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Einrichtung zur Überführung des glühenden Kokses aus liegenden Koksöfen
unter Abblendung gegen Fliegersicht Bei Kokereianlagen mit liegenden Koksöfen, bei
denen in üblicher Weise das Ausstoßen und Verladen des Kokses durch einen Kokskuchenführungswagen
in einen vor den Öfen entlang v erfahrbaren Schrägbodenver= ladevagen erfolgt, tritt
die Aufgabe auf, die besonders bei Nacht auffallende Lichtausstrahlung der ausgestoßenen
glühenden Koksmassen und dadurch hervorgerufene helle Beleuchtung der Koksöfen und
benachbarten Anlagen so weit zu dämpfen, daß eine gegen Fliegersicht ausreichende
Verdunkelung gewArleistet wird.
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Die zum Verdunkeln von Licht- und Feuererscheinungen im Freien bei
industriellen Be-. triebsstellen, auch bei Kokereien, allgemein geltenden und bekannten
Anweisungen sehen in erster Linie das Überdachen oder Abblenden solcher Stellen
durch geeignet angepaßte Mittel, wie z. B. Vorhänge, Jalousien u. dgl., vor.
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Demgemäß wird bei der Einrichtung gemäß der Erfindung die Überführung
des glühenden Kokses aus liegenden Koksöfen durch einen abgedeckten Kokskuchenführurigswagen
in einen abgedeckten Schrägbodenverladewagen unter Abblendung gegen Fliegersicht
vorausgesetzt, und die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß einerseits die Abdeckung
des Kokskuchenführungswagens mit einem lichtdicht abgeschirmten Vorbau versehen
ist, der einen offenen Längsteil des Koksverladewagens an seiner Einschüttseite
überragt, und daß andererseits der vom Vorbau des Kokskuchenführungswagens nicht
überragte Teil des Koksverladewagens auf seiner ganzen
Dinge an
der Oberseite mittels eines liegenden, lichtabschirmenden Rostes und an der Einschüttseite
durch einen von diesem Deckenrost herabhängenden Gelenkplattenvorhang gegen seinen
offenen Teil abgeschlossen ist. Durch diese vorrichtungsmäßigen Gestaltungen des
Kokskuchenführungswagens einerseits und des Koks verladewagens andererseits und
durch das Zusammenwirken beider Vorrichtungen werden die Aufgaben sowohl der vollständigen
Lichtabblendung beim Betriebe der Gesamteinrichtung als auch einer von dieser Lichtabblendung
nicht behinderten Durchführung des Koksverladens mit Vorteil und einwandfreier Wirksamkeit
gelöst. Dabei ist insbesondere auch zufolge der einfachen Gestaltung der kennzeichnenden
Vorrichtungen sowohl der Umbau bestehender Koksverladeeinrichtungen in solche gemäß
der Erfindung ohne erhebliche Umstände und Aufwendungen als auch in diesen Fällen
die Weiterführung des vorherigen Koksverladebetriebes ohne besondere Vorkehrungen
mit Leichtigkeit n iöglich. Alle die genannten Wirkungen und Vorteile begründen
die Fortschrittlichkeit der Kombinationserfindung.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorgeschilderten Erfindung wird zur
Vervollkommnung der lichtdichten Abschirmung an dem Koksverladewagen die Einrichtung
getroffen, daß in dein vom Gelenkplattenvorhang abgetrennten, zum Einschütten dienenden
Teil des Koksverladewagens über seine ganze Länge hinweg Spritzdüsen zum Besprengen
des eingeschütteten Kokses. die von einem in den Watten eingebauten Wasserbehälter
gespeist werden, angebracht sind. Durch diese Mittel wird Tiber (lein offen bleibenden
Grundflächenteil des Koksverladewagens bei der Berührung des Spritzwassers mit dem
in diesem Teil vorübergehend und örtlich vorhandenen glülienden Koks ein Wasserdampfschleier
erzeugt, der etwaige restliche, nach außen hin noch erkennbar werdende Lichterscheinungen
völlig abblendet.
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Es ist eine Einrichtung zur Überführung von Koks aus liegenden Koksöfen
in einen offenen Schrägbodenverladewagen bekannt, bei der an der Koksentladeseite
der Ofenkaminer eine rings luftdicht abgeschlossene und daher auch lichtdichte Kokskuchenfiihrung
vor der.Türöffnung der Kammer fest angebracht ist. Mit dieser bekannten Einrichtung
wird lediglich die sonst der Karninertür zugewiesene Abdichtung der Ofenkammer herbeigeführt,
nicht aber die Aufgabe der Abblendung des vom glühenden Koks herrührenden Lichtscheins
gelöst. auch eine solche Aufgabenlösung erkennbar gar nicht erstrebt. weil der Koksverladewagen
in seiner ganz:ii Ausdehnung nach oben vollständig offen ist und keinerlei Vorrichtungen
zu irgendwelcher Lichtabblendung besitzt. Es sind ferner unmittelbar vor liegenden
Koksofenkaniniern vierfahrbare Vorrichtungen zur Aufnahme und zum Löschen des ausgestoßenen
Kokses bekannt, die ringsum von geschlossenen Wänden umgeben sind. Auch ist es bekannt.
sowohl solche umschlossene als auch offene Koksverlade- und Löschwagen rnit Wasserspritzdüsen
zum Besprengen des eingeladenen Kokses auszustatten. Schließlich sind auch für industrielle
Feuerungsanlagen, Schornsteine usw. Vorhänge aus hängenden St:iben. Ketten u. dgl.
bekannt, die lichtabschirmend wirken und zugleich das Durchtreten von Feuerungsabgasen
ermöglichen sollen. Alle diese bekannten Einzelheiten stellen. soweit sie bei dem
Erfindungsgegenstand mitbenutzt werden, für sich allein nicht die Erfindung dar.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung «-ir<1 nachstehend an Hand
der Zeichnung erläutert. in der die Abb. i ein perspektivisch gehaltene Schaubild
der gesamten Einrichtung nebst den Koksöfen und die Abb. 2 einen senkrechten Querschnitt
ihrer Hauptteile darstellt.
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Auf der Entladeseite der Öfen fährt entlang der ganzen Batterie unmittelbar
vor den Türen der Ofen der Kokskuchenführungswagen t lind auf einem tiefer stehenden
Fahrgeleis der Koksverladewagen 2. Der den Öfen zugewandte Teil 3 des Wagens i enthält
die übliche, gewöhnlich aus einem offenen Gatter bestehende Kokskuchenführung und
besitzt die Sohle-[ für den darüberzuschiebenden Kokskuchen. (Abb. 2). Nach der
Erfindung wird dieser Kokskuchenfiihrungswagen i init einem Vorbau 5 versehen, der
die @-er@üngerung der eigentlichen Koksl:uchenfiilirtnih ; in Richtung des Ausstoßens
darstellt und deingem*iß einen Teil der Grundfläche des Kokaverladewagens 2 überragt.
Die sämtlichen Wände und die Decke des Kokskuchenfülirungswagens i. d. h. sowohl
der Teil 3 all
auch der Teil 5, werden z. B. durch Abdeckung mit leichten
Eisenblechen lichtdicht abgeschlossen. Die waagerechte Erstreckung des Vorbaues
5 in Richtung des Ausstoßens wird im Lichten so weit gestaltet, daß der über die
Sohle .I herüberzuschiebende Kokskuchen beim Abstürzen seines abbrechenden vorderen
Endes unbehindert durch den Vorbau j hindurchfallen kann,' wobei durch die iibliclie,
mit im Innern des Vorbaues 5 hängende Kettenschürze 18 ein Zusammenhalten der Sturzmasse
erfolgt. Der Koks -fällt hierbei, wie auch sonst üblich. auf den Schrägboden 6 de<
Koksverladewagens z und rutscht auf dieseln abwärts nach dein von den Öfen abgewandten
Teil des Wagens hin, während dieser selbst zum Ausbreiten des Kokses ton dein einen
nach
dem anderen Wagenende hin unter dem Vorbau 5 hinweg längs verfahren wird. Um nun
auch den offen liegenden, d. h. von dem Vorbau 5 nicht überragten Grundflächenteil
des Verladewagens -9 lichtdicht abzuschirmen, zugleich aber den aus der Koksmasse
nach oben steigenden heißen Gasen und Dämpfen freien Abzug zu belassen, wird nach
der-Erfindung dieser Grundflächenteil des Verladewagens durch einen waagerechten,
aus übereinandergreifenden z-Eisen gebildeten Rost 7 überdeckt. Die dem Vorbau 5
anliegende Längsseite des Rostes 7 erhält eine senkrecht herabragende Abschlußplatte
9, und die Vorderwand des Vorbaues 5 wird an ihrem benachbarten untersten Teil mit
einem dachartigen Vorsprung 12 versehen. Durch diese Anordnung ist für den größten
Teil der Grundfläche des Koksverladewagens 2 eine genügende Lichtabschirmung erreicht.
