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Elektrisches Stethoskop Es ist:.bereits bekannt, die im allgemeinen
als Hör rohre ausgebildeten Stethoskope durch Einbau von Mikrophonen auch für die
Beobachtung solcher Töne geeignet zu machen. welche mit dem normalen menschlichen
Gehör nicht wahrnehmbar sind, da sie unterhalb der Reizschwelle bzw. Hörgrenze liegen.
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Dabei hat man in das Hörrohr eine Membrane eingebaut, welche von
den Schallwellen in Schwingungen versetzt wird; mit dieser Membran hat man die eine
Elektrode eines Kohlekörnermikrophons verbunden, dessen zweite Elektrode im Stethoskopgehäuse
fest angeordnet ist. Hierbei ist im allgemeinen erst in Verbindung mit besonderen
Verstärke@einrichtungen eine ausreichende Lautverstärkung erzielbar.
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Ferner ist biekannt, die Übertragung der Schallwellen auf die Membran
nicht durch die Luft, sondern durch feste Fortsätze herheizufüliren, welche einerseits
an der Membran befestigt sind und andererseits mit ihrem freien Ende auf den zu
untersuchenden Körper aufgesetzt werden. Auch bei diesen Vorrichtungen ist nur die
eine Elektrode des Kohlekörnermikrophons mit der Membran schwingungsfähig verbunden,
während die andere Elektrode in dem Stethoskopgehäuse fest angeordnet ist. Abgesehen
davon, daß auch bei diesen Geräten die Lautstärke gering ist, bereitet ihre Handhabung
Schwierigkeiten; denn die festen Fortsätze müssen sehr ruhig auf dem zu untersuchenden
Körper gehalten werden, weil etwaige Bewegungen sich störend auf die Membran übertragen
und Relativbewegungen zwischen den Elektroden des Mikrophons herbeiführen können.
Infolgedessen werden diese Geräte zweckmäßig mit besonderen Stativen o. dgl. Vorrichtungen
angesetzt und nicht wie ein gewöhnliches Stethoskop in der Hand gehalten.
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Bei bekannten Geräten erforderliche besondere Verstärkervorrichtungen
machen das Gerät schwer und unhandlich, insbesondere für den Gebrauch des praktischen
Arztes, welcher das Gerät zu seinen Krankenbesuchern mitführen will.
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Für Mikrophone ist es ferner bekannt, auf der zur Schallaufnahme
aus der Luft dienenden Membran ein Kohlekörnermikrophon als Ganzes frei schwingungsfähig
mit seiner besonderen Mikrophonmembran iu befestigen.
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Durch die Anwendung diesier an sich bekannten Maßnahme für mit einem
Eupplungskörper an der Membran versehene elektrische Stethoskope werden die vorerwähnten
Mängel
bereits bekannter Stethoskope im wesentlochen behoben. Da
diese bekannte Anordnung das Mikrophon von jeder Berührung mit dem festen, den aufzunehmenden
Schall aussendenden Körper fernhält, wirkt nur die unvollkommenere Schall übertragung
durch die Luft.
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Der Erfinder hat erkannt, daß eine Vereinigung von zwei bisher als
unvereinbar angesehenen Maßnahmen erforderlich und möglich ist. Einmal muß eine
feste Verbindung zwischen dem schallgebenden Körper und dem Schüttelmikrophon hergestellt
werden. Zum anderen muß trotzdem eine ausreichende Fernhaltung störender Bewegungen,
welche über die Haltevorrichtung das Mikrophon erreichen könnten, erzielt werden.
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Das erfundene Stethoskop besitzt ein mit einem starren Kupplungskörper
fest verbundenes Mikrophon, welches als Kohlekörner-bzw. Kohlestaubmikrophon ausgebildet
ist.
