-
Elektrofilter für waagerechten oder schrägen Gasdurchgang zwischen
senkrechten, parallele Gasgassen bildenden Hohlraum-Niederschlagselektroden Bei
Elektrofiltern für waagerechten oder schrägen Gasdurchgang zwischen senkrechten,
in einer Länge von oben nach unten durchgehenden, parallele Gasgassen bildenden
Hohlraum-Niederschlagselektroden mit durchbrochenen Außenwänden hat sich der Mangel
gezeigt, daß der aus dem Gas an den äußeren Elektrodenflächen abgeschiedene Staub
nicht immer restlos in den Elektrodenhohlraum abgeführt wird, sondern, ohne von
dem Fangraum erfaßt zu werden, von den Elektrodenaußenflächen abfällt und erneut
in den Gasstrom gelangt. Auf diese Weise kommt es insbesondere bei größeren durchgehenden
Elektrodenhöhen, die z. B. bei Elektrofiltern für die Entstaubung von Rauchgasen
aus Großkraftwerken mehrere Meter betragen können, zu unerwünschten Staubaufwirbelungen,
die den Wirkungsgrad des Elektrofilters ungünstig beeinflussen.
-
Um diesem Übelstand abzuhelfen, hat sich die Erfindung die Aufgabe
gestellt, die freie Fallhöhe des von den äußeren Elektrodenflächen sich ablösenden
Staubes zu verringern und diesen Staubanteil so aufzufangen und wirksam in das Innere
der Hohlelektroden abzuleiten,
daß Störungen der genannten Art nicht
mehr auftreten können. Zu diesem Zweck wird beim Elektrofilter nach der Erfindung
von Hohlraum-Niederschlagselektroden Gebrauch gemacht, die in an sich bekannter
`''eise mit quer über die durchbrochenen Außenflächen laufenden, in die Gasgassen
vorstehenden und in das Hohlrauminnere überleitenden Fangtaschen für das Niederschlagsgut
versehen sind. Das Vorhandensein solcher Fangtaschen aber genügt noch nicht ohne
weiteres zur Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe, weil dadurch namentlich bei Elektrodenlängen
von mehreren Metern Höhe und entsprechend großem Fallweg das Abrutschen des äußeren
Staubansatzes in den Raum der Gasgassen nicht verhindert werden kann. Es kommt daher
bei der Erfindung darauf an, daß die einander zugekehrten Fangtaschen der benachbarten
Niederschlagselektroden derart einander genähert sind, daß die Gasgassen überbrückt
und in mehrere untereinander liegende Stockwerke unterteilt werden. Fangtaschen
dieser Anordnung wirken wie Zwischenbunker, die die von den Elektrodenflächen abfallenden
Staubmassen auffangen und durch Ableitung in den Elektrodenhohlraum unschädlich
machen.
-
Die Erfindung hat nichts mit einer bekannten Bauweise von Schlotelektrofiltern,
also solchen mit senkrechtem Gasdurchgang, zu tun, bei denen in dem Schlot oder
Schacht zwei oder mehrere aus geschlitzten Hohlkästen bestehende zur Gasströmung
parallele Fangraumelektroden stockwerkartig getrennt übereinander angeordnet sind
und der in den einzelnen Stockwerken aufgefangene Staub gesondert nach außen abgeleitet
wird, wobei die Ableitvorrichtungen aus den Hohlkästen eines oberen Stockwerkes
durch das Innere der Hohlkästen des oder der nächst unteren Stockwerke hindurchgehen.
Für diese Anordnungsweise ist ausschließlich das Auffangen des Niederschlages in
mehreren Fraktionen innerhalb der Hohlräume der Elektroden maßgebend gewesen. Aber
eine Verringerung des freien Falles des an den Außenflächen der Hohlkästen abgesetzten
Niederschlages im Gasraum wird dabei im Gegensatz zu dem für waagerechten oder schrägen
Gasdurchgang eingerichteten Elektrofilter nach der Erfindung, bei dem nicht stockwerkartig
unterteilte, sondern von oben bis unten durchgehende hohle Fangraumelektroden verwendet
und die Gasgassen mehrfach untereinander durch Fangtaschen überbrückt werden, weder
bezweckt noch erreicht.
-
Es ist weiter bekannt, aus senkrechten Platten o. dgl. bestehende,
also nicht hohle Niederschlagselektroden am unteren Rande mit Rinnen oder sogenannten
Schurren zu versehen, die den von den Platten fallenden Niederschlag aufnehmen und,.weiterleiten.
