DE75622C - Eine Ausführungsform der durch die Patentschrift Nr. 65207 bekannt gewordenen Conservenbüchse - Google Patents
Eine Ausführungsform der durch die Patentschrift Nr. 65207 bekannt gewordenen ConservenbüchseInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Blechbüchse zeichnet sich dadurch vortheilhaft aus, dafs sie äufserst
leicht zu öffnen ist, und gehört zu derjenigen Klasse, bei welcher an dem den Mantel bildenden
Theil an der Löthstelle und in der Verlängerung eines abtrennbaren Streifens des
Mantels eine Zunge angebracht ist, zum Zweck, dieselbe mittelst eines passenden Instrumentes
erfassen zu können, um den Streifen abzureifsen und die Büchse oder Dose zu öffnen.
Unter »abtrennbarer Streifen« ist hierbei ein Streifen verstanden, der einen Theil des Mantels
bildet und von diesem abgetrennt werden kann, nachdem der Mantel zuvor an einer Stelle
ringsum geschwächt worden ist.
Seither wurden Blechbüchsen dieser Art auf zweierlei Art mit einer freien Zunge versehen;
man benutzte hierbei für die Zunge entweder ein abtrennbares Stück, das theilweise unter
die an der Löthstelle übergreifende oder ä'ufsere Kante des Mantels gesteckt wurde, oder
man stellte, die Zunge aus einem Stück mit der übergreifenden ä'ufseren Kante her und
liefs sie über die Löthstelle vorragen, indem man einen Theil dieser Kante wegschnitt, wodurch
man die Zunge erhielt. Das letzterwähnte Verfahren wurde, obwohl ziemlich viel Material hierdurch verloren ging, vorgezogen
, da dieser . Abfall weniger kostspielig befunden wurde als die Arbeit, welche die
Herstellung einer aus einem besonderen Stück bestehenden Zunge erforderte.
Zweck vorliegender Erfindung nun ist es, sowohl den durch das eine Verfahren bedingten
Verlust zu vermeiden, als auch die durch das zweite Verfahren hervorgerufene übermäfsige Arbeit zu ersparen und eine Construction
zu schaffen, durch die es möglich wird, eine einfache, billige, dicht verschliefsbare
und leicht zu öffnende Büchse oder Dose herzustellen.
Fig. ι der Zeichnungen zeigt die schaubildliche Ansicht einer Ausführungsform einer
solchen Büchse, Fig. 2 den senkrechten Schnitt eines Büchsenverschlusses, im allgemeinen von
der in Fig. 1 dargestellten Art, jedoch mit einem aufwärts gerichteten Aufsenflantsch am
Deckel, Fig. 3 den Büchsenverschlufs mit einbezw. abwärts gekehrtem Plantsch, Fig. 4 den
Schnitt eines oben auf dem Büchsenmantel aufliegenden Deckels. Fig. 5 zeigt einen über
die Büchse greifenden, abwärts gekehrten Deckel, Fig. 6 einen Theil des abgewickelten Mantels,
aus welchem die Büchse nach Fig. 1, 2, 3 und 4 hergestellt wird. Fig. 7 veranschaulicht
die Art und Weise der Vereinigung der entgegengesetzten Enden des Mantels, wenn derselbe
wie in Fig. 6 zugerichtet ist. Fig. 8 zeigt die Oberansicht von Fig. 7, Fig. 9 einen
Schnitt nach Linie 9 - 9, Fig. 6, in Richtung des Pfeiles, Fig. 10 einen Theil des abgewickelten
Mantels für einen übergreifenden Deckel, nach Fig. 5 zugerichtet. Fig. 11 zeigt
den Mantel (Fig. 10) nach der Vereinigung,
und Fig. 12 und 13 zeigen den bezw. die
Ausschnitte im Mantel durch Austrennen eines dreieckigen Stückes, statt eines einfachen geraden
Ausschnittes, wie dies in Fig. 6, 7, 10 und 11 der. Fall ist.
