DE7576C - Vorrichtung zum Umsteuern der Züge an Backöfen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 2. Jj

CARL UNGER und TRAUGOTT POPPE in LEIPZIG. Vorrichtung zum Umsteuern der Züge an Backöfen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. März 1879 ab.

Die vorliegende steuerbare Zugvorrichtung für Backöfen soll ermöglichen, dafs ein einziger Ofen für alle Zwecke des Bäckerei- und Conditoreigewerks genügt. Dies wird erreicht, wenn während des Backens die Unter- und Oberhitze im Backraum beliebig regulirt bezw. entfernt werden kann.

In dem Backraum A sind an der Decke desselben, je nach Construction des Ofens, eine gröfsere oder kleinere Anzahl eiserner Rohre Ci₁ bis a_a gelagert, welche die gemauerten Feuerzüge b₁ bis b_a und C₁ bis c_a mit einander verbinden und durch die zieh- und drehbaren Schützen d_x bis d_a und C₁ bis e_a von aufsen geöffnet und geschlossen werden können. Ueber dem Backraum A ist der Oberzug B angeordnet, welcher direct in den Fuchs C mündet und mit dem Unterzug D durch die Feuerzüge b₁ bis b_a und C₁ bis e_a in Verbindung steht. In den Schützen d_t bis d_a und e_x bis e_a sind ferner rechteckige Zugöffnungen X₁ bis x_s und y_x bis jv₈ angebracht.

Sind nun, wie in der Zeichnung, die sämmtlichen Schützen J₁ bis d_a und e_x bis e_s eingeschoben und. die Zugöffnungen jv, bis y_s der Schützen ^₁ bis e_s nach unten und die der Schützen d_t bis d_s nach oben gerichtet, so werden die auf dem Rost £ entwickelten Feuergase durch den Unterzug D nach den Feuerzügen <?, bis e_s gehen und von hier, da die Verbindung nach dem Oberzug geschlossen, durch die Zugöffnungen jVi bis y_a in die Rohre «, bis <z₈ treten, um durch die Zugöffnungen X₁ bis x_s in den Fuchs C zu gelangen. Hierdurch wird im Backraum gleichmäfsige Ober- und Unterhitze erzielt.

Soll die Oberhitze geringer oder ganz beseitigt werden, so wird die nöthige Anzahl Schützen e, bis e_a herausgezogen, so dafs die Feuerzüge C₁ bis c_s die Verbindung des Ober- und Unterzuges herstellen. Die auf der anderen Seite liegenden entsprechenden Schützen d_t bis d_a werden um 90 "gedreht, so dafs ihre Zugöffnungen X₁ bis x_a gegen die Mauer der Feuerzüge b₁ bis ^₈ gerichtet sind und die Rohre somit abgeschlossen. Die Feuergase gehen nun ganz oder theilweise direct in den Oberzug B und die Oberhitze wird gemildert oder entfernt, ohne aber die Wirkung der Unterhitze zu beeinflussen.

Soll hingegen die Unterhitze gemäfsigt oder beseitigt werden, so werden die eingeschobenen Schützen um 180 ° gedreht, so dafs die Zugöffnungen jv, bis JV₈ nach oben und die Zugöffnungen X₁ bis x₈ nach unten gerichtet sind. Die Gase gehen alsdann ganz oder theilweise durch die Feuerzüge b_t bis b_s nach den Rohren «! bis a_s und treten von hier durch die Zugöffnungen jv_t bis JV₈ in den Oberzug B.

Sind überflüssige Feuergase vorhanden, so werden dieselben ganz oder theilweise direct in den Fuchs C durch die Feuerzüge b_t bis b_a geleitet, indem die nöthigen Schützen d_x bis d_% gezogen und die entsprechenden gegenüberliegenden Schützen £, bis e_s um 90 ° gedreht werden, so dafs die Zugöffnungen Jv₁ bis jv₈ der letzteren gegen die Mauer der Feuerzüge C₁ bis c_s liegen und die Rohre abschliefsen.

Durch Combination vorstehender Fälle ist es möglich, Ober- und Unterhitze im Backraum beliebig zu reguliren und eine möglichste Ausnutzung des Brennmaterials zu erzielen.

Durch Anordnung der stellbaren Zugvorrichtung in Backöfen erhält man folgende Vortheile:

1. Erzielung gleichmäfsiger Unter- und Oberhitze im Backraum.

2. Theilweise oder vollständige Beseitigung der Ober- oder Unterhitze im Backraum.

3. Theilweise oder ganze Entfernung der Ober- und Unterhitze.

4. Möglichst grofse Brennmaterialausnutzung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: '

   Die auf der Zeichnung dargestellte Anordnung eiserner Zugrohre mit verstellbaren Schützen in Backöfen zum Zweck beliebiger Regulirung und Entfernung der Ober- und Unterhitze im Backraum.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.