DE75177C - Ventilrohr für Fahrrad-Luftgummireifen, Luftkissen und dergleichen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand dieser Erfindung ist eine Ventilvorrichtung, welche in geringer Gröfse hergestellt werden kann, von einfacher Construction und dauerhaft ist. Hauptsächlich zum Gebrauch bei Gummihohlreifen von Fahrzeugen bestimmt, bietet sich ihrer Anwendung ein weites Feld dar — Luftkissen, Rettungsgürtel u. a. m.

Auf den beiliegenden Zeichnungen (Fig. 1 bis 3) stellt A den cylindrischen Theil (Ventilrohr), B den Kopf eines Ventilkörpers dar, welcher durch den Radreifen D hindurch in den Gummihohlreifen C hineinragt und eine achsiale, in dem Kopfe seitwärts sich fortsetzende Oeffnung B¹ besitzt. Der untere Theil des Kopfes bildet einen Druckreifen B^s, gegen welchen die Schraubenmutter Ĺ mit ihrer Vorlegscheibe A^s die zweckmäfsig mit Leinenstoff C⁰ bekleideten Ränder der für den Ventilkörper vorgesehenen Oeffnung im Gummihohlreifen prefst und luftdichten Verschlufs erzeugt.

Die Vorlegscheibe E (s. Fig. 3) besitzt zwei Flügel E\ welche so in die Rinne des Radreifens, falls eine solche vorgesehen ist, gelagert werden, dafs jene sich nicht um das Ventilrohr A bewegen kann; letzteres zeigt im Querschnitt eine D-Form, die jede Bewegung um seine Längsachse nach dem Einsetzen in den Radreifen u. s. w. verhindert, da das Loch der Scheibe E ebensolche Form hat (Fig. 5). Auch ist die letztere so ausgebuchtet (E²), dafs die Schraubenmutter A² von ihr nicht geprefst wird, wenn mittelst der Schraubenmutter F die Ventilvorrichtung geschlossen wird. Als weiterer Verschlufs gegen das Austreten von Luft und zum Fernhalten von Verunreinigungen dient eine Schraubenkappe G.

Schraubt man die Mutter F nach Entfernung der Kappe G ein wenig vom Radreifen D zurück, so nimmt die Ventilvorrichtung eine Stellung etwa wie in Fig. 1 ein. Durch ein an Stelle der Kappe angesetztes Luftgebläse wird der Hohlreifen vollgepumpt und darauf durch Anziehen der Mutter F gegen den Radreifen mittelst der Vorlegscheibe E Verschlufs erzielt; zum Auslassen der Luft genügt das Abschrauben derselben Mutter.

Die in den folgenden Zeichnungen (Fig. 4 bis 22) wiedergegebenen Ventile zeigen verschiedene Abänderungen an dem soeben beschriebenen Apparate.

In Fig. 4 ist ein Ventil dargestellt, welches durch Benutzung einer ebenen Vorlegscheibe die Anwendung der oben beschriebenen Mutter A² entbehrlich macht, indem der Gummireifen zwischen dem Kopfe B und einem Bunde des Ventilrohrs gehalten wird; Fig. 6 zeigt die Anordnung des Ventils bei einem schweren Fahrzeuge, Fig. 7 die einer konischen, innerhalb des Gummireifens angebrachten Druckscheibe C¹ aus nachgebendem Stoffe, welche beim Druck infolge des Festschraubens durch die Mutter F die Oeffnung B¹ verschliefst. In den Fig. 8 bis 10 ist der Ventilkopf hohl dargestellt, so dafs ihm mehrere Mündungen B¹ gegeben werden können, Fig. 11 und 12 zeigen eine besonders für solche Fahrräder geeignete Abänderung, deren Luftreifen in einem Kanäle des Radkranzes ruht. Der Ventilkopf ist von halbcylindrischer Form,

die Vorlegscheibe E befindet sich aufserhalb des Radkranzes oder wird, wie Fig. 13 zeigt, durch eine entsprechend geformte Mutter F ersetzt.

Die Fig. 13 und 14 stellen eine Abänderung dar, welche sich besonders für Luftkissen und dergleichen eignet. In ersterer Figur wird das Ventil durch eine Mutter A², wie in Fig. 1 gezeigt, befestigt und die Vorlegscheibe E und Mutter F bilden ein Ganzes. In Fig. 14 ist das Ventil, wie in Fig. 4 dargestellt, befestigt, d. h. mit Hülfe eines Bundes A*, wobei die Mutter F und Vorlegscheibe E getrennt sind.

In den Fig. 15 bis 18 ist der Ventilkopf mit zwei Ausmündungen versehen, deren einer an der Seite oder der oberen Fläche desselben sich befindet und durch eine über dem Ventilkopf befestigte Kappe H, Fig. 15, oder Scheibe (Fig. 16 und 17) aus Gummi oder ähnlichem Materiale geschlossen wird. Zwecks Einführung von Luft ist nur das Anlegen und Bethätigen des Gebläses nöthig, indem die Luft durch diese Mündung und eine in der Gummikappe (seitwärts von jener) befindliche Oeffnung H¹ hineingetrieben und ihr Austritt durch ihren Druck auf die Kappe verhindert wird. Zur Entleerung der Luft dient dieselbe vorstehend angegebene Vorrichtung.

Die Fig. 18 zeigt eine Abänderung eines Ventilkopfes mit einer seitlichen Nuth B⁶, in welche die obere Mündung geführt ist; zu ihrem Verschlüsse dient ein Gummiring H; Fig. 19 zeigt einen Kopf mit cylindrischer Nuth B^e, um welche ein Gummireifen H angebracht ist.

Um ein unerwünschtes Abschrauben der Schraubenmutter F zu verhindern, versieht man sie zweckmäfsig mit einem Arm aus federndem Metall oder mit einem gelenkartig an ihr befestigten Arm .F¹, dessen Gabel F² um eine Radspeiche gelegt werden kann (Fig. 20 und 21) und der selbst als Schraubenschlüssel dient.

Auch kann man anstatt der Schraubenkappe G, Fig. 2, eine mit der Schraubenmutter I¹ in einem Gelenk befestigte und mit einer Dichtscheibe /² versehene Kappe I benutzen, welche den Vortheil gewährt, dafs man sie nicht vom Ventil abzuschrauben braucht.

Claims (2)

1. Pate nt-Ansprüche:

   ι . Ein Ventilrohr für Fahrrad-Luftgummireifen, Luftkissen und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dafs sein im Innern des Reifens oder Kissens befindlicher Kopf (B) eine seitliche Durchbohrung (B¹) besitzt, welche bei Schlufs des Ventils durch die elastische Wand geschlossen und abgedichtet wird.
2. 2. Bei einem Ventilrohr nach Art des !Anspruchs ι. die Verlängerung der seitlichen Durchbohrung des Kopfes durch seine obere Fläche hindurch, auf welcher eine elastische Decke (H) derart lagert, dafs bei Schlufs der unteren Oeffnung (B²} ohne Weiteres Luft in den Reifen oder das Kissen gedrückt werden, aber nicht wieder entweichen, kann (Fig. 16 bis 18). ,

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.