DE750660C - Verfahren zur Herstellung von Rohren aus technisch reinem Eisen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Rohren aus technisch reinem Eisen

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DE750660C
DE750660C DEV32655D DEV0032655D DE750660C DE 750660 C DE750660 C DE 750660C DE V32655 D DEV32655 D DE V32655D DE V0032655 D DEV0032655 D DE V0032655D DE 750660 C DE750660 C DE 750660C
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DE
Germany
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pipes
pure iron
production
technically pure
temperatures
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Expired
Application number
DEV32655D
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English (en)
Inventor
Heinrich Dr-Ing Philippi
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21CMANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
    • B21C23/00Extruding metal; Impact extrusion
    • B21C23/01Extruding metal; Impact extrusion starting from material of particular form or shape, e.g. mechanically pre-treated

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forging (AREA)
  • Metal Extraction Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Rohren aus technisch reinem Eisen Mit Rücksicht auf das RotbTüchigkeitsbereich des technisch reinen Eisens, das je nach der Zusammensetzung dieses Metalles zwischen 850 und io5o° C liegt, ist bereits die Regel aufgestellt worden, die Bearbeitung oberhalb oder unterhalb dieser Temperaturgrenzen vorzunehmen,. So war es z. B. bekannt, starke Bleche über dieser kritischen Zone bis zu 125o' C zu erwärmen und sie zu biegen oder zu bördeln. Da, wo eine Kaltverformung schwierig ist, kann auch eine Erwärmung bis zu 8oo° C vorgenommen werden, die für fast alle Biege- und; Bördelarbeiten ausreicht.. Weiterhin wurde empfohlen, Nieten aus besonders kohlenstoffarmem Eisen nur bis Soo° C zu erhitzen.
  • Die Erfindung befaßt sich mit der Herstel-lung von; Rohren aus technisch reinem Eisen unter Verwendung einer Presse und bezweckt, gegenüber den; bisher üblichen Verfahren eine wesentliche Zeitersparnis und bedeutende Vezeinfachiuig sowie Sicherheit in der Durchführung zu erlangen. Die in der Eisenindustrie üblichen Rohrherstellungsverfahren, wie z. B. das, Mannesrnannverfahrerv oder das Stoßbank- (Ehrhardt-) Verfahren und die diesen. Verfahren angelehnten Abarten, gestatten, Eisenrohre aus massiven Blöcken in zwei Arbeitsgängen herzustellen, die meistens unmittelbar aneinander anschließen. Der erste Arbeitsgang besteht in der Umwandlung des massiven Ausgangsblockes in ein dickwandige Rohrluppe bzw. in einen mit einem Boden versehenen dickwandigen- Hohlkörper. Der zweite Arbeitsgang bringt die Verminderung der Wandstärke bzw. die Ausreckung des Hohlkörpers zu einem Rohr.
  • Bisher war in der Fachwelt die Ansicht vertreten, daß zu der Verarbeitung des Ausgangsblockes aus technisch reinem Eisen zu einer dickwandigen Rohrluppe bzw. zu einem Hohlkörper als Vorerzeugnis des fertiger Rohres unbedingt eine Temperatur von über l050° C eingehalten werden müsse. " Selbst wenn erwogen würde, den zweiten Verfahrensschritt bei Temperaturen unter 8507 C durchzuführen, -weil die noch. zu verrichtende Fertigverformungsarbeit geringer ist als die Arbeit zur Herstellung der Rohrluppe, wäre es notwendig, das Vorerzeugnis abzukühlen, was aber ohne Zweifel das Verfahren umständlich und zeitraubend: macht.
  • Es ist ferner auch schon in der Fach.-velt erwogen worden, Rohre aus technisch reinc@iü Eisen mit Hilfe mechanisch. arbeitender Pres== sen herzustellen; aber auch hierbei wurde mit Temperaturen über io5o° C gearbeitet, weil die Ansicht vertreten: war, daß das Verpressen eines massiven Reineisenblockes unterhalb der untersten Grenze des Rotbriichigkeitsbereiches nicht möglich wäre. Namhafte Fachleute glaubten sogar, daß die für die Warmverforinung eines Eisenblockes zu einem Rohr erforderliche Arbeitstemperatur so hoch sei, daß die Herstellung von Rohren nach dem Warinspritzverfaliren auf hydraulischen Pressen vollkommen ausgeschlossen. wäre.
  • Bti der Einhaltung der Temperatur von io5o'' C treten jedoch insofern Schwierigkeiten auf, als es praktisch nur sehr sch-ver möglich ist, die Verarbeitungstemperatur immer so hoch zu halten, daß sie konstant oberhalb der Rotbrüchigkeitsgrenze liegt. Es besteht vielmehr die Gefahr, däß die Temperatur ungewollt unterschritten wird. Die Erzeugnisse sind in diesem Fall mangels mechanischer Festigkeit unbrauchbar. Hierdurch wird aber die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark beeinträchtigt.