Der Mantel A der Büchse besteht aus einem Blechstreifen C, der, wie Fig. 6, 7 und/12
zeigen, mit einem Ausschnitt c versehen ist, und zwar vom Rand c1 aus parallel mit der
oberen Kante des. Mantels. Der Ausschnitt c ist so tief wie der Lappen des Flantsches.
Beim Zusammenbiegen der beiden Kanten c1 c2
zwecks Herstellung des Verschlusses wird die gerade Kante c2 in den Ausschnitt c eingefügt,
so dafs die Zunge cB auf die Aufsenseite des Mantels zu liegen kommt. In dieser Stellung
werden die Kanten c1 c2 in der gewöhnlichen
Weise zusammengelöthet, und, wenn nöthig, kann man mit dem Löthkolben über den unteren Theil der Zunge und über einen
Theil derselben fahren, um eine bessere und sichere Löthung im inneren Ende des Ausschnittes
c zu erzielen und die Oeffnung an dieser Stelle auszufüllen oder den unteren
Theil der Zunge an den überliegenden Theil der Kante c2 zu löthen. Das Ende der
Zunge c8 wird freigelassen, so dafs sie durch den üblichen Schlüssel oder ein anderes zum
Oeffnen der Dose dienendes Werkzeug erfafst werden kann. An der Verlängerung des Ausschnittes
c und an der punktirten Linie oder Abreifsstelle c* ist der Blechmantel in passender
Weise schwächer, um eine Trennung des Bleches mittelst des Schlüssels an der gewünschten
Stelle herbeizuführen.
Der Deckel B ist mit einem cylindrischen Aufsenflantsch versehen und wird in den
oberen Theil des Blechmantels eingepafst, wie Fig. i, 2 und 3 zeigen. Soll er auf dem
Büchsenmantel A nur aufliegen, wie in Fig. 4, so wird er an den abtrennbaren Streifen gelöthet,
der mit Zunge c3 versehen ist, wobei durch Abreifsen dieses Streifens vom Mantel A
die Büchse geöffnet wird.
Wenn der Deckel B, wie in Fig. 5, über den Mantel greifen soll, so wird die Kante c1
des Mantels mit zwei die Zunge cs zwischen sich bildenden Ausschnitten c, Fig. 10 und 13,
versehen, und wenn man die Kante des mit einer solchen Zunge versehenen Mantels mit
der entgegengesetzten Kante c2 vereinigt, greift letztere, wie Fig. 11 zeigt, zu beiden Seiten
der Zunge c3 über die Kante c1, jedoch unter
die Zunge selbst. Alsdann fährt man mit dem Löthkolben über die freie Kante c2, wie vorher,
und den unteren Theil der Zunge c3, wodurch der Mantel A seiner ganzen Länge nach
gut zusammengelöthet wird.
Bei Bildung der Zunge c3 stellt man den Absatz zweckmäfsig im Verhältnifs zur Gröfse
des Mantels, wie in Fig. 8 und 9, her, woraus ersichtlich ist, dafs derselbe in einer Ebene
(Fig. 8) bezw. Curve (Fig. g) zum Dosenmantel liegen kann. Nachdem die Zunge auf diese
Weise abgesetzt ist, kann die Kante c2 schnell und ohne sich aus ihrer Lage zu verschieben,
unter die Zunge gesteckt und in der richtigen Lage gelöthet werden.
Beim Löthen des Mantels auf die vorhin beschriebene Weise mufs das Löthmittel unter
die Zunge und zwar deren ganzer Breite nach fliefsen, um eine dichte Verbindung herzustellen.
Obwohl man dies dadurch erreichen kann, dafs man mit dem Löthkolben schnell über die Zunge fortfährt, ist es doch zweckmäfsiger,
um Verlusten vorzubeugen und sicher zu sein, eine dichte Verbindung unter der Zunge zu schaffen, wenn man an dem abreifsbaren
Streifen ein oder mehrere Löcher c5 an oder nahe dem unteren Theil der Zunge und
über dem unterlappten Theil des Dosenmantels anbringt. Das Löthmittel fliefst dann sehr
schnell durch diese Löcher nach der Fuge unter die Zunge. Zweck dieser Löcher ist
also, zwei oder mehr schmale Hälse zu bilden, zwischen welchen das Löthmitel von den
Blechkanten aus eintritt, an Stelle des einen breiten Halses, der durch die ganze Breite der
Zunge gebildet wird. Infolge der beschränkten Breite dieser schmalen Hälse breitet sich das
Löthmittel mit voller Sicherheit der ganzen Zungenbreite nach aus, so dafs ein vollkommen
dichter Verschlufs ohne Mühe und Verlust an Löthmittel hergestellt wird.
