DE76951C - Elektrische Vorrichtung zum Fernmelden der Temperatur - Google Patents
Elektrische Vorrichtung zum Fernmelden der TemperaturInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. August 1893 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Apparat, welcher die Anzeige von
dem Stand der Temperatur eines Raumes oder der ä'ufseren Temperatur auf Entfernungen
überträgt. Wie aus beiliegenden Zeichnungen ersichtlich, besteht derselbe aus zwei Einzelapparaten,
von denen der eine in den Fig. 1 bis 5, der andere in den Fig. 6 bis 8 dargestellt
ist. Beide Apparate sind durch eine aus drei Drähten bestehende Leitung verbunden.
Der erste Apparat überträgt vermittelst dieser Leitung die Temperaturangabe eines Thermometers auf den zweiten Apparat,
und dieser macht sie dem Auge sichtbar. Der elektrische Strom, welcher die Apparate bewegt,
wird von einer elektrischen Batterie erzeugt. Die Entfernung der Apparate von einander
ist beliebig.
Die Construction der Apparate ist folgende: In den Fig. 1 bis 3 ist α der sich vor- oder
rückwärts bewegende Zeiger eines mit dem Apparat verbundenen Metallthermometers irgend
welchen Systems. Auf einem Zahnrade c sind isolirt zwei Metallringe befestigt. An dem einen
derselben ist ein Arm mit dem Plättchen 0, an dem anderen ein Arm mit dem Plättchen u
angelöthet. Zwischen den Plättchen bewegt sich frei das Ende des Zeigers. An genannte
Metallringe drücken die von den isolirten Säulchen d und d1 ausgehenden Federn ν
und n>, die von d an den Ring mit dem Plättchen 0, die von d1 an den Ring mit dem
Plättchen u.
Die an den Ankern der Elektromagnete f und g gelagerten Arme e und e1 greifen in
ganz gleiche, nur verkehrt mit einander verbundene Rädchen h und i. Die Bewegung
dieser Rädchen wird durch Kegelräder und das Rädchen / auf c übertragen. Die Uebersetzung
ist derart, dafs bei jeder Verschiebung von h bezw. i in der Gröfse eines Zahnes
sich das Plättchen 0 bezw. u um einen Winkel dreht, der gleich ist demjenigen, den der
Thermometerzeiger bei einer Temperatur-Erhöhung oder -Erniedrigung um 1 Wärmegrad
oder, soll der Apparat auch Y2 0 übertragen,
um Y2 0 durchläuft. Damit sich die Rädchen
h i sowohl vor- als auch rückwärts drehen können, wird durch den jeweilig angezogenen
Anker bei seinem Niedergang vermittelst des Schiebers t der Hebelarm des anderen obenstehenden
Ankers von den Rädchen abgedrückt und durch eine Feder i1 so lange festgehalten,
bis dieser Anker selbst angezogen wird. Die Sperrstifte j und j1 verhüten das Drehen der
Rädchen beim Heruntergang eines Ankers. Das Spiel des Zeigers zwischen den Plättchen ist
gleich dem doppelten Weg, den das Zeigerende beim Durchlaufen genannten Winkels macht.
Von den Säulchen d d1 gehen die Arme s s1
aus. Um die am Ende derselben befestigten Stifte xx drehen sich lose die Schiffchen yyl;
jedes derselben hat zwei Ansätze senkrecht zu seiner Fläche, welche sich über und unter die
Anker legen. Letztere sind durch eingesetzte Achate y" isolirt. Bei jedesmaligem Anschlag
eines Ankers bezw: dessen Achat gegen einen dieser Ansätze bewegt sich das Ende des betreffenden
Schiffchens nach oben oder nach
unten, sein Ende legt sich bei oberem Anschlag auf den isolirten Arm ρ bezw. ρ1 auf,
begrenzt also den Hub des Ankers nach oben, oder es entfernt sich bei unterem Anschlag
von diesem Arm. In diesem Fall wird die Bewegung des Ankers durch die Stellschraube x1
begrenzt. Durch das Federchen x" wird das Schiffehen in der ihm jeweilig von dem Anker
gegebenen Stellung erhalten.
Bei dem in den Fig. 6 bis 8 dargestellten Apparat sind die Magnete und die Rädchen q r
die gleichen wie bei dem ersten Apparat, jedoch ist mit den Rädchen ein Stirnrad verbunden,
welches in ein gröfseres Rad eingreift, an dem der Zeiger des Zifferblattes befestigt ist.
Die Wirkungsweise der Apparate ist folgende : Von der Batterie B ausgehend, geht der Strom K
nach dem Säulchen 4 des zweiten Apparates und theilt sich daselbst in die Leitungen K1
und, K". Der durch K1 gehende Strom geht zu dem Magneten m, umkreist denselben, geht
zu dem Säulchen 1, von diesem durch die Leitung zu dem Säulchen ia des ersten
Apparates und von. da zu dem Magnet g, umkreist denselben ebenfalls, geht zu dem
Arm p\ von diesem durch das auf demselben aufliegende Schiffchen yl und den Arm s
nach dem Säulchen d1 und von hier durch die Feder w in den Ring zu dem Plättchen u.