Um nun auch den übrigen, von dem Vorbau 5 überragten Grundflächenteil des Verlade-%vagens
nach außen hin lichtdicht abzuschirmen; kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
der pendelnd hängende Vorhang 8 aus Eisenplatten, die durch Gelenke miteinander
verbunden sind, an der Abschlußplatte 9 des Rostes 7 angebracht werden. Diese `Einrichtungen
an dem Verladewagen :2 genügen im allgemeinen zur praktischen Verdunkelung, da der
durch den Vorbau 5 der Kökskuchenführung des Kokskuchenführungswagens herabfallende
glühende Koks auf dem Schrägboden 6 entlang von der Eintrittsstelle hin sofort unter
dem Vorhang 8 hinweg bis in den äußeren- Teil des Verladewagens 2 hineinrutscht.
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Damit nun aber auch der nach oben 111n offen bleibende Grundflächenteil
des Verladewagens 2, der von dem Vorbau 5 überragt .wird, lichtdicht abgeschirmt
werden kann, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung für diesen Teil ein
lichtabdämpfender Wasserdampfschleier dadurch erzeugt, daß an dein Verladewagen
über seine ganze Länge hinweg Wasserspritzdüsen io zum Besprengen des eingeladenen
Kokses angebracht werden. Diese Düsen stehen durch eine Verteilungsrohrleitung ii
und eine Speiseleitung 13 mit einem in den Wagen eingebauten Wasserbehälter 14 in
Verbindung, der zu seinem Betriebe unter Preßluft gesetzt werden kann, die beispielsweise
auf der Lokomotive des Koksverladewagens regelmäßig verfügbar ist. Der Wasserbehälter
1q. kann durch ein Füllrohr 15 mit Trichter 16 und mit eingebautem, nach unten hin
sich öffnendem und nach oben hin absperrendem Rückschlagventil 17 aus einem Wasserkran
nach Bedarf gefüllt werden. Bei Benutzung dieser Einrichtung wird während des Einladens
des Kokses in den Verladewagen 2 hinein durch das Einlassen von Preßluft, die hierbei
das Rückschlagventil 17 selbsttätig schließt, von dem Behälter 14 her Wasser
aus sämtlichen Spritzdüsen io auf die frisch eingeladene glühende Koksmasse gesprengt,
und zwar .nach Abb. 2 in annähernd waagerechter Richtung, um die gegen den Vorhang
8 hin abrutschenden Koksteile zti treffen, und hierdurch wird eine starke und dichte
Wasserda@npfwolke erzeugt, die für die kurze Dauer des Verladens eine hinreichend
verdunkelnde Lichtabschirmung gewährleistet. Bei Anwendung dieser Einrichtung kann
der beschriebene Plattenvorhang 8 entbehrt oder auch mitbenutzt werden.
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Es ist in jedem Falle vorteilhaft, daß man dem Schrägboden des Koksverladewagens
eine um wenige Grade stärker abfallende Neigung als die übliche Neigung von etwa
28° gibt. Bei einem vorhandenen, nach der Erfindung umzubauenden Koksverladewagen
kann man zur Erreichung dieses Zwecks etwa die von den Ofen abgewandten stützenden
Gerüstteile i9 des Wagens verkürzen bzw. erniedrigen und dadurch eine mäßige Absenkung
des äußeren, tieferen Endes des Schrägbodens 6 herbeiführen, oder man kann außerdem
die gegenüberliegenden Gerüstteile 2o mäßig erhöhen, etwa durch ihr Ablösen von
dem Wagenunterbau und durch Zwischenfugen von Abstandsplattenstücken. Durch die
Verstärkung der Bodenneigung des Verladewaeens wird das sofortige Abrutschen des
Kokses von der offenen Einladestelle nach dem lichtdicht abgeschlossenen Teil des
Koksbehälters hin gefördert und somit ein schnelles Wegschaffen von glühendem Koks
aus dem lichtabgebenden Teil des Wagens gesichert.