DE767779C - Die Regenerierung von Tempermassen - Google Patents

Die Regenerierung von Tempermassen

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DE767779C
DE767779C DEA94512D DEA0094512D DE767779C DE 767779 C DE767779 C DE 767779C DE A94512 D DEA94512 D DE A94512D DE A0094512 D DEA0094512 D DE A0094512D DE 767779 C DE767779 C DE 767779C
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DE
Germany
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tempering
annealing
regeneration
iron
oxidizing
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Expired
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DEA94512D
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Rudolf Dipl-Ing Gnade
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Georg Fischer AG
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Georg Fischer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D5/00Heat treatments of cast-iron
    • C21D5/04Heat treatments of cast-iron of white cast-iron
    • C21D5/06Malleabilising
    • C21D5/08Malleabilising with oxidation of carbon
    • C21D5/12Malleabilising with oxidation of carbon in solid agents

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Description

  • Die Regenerierung von Tempermassen Bei der Durchführung des Glühfrischverfahrens benutzt man als Tempermittel entweder natürlich vorkommenden Roteisenstein oder Verzunderungserzeugnissedes technischenEisens, wie sie bei seiner Warmbearbeitung durch Schmieden und Walzen als Hammerschlag oder Walzsinter entfallen.
  • Während man beim Arbeiten mit Roteisenstein die zum Glühfrischen erforderliche Aktivität im Tempermittel durch Hinzufügen einer bestimmten Menge Neuerz aufrechterhält und eine entsprechende Menge gebrauchten Erzes immer wieder abscheidet, regeneriert man in den mit Hammerschlag (oder Walzsinter) arbeitenden Werken das Tempermittel nach dem Gebrauch durch atmosphärische Einflüsse, d. h. durch Lagern an der freien Luft.
  • Die Arbeitsweise mit Roteisenstein erfordert den ständigen Zukauf von frischem Tempererz und den Verkauf des gebrauchten, wobei der Erlös für das letztere meist in einem schlechten Verhältnis zu den Auslagen für das neue Erz steht. Beim Glühfrischen mit Hammerschlag und Regenerieren desselben an der freien Luft ist man zu einer großen Lagerhaltung gezwungen, da die erforderliche Oxydierung des Tempermittels je nach der Schichthöhe längere Zeit erfordert. Bei beispielsweise 3;jähriger Lagerung des Hammerschlages an der Luft und bei beispielsweise einem Gewichtsverhältnis von zoo Teilen Hammerschlag zu 6o bis ;o Teilen Temperrohguß im Glühtopf befindet sich das z,7-bis ),4fache Gewicht der 3;',,jähriger. Tenipergußerzeugung an Hammerschlag im Irreislauf. Bei einer monatlichen Glühereierzeug ung von Fooo t Temperguß ergeben sich rund 12 ooo bis 16 ooo t Tempermittel, die am Kreislauf beteiligt sind. Legt man ein Volumgewicht von rund 2 t für r m3 Hammerschlag, wie er die Glüherei verläßt, zugrunde, so würden die genannten -Mengen bei o,5 m Schichthöhe eine Lagerfläche von 12 ooo bis 16 000 m'2 erfordern. Dieser Vorrat vergrößert sich im Laufe der Zeit noch weiter, da erfahrungsgemäß bei der üblichen Arbeitsweise die Luftregenerierung des gebrauchten Hammerschlages nicht ganz genügt, und an zur Erlangung der erforderlichen Aktivität noch eine kleine -Menge frischen Hammerschlages oder Glühzunders (herrührend von den eigenen Glühtöpfen) zufügen muß.
  • Die beschriebene Arbeitsweise mit an der Luft regeneriertem Hammerschlag besitzt gegenüber dem Tempern mit Roteisenstein eine Reihe von Vorzügen. Im Vergleich zu dem handelsüblichen, rund .Mo °. o schädliche Gangart enthaltenden Tempererz sind die Verzunderungserzeugnisse des technischen Eisens (Hammerschlag, Walzsinter, Glühzunder) von großer Reinheit, daher sind die beim Glühfrischen mit Roteisenstein gefürchteten Ausschußursachen durch Anfritten der Erzteilchen an oder durch Fleckenbildung auf den Gußstücken infolge Schmelzens der Gangart bei hohen Glühtemperaturen in Tempergießereien unbekannt, welche mit Hammerschlag oder Walzsinter als Tempermittel im Kreislaufprozeß arbeiten. Auch die noch unangenehmere Haut- oder Schalenbildung, die oft großen Ausschuß zur Folge hat, gehört beim Tempern mit diesen Stoffen zu den Seltenheiten.
  • -Neben der Beanspruchung großer Flächen des Werkgeländes und den Transportkosten für die An- und Abfuhr von der Glüherei zum Regenerierfeld und umgekehrt erfordert die Befreiung des Tempermittels von der beim Lagern an der freien Luft aufgenommenen Feuchtigkeit große Wärmemengen.
  • Zudem wird der eigentliche Zweck der Rege nerierung des Tempermittels durch atmosphärische Einflüsse nur in bescheidenem Umfange erreicht, da nur das vollständig zu Metall reduzierte Eisen und von dieserm wieder nur ein Teil verrostet, so daß die Anreicherung an den den Glühfrischvorgang bewirkenden Eisen-Sauerstoff-Verbindungen sehr gering ist.
