DE1558460C - Verfahren zur Herstellung von Mikro dispersionen in Titan oder Titanlegierun gen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mikro dispersionen in Titan oder Titanlegierun genInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mikrodispersionen in Titan oder
Titanlegierungen. Bei den Dispersionen handelt es sich um die Elemente Bor, Cer, Schwefel und Thorium,
deren Verbindungen untereinander oder mit anderen Elementen.
Gemäß der Erfindung soll die aus Titan oder einer Titanlegierung bestehende Matrix zusammen mit den
in feinverteilter Form in ihr enthaltenen Dispersionen homogen geschmolzen und dann in Kokillen gegossen
werden. Die Schmelze wird durch Spritzen an eine kalte Kokillen wand granuliert. Die Teilchen sollen vorzugsweise
mit einer Größe von 50 bis zu einigen hundert μΐη gegossen werden. Das Granulat kann durch Warmpressen
verdichtet und gegebenenfalls unter Druck im warmen Zustand plastisch zu einem Gegenstand mit
hoher Dichte verformt werden.
Bei dem beschriebenen Gießvorgang werden die dispergierten Einlagerungen in der Matrix in extrem
großer Feinheit eingelagert, obwohl sie im festen Zustand in ihr unlöslich sind, weil ihnen durch das
schnelle Abgießen keine Zeit zum Wachsen gegeben wird. So stellen sich die Einschlüsse als mikrofeine
Dispersionen in den Granulatkörnern dar, die, obwohl selbst sehr fein, im Verhältnis zu' den in ihnen dispergierten
Teilchen sehr grob sind. So mögen die Granulatkörner eine Teilchengröße von 50 bis zu einigen
hundert μΐη besitzen, während die darin dispergierten
Teilchen eine Größe von weniger als 1 μηι haben.
Die Vorteile von Einschlüssen in femverteilter Form in Legierungen für Hochtemperaturzwecke sind bekannt
und ebenfalls verschiedene Verfahren zu ihrer Herstellung. Üblicherweise werden Dispersionen in
einer Matrix durch Ausscheidung während einer geeigneten Wärmebehandlung erzeugt. Die Legierungen
enthalten dabei Komponenten, welche im festen Zustand der Legierung in ihr löslich sind, und zwar- bei
höheren Temperaturen mehr und bei niedrigen Temperaturen weniger. Da die meisten dieser durch Ausscheidung
erzeugten Komponenten bei höheren Temperaturen in der Grundlegierung löslich sind, sind sie
in diesem Temperaturbereich nur von geringem Nutzen. Bei höheren Temperaturen sind daher Dispersionen
erwünscht, welche, im festen und flüssigen Zustand in der Matrix nicht löslich sind.
Legierungen, welche unlösliche, stabile und inerte Dispersionen enthalten, und Verfahren zu ihrer Herstellung
sind ebenfalls bekannt. Das meist angewandte übliche Verfahren besteht darin, das zu außerordentlich
feinem Pulver gemahlene Matrixmetall mit den in ebenfalls pulverförmigem Zustand vorliegenden Dispersionen
innig zu mischen, zu pressen und zu sintern. Im Falle von Titan ist diese Verfahrensweise aber
wegen der hohen Reaktionsfähigkeit von feinem Titanpulver und der'großen Löslichkeit von Verunreinigungen,
z. B. von Sauerstoff, nicht geeignet. Granulatkörner, wie sie gemäß der Erfindung hergestellt werden, '
haben dagegen eine einige hundertmal kleinere Ober:
fläche in bezug auf ihre Masse als gewöhnliche Pulver; ihre Handhabung ist daher nicht schwierig. "
Eine andere bekannte Verfahrensweise zur Erzeugung stabiler Dispersionen besteht in der inneren Oxydation
von festen Lösungen reaktionsfreudiger Metalle in einem weniger reaktionsfähigen Matrixmetall,
z. B. Titan in fester Lösung mit bestimmten Seltenen Erdmetallen, die an Ort und Stelle zu stabilen Oxydpartikeln
oxydiert werden können. Die miteinander gekoppelten Forderungen nach Löslichkeit mit der
metallischen Komponente im festen Zustand und größerer Reaktionsfähigkeit als Titan begrenzen die
Möglichkeiten für eine Verwendung der Seltenen Erden als Dispersionsstoffe. Darüber hinaus sind die
Oxyde.der Seltenen Erden nur in Titan stabil, das selbst einen Sauerstoffgehalt enthält, der gewöhnlich unerwünscht
ist. ' '
Erfindungsgemäß hergestellte Mikrodispersionen ergeben im daraus gefertigten Werkstück bessere
Kriecheigenschaften bei erhöhten Temperaturen als sie bei Titan und Titanlegierungen mit eingelagerten
Stoffen in feinverteilter Form bisher festgestellt werden konnten.
