DE752812C

DE752812C - Verwendung von mit polymerisierten Vinylverbindungen versetzten Steinkohlenteer-Erzeugnissen als Korrosionsschutzmasse fuer Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere fuer Rohre

Info

Publication number: DE752812C
Application number: DEK156546D
Authority: DE
Inventors: Franz Dr Phil Eisenstecken; Wilhelm Dr Phil Muehlendyck; Wilhelm Weiss
Original assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Current assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Priority date: 1940-01-23
Filing date: 1940-01-23
Publication date: 1952-11-17

Description

Verwendung von mit polymerisierten Vinylverbindungen versetzten Steinkohlenteer-Erzeugnissen als Korrosionsschutzmasse für Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere für Rohre 1:, ist bekannt, Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere Rohre, gegen Korrosion durch den Angriff von Böden, Wässern, Atmosphä rilien u. dgl. durch Überzüge aus bituminösen Stoffen zu schützen. Im wesentlichen werden dazu Destillationsprodukte des Hrdiils (Bitumina) benutzt, denen zur 1?rlii')hung der Standfestigkeit und der Plastizität si>g. Füller (.NIikroasl)est, Steinmehl usw.) und -crcbenenfalls Weichinachcr zugefügt puerilen. Diese Schutzstoffe entsprechen den praktischen Anforderungen; da aber Erdöl zum größten Teil vom Auslande eingeführt wird, sind auch diese Schutzmassen mittelbar als Auslandserzeugnisse anzusprechen.
Es ist nun schon versucht «-orden, statt dieser Bitumenerzeugnisse Steinkohlenteer-Erzeugnisse (Schollenpech) in Verbindung mit Trägerstoffen, z.13. Jute, Wollfilzpappe u. d-1. für den angegebenen Zweck zu benutzen. Die so erzeugten Schutzschichten sind aber im Gegensatz zu Bitumen spröde, so daß insbesondere bei Stoffbeanspruchung sehr leicht @"erletzungen der Schutzschicht auftreten.
Erfindungsgemäß wird nun ein besonders guter Korrosionsschutz für Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere für ROlire, vollkommen aus heimischen Stoffen durch die '#,'erwendutig von mit polymerisierten Vinylverbindungen versetzten Mischungen aus hartem Steinkohlenteerpech und durch Ausfrieren von schädlichen Stoffen befreitem Anthracenöl in 'Mischung mit Füllstoffen als Korrosionsschutzmassen erzielt. Diese Korrosionsschutzmassen sind bei ihrer neuen Verwendung für Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere für Rohre, den bisher bekannten gefüllten Bitumenmassen aus Erdöl nicht nur gleichwertig, sondern in den einzelnen physikalischen Eigenschaften sogar noch überlegen.
Als besonders überraschend günstig erwies sich ein Füller aus gemahlenem Kalkstein mit folgender Siebanalyse:

0,2 bis 0,3 mm o,z bis o,2 mm 0,075 bis o,i mm unter 0,075 mm

(goo Maschen) (36oo Maschen) (6400 Maschen)

0,79. Z0,3°/" 10,4°,'u 78,611 1)