  • Die vorliegend= Erfindung beschreitet nun einen von der bisherigen Arbeitsweise vollständig abw,ichenden Weg, um die durch Glühfrischen an Sauerstoff verarmte Tempermasse, deren Sauerstoffträger das Eisen ist, wieder mit Sauerstoff anzureichern, nämlich dei, des oxydierenden Glühens. Dem oxydierenden Glühen kann sowohl gebrauchtes Tempererz als auch ein ursprünglich aus Hammerschlag oder Walzsinter hergestelltes Tempermittel unterworfen «-erden, doch eignen sich hierzu in erster Linie die aus den genannter. @-erzundertnnserzeugnissen erhaltenen Mittel.
  • Durch geeignete Führung des oxydierenden Glühprozesses kann mit verhältnismäßig geringem Wärmeaufwand an das Tempermittel wieder die Sauerstoffmenge gebunden «-erden, die für den einwandfreien Ablauf des Glühfrischens erforderlich ist. So wurde bei ex_vdierendem Glühen mit einem im Laufe der Zeit an Sauerstoff verarmten, ursprünglich c_us Walzsinter hergestellten Tempermittel folgender Zusammensetzung: Fe met = 12) @, Fe0 = 610 o, Fe., 0, = 12 °" durch halbstündiges Glühen unter Luftzutritt bei 70o bis Soo- C ein Erzeugnis nachstehender Zusammensetzung erhalten Fe met = 6 ",'o, Fe0 = 4S U "" Fe,03 = 32 0". Bei höheren Glühtemperaturen bzi%-. längeren Glühzeiten ließe sich natürlich sämtliches Fe met und Fe0 zu der höchsten Oxydstufe Fe,03 oxydieren, so daß im günstigsten Fall ein Erzeugnis mit rund go °Q Fe, 0, erhalten würde, d. h. mit rund 5o0., höherem Fe.03 Gehalt in der Gewichtseinheit als in dem heute handelsüblichen, durch Aufbereitung von Roteisenstein gewonnenen Tempererz vorhanden ist.
  • Es ist auch möglich, durch besondere Vorkehrungen beim oxydierenden Glühen auf eine magnetische Oxydstufe hinzuarbeiten, so daß durch magnetische Aufbereitung unter Abscheidung nichtmetallischer Verunreinigung ein besonders hochwertiges Tempermittel gewonnen werden kann.
  • Das vorgeschlagene, besonders für die Regenerierung von aus Hammerschlag oder Walzsinter hergestellte Tempermittel geeignete Verfahren gestattet also ohne Neubeschaffung der Ausgangsstoffe den beim Glühfrischen verbrauchten Sauerstoff beliebig oft durch oxydierendes Rösten (Glühen) wieder an den Sauerstoffträger Eisen zu binden. Je nachdem ob das am Kreislauf in der Glüherei beteiligte Tempermittel ganz oder nur teilweise dem oxydierenden Glühverfahren unterworfen wird, richtet sich die Art und Weise der Aufbereitung. Im ersten Fall wird man mit einem geringeren Grade der Oxydierung auskommen, im zweiten Fall einen entsprechend stärker oxydierend geglühten Teil der Tempermasse mit dem nicht behandelten Rest gleichmäßig derart mischen, daß der einwandfreie Ablauf des Glühfrischvorganges gewährleistet ist.
  • Für die Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens wird nur ein Bruchteil der Tempermittelmenge gebraucht, die bei der üblichen Regenerierung an der atmosphärischen Luft erforderlich ist. Sie braucht nur etwa dem zweifachen Betrag der Tempermittelmenge zu entsprechen, die sich in einem gegebenen Zeitpunkt in den Glühöfen befindet und würde bei dem oben erwähnten Beispiel etwa dem zwanzigsten Teil von 12 ooo bis 16 ooo t entsprechen, d. h. also nur 6oo bis 8oo t betragen. Da zur Wiederherstellung der Aktivität des gebrauchten Tempermittels nür eine verhältnismäßig kleine Menge Sauerstoff durch oxydierendes Glühen wieder gebunden werden muß, ist auch der Wärmeaufwand verhältnismäßig klein und kann zum größten Teil gedeckt werden durch die Brennstoffmenge, die bei der heute üblichen Regenerierung durch atmosphärische Einflüsse für die Entfernung der aufgenommenen Feuchtigkeit (bis 15 °/o) erforderlich ist. Wesentliche Kostenersparnisse werden ferner erzielt durch Fortfall des Transports der großen Tempermittelmenge von und zum Regenerierfeld. Wesentlich ist auch die Einsparung an Werksgelände zum Lagern des Tempermittels auf den Regenerierfeldern. Die nach der Erfindung arbeitenden Tempergießereien sind nach einmaliger Beschaffung der erforderlichen Menge an Tempermasse von dem Zukauf frischer Tempermittel befreit, und die -Tempergießereien sind dadurch unabhängig von der immer schwieriger werdenden Beschaffung hochwertiger Tempererze.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Die Regenerierung von Tempermassen, deren Sauerstoffträger Eisen ist, durch oxydierendes Glühen. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Zeitschrift »Die Gießerei«, 28. Jahrg. 1941, S. 246; Schütz - S t o t z , »Der Temperguß «, 1930, S. 256, Abs.2; L .e b e r, »Temperguß und Glühfrischen«, igig, S.224.
DEA94512D 1940-12-06 1941-11-19 Die Regenerierung von Tempermassen Expired DE767779C (de)

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CH767779X 1940-12-06

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DE767779C true DE767779C (de) 1953-06-08

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DEA94512D Expired DE767779C (de) 1940-12-06 1941-11-19 Die Regenerierung von Tempermassen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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