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Kaminaufsatz Die Erfindung betrifft einen Kaminaufsatz mit einem etwa
in der Mitte an den Kaminaustritt angeschlossenen, oben und unten offenen Austrittsrohr,
welcher gegenüber den Kaminaufs#itzen mit sich selbsttätig in Windrichtung einstellenden
Hauben den Vorteil hat, daß er einfacher im Aufbau und daher billiger ist und seine
Lebens-(lauer und Betriebssicherheit sowie seine Empfindlichkeit und Schnelligkeit
des Ansprechens größer ist.
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Jeder senkrechten Komponente einer in schräger Richtung einfallenden
Windströmung am oberen und unteren Ende des:lnstrittsrohres ist ein Druck-bzw. Sogkomponentenpaar
zugeordnet. das ein glattes Durchströmen der senkrechten Windkomponente nach oben
bz«-. unten durch das Austrittsrohr verursacht, so daß der in das Rohr eintretende
Winddruck nicht in den Kamin eintreten kann, vielmehr die Durchströmung durch das
Austrittsrohr, gleichgültig, ob sie von oben nacn unten oder umgekehrt vor sich
geht, einen zusätzlichen Sog auf den Kamin ausübt.
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Wird das senkrechte Austrittsrohr zur Seite eines Kamins angebracht,
so ergeben sich je nach der Windrichtung verschiedene Wirkungen. Liegt das Austrittsrohr
im Windschatten, so kommt eine zusätzliche Saugwirkung auf den Kamin nicht zustande.
Liegt es in der Windrichtung, so können an der Kaminfläche entstehende Wirbelungen
die obengenannte Wirkung beeinträchtigen.
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Um diesem Übelstand abzuhelfen und eine größere, von der Windrichtung
unabhängige Saugwirkung zu erzielen, werden gemäß der Erfindung mehrere Austrittsrohre
von einem dem Kaminquerschnitt
entsprechenden, lichten Gesamtquerschnitt
gleichmäßig um den Kamin herum verteilt angeordnet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine schaubildliche Ansicht eines Kaminaufsatzes
mit vier Austrittsrohren, Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Austrittsrohres
bei waagerecht liegender Windrichtung und Fig.3 eine solche bei schräg nach unten
gerichteter Windströmung.
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Der Kaminaufsatz besteht aus einem im Querschnitt quadratischen oder
rechteckförmigen Eisenrohr i, das mit seinem unteren Teil 2 in die obere Öffnung
des nicht dargestellten Kamins eingeführt wird und sich in seiner Höhenlage durch
ein Krempenblech 3 hält. Am oberen Ende ist das Rohr i durch einen abnehmbaren Deckel
4 abgedeckt. Nahe dem Deckel 4 sind in dem Rohr i seitlich herausragende Rohrstutzen
5 angebracht, an die ein Stück vom Rohr i entfernt ein senkrechtes Rohr 6 angeschlossen
ist, das am oberen Ende 7 und am unteren Ende 8 offen ist und dort keinerlei Abdeckung
o. dgl. aufweist. Bei horizontaler Windströmung (Fig.2) steigt das Rauchgas in gleichmäßigem
Zuge bis zum oberen Ende des Aufsatzrohres i und tritt dann seitwärts durch den
Stutzen 5 in das Austrittsrohr 6 über. Hat das Rauchgas noch genügend Auftriebswirkung
gegenüber der äußeren Atmosphäre, so steigt es durch den oberen Teil des Austrittsrohres
aus diesem heraus. Ist es bereits genügend abgekühlt, so sinkt es durch den unteren
Teil des Austrittsrohres nach unten. Im allgemeinen wird ein Teil des Rauchgases
nach oben und ein anderer Teil nach unten heraustreten, wie in Fig. 2 dargestellt.
Das untere Ende des Austrittsrohres wird zweckmäßig etwas kürzer gehalten als der
obere Teil. Der horizontal an der oberen und unteren Öffnung vorbeistreichende Wind
wird den Austritt durch Ausbildung einer Saugwirkung unterstützen.
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Fällt die Windrichtung schräg nach unten gerichtet ein, wie in Fig.
3 dargestellt, so tritt die senkrecht nach unten gerichtete Windkomponente in das
Austrittsrohr von oben ein und verhindert den Austritt des Rauchgases nach oben.
Gleichzeitig bildet sich aber auch an der unteren Öffnung 8 des Austrittsrohres
eine senkrecht nach unten gerichtete Windkomponente aus, die saugend auf das Austrittsrohr
6 wirkt. Das auf diese Weise entstehende Druck- und Saugkomponentenpaar am oberen
und unteren Ende des Austrittsrohres bewirkt eine glatte von oben nach unten gehende
Strömung im Austrittsrohr und verhindert die Ausbildung jeder Stauung in diesem
Rohre. Es wird also auch verhindert, daß das Rauchgas in den Seitenstutzen 5 und
in das Kaminrohr i zurückschlägt. Vielmehr wirkt die von unten nach oben gerichtete
Strömung im Austrittsrohr 6 saugend auf den Seitenstutzen 5 ein. Diese Saugwirkung
ist um so größer, je kräftiger die Durchströmung von unten nach oben ist. Entsprechende
Verhältnisse ü1 umgekehrter Richtung treten auf, wenn die Windströmung schräg nach
oben gerichtet ist.
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Die Regulierung erfolgt völlig selbsttätig, ohne daß irgendwelche
Massen zu bewegen sind. Zu gleicher Zeit und mit genau übereinstimmender Stärke
greift unmittelbar der Wind oben und unten an den Öffnungen 7 und 8 an. Die Empfindlichkeit
und die Schnelligkeit der Regulierung ist außerordentlich groß. Da Regen und Schnee
durch das senkrecht gerichtete offene Rohr hindurchfallen, ist keine Abdeckung erforderlich.
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An sich genügt ein einziges Austrittsrohr 6 für den Kamin, wenn es
eine genügend große lichte Weite hat. Durch die Anordnung von mehreren, z. B. vier
Austrittsrohren von entsprechend geringerer lichter Weite, wird eine größere Gleichmäßigkeit
der Wirkung in bezug auf die verschiedenen Windrichtungen erzielt, da hierdurch
der Einfluß des Windschattens für die unteren Teile der Austrittsrohre praktisch
beseitigt wird. Der abnehmbare Deckel 4 gestattet den Kamin in der üblichen Weise
zu reinigen.
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Im praktischen Betriebe hat sich der kreisrunde Querschnitt der Austrittsrohre
als vorteilhafter erwiesen als der quadratische Querschnitt. Der kreiselnde Wind
fängt sich nämlich in den Ecken des quadratischen Querschnittes und verursacht Stauungen
im Rohr, während er beim runden Querschnitt keine Hemmung findet. Die praktischen
Versuche haben auch gezeigt, daß der Kaminaufsatz infolge des erzielten erhöhten
und gleichmäßigen Zuges insbesondere bei windigem Wetter eine wesentlich bessere
Ausnutzung der Heizkohle ermöglicht.