Am günstigsten wirkt ein Kalksteinmehl, bei dem die gesamten Teilchen eine Kornfeinheit kleiner als o,0;5 mm besitzen. Da dies aber mit hohen 'Mahlkosten verbunden ist, hat es sich auch als günstig erwiesen, wenn ein Kalksteinrnehl verwendet wird, bei dem mindestens 5o% der Körner diese Mahlfeinheit aufweisen, wobei der Anteil an Korn über oder gleich o,i mm kleiner oder gleich 2o% beträgt.
Die Menge der Füllmasse beträgt bei der angegebenen Verwendung zweckmäßig 3o bis 6o% der Ausgangsmasse. Die Verwendung einer durch Zusatz von Vinylverbindungen gewonnenen Steinkohlenteermasse bestimmter Zusammensetzung schaltet alle Nachteile aus, die früher bei Steinkohlenteerprodukten auftraten.
Durch das Auffüllen mit dem oben angeg;ebetlen Kalksteinmehl wird nicht nur der Erweichungspunkt (nach K r äm e r- S a rnow), sondern im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen mit anderen Füllern auch der Brechpunkt (nach F r a s s) nach günstigen Werten hin verschoben.
Durch die Erfindtnig werden folgende Vorteile erreicht: Die vislier bekannten Bitunienfüllmassen, die zu einem -roßen Teil aus ausländischen Stoffen bestehen, werden durch gleichwertige heimische Stoffe ersetzt. Ferner wird eine Schutzwirkung; erreicht, die der der bisher verwendeten Bituineilinasse inirdestens gleichwertig. teilweise sogar über-leg eli ist.
Das gebt aus folgenclein hervor: 51c- l:rclöll>itumen mit einem Erweichungspunkt voll ;o° (nach Krämer-Sarnow) und einem 13reelilititilct von - l 2° (nach Frass) wurden gesclunolzcn und der flüssigen 'fasse = leg \Tikroasbest zugegeben. hic erkaltete Masse hatte einen I'srweichungspunla voll go°, der Brechpunkt stieg; auf - i i'.
Zutn Vergleich wurden 51:g ausgefrorenes .\litliracenöl mit 21;g Hartpech (Erweichungspunkt i2o' KS) versetzt und der geschm0lzetlen Masse o,.' kg 1'olyvinylclilori(1 .zugesetzt. Danach wurde die Mischung unter Luftabscliluß auf etwa 17o° erhitzt. Das bei der Reaktion entstandene Wasser wurde nach einigen Stunden mit einem Teil der leichtflüchtigen Bestandteile abgesaugt.
ach der Erreichung eines Erweichungspunktes von etwa 72' entsprechend einem Brechpunkt von - 12° wurden dem Produkt 2.6 kg Mikroasbest zugegeben. Der Erweichungspunkt der Füllmasse stieg auf 92°, der Brechpunkt behielt seinen alten Wert.
In einem weiteren Versuch wurden 5 kg ausgefrorenes Anthracenöl mit 2 kg Hartpech (Erweichungspunkt 120°) unter Zusatz von o,.' kg Polyvinylchlorid geschmolzen und wie vor weiter verarbeitet. Nach Hinzufügen von 2,61c. Kalksteinmehl stieg der Erweichungspunkt auf 95°, der Brechpunkt fiel auf -18°.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung von mit polymerisierten Vinylverbindungen versetzten Mischungen aus hartem Steinkohlenteerpech und durch Ausfrieren von schädlichen Stoffen befreitem Anthracenöl in Mischung mit 1.#iillstoffen als Korrosionsschutzinassen für Bauteile aus Eisen und Stahl. insbesondere für Rohre.
2. Verwendung von mit polymerisierten @Tinylverl)incititi<,en versetzten Mischungen aus hartem Steinkohlenteerprch und durch Ausfrieren voll schädlichen Stoffen befreitem Antliracenöl in Mischung lllit Füllstoffen als Korrosionsschutzniassen für Bauteile aus Eisen und Stahl. insbesondere für Rohre, wobei als Füller ein Kalksteinmehl verwendet wird, dessen Ilauptteil der Kornfeinheit unter o.o; 5 tnin liegt, und bei dein der Anteil an Korn von o,i min und darüber kleiner oder gleich 20% ist.
3. Verwendung; von mit polymerisierten Vinylverl)indtuigen versetzten 'Mischungen aus liartein Steinkohlenteerpech und durch Ausfrieren von schädlichen Stoffen befreiten Antliracenöl in Mischung mit Füllstoffen als Korrosionsschutzmassen ' für Bauteile aus Eisen und Stahl, insbesondere für Rohre, wobei der Zusatz an Füllern 3o bis 6o °/o der übrigen Mässe der Mischung beträgt. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften 1Vr. 611 049, 5:23 1o7.