DE76926C - Beruhigungsmittel für Meereswellen - Google Patents

Beruhigungsmittel für Meereswellen

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DE76926C
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Germany
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oleic acid
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DENDAT76926D
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Dr, M. M. RICHTER in Hamburg, Spaldingstrafse 10
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D19/00Degasification of liquids
    • B01D19/02Foam dispersion or prevention
    • B01D19/04Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances
    • B01D19/0404Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances characterised by the nature of the chemical substance

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Zur Beruhigung der Meereswellen, zum Schütze der Schiffe, pflegt man bis jetzt OeIe verschiedener Art anzuwenden, und zwar animalische QeIe, z. B. Fischöle, vegetabilische OeIe, z. B. Leinöl, Olivenöl etc., oder sogenannte mineralische OeIe, z. B. Petroleum.
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dafs die Wirksamkeit dieser OeIe mit dem höheren Grade ihrer Reinheit abnimmt, d. h. je schlechter, unreiner und auch dickflüssiger ein OeI ist, um so gröfser ist seine wellenberuhigende Kraft.
Aus diesem Grunde sind gut gereinigte, z. B. für Speisezwecke bestimmte OeIe, wie Sesamöl, Olivenöl u. s. w., auch ein gut destillirtes Petroleum, sowie solche OeIe, welche bei niederer Temperatur fest werden, für diesen Zweck unbrauchbar. -
Die animalischen und vegetabilischen OeIe bestehen ihrer Hauptmenge nach aus Fettsäureglyceriden, die mineralischen aus flüssigen Kohlenwasserstoffen.
Umfassende Versuche haben nun dargethan, dafs den in diesen Oelen vorkommenden geringen Mengen flüssiger Fettsäuren — wie solche sich schon von Natur aus z. B. im Olivenöl vorfinden, oder infolge der Fabrikation beim Schmelzen der Fette und OeIe bei höherer Temperatur in bekannter Weise aus den Fettsäureglyceriden, durch Spaltung derselben in Glycerin und freie Fettsäuren sich bilden — einzig und allein die wellenberuhigende Kraft zuzuschreiben ist.
Das Petroleum enthält als Rohpetroleum gleichfalls geringe Mengen flüssiger Fettsäuren (Oelsäuren) etwa Y4 bis 1 1/i pCt. DestiHirt man ein solches wirksames Rohpetroleum, so äufsert der Rückstand, in welchem sich die flüssigen Fettsäuren befinden, die wellenberuhigende Kraft, das Destillat dagegen nicht.
Als Beweis dafür, dafs die flüssigen Fettsäuren, z. B. die Oelsäure, einzig und allein und schon in winzigen Mengen diese Erscheinung hervorrufen, geht zur Genüge daraus hervor, dafs ein unwirksames Petroleum schon durch Zusatz von 0,1 pCt. Oelsäure sofort die Eigenschaft, die Wellen zu glätten, erhält.
Der gleiche Beweis kann auch in umgekehrtem Sinne erbracht werden, indem ein gut wirkendes OeI, welches z. B. aus 99 pCt. Fettsäureglyceriden und 1 pCt. freier Oelsäure bestehen soll und welchem man dieses eine Procent Oelsäure entzieht, seine wellenberuhigende Eigenschaft hierdurch verliert.
Aufser der Oelsäure besitzen auch die flüssigen Fettsäuren der Reihen CnH2 „_2 O2, CnJFf2 n_4 O2, Cn H2 „i_e O2, Cn H2 „_2 O3, Cn H2 n_4 O3 etc. die gleiche Eigenschaft der Wellenberuhigung, z. B. die Leinölsäure, Ricinusölsäure, Hanfölsäure, Physetölsäure (Hypozäsäure) etc.
In physikalischer Beziehung ist durch eingehende Versuche festgestellt worden, dafs die Stärke der Oelsäureschicht auf dem Wasser oft nur zwei Millionstel Millimeter beträgt, ferner dafs sich die Oelsäure in reinem Flufswasser wie 1:11000,. in Aqua destillata wie 1:8000, in Seewasser wie 1: 26000 löst, dafs das Ausbreitungsvermögen der Oelsäure auf dem Wasser auf der Kraft beruht, welche sich beim Lösen-
der Oelsäure im "Wasser äufsert, und endlich, dafs die eigentliche Wellenberuhigung auf einfache Diffusionserscheinungen zurückzuführen ist.
Die flüssigen Fettsäuren können angewendet werden als solche in iooproc. Form oder in Petroleum gelöst, erforderlichenfalls zur Verstärkung der Adhäsion unter Zusatz eines sogenannten Vertheilers, einer in Petroleum, wie auch in Wasser gut löslichen Substanz. Gut vertheilend wirken die wasserfreien Alkohole, z. B. Amylalkohol.
Die Oelsäure kann statt in Petroleum auch gelöst werden und ist wirksam in Alkoholen (Methylalkohol, Spiritus, Amylalkohol etc.), ferner ätherischen Oelen (Terpene, Kampferöle, Harzöle).
Da freie flüssige Fettsäuren bei etwa O0C. schon erstarren, so bietet die Anwendung einer derartigen Lösung von Oelsäure in Petroleum bezw. Alkoholen den Vortheil, dafs diese Mischung bei jeder Temperatur, auch bei 200 Kälte, ihre Wirkung . äufsert und desgleichen dieselbe jederzeit gleichartig zusammengesetzt hergestellt werden kann.
Diese Voraussetzung trifft bei den im Handel befindlichen Oelen nicht zu, da dieselben je nach ihrer Natur und Fabrikationsart ungleichartig zusammengesetzt sind und zumeist infolge ihres Gehaltes an festem Stearinsäureglycerid, Palmitinsäureglycerid, Margarinsäureglycerid etc. schon bei 4° C. erstarren und damit wirkungslos werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche :
    ι. Beruhigungsmittel für Meereswellen, bestehend aus flüssigen ungesättigten Fettsäuren oder aus einer Lösung derselben, insofern die Fettsäure der Lösung besonders zugesetzt worden ist.
  2. 2. Das unter 1. gekennzeichnete Mittel, welchem ein Zusatz einer sowohl in den Lösungsmitteln der Fettsäure als auch in Wasser gut löslichen, als Verfheiler wirkenden Substanz (z. B. Amylalkohol) gemacht worden ist.
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