DE746940C

DE746940C - Legierungen fuer Magnetogrammtraeger

Info

Publication number: DE746940C
Application number: DEA79874D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1936-07-02
Filing date: 1936-07-02
Publication date: 1953-01-05

Description

Legierungen für Magnetogrammträger Es ist bekannt, als Tzäger für die nach dem Poulsen-Prinzip arbeitenden Geräte zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe_ massive Stahldrähte oder Stahlbänder zu verwenden. Die Stahlbänder haben zwar den Vorteil großer Haltbarkeit, nachteilig ist aber, daß ihre Dicke wegen der mechanischen Härte des verwendeten Werkstoffes ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten kann. Solche Magnetogrammträger sind daher verhältnismäßig wenig schmiegsam, außerdem ergeben sich für die ganze Spule ein beträchtliches Gewicht und ziemlich hohe Herstellungskosten.
Zur überwindung dieser Schwierigkeiten hat man bereits frühzeitig Bänder aus unmagnetisch-em Werkstoff, beispielsweise zähem Papier oder Filme aus Cellulosederivaten, die mit einer Stahlpulvermasse bestrichen werden, als Magnetogrammträger benutzt. Aber auch bei diesen Magnetogrammträgern treten gewisse Schwierigkeiten auf, die durch die vergleichsweise geringe mechanische Festigkeit der aus Papier oder Cellulosederivaten aufgebauten Unterlage bedingt sind. Beim Anfahren und Anhalten der Schallaufzeichnungsgeräte treten in dem Trägerband beträchtliche Zugspannungen auf, die sehr wohl zum Zerreißen des Magnetogrammträgers führen können. Es bestand daher das Bedürfnis nach einem Werkstoff für Magnetogrammträger, der alle diese Nachteile nicht aufweist.
Bei der Suche nach einem geeigneten Werkstoff ist man auf die aus der Meßinstrumententechnik her bekannten Legierungen aus den drei Komponenten Eisen, Nickel und Kupfer gestoßen. In der Meßinstrumententechnik werden ja bekanntlich für die Herstellung von Dauermagnetstählen Legierungen mit hoher Koerzitivkraft und hoher Remanenz benötigt.
Es ist nun gefunden worden, daß sich die ausscheidungshärtbaren Eisen-Nickel-Kupfer-Legierungen, wie sie für Dauermagnetstähle verwendet werden, in ganz hervorragendem Maße auch für die Herstellung von Magnetogrammträgern eignen. Bei diesen Legierungen können insbesondere ganz überraschend hohe Koerzitivkräfte erzielt werden, ohne daß gleichzeitig eine große mechanische Härte auftritt, die ein Bearbeiten nicht mehr möglich macht. Man erhält diese hohen Werte der Koerzitivkraft bei dem gewünschten mechanischen Zustand des Werkstoffes dadurch, daß man die Legierungen gegossen oder gewalzt von hoher Temperatur langsam abkühlt oder nach dem bekannten Verfahren für ausscheidungshärtbare Legierungen abschreckt und auf höchste Koerzitivkraft zwischen 40o und 80o° anläßt.
Nach einem älteren Vorschlag werden die höchsten Werte in dem ternären Diagramm in einem Bereich erzielt, der mit folgenden Zusammensetzungen als Eckpunkte abgegrenzt ist: 50% Ni, 1o0/0 (#, 40% Cu; 200/0 Ni, 5 % Fe, 75'/o Cu; 15'10 Ni, 55 0% Fe, 30 % Cu. Zum Beispiel wurden erreicht durch langsame Abkühlung von 1o:50° im Ofen während einer Gesamtabkühlungszeit von 8 Stunden bei einer Legierung mit 1. 2o % Fe, 40'/o Ni, 40% Cu eine Koerzitivkraft von 155 Oersted, 2. 12,50/0 Fe, 350/0 Ni, 52,50/0 Cu eine Koerzitivkraft von 215 Oersted, 3. 10 % Fe, 30 % Ni, 60% Cu eine Koerzitivkraft von 315 Oersted.
Die Koerzitivkraft der ausgehärtetenLegierungen übersteigt die der höchstlegierten Kobaltmagnetstähle und kommt denen der Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen nahe, die jedoch mechanisch nicht bearbeitbar sind. Gegenüber diesen Stählen und Legierungen ist allerdings die Remanenz bei gleich hohen Koerzitivkräften niedriger. Immerhin übersteigt die Güteziffer aber die der handelsüblichen Chrom- und Wolframmagnetstähle.
:Ähnlich wie bei der Verwendung der Legierungen für Dauermagnetstähle lassen sich auch bei der vorliegenden Verwendung der Legierungen die Eigenschaften durch Zusätze von bis zu 30% Kobalt, Mangan oder Titan einzeln oder zu mehreren noch weiter verbessern.
Diese Stähle können zu einem ganz dünnen Band von weniger als 0,o2 mm ausgewalzt werden. Dadurch wird die Schmiegsamkeit vergrößert und ein verhältnismäßig geringes Gewicht des Magnetogrammträgers erreicht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Die Verwendung von durch Ausscheidung magnetisch gehärteten ternäreii Eisen-Nickel-Kupfer-Legierungen für Magnetogrammträger.
2. Die Verwendung von Eisen-Nickel-Kupfer-Legierungen, deren Zusammensetzung so gewählt ist, daß sie im ternären Diagramm in einem Dreieck liegen, das durch die folgenden Eckpunkte bestimmt ist: i. 50% Nickel, io% Eisen. 40% Kupfer, 2. 20 % Nickel, 5 % Eisen, 75010 Kupfer, 3. 15% Nickel, 550l0 Eisen, 300/0 Kupfer im ausgehärteten Zustand für Magnetogrammträger.
3. Die Verwendung von Legierungen nach den Ansprüchen 1 und 2, die nach Herbeiführung der Ausscheidung kaltverformt wurden, für Magnetogrammträger.
4. Die Verwendung von Legierungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, die außerdem noch bis zu 3004 Kobalt, Mangan und Titan einzeln oder zu mehreren enthalten, für l@fagnetogrammträger. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Metallwirtschaft 14 (1935), S. 665 bis 67o. Zoo