DE753668C - Druckoelgesteuerte Einrichtung zur Gleichhaltung des Ventilspieles bei Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

• Druckölgesteuerte Einrichtung zur Gleichhaltung des Ventilspieles bei Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Gleichhaltung des gewünschten Ventilspieles, insbesondere bei Motoren, deren Ventilsteuerung über Stoßstangen erfolgt. Bei solchen Steuerungen wirken sich die verschiedenen Wärmedehnungen bei wechselnden Temperaturen um so störender aus, je länger die Stoßstangen und je größer damit die absoluten Werte der Wärmedehnungen sind. Bei Flugmotoren mit langen Stoßstangen können die durch Wärmedehnungen bedingten Änderungen .des Ventilspieles beispielsweise bis zu 2,5 mm erreichen und beträchtliche Ungenauigkeiten in der Ventilsteuerung hervorrufen.
• Zur Vermeidung dieses Nachteiles sind, abgesehen von den nur bedingt wirksamen mechanischen Behelfen, Ausgleichsvorrichtungen bekannt, bei denen eine Druckölsäule von veränderlicher Länge einen Teil des Übertragungsgestänges bildet und die Schwankungen des Ventilspieles kompensiert.
• Die nach diesem Grundgedanken gebauten Ausgleichsvorrichtungen arbeiten jedoch für höhere Ansprüche, wie sie an neuzeitliche Flugmotoren gestellt werden, zu ungenau und sind, da die Ölschicht nicht zusammendrückbar sein soll, auf vollkommen gasfreies C`51 angewiesen. Eine solche Beschaffenheit des Öles ist aber beispielsweise bei Flugmotoren praktisch fast nicht erreichbar.
• Die Erfindung vermeidet die Verwendung der Druckölsäule als Zwischenglied und die damit verbundenen Nachteile und bedient sich grundsätzlich einer Regelvorrichtung, welche ein festes Stellglied in Abhängigkeit von einem vorgewählten Ventilspiel steuert. Die Erfindung besteht daher darin, daß eine druckölgesteuerte Regelvorrichtung mit Steuerkolben für das Drucköl und von diesem beiderseitig beaufschlagten Arbeitskolben vorgesehen ist, welche in einem zweiteiligen Ventilstößel von veränderlicher Länge ein vorgewähltes Ventilspiel über ein festes Stellglied aufrechterhält. Hier wird das Drucköl nur als Arbeitsmittel verwendet, und die Schaumhaltigkeit hat keinen Einfluß auf die Genauigkeit der selbsttätigen Einstellung, Der Einbau der ganzen Einrichtung ist in weiterer Ausbildung der Erfindung in einen Ventilstößel gedacht, der aus zwei gegeneinander in Achsrichtung verschiebbaren Teilen besteht. Als Stellglied eignet sich zweckmäßig eine Stellschraube mit selbsthemmendem Gewinde. Die Drehung dieser Stellschraube kann dabei durch einen Schraubentrieb mit steilem, mehrgängigem Gewinde erfolgen.
• Das von der Regelvorrichtung gesteuerte Stellglied kann zw eckmäßigerweise mit dem Spindel- oder Mutterteil eines selbsthemmenden Schraubentriebes verbunden sein. Die Selbsthemmung ist erforderlich, damit keinerlei aus der Ventilbetätigung herrührende Kräfte auf .die Ölsteuerung übertragen werden.
• Die Abbildung zeigt als Ausführungsbeispiel einen Stößel, der mit einer Verstellvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist, im Längsschnitt. Der Stößel besteht aus den zwei ineinandergleitenden Teilen i und 2. Teil i trägt einen Steuerschieber 3, Teil einen Arbeitskolben 4. und eine Verstellschraube 5, die in ein Muttergewinde 5' eingeschraubt ist. Die Verstellschraube 5 hat unten eine Bohrung 5", in die ein mehrgängiges steiles Muttergewinde eingeschnitten ist. Mit diesem steilen Muttergewinde steht der Arbeitskolben ,4 durch sein Verlängerungsstück io, das oben ein passendes Steilgewinde 9 trägt, im Eingriff. Gegen Drehen ist der Arbeitskolben..durch den Vierkant i i gesichert. Wird der Arbeitskolben axial verschoben, so erhält die Verstellschraube5 eine Drehung, die sich zu .einer vollen Umdrehung so verhält wie der Kolbenweg zur Steigung des Steilgewindes. Zwischen den durch die Druckfeder 8 auseinandergehaltenen Teilen i und 2 besteht ein Spiel s, das dem Ventilspiel entspricht. Durch Drehung der Stellschraube 5, die gegen das Kugelgelenk 12 der Stoßstange unter dem Druck der Feder 8 aufliegt, kann dieses Spiel s verändert werden.
• Der Vorgang beim Gleichhalten des Spieles s ist folgender: Zu einem vorgewählten Ventilspiel s wird der Steuerschieber 3 mittels der Schraube 6 so eingestellt, daß seine Steuerkanten, wie gezeichnet, die beiden 7 und 7' zum Arbeitskolben .4 gerade überdecken. Ändert sich nun infolge der Wärmedehnung das Spiel s, so gibt der Steuerschieber 3 den einen oder anderen der Ölwege frei, und der Arbeitskolben 4. tritt in Tätigkeit, indem er durch das mit ihm verbundene Steilgewinde 9 die Verstellschraulh. 5 so weit in ihrem :Muttergewinde 5' dreht, bis das ursprüngliche Spiel s wieder eingestellt ist und sich gleichzeitig auch wieder die Druckölwege schließen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Druckölgesteuerte Einrichtung zur Gleichhaltung des Ventilspieles bei Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Motoren mit Stoßstangensteuerung, gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung mit Steuerkolben (3) für das Drucköl und von diesem beiderseitig beaufschlagten Arbeitskolben (d.), welche in einem zweiteiligen Ventilstößel von veränderlicher Länge ein vorgewähltes Ventilspiel (s) über ein festes Stellglied (5) aufrechterhält. Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Einbau in einen Ventilstößel, der aus zwei gegeneinander in Achsrichtung verschiebbaren Teilen (i.
2. 2) besteht.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied aus einer Stellschraube (5) mit Selbsthemmung besteht, welche durch die druckölgesteuerte Hilfskrafteinrichtung gedreht wird. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Drehung der Stellschraube (5) ein Schraubentrieb mit steilem, mehrgängigem Gewinde (9) verwendet wird. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 628412-, USA.-Patentschrift Nr. 1 986 579.