An Hand des nachfolgenden Beispiels soll das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert werden.
Es werden flüssige Titanlegierungen mit bis 2% Bor, bis 6% Thorium, bis 3% Cer, 1% Schwefel, einzeln
oder gemeinsam, in einer solchen Menge, daß ein Maximum von etwa 5 Volumprozent Teilchen gebildet
wird, wie oben beschrieben granuliert. Das Granulat wird dann durch bekannte Verfahren, z.B. Heißpressen,
verdichtet. Aus den warmgepreßten Knüppeln werden durch gebräuchliche Mittel Walzerzeugnisse
hergestellt.
Die beste Brauchbarkeit von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, inerte Dispersionen
enthaltenden Legierungen tritt unter Langzeit- und/ oder Hochtemperaturbedingungen auf.
Die folgende Tabelle I zeigt die. Kriechfestigkeit einer Titanlegierung nach Langzeitalterung ohne und
mit inerten mikrofeinen Dispersionen gemäß der Erfindung:
Legierung | Kriechverformung gealtert während 200 Stunden bei 600° C und belastet mit 21 kg/mm2 bei 55O0C für eine Dauer von 150 Stunden |
Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo ;.... Ή-6Α1-2 Sn-4 Zr-2 Mo-1,7 Ce-0,5 S |
0,421% 0,167% |
Durch die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen konnte demnach die Kriechverformung um
annähernd 60% gegenüber einer Legierung ohne dieselben verringert werden.
Der Einfluß der Teilchengröße von feinverteilten Einschlüssen in Titan und Titanlegierungen wird
durch den nachfolgenden Vergleich erläutert. Es wurde ein Dispersionsstoff in einer sehr groben Körnung
hergestellt und die Kriechverformung an zwei Titanlegierungen mit und ohne Dispersionen gemäß Tabelle
II bestimmt:
Tabelle II .
Legierung | Kriechverformung 550° C —21 kg/mm2— 150 Stunden |
T1-8AI | 0,06% 0,20% |
T1-8AI und dispergierte Ein schlüsse |
Fortsetzung
Legierung | dispergierte | 'K riech verformung 550 C — 21 kg nmr - 150 Stunden |
ΤΪ-8Α1-1 Mo-IV | 0,26% 0,50% |
|
Ti-8Al-I Mo-IV und Einschlüsse |
||
Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß grobe Dispersionen das Krieehverhälten schädlich beeinflussen.
Im Gegensatz dazu ist aus der nachfolgenden Tabelle III der günstige Einfluß feiner Dispersionen
mit einer Teilchengröße von etwa 1 μπι erkennbar:
C Tabelle III
Legierung
Kriechverformung 55O0C-21 kg/mm2-150
Stunden
IO
Ti-Al :..'.
Ti-Al und dispergierte Einschlüsse :..
0,06% 0,005%
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Mikrodispersionen der Elemente Bor, Cer, Schwefel und Thorium,
deren Verbindungen untereinander oder mit anderen Elementen in Titan oder Titanlegierungen,
wobei das Titan oder die Titanlegierung zusammen mit den Dispersionen homogen geschmolzen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze zur Bildung feinverteilter Mikrodispersionen
in dem erstarrten Titan oder der Titanlegierung durch Spritzen an eine kalte Kokillen-,
wand zu kleinen Teilchen granuliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze in Teilchen einer Größe
von 50 bis einigen hundert μΐη gegossen wird und die darin eingelagerten Dispersionen eine Teilchengröße
von weniger als 1 μΐη aufweisen. .
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