende des Lochens oder Auf-77 /Wtreibens zurückgezogen und ein ausgehöhltes oder rohrförmiges Druckstück eingeschoben und das letzte Ende des Werkstückes über den Dorn übergetrieben wird.
Eine Vorrichtung der durch Anspruch 4. geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs das Eintreiben des Werkstückes in die Führungsmatrize oder Verminderung der Abkühlung desselben dadurch erleichtert wird, dafs man Werkstück und Matrize sich in Linien, Ringen oder sonstigen unterbrochenen Flächen berühren läfst.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2126082A1 (en) * | 1971-02-23 | 1972-10-06 | Sharon Wilfred | Metal cold forging for producing hollow - articles |
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- DE DENDAT77141D patent/DE77141C/de not_active Expired - Lifetime
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FR2126082A1 (en) * | 1971-02-23 | 1972-10-06 | Sharon Wilfred | Metal cold forging for producing hollow - articles |
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