DE74797C - Luftreifen für Fahrräder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Luftreifen für Fahrräder.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom l. Juni 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung besteht darin, den mit Prefsluft zu füllenden Raum dadurch herzustellen, dafs über den Kranz des Fahrrades ein Blechstreifen gelegt wird, der denselben ganz bedeckt und sich in die seitlichen Rinnen des Radkranzes einlegt, und zwar sind die Enden, welche sich in diese Rinnen oder Hohlkehlen einlegen, selbst mehrfach mit Längsriefen versehen. Wenn man auf diesen Blechüberzug des Rades dann einen Gummiring in bekannter Weise aufspannt, wie er zur Umhüllung von Gummischläuchen benutzt worden ist, so entsteht ein vollkommen luftdicht geschlossener Raum, der namentlich auch durch die Speichenlöcher nicht beeinträchtigt wird.

Die Verbindung der beiden Enden des umgelegten Bleches geschieht zweckmäfsig mittelst der Luftpumpe, die in bekannter Weise mit einem Schraubenkopf in das Innere des Luftraumes hineingreift und von aufsen durch eine Schraubenmutter festgeprefst wird. Dieselbe Pressung wird dann zur luftdichten Vereinigung der sich überlappenden Enden der Blechbekleidung unter Zwischenlage eines feinen Kautschukstreifens bewirkt.

Die Figuren zeigen eine Ausführungsform dieser Construction. A ist der Felgenkranz des Rades, ^.welcher in bekannter Weise mit den zwei seitlichen Rinnen B B versehen ist. In diesem Kranz sind die Speichen C in bekannter Weise befestigt. Ueber ihn wird der Blechring -D gelegt, der sich mit einer Anzahl Riefen an der Wand der Hohlkehlen B festsetzt und sich dicht anlegt. Auf das Blech D wird dann der Gummiring E mittelst der Drähte F in bekannter Weise aufgespannt. Der Gummi legt sich vermöge der Riefen dicht in die beiden Hohlkehlen des Bleches D ein und die luftdichte Abschliefsung gegen den Radkranz wird durch den Hauptkörper des Bleches D erreicht. Es ist also der Prefsluftraum nicht aus einem einzigen Stück Kautschuk, sondern aus Kautschuk und Stahlblech gebildet.

Die Vortheile dieser Construction gegenüber allen bisher bestehenden sind erstens in der Billigkeit und zweitens in der leichten Abnehmbarkeit und Wiederanbringung zu finden.

In Fig. 2 ist die Verbindungsstelle des Bleches zu bemerken, an welcher die beiden Enden, welche mit Längslöchern G versehen sind, unter Zwischenlage des dünnen Gummistreifens H durch die Luftpumpe L zusammengeprefst 'werden. Der Reifen enthält aufserdem die Anordnung eines Gummihäutchens K im Innern des Luftraumes, welches einen sehr viel gröfseren Durchmesser hat als dieser Luftraum und in Falten an der inneren Höhlung des Radreifens anliegt. Dasselbe ist derart gestaltet, dafs an den Scheiteln seiner Falten dicke Stellen vorhanden sind, während daneben dünne sich befinden.

Versucht bei dieser Anordnung jemand, den Gummireifen durch einen Stich zu verletzen, so trifft er auf der Innenseite des Häutchens immer auf einen dicken Theil des Gummihäutchens und schiebt dieses nach innen vor, ohne es verletzen zu können, da es in seiner

Claims (1)

1. faltigen Lage vollkommen freie Beweglichkeit besitzt.

   PateNT-AνSpruch:

   Ein Luftreifen für Fahrräder, gekennzeichnet durch ein über den Felgenkranz gelegtes herumlaufendes Blech (D), welches die Speichenlöcher des Felgenkranzes bedeckt, und dessen äufsere Ränder der Rinne ^jBJ des Felgenkranzes angepafst und mit Längsrillen versehen sind, zu dem Zweck, einen luftdichten Abschlufs nach innen zu bilden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.