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Dieses Mikrophon ist in an sich bekannter Weise mit einer Membran
als Ganzes frei schwingungsfähig fest verbunden, die ihrerseits in dem Stethoskopgehäuse
gehalten wird. Es kann also als Ganzes unbehindert von dem umgebenden Stethoskopgehäuse
auf die Schwingungen des Kupplungskörpers bzw. der Membran ansprechen. Dabei dient
diese Membran als Tragorgan für Kupplungskörper und Mikrophon, so daß durch sie
etwa von der Hand des Benutzers ausgehende Erschütterungen von dem Mikrophon ferngehalten
werden. Es ist hierbei möglich, das Stethoskopgehäuse in bekannter Weise mit einem
vorstehenden Rand zu versehen und gleichzeitig mit dem Kupplungsstift auf den zu
untersuchenden Körper aufzusetzen und dadurch den Druck. mit welchem der Kupplungskörper
aufsitzt und die Membran spannt, gleichmäßig zu halten.
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Eine hesonders hohe Lautstärke des erfundenen Stethoskops wird erzielt,
wenn die beiden Elektroden des Kohieköniermikrophons je an einer Membran befestigt
sind, wobei diese Membranen untereinander durch Verschraubungen verbunden sind,
die eine Regelung des Membran- und damit des Elektrodenabstandes erlauben. Diese
Änderung wirkt sich als Druckänderung auf die zwischein den Elektroden angeordnete
Körnerschüttung aus, die bekanntlich deren Einstellung auf besondere Empfindlichkeit
für die in Betracht kommenden Schallbereiche gestattet.
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Durch die Möglichkeit des Verzichts auf besondere Verstärkervorrichtungen
ergibt sich eine besonders handliche Ausführung der Erfindung. wenn in bekannter
Weise an das Mikrophon unmittelbar ein elektrischer Hörer angeschlossen ist. von
dessen Schalldose aus Hörschläuche zu den Ohren des Benutzers ausgehen. Die Bedienung
dieses so ausgebildeten Gerätes kann mit einer Hand erfolgen; da zur Verbindung
zwischen Stethoskop und Hörer nur die dünnen Drähte von beliebiger Länge erforderlich
sind, kann das Stethoskop in jeder beliebigen Lage angesetzt werden, ohne daß der
Benutzer dem Gerät mit dem Ohr zu folgen braucht, wodurch weiterhin die Genauigkeit
der Beobachtung erhöht wird. Der Handlichkeit dient es ferner, wenn die Stromquelle,
beispielsweise die Batterie, in bekannter Weise in dem Stethoskopgriff untergebracht
wird, welcher sich an das zur Unterbringung des Mikrophons dienende Gehäuse anschließt.
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In der Zeichnung sind schematisch Ausführungsbeispiel'e der Erfindung
wiedergegeben. Es zeigen Abb. 1 und 2 im senkrechten Mittelsclinitt zwei verschiedene
Ausführungen des erfundenen Stethoskops; Abb. 3 gibt einen senkrechten Mittelschnitt
durch ein Stethoskopgehäuse mit gleichzeitig eingebautem Telephonhörer entsprechend
Abb. 1, jedoch in vergrößertem Maßstab und mit weitergehenden Einzelheiten, wieder;
Abb. 4 zeigt eine Aufsicht auf Abb. 3; Abb. 5 -zeigt eine Anordnung, welche eine
gleichzeitige Verwendung des Stethoskops zum direkten Abhören und zum elektroakustischen
Abhören enthält.