  • Um die vorerwähnten Schwierigkeiten zu umgehen, wird gemäß der Erfindung zur Herstellung von Rohren aus reinem Eisen .die Verformung mit einer an sich bekannten Rapidpresse (hydraulisch wirkenden Strangpresse) bei Temperaturen zwischen 68o bis 85o° C in einem einzigen ununterbrochenen Arbeitsgang, d. h. in zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten, durchgeführt, indem aus dem massiven Ausgangsblock das fertige Rohr erzeugt wird. Unter Verwendung der Rapidpresse gelingt es, bei einer Verformungsdauer von nur wenigen Sekunden, etwa io Sekunden und weniger, zu einem einwandfreien Ergebnis zu kommen, d. h.. also ein Rohr zu erhalten:, das bei ausreichender Festigkeit weder spröde noch brüchig ist. Gegenüber dem bisher allgemein angewendeten Rohrherstellungsverfahren durch Warmspritzen bei Temperaturen über l050° C weist die erfindungsgemäße Herstellung von Reineisenrohren folgende Vorteile auf: Während hei dem Pressen in Temperaturen von iö5o° C und mehr die Werkzeuge, insbesondere die Matrize und der Preßdorn, außerordentlich hoch beansprucht und schnell verschlissen werden und man iiii allgemeinen nur einen Dorn mit Inn nkühlurng verwenden kann, um ihm die nötige Standfestigkeit zu geben, daher auch gezwungen ist, verhältnismäßig große Durchmesser des Dornes mit in Kauf nehmen zu müssen, gelingt es, bei der Durchführung des Verfahrens unterhalb 85o° C Reineisenrohre finit wesentlich geringefer lichter Weite zu pressen, wobei außer-Ekin eine bedeutende Ersparnis an Werkzeugstahl erreicht werden kann. Weiterhin kann bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens das Ausstoßen des gepreßten Rohres sofort nach der Rohrbildung erfolgen, weil der ganze Arbeitsgang sich unterhalb der kritischen Temperatur abspielt. Die Gefahr einer Ausschußbildung ist nicht vorhanden. Werden dagegen Reineisenrohre bei Temperaturen von 105o° C gepreßt, dann inuß das Ausstoßen des Rohres aus der Rohrpresse ebenfalls bei diesen Temperaturen vorgenommenwerden:, wenn das Rohr bei dein Ausstoßverfahren, nicht beschädigt -werden soll. Die Gefahr, daß das Rohr, bevor das Ausstoßen beendet ist, unter 105o° C abkühlt, ist jedoch groß. Es ist daher erforderlich, entweder einen gewissen Ausschuß mit in! Kauf zu nehmen oder mit dem Ausstoßen so lange zu warten, bis sich das Rohr unter 85o° C abgekühlt hat, was einen nicht unwesentlichen Zeitverlust bedeutet. Schließlich ist die Durchführung des Verfahrens bei Temperaturen unter 85o° für das Arbeiten. am Ofen wesentlich angenehmer als bei höheren Temperaturen, ganz abgesehen von dem geringeren Brennstoffbedarf.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, Rohre aus reinem Eisen. herzustellen, die eine lichte Weite von etwa 26 min mit nur etwa 3 min Wandstärke aufweisen, und zwar in einem einzigen ununterbrochenen Arbeitsgang, d. h. in zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nicht verglichen werden mit einem bekannten Verfahren, das darin besteht, Gegenstände aus reinem Eisenpulver oder aus einem Pulver reiner Eisenlegierungen in der Weise herzustellen, daß aus dem Pulver zunächst Preßlinge erzeugt und diese dann durch inechanische Bearbeitung, -wie Hämmern, Walzen oder Ziehen, bei gewöhnlicher oder auch höherer Temperatur -weiter bearbeitet -werden, Bei der Anwendung dieses Verfahrens können nur verhältnismäßig kleine Formstücke liergestellt -werden, da nur bei solchen die Durchpressung ausreichend ist, um zusaniliieiihängende Körper überhaupt zu erhalten. Das bekannte Verfahren schließt jedoch von vornherein die Erzeugung von Preßlingen aus, -wie sie für die Herstellung von Rohren üblicher Abmessungen notwendig sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Rohren aus technisch reinem Eisen,, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des Ausgangsblockes zu dem Rohr in einem eimzigen ununterbrochenen Arbeitsgang, d. h. in zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten, mittels: einer an sich bekannten Rapidpresse (hydraulisch wirkenden. Strangpresse) bei Temperaturen zwischen 68o bis 85o° C erfolgt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandies vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften: in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... iNr. 3o6 772; Werbeschrift der Armco-Eisen G. m. b. H., Köln (193o), »Warmbehandlung _ von Armco-Eisern« ; Zeitschrift »Stahl und Eisen« (1928), S. 1511, 1512, und (1929), S. 1269.
DEV32655D 1936-03-13 1936-03-13 Verfahren zur Herstellung von Rohren aus technisch reinem Eisen Expired DE750660C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP4212643A1 (de) 2022-01-17 2023-07-19 Benteler Steel/Tube GmbH Verfahren zum herstellen von geschweissten rohren und rohr hergestellt nach diesem verfahren

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE306772C (de) *

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE306772C (de) *

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EP4212643A1 (de) 2022-01-17 2023-07-19 Benteler Steel/Tube GmbH Verfahren zum herstellen von geschweissten rohren und rohr hergestellt nach diesem verfahren

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