DE2915737C2 - - Google Patents
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Description
Amorphe Metallegierungen mit Eisen, Bor und Silizium sind
an sich aus der DE-OS 23 64 131 bekannt.
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer glasartigen
Legierung aus Eisen, Bor und Silizium, die eine einzigartige
Kombination magnetischer und physikalischer Eigenschaften
aufweist, und sie betrifft weiter die Verwendung
einer solchen Legierung in Form von Bändern und anderen
brauchbaren Gegenständen.
Amorphe bzw. glasartige Metalle mit einer hohen Sättigungsmagnetisierung
können vorteilhaft in elektrischen
Apparaten eingesetzt werden, wie Speise- und Leistungstransformatoren,
doch ermangeln solche Legierungen der erforderlichen
Duktilität und Stabilität für diesen Zweck. So
hat z. B. die eisenreiche Legierung Fe₈₀B₂₀ eine
4π M s von 15 700 bis 16 100 Gauss, beginnt jedoch innerhalb
von 2 Stunden bei etwa 340°C zu kristallisieren und
ist recht schwierig in Form eines duktilen Bandes für
elektrische Apparaturen herzustellen. Andere bekannte
amorphe Legierungen haben eine etwas größere Stabilität
und angemessene Duktilität für diesen Zweck, doch ist
ihre Sättigungsmagnetisierung zu gering.
Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde,
einen Werkstoff für magnetoelektrische Komponenten
anzugeben, der nicht nur duktil und stabil ist,
sondern auch eine ausreichend hohe Sättigungsmagnetisierung
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Durch die Verwendung nach der Erfindung besteht nicht
mehr die Notwendigkeit, zwischen der erwünschten Magnetisierung
und den physikalischen Eigenschaften in amorphen
Metallen zu wählen. Durch die vorliegende Erfindung wird
eine amorphe Metallegierung in Form eines Bandes verwendet,
das ausreichend duktil ist, um leicht in elektrischen
Apparaturen eingesetzt zu werden, und das gute magnetische
Eigenschaften und Stabilität bei erhöhter Temperatur aufweist.
Diese einzigartige Kombination von Eigenschaften
für die Anwendung der amorphen Metalle auf dem Gebiet
der Energieerzeugung, Übertragung und Benutzung kann ohne
Nachteile erhalten werden.
Es wurde in der vorliegenden Erfindung festgestellt, daß
die Sättigungsmagnetisierung einer amorphen Metallegierung
durch die Zahl von Elektronen beeinflußt wird, die aus
glasbildenden Bestandteilen der Legierung zur Verfügung
gestellt werden. Es wurde außerdem festgestellt, daß die
Stabilität solcher Legierungen verbessert wird, wenn eine
größere Varietät von glasbildenden Atomen darin Anwendung
findet. Obwohl daher die binäre Legierung Fe₈₀B₂₀
schwer als hochduktiles amorphes Band herzustellen ist,
haben sich geringe Zusätze eines zweiten glasbildenden
Elementes als vorteilhaft bei der Herstellung sehr duktiler
Bänder unter den dafür üblichen Bedingungen erwiesen.
Es wurde weiter festgestellt, daß die Zugabe von Silizium
zu Fe₈₀B₂₀ die 4π M s reduziert, weil Silizium mehr
verfügbare Elektronen hat als Bor, die Verbesserung hinsichtlich
der Duktilität aber groß ist und die Sättigungsmagnetisierung
nur am Rande vermindert wird. Darüber hinaus
wird die Stabilität gegen Kristallisation bei erhöhter
Temperatur in jedem Fall beträchtlich verbessert, bei
dem Bor teilweise durch Silizium ersetzt ist, und dies
in Legierungen, die 80 bis 84 Atom-% Eisen enthalten.
In solchen Legierungen variiert Silizium von 1 bis 8 Atom-%,
während Bor im Bereich von 12 bis 16 Atom-% vorhanden
ist.
Gemäß der Erfindung darf bei den verwendeten Legierungen
der Eisengehalt der Legierung nicht unterhalb von 80 Atom-%
verringert werden. Auch beträgt der Minimalgehalt an Silizium
in den erfindungsgemäß verwendeten Legierungen etwa
1 Atom-%. Geht man über diese angegebenen Grenzen hinaus,
dann verliert man eine oder mehrere der erwünschten magnetischen
oder physikalischen Eigenschaften.
Die erfindungsgemäß verwendete Legierung liegt besonders
in Form eines Bandes vor, das brauchbar ist z. B. bei der
Konstruktion magnetoelektrischer Komponenten von Motoren,
Generatoren, Transformatoren und anderen elektrischen
Apparaten.
Bei der Ausführung der Erfindung werden die neuen Legierungen
einfach durch Vermischen der Legierungsbestandteile in
den erforderlichen Mengen in Form von Pulvern und Schmelzen
der Mischung zum Gießen von Band mit den erwünschten Abmessungen
hergestellt. Das Kühlen nach dem Gießen erfolgt mit
einer Geschwindigkeit, die zur Herstellung amorphen Materials
geeignet ist.
