DE752337C - Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide aus Viskose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide aus Viskose

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DE752337C
DE752337C DEV37735D DEV0037735D DE752337C DE 752337 C DE752337 C DE 752337C DE V37735 D DEV37735 D DE V37735D DE V0037735 D DEV0037735 D DE V0037735D DE 752337 C DE752337 C DE 752337C
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viscose
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cellulose
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide aus Viskose Es sind schon eine große Anzahl von Vorschlägen gemacht worden, um bei der Herstellung von Kunstseide aus Viskose Fäden mit besonders hohen Festigkeitseigenschaften zu erhalten. Man hat bei diesen verschiedenen Verfahrensweisen auch in der Tat künstliche Fäden erzeugen können, die recht beachtliche Garnverfestigungen brachten. Wenn man aber diese Kunstseiden für mannigfache Zwecke weiterverarbeitete, dann stellte sich zumeist heraus, daß .sie wegen zu geringer Dehnung und ungenügender Elastizität nicht alle in sie gesetzte Erwartungen erfüllten und teilweise so erhebliche Mängel zeigten, daß eie für gewisse Zwecke mit Nutzen nicht mehr verwendet werden konnten. Insbesondere hat sich ergeben, daß die bekannten Fäden mit hohen Festigkeiten eine starke Zwirngebung, wie sie beispielsweise für die Benutzung als sog. Kords für Einlagen in Fahrzeugreifen aus Kautschuk erforderlich ist, nicht aushalten, sondern bei der starken Zwirngebung in außerordentlichem Maße an Festigkeit einbüßen, und daß darüber hinaus auch der Kord noch vollkommen ungenügende Dehnungen und Biegefestigkeiten besitzt. Diesen Mangel zu beseitigen, gelang es bisher nicht, sofern man nach den bekannten Methoden zur Herstellung von hochfesten Kunstseiden vorging.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß man zu hochfesten Viskosekunstseiden mit guten Trocken- und Naßdehnungswerten, die auch bei einer sehr hoben Zwirngebung ihre Festigkeitswerte noch bis zu etwa 8o % beibehalten. unter der Voraussetzung kommen kann, wenn man aus einem hochwertigen Zellstoff eine Viskose, in der das Verhältnis von Cellulose zu Alkali etwa 6,5 % zu 8,o % beträgt, mit einer hohen Spinnviskosität, vorzugsweise von q.o bis 9ö ", gemessen nach der Kugelfallmethode, herstellt und diese dann bei einer Reife von etwa 13° Hottenroth und darüber nach Entfernung praktisch jeder geringsten Luft- und Gasmengen durch besonders starkes Entlüften der Spinnmasse in einem zinkhaltigen Spinnbad unter stufenweiser Verstreckung (um mindestens 4.5 %) zu Fäden verspinnt und diese dann mit einer gewissen Spannung auf das Fadenaufnahmeorgan auflaufen läßt, um sie darauf in an sich bekannter Weise nachzubehandeln und zu trocknen.
  • Gemäß Verfahren nach der Erfindung kann man mit ausgezeichnetem Erfolg einen sog. veredelten Zellstoff benutzen, doch ist man hieran nicht in jedem Fall gebunden, da sich auch gewisse Mischungsverhältnisse von veredeltem Zellstoff mithandelsüblichemZellstoff, beispielsweise mit einem gewöhnlichen Fichtenholz- oder Buchenholzzellstoff, gut verarbeiten lassen, nur darf man hierbei eine Grenze des Zusatzes von handelsüblichem Zellstoff, die etwa bei d.o% liegt, nicht überschreiten. Auch hochwertige Fichtenholzzellstoffe mit einem a-Cellulosegehalt von 87 bis 89% lassen sich mit befriedigendem Ergebnis für die Herstellung der Viskose verwenden.
  • Wesentlich für das Verfahren ist, daß man die Menge des Alkalis in der Viskose im Vergleich zu der des Zellstoffes entgegen den jetzt üblichen Bestrebungen nicht zu niedrig hält, sondern vorzugsweise ein Verhältnis von Cellulöse : Alkali von 1,o : i, i und darüber in der Viskose anwendet. Sehr zu empfehlen ist, beim Sulfidieren der Alkalicellulose eine reichliche Menge an Schwefelkohlenstoff zu gebrauchen, und unbedingt erforderlich ist, die Herstellung der Viskose so zu leiten, daß die zu verarbeitende Spinnmasse eine Viskosität von mindestens 35", vorzugsweise von d.o bis go" (gemessen nach der bekannten Kugelfallmethode) besitzt. Der Reifezustand der Viskose muß über 13°, zweckmäßig fd. bis 16° Hottenroth betragen. Wichtig ist ferner, daß die Viskose vor dem Spinnen ganz besonders gut entlüftet ist, und zwar weit über das bisher übliche Maß hinaus, damit praktisch auch die letzte Spur von Luft, die sich bekanntlich in der Viskose selbst nicht unerheblich löst, entfernt wird. Gibt man zur Viskose eine kleine Menge 01, wie es z. B. unter der Bezeichnung Monopolbrillantöl in den Handel gebracht wird, dann wird der Spinnvorgang recht günstig beeinflußt und das stufenweise Verstrecken der frisch gesponnenen Fäden um mindestens -.5 % wesentlich erleichtert. Es hat sich ferner als ein bedeutsamer Faktor für die