Obwohl bei der beschriebenen Ausführung die Zunge sich aufsen am Dosenmantel befindet,
bildet sie einen Theil des untergreifenden Randes des Mantels, während sie, was besonders hervorzuheben ist, seither aus einem
auf und längs der übergreifenden oder äufseren Kante des Mantels gebildeten Vorsprung bestand.
Für allgemeinere Zwecke kann die Ringnuth c4 auf passende Weise hergestellt
werden, z. B. durch Längseinschneiden oder durch Eindrücken des Bleches auf einem
schmalen Theil, wodurch dasselbe auch fester und dichter wird, oder auch dadurch, dafs
man einen mehr oder weniger scharfen Ansatz mit gegenüberliegender Nuth bildet, wo-.
durch das Blech theilweise abreifst. Jedoch ist es zweckmäfsiger, diese Abreifsstellen, wodurch
ein Streifen in Verlängerung der Zunge c3 weit schneller abgetrennt werden kann, dadurch
herzustellen, dafs man zunächst eine scharfe Nuth im Blechmantel bildet und dann
die erhöhte Oberfläche oder den Vorsprung abplattet. Dies erzeugt zwei Biegungsstellen
im Blech und vermindert die Festigkeit des Bleches an den Abreifsstellen, wenn es nach
einander in entgegengesetzten Richtungen umgebogen wird, in solchem Mafse, dafs der
Streifen mittelst eines Schlüssels oder eines anderen passenden Instrumentes- sehr leicht abgetrennt
werden kann, während der Mantel selbst in keiner Weise beschädigt und die obere Blechschicht nicht losgerissen wird.
Zur Herstellung der Abreifsstellen kann man zweckmäfsig entsprechend geformte Druckwalzen
verwenden, wobei man zunächst einen schmalen oder scharfen Vorsprung auswalzt und dann mittelst cylindrischer Walzen den Vorsprung
wieder flachdrückt. Hierbei wird das Blech zwischen die Zunge der einen Walze
und die Nuth der anderen Walze geprefst, wodurch dasselbe sehr fest und hart wird, so
dafs es in hohem Mafse geschwächt wird, wenn es dann noch zwischen den Vollwalzen flachgedrückt
wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Ausführungsform der durch die Patentschrift Nr. 65207 bekannt gewordenen Konservenbüchse mit einem um den Umfang herumlaufenden und mit einer schwachen Stelle versehenen abreifsbaren Streifen, dadurch gekennzeichnet, dafs der Mantel (A) an einem Seitenrand (el) einen Einschnitt oder ^Einschnitte (c) erhält, in welchen Einschnitt bezw. in welche Einschnitte der gegenüberliegende Seitenrand (c2) in der Weise eingeführt wird,' dafs die durch den Einschnitt oder die Einschnitte gebildete Zunge (cs) auf die Aufsenseite der Büchse, der übrige Theil des Randes (cl) dagegen unter den gegenüberliegenden Rand (c~) gebracht wird, um eine Ersparnifs an Material zu erzielen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE75622C true DE75622C (de) |
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ID=348565
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT75622D Expired - Lifetime DE75622C (de) | Eine Ausführungsform der durch die Patentschrift Nr. 65207 bekannt gewordenen Conservenbüchse |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE75622C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0243303A1 (de) * | 1986-04-12 | 1987-10-28 | Siegfried Frei | Verfahren zur Herstellung eines geschweissten Gebindes |
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- DE DENDAT75622D patent/DE75622C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0243303A1 (de) * | 1986-04-12 | 1987-10-28 | Siegfried Frei | Verfahren zur Herstellung eines geschweissten Gebindes |
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