Der durch K" gehende Strom gelangt ebenso zu dem Magneten n, von diesem nach 2, 2a,
/, p, jr, s, d, ν und dem Plättchen ο. Steigt
nun z. B. die Temperatur um 1 bezw. Y2 0,
so berührt der Zeiger das Plättchen u und dadurch wird der i^-Strom geschlossen, denn
derselbe geht von u durch den Zeiger in dessen Achse, voh da nach der Klemmschraube
3 und von dieser durch die Leitung Z zu dem einen Pol der Batterie, der Anker von g
wird angezogen und die Spiralfeder gespannt. Sobald aber der Anker unten aufschlägt, wird,
wie schon bemerkt, das Ende des Schiffchens von dem Arm ρ1 entfernt, also der Strom
unterbrochen und der Anker, von der Spiralfeder nach oben gezogen, verursacht eine
Drehung der Rädchen h i um einen Zahn und damit auch des Rädchens c mit dem berührten
Plättchen u. Dieses entfernt sich um den oben angegebenen Weg von dem Zeiger, während
das unberührte ο demselben um ebenso viel genähert wird und dieser wieder in die Mitte
der Plättchen zu stehen kommt. Stöfst der Anker gegen den oberen Ansatz des Schiffchens,
so legt sich dessen Ende wieder. auf pl auf.
Zugleich mit dem Anker des Magneten g wird auch der Anker des Magneten m des zweiten
Apparates angezogen; dieser bewegt die Rädchen q r ebenfalls um einen .Zahn weiter und dadurch
auch den Zeiger des Zifferblattes um ι bezw Y2 °. Fällt die Temperatur um ebenso
viel, so berührt der Thermometerzeiger das Plättchen 0, und der durch K" gehende
Strom ist geschlossen, die Anker der Magnete η und f werden angezogen,' bewirken
eine Drehung der Rädchen nach entgegengesetzter Richtung wie vorhin, und der Zeiger
des Zifferblattes zeigt 1 bezw. Y2 0 weniger.
Der beschriebene Apparat functionirt, ohne dafs von Seiten des Thermometers irgend
welche Kraft ausgeübt zu werden braucht, weil sämmtliche zunächst zum Anziehen der Anker,
sowohl des ersten Apparates, als auch des zweiten Apparates, nöthige Kraft unabhängig
von dem Thermometer, allein von der Batterie B herrührt und der Thermometerzeiger nur allein
durch Berührung eines der Arme, 0 u die Verbindung zwischen positivem und negativem Pol
der Leitung herstellt.
Claims (2)
1. Elektrische Vorrichtung zum Fernmelden
der Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dafs bei Temperaturschwankungen in dem zu controlirenden Räume der Zeiger (a)
eines in demselben befindlichen Metallthermometers mit dem einen oder anderen
zweier zu beiden Seiten des Zeigers angeordneter, gemeinsam um die Zeigerachse drehbarer Contacte (0 u) in Berührung
kommt und dadurch jeweilig den einen von zwei elektrischen Stromkreisen schliefst,
in welche je ein bei dem Thermometer befindlicher Elektromagnet (f bezw. g) sowie
ein zweiter, an der Meldestelle befindlicher Elektromagnet (n bezw. m) eingeschaltet
sind, die ihre Anker anziehen, wobei der Anker des ersteren Elektromagneten (f
bezw. g) durch Vermittelung eines beim Anziehen von ihm bewegten Contacthebels
(yl) unmittelbar darauf den Strom ('bei plj unterbricht, worauf die durch
Federn zurückbewegten Anker beider Elektromagnete ff η bezw. g m) durch an
ihnen angebrachte Schaltklinken (e ex) je ein Schaltrad (h i bezw. q r) um einen
Zahn weiter schalten, von denen das erstere (h i) seine Drehung auf die die Contacte
(ou) tragende Scheibe überträgt und dadurch die Contacte so weit nachstellt, dafs
der Thermometerzeiger (a) wieder mitten zwischen dieselben zu liegen kommt,
während das letztere Schaltrad (q r) seine Drehung auf einen Zeiger überträgt, der
auf einer Scala die Temperäturveräriderurig anzeigt.
2. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1., bei welcher sowohl in dem zu controlirenden
Raum als auch an . der Meldestelle zwischen den T-förmigen Ankern der beiden betreffenden
Elektromagnete (f g bezw. nm)
je ein mit seinen Enden beide Anker berührender Schieber (t) angeordnet ist,
welcher bei erfolgendem Anziehen des einen oder anderen Ankers durch denselben
so verschoben wird, dafs er mittelst eines geeigneten Ansatzes die Schaltklinke (e e1) des anderen- Ankers von dem betreffenden
Schaltrad (h i bezw. q r) abhebt, damit diese bei der darauf durch den
zurückgehenden ersten Anker bewirkten Drehung des Schaltrades der letzteren nicht
hinderlich ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE76951C true DE76951C (de) |
Family
ID=349801
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT76951D Expired - Lifetime DE76951C (de) | Elektrische Vorrichtung zum Fernmelden der Temperatur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE76951C (de) |
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0
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