Abgesehen davon, daß in diesem Falle der Staub ausschließlich an den Platten abgeschieden
und nicht durch Abgleiten in das Elektrodeninnere der Gasströmung entzogen werden
soll, fehlt auch dort die überbrückung der Gasgassen durch zusätzliche und damit
den freien Fall des Staubes von oben nach unten unterbrechende Fangtaschen.
-
Auf der Zeichnung ist veranschaulicht, wie die Erfindung ausgeführt
werden kann.
-
Abb. i ist eine teilweise geschnittene Stirnansicht der Fangraumelektroden
und ihrer äußeren Fangtaschen, und Abb.2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
dazu.
-
Abb. 3 bis 5 zeigen Einzelheiten von verschiedenen Taschenanordnungen
im Schaubild.
-
Die Niederschlagselektroden bestehen aus mehreren Reihen von senkrecht
von oben nach unten durchgehenden Hohlkästen i mit Schlitzen oder sonstigen Durchbrechungen
2 in den Außenwänden. Durch diese Schlitze 2 fallen die aus dem Gas ausgeschiedenen
Schwebekörper in den Elektrodenhohlraum, der in bekannter Weise noch durch eine
durchgehende Zwischenwand 3 unterteilt sein kann. Zwischen den Hohlelektroden i
befinden sich die an Hochspannung liegenden Sprühelektroden d. Das Gas durchströmt
in schräger oder waagerechter, z. B. in der in Abb. 2 durch Pfeile angegebenen Richtung
die von den Elektroden i gebildeten Gasgassen und gelangt dabei in den Bereich der
zwischen den Elektroden i, d. bestehenden elektrischen Felder mit dem Ergebnis,
daß die im Gas befindlichen Schwebekörper von den Sprühelektroden .I aufgeladen
werden und an die Elektroden i wandern, um dort durch die Wanddurchbrechungen 2
in den Hohlraum abgeführt zu werden.
-
An den Außenflächen der Hohlkästen i sitzen in Abständen untereinander
in parallelen Reihen verlaufende Taschen 5, 6, 7 zur Aufnahme des Anteils der Schwebekörper,
der nicht über die Öffnungen 2 in den Elektrodenhohlraum gelangt ist, sondern sich
außen angesetzt hat und von dort abfällt.
-
Diese Taschen 5, 6, 7 überbrücken die Gasgassen zwischen den Elektroden
i und sind im einzelnen gemäß Abb.3 bis 5 wie folgt gestaltet.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb.3 schließen die Schrägflächen 5 der
Auffangtaschen an die untere Kante von in das Elektrodeninnere führenden breiten
Schlitzen 8 der Hohlraumelektrodenwänden an und sind nach oben bei 9 winklig parallel
zu den Elektroden i abgeboen. In den von den Schrägz#
flachen 5
und Wandteilen 9 gebildeten Taschen sitzen Querwände io, die das Innere der Taschen
gegen die Gasströmung abschirmen. Zwischen den ,benachbarten Wandteilen 9 kann ein
gewisser Zwischenraum offenbleiben, um das Ein- und Ausbringen der Sprühelektroden
zu erleichtern. Dieser Schlitz kann durch ein Winkelblech i i abgedeckt werden (Abb.
i).
-
Bei dem Beispiel nach Abb. 4 sind die vorgebauten zu den Wandungsschlitzen
8 der Elektroden überleitenden Schrägflächen 6 vorhanden, die im wesentlichen den
Schrägen 5 nach Abb. 3 entsprechen. Die in den Taschenschrägen quer eingebauten
Schirmwände 12 sind von einer Reihe zur nächsten gegeneinander versetzt derart,
daß die Vorsprünge 13 der einen Taschenreihe über die benachbarte Taschenreihe greifen.
-
Nach Abb.7 sind die ebenfalls gegeneinander versetzten Quereinbauten
14 der Schrägen 7 mit Verlängerungen 15 versehen, die in die Taschen der benachbarten
Reihe eingreifen.
-
Die z. B. aus dünnen Drähten bestehenden Sprühelektroden 4 sind harfenartig
an einem Rahmen 16 angeordnet, der den Verlauf der Sprühelektroden gegenüber den
Fangtaschen 5, 6, 7 unterbricht, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist.
-
Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
der Elektroden und der Fangtaschen beschränkt. So können die Fangraumelektroden
i statt, wie in Abb. 2 dargestellt, aus mehreren in einer senkrechten Ebene aneinandergesetzten
Einzelkästen z. B. aus einem einzigen Hohlkasten mit Wanddurchbrechungen bestehen.
Ferner können die außen angebauten Fangtaschen jeder Reihe ohne Unterbrechung durchlaufend
angeordnet sein, statt sie in Anpassung an die Zusammensetzung der Elektrode aus
einzelnen langgestreckten Hohlkästen innerhalb jeder Reihe zu unterteilen.