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Gemäß Abb. 1 hat das Gehäuse 1 einen vorderen Raum 9 zur Aufnahme
des Mikrophons 8. Der Raum 9 ist vorn durch die Membran 6 abgeschlossen, welche
durch einen Bolzen, mit dem Mikrophon 8 verbunden ist, so daß dieses Mikrophon als
Ganzes frei innerhalb des Raumes 9 schwingen kann. Der Bolzen 7 ist dabei an der
Membran 26 befestigt, welche ihrerseits mit einer zweiten Membran 27 des Mikrophon
durch die Verschraubungen 28 an ihrem Außenrand verbunden ist. In einem zweiten
oberen Raum 10 des Gehäuses 1, welcher von dem Raum 9 durch die Wand 11 getrennt
ist, ist das Telephon 13 angebracht, von welchem aus der Schall durch einen Hörschlaucll
2 zum Ohr des Beobachters geleitet wird. An einem Steckkontakt 12 ist mittels einer
Leitungsschnur 3 die Stromquelle 4. welche das Gerät speist, angeschlossen. Am vorderen
Ende der Membran 6 in Verlängerung des Bolzens 7 befindet sich ein fester Fortsatz
3 1, welcher bestimmt ist, auf den Körper der zu untersuchenden Person aufgesetzt
zu werden.
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Gemäß der Abb. 2 ist das Gehäuse 1 nur mit der im übrigen in gleicher
Weise wie in Abb. t ausgestatteten vorderen Kammer 9 versehen An das Gehäuse schlielt
sich ein
hohler Griff an, welcher zur Aufnahme der aus drei Trockenbatterien
bestehenden Stromquelle 16 bestluint ist. In dem Gerät sind Kontakte 17 und 18 zur
Abnahme des Stromes von den Batterien vorgesehen. An das geschlossene rückwärtige
Ende der Hülse schließen sich die von dem Mikrophon 8 zu dem elektrischen Hörer
eines Telephons 13 führenden Leitungen 3 an. Von dem elektrischen Hörgerät 13 aus
führen federn angeordnete Hörrohre 5 zu den Ohrstücken 6.
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Die Abb. 3 und 4 zeigen ein Gehäuse I in ähnlicher Ausführung wie
bei Abb. 1, jledoch in größerem Maßstab. Dabei ist auf dem Boden des Gehäuses eine
Muffe 33 befestigt, welche einerseits den elektrischen Hörer 13, andererseits die
Schlauchleitung 2 trägt und außerdem die Führung für den Kontakthebel 19 für die
Kontakte 32 eines elektrischen Widerstandes bildet. Dieser Widerstand dient zum
Einregeln des Mikrophons bzw. zur Ausschaltung der Stromquelle bei Nichtbenutzung.
Das Gehäuse 1 enthält als vorderen Abschluß des Raumes g noch eine Wand 14, durch
deren Mittelöffnung der Bolzen 7 frei hindurchgeführt ist, welcher mittels der Schraubmutter
30 mit der Membrane 6 und dem festen Fortsatz 31 verbunden ist. Das Mikrophon 8
ist in der bereits bei Abb. I beschriebenen Weise aufgebaut. Die Abbildung läßt
jedoch auch noch die beiden an den Membranen 26, 27 befestigten Elektroden 22 und
23 sowie die zwischen ihnen befindliche Kohlestaubschüttung 25 erkennen, welche
seitlich durch einen leichten elastischen Ring 24, beispielsweise aus weichem Filz,
zusammengehalten wird.
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In Abb. 5 ist der Bolzen 7 länger ausgebildet, als in den übrigen
Figuren dargestellt ist, und aus dem Raum zwischen dem Mikrophon 8 und der Membran
6 sind Hörkanäle 29 abgezweigt in Form von Rohr- oder Schlauchleitungen, welche
b eispiels'weise ebenfalls zu der Schaildose am Ausgangspunkt der Rohrbügel 5 an
dem elektrischen Hörer 13 geführt sind. Hierdurch ist es möglich. das gleiche Gerät
wahlweise entweder zu rein akustischen oder elektroakustischen Abhörungen zu benutzen
und gegebenenfalls auch beide Tonwege gleichzeitig zu benutzen.
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Hierdurch wird insbesondere dem Arzt, welcher bisher nur mit einem
gewöhnlichen akustischen Gerät gearbeitet hat, die Möglichkeit gegeben, seine bisherigen
Erfahrungen in Vergleich zu stelzen zu dem wesentlich gesteigerten Beobachtungsvermögen
auf elelctroakustischem Wege.