Erzeugung eines den höchsten Anforderungen genügenden Materials erwiesen, daß man den gesponnenen Faden mit einer geringen Spannung, die etwa 2o bis 6o g bei den gebräuchlichen Garnstärken von 300 bis 1300 Denier beträgt, auf das Fadenaufnahmeorgan, z. B. eine Spule, auflaufen läßt. Aus einem auf die oben beschriebene Weise hergestellten Kunstseidengarn läßt sich ein Kord herstellen, der bezüglich seiner physikalischen Daten den Anforderungen der Reifenindustrie nicht nur gerecht wird und in keiner Weise hinter einem Kord aus natürlichen Fasern zurücksteht, sondern ihn in seinem Gebrauchswert und in seiner Lebensdauer sogar erheblich übertrifft. Arbeitsbeispiel ioo kg lufttrockener Edelzellstoff mit einem a-Cellulosegehalt von 92 bis 96% werden in bekannter Weise in einer 18,o- bis 19,5 0%igen Natronlauge getaucht und nach dem Abpressen auf das 2,8 bis 2,9fache des ursprünglichen Gewichtes zerfasert. Nach einer Vorreifezeit, die je nach der Eigenviskosität des angewandten Zellstoffes 6 Std. und mehr beträgt, wird die Alkalicellulose wie üblich sulfidiert, wobei man mit einem SC.,-Zusatz von 38 bis -.3 %, berechnet auf den Cellulosegehalt der Alkalicellulose, arbeitet. Nach einer Sulfidierzeit von 18o Min. wird das Xanthogenat in den Mischer abgelassen und zu einer Viskose von 6,5 % Cellulose und 8,o % Na O H gelöst. Zur Verbesserung der Spinnfähigkeit der Lösung werden kurz vor Beendigung des Mischens pro Liter Viskose 2 g eines sulfonierten Öls, vorzugsweise sog. Monopolöl zugesetzt.
  • Zwecks ausreichender Entlüftung der Spinnlösung bleibt die Viskose während der gesamten Nachreifezeit von etwa So bis 60 Std. unter Vakuum stehen, wobei mit Rücksicht auf einen möglichst geringen Luftgehalt ein absolutes Vakuum von 68o bis 720 mm Hg zur Anwendung kommt. Zwecks Entfernung von evtl. mitgeführten Verunreinigungen oder ungelösten Faserteilchen wird die Viskose vor dem Verspinnen in der üblichen Weise filtriert.
  • Nach Erreichen einer Spinnreife von 1-,o bis 16,o° Hottenroth wird die Viskose in einem zinkhaltigen Spinnbad der Zusammensetzung Schwefelsäure = 123 bis 135 9/l, Natriumsulfat = Zoo bis 220 g/l, --1lagnesiumsulfat = 8o bis 85 9/l, Zinksulfat = 12 bis 2o g/1 unter Hintereinanderschaltung mehrerer Streckorgane mit 52% Gesamtverstreckung zu einem Faden mit einem Gesamttiter von 60o den. und einen Einzeltiter von 2,o his 2,3 Denier versponnen. Bei einem Fadenabzug von über 65 m/Min. ab muß das Spinnbad eine Temperatur von mindestens 48° erhalten. Der vom Streckwerk ablaufende Faden mit einer Gesamtspannung von 16o bis 22o g wird vor dem Auflaufen auf das Aufwickelorgan über eine Entspannungsrolle geführt, wodurch ihm die ursprüngliche hohe Spannung bis auf 25 % und weniger genommen wird. Die so gesponnene Seide wird anschließend nach bereits bekannten Verfahren weiterbehandelt.
  • Die textilen Daten der unausgeschrumpften, gezwirnten Seide liegen, umgerechnet auf ioo Denier, trocken bei 3oo bis 330 g und i2 bis 14% Dehnung, naß bei 16o bis igo g und 2o bis 25 % Dehnung. Die physikalischen Daten eines aus einem derartigen Grundgarn hergestellten Kords in der Konstruktion 2 X 3 Kords in der Konstruktion 2 X 3 liegen bei liegen bei io bis i i kg lind bei einer Dehnung von 2o bis 25 0/0.
  • Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt man, wenn man von einer Viskose ausgeht, die aus einem Zellstoffgemisch, z. B. aus 5o0% o Edelzellstoff und 5o% Buchenholzzellstoff, hergestellt ist, oder aber von einer Viskose, die aus einem hochwertigen Fichfenholzzellstoff, z. B. Borregaardzellstoff, hergestellt ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide, wobei eine auf 13° Hottenroth und darüber gereifte, außergewöhnlich stark entlüftete Viskose, die etwa 6,5 0/0 Cellulose und 8% Alkali und eine Kugelfallviskosität von 4o bis gö' aufweist, in ein zinkhaltiges Bad versponnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fäden im Spinnbad stufenweise um mindestens 45% verstreckt und dann mit geringerer Spannung als die Verstreckspannung auf das Fadenaufnahmeorgan auflaufen läßt, um sie hierauf in an sich bekannter Weise nachzubehandeln. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen werden: Österreichische Patentschrift I\ r. 124 684. Götze, Kurt, »Kunstseide und Zellwolle nach dem Viskose-Verfahren«, Berlin 1940, S. 123.
DEV37735D 1941-05-24 1941-05-24 Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide aus Viskose Expired DE752337C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT124684B (de) * 1925-06-20 1931-09-25 Leon Dr Lilienfeld Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT124684B (de) * 1925-06-20 1931-09-25 Leon Dr Lilienfeld Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide.

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