Während Variationen hinsichtlich der Schmelztemperaturen
der nach der vorliegenden Erfindung verwendeten einzelnen
Legierungen bestimmte Anforderungen auferlegen können,
die hinsichtlich des Schmelzens und Gießens der Legierung
variieren, kann doch die Herstellung und Verarbeitung
der erfindungsgemäß verwendeten Legierungen mit gleichmäßig
zufriedenstellenden Ergebnissen ausgeführt werden, wenn
man die obige Prozedur einhält und die beschriebene Ausrüstung
benutzt. Die erfindungsgemäßen Ergebnisse sind somit
routinemäßig reproduzierbar, solange die angegegebenen Grenzen
hinsichtlich der Zusammensetzung bei der Herstellung der
Legierung streng eingehalten werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen
und Vergleichsbeispielen näher erläutert.
Ein Band mit einer ungefähren Dicke von 0,0025 cm und
einer Breite von 0,13 cm aus einer Fe₈₀B₂₀-Legierung
wurde hergestellt, indem man einen Strom aus dieser Legierung
auf die Oberfläche einer sich rasch drehenden Kühltrommel
richtete.
Die amorphe Natur des erhaltenen Bandes wurde durch Röntgenstrahl-
Diffraktion, Differentialabtastkalorimetrie und
Messungen magnetischer und physikalischer Eigenschaften
bestätigt. Der Grad der Duktilität wurde bestimmt durch
Messen des Krümmungsradius, bei dem ein Bruch auftrat
in einem einfachen Biegetest zwischen zwei parallelen
Platten. Bandsegmente wurden in gereinigtem Stickstoff
zwei Stunden lang bei Temperaturen im Bereich von 100
bis 400°C geglüht. Als Kristallisationstemperatur wurde
die Temperatur genommen, bei der für das zweistündige
Glühen die Koerzitivkraft abrupt zunahm. Sättigungsmagnetisierung
und Curietemperatur wurden mit konventionellen
Induktionstechniken erhalten, wie sie in "Applied
Physics", Band 29, Seite 330, 1976, und in "Scripta Met.",
Band 11, Seite 367, 1977, beschrieben sind. Die Ergebnisse
dieser Tests und der an Bändern ausgeführten, die
gemäß den folgenden Beispielen I bis III und Vergleichsbeispielen
1 bis 5 hergestellt wurden, sind in der nach
Beispiel III folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Es wurde ein Band aus der Legierung Fe₄₀Ni₄₀P₁₄B₆
hergestellt und getestet, wie in Vergleichsbeispiel 1
beschrieben. Die Ergebnisse finden sich in der unten folgenden
Tabelle.
Aus der anderen amorphen Metallegierung Fe₄₀Ni₄₀B₂₀
wurde ein Band, wie in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben,
hergestellt und getestet, wobei die Ergebnisse in der
genanten Tabelle zu finden sind.
Es wurde ein Band aus der Legierung Fe84,5B15P0,5,
wie in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, hergestellt und
getestet, wobei die Ergebnisse in der genannten Tabelle
zu finden sind.
Es wurde ein Band aus der Legierung Fe₈₄B₁₅Si₁, wie
in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, hergestellt und getestet,
wobei die Ergebnisse in der genannten Tabelle
zu finden sind.
Es wurde ein Band aus der Legierung Fe₈₀B₁₆Si₄ nach
dem in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt
und getestet, und die Ergebnisse sind in der genannten
Tabelle enthalten.
Ein weiteres Band wurde aus der Legierung Fe₈₄B₁₆,
wie in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, hergestellt und
getestet, und die Ergebnisse sind in der Tabelle enthalten.
Schließlich wurde noch ein Band aus der Legierung
Fe₈₀B₁₂Si₈ wie in Vergleichsbeispiel 1 hergestellt
und getestet, und die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle enthalten.
Wie die in der Tabelle zusammengefaßten Daten zeigen, ist die
Temperatur T B, bei der die Versprödung stattfindet, am höchsten
für die ternäre Zusammensetzung Fe₈₄B₁₅Si₁, und die Zugabe einer
geringen Menge Phosphor verringert diese Versprödungstemperatur
stark. Die Duktilität der Legierungen, die nur ein Nichtmetall
enthalten, ist größer als die der Legierungen, die zwei Nichtmetalle
enthalten, und die Duktilität der Legierungen Fe₈₄B₁₅Si₁
und Fe84,5B15P0,5 ist für die getestete Gruppe von Legierungen
am größten. Die Stabilität im Hinblick auf Versprödung und
Kristallisation der Legierungen ist maximal in den Legierungen,
die zwei Nichtmetalle enthalten, und minimal in den Legierungen,
die nur ein Nichtmetall entahlten, von den getesteten Legierungen.
Die Sättigungsmagnetisierung in den Legierungen mit zwei
Nichtmetallen ist vorteilhaft, verglichen mit dem Maximalwert
von Fe₈₀B₂₀. Eine hervorragende Stabilität haben die Legierungen
Fe₈₀B₁₆Si₄ und Fe₈₀B₁₂Si₈.
Claims (4)
1. Verwendung einer glasartigen Legierung, die aus 80
bis 84 at% Eisen, 12 bis 15 at% Bor und 1 bis 8 at% Silizium
besteht, als Werkstoff für magnetoelektrische Komponenten
von Motoren, Generatoren und Transformatoren.
2. Verwendung einer glasartigen Legierung gemäß Anspruch
1 mit der Zusