DE759396C

DE759396C - Kunstharzmasse

Info

Publication number: DE759396C
Application number: DEL99689D
Authority: DE
Inventors: Robert Dr-Ing Haeussler
Original assignee: CARL LINDSTROEM A G
Current assignee: CARL LINDSTROEM A G
Priority date: 1939-12-15
Filing date: 1939-12-15
Publication date: 1953-01-05

Description

Kunstharzmass e Es sind Kunstharzmassen aus Acetaldehydharz und Benzylcellulose, die sich zur Herstellung von Preßkärpern genauer Prägung, insbesondere für die Herstellung von Schallplatten, in vorzüglicher Weise eignen und diese den Preßkörpern bzw. Schallplatten mit Schellackgehalt nicht nur vollkommen ebenbürtig sind, sondern dieselben in ihren Eigenschaften in mancher Beziehung übertreffen, bekanntgeworden. Diese Massen, welche aus einheimischen Rohstoffen hergestellt werden, bildeten also einen vollwertigen Ersatz für die früher üblichen Massen mit Schellackgehalt, nachdem Schellack auf absehbare Zeit nicht oder nur- unter Schwierigkeiten und hohen Kosten erhältlich ist.
Der Einführung dieser Kunstharzmassen aus Acetaldehydharz und Benzylcellulose stand aber bisher der Nachteil entgegen, daß sowohl während der Pressung sich ein starker, für das Befinden der Arbeiter störender Geruch des Acetaldehydharzes bemerkbar machte als auch ein. solcher Geruch den Fertigprodukten lange Zeit anhaftete.
Dieser starke Geruch machte sich in den Lägern und Verkaufsstellen der Schallplatten außerordentlich stark bemerkbar und drang auch in die Plattenumhüllungen, Verpackungen und Plattenbehälter ein, so daß dieselben diesen unangenehmen Geruch festhielten und Belästigungen sowohl der Verkäufer als auch der Käufer der Platten bei der Aufbewahrung ihrer Plattensammlungen auftraten.
Bei der planmäßigen Durcharbcitung der Ursachen dieses Nachteils, welche zu der Erfindung geführt hat, ergab sich, daß dieser sich bei der Herstellung der Massen entwickelnde starke Geruch des Acetaldehydharzes der fertigen Preßkörper dadurch beseitigt werden kann, daß der aus Acetaldehy dh-arz und Benzylcellulose bestehenden Masse als Hartwachsheimischung ausschließlich Montanwachs zugesetzt wird.
Es ist zwar bekannt, Kunstharzrnassen aus Polyvinyl- oder Polyacrylverbindungen Zusätze von Wachsen verschiedener Art, z. B. Montanwachs, teilweise miteinander gemischt beizufügen, um insbesondere bei aus diesen Preßmassen hergestellten Schallplatten eine gewisse Schmierwirkung zu erzeugen bzw. uni das Herausnehmen der Preßkörper aus den Prägeformen zu erleichtern oder um die Feuchtigkeitsempfindlichkeit herabzusetzen usw. Diese bekannten Zusätze konnten also nicht eine Geruchsbeseitigung oder Verbesserung bewirken und wurden auch nicht zu diesem Zweck den andersartigen Massen beigefügt.
Die Erfindung kennzeichnet sich also dadurch, daß einer Masse mit Kunstharzgehalt aus Acetaldehydharz und Benzylcellulose als Hartwachsbeimischung ausschließlich Montanwachs zugesetzt wird, um die störende Geruchsentwicklung des Acetaldehydharzes aufzuheben, so daß dieser Geruch auch bei den fertigen Preßkörpern nicht mehr in Erscheinung tritt und somit die Gebrauchsfähigkeit der Preßkörper und die Eignung der :Masse bedeutend verbessert wird.
Das Verfahren zur Herstellung von Kunstharzmassen, insbesondere für Schallplatten nach der Erfindung, wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß der Zusatz von Montanwachs zugleich mit der Vermengung der übrigen Massenbestandteile mit Acetaldehydharz erfolgt.
Der erfindungsgemäße Zusatz von Montanwachs kann aber auch zu dem Acetaldehydharz vor der Vermischung desselben mit den anderen Bestandteilen der Masse erfolgen.
Zix=eckmäßig wird der Montanwachszusatz in einer Menge von etwa 3 bis d.°/o des Gewichtes des Acetaldehydharzes beigegeben. Beispiel Einer plastischen hasse, die zur Herstellung von Preßkörpern genauer Prägung, wie Schallplatten, geeignet ist und z. B. aus 23% Acetaldehydharz, Benzylcellulose und Weichmachern, 65% Mitieralfüllstoffen, wie Schiefermehl, Baryt, 2% Ruß und i % Battmwollabfälle besteht, die auf einem geheizten Walzwerk gemischt und gewalzt worden ist, wird während des Walzens auf die Walzen i % feingemahlenes Montanwachs beigefügt. bis zum Schmelzen des Montanwachses gewalzt und das Montanwachs mit eingemengt. Die so hergestellte Masse wird dann in Ixkannter Weise zu Preßkörpern verarbeitet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Masse aus Acetaldehydharz und Benzylcellulose, insbesondere für Schallplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse als Hartwachsbeimischung ausschließlich Montanwachs enthält. Verfahren zur Herstellung von :Massen gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von 1Iontanwachs zugleich mit der Vermengung der anderen Massenbestandteile mit Acetaldehydharz erfolgt. 3. Verfahren zur Herstellung von Massen nach Anspruch i., dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Montanwachs zu dem Acetaldehydharz vor der Vermischung mit den anderen Bestandteilen der Masse erfolgt. d. Verfahren zur Herstellung von Massen nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Montanwachs in einer Menge von etwa 3 bis _t% des Gewichtes des Acetaldeliydharzes erfolgt. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften -in Betracht gezogen worden: Britische Patentschriften Nr. -1.5922o, 410 770; französische Patentschrift Nr. 838 03$: deutsche Patentschrift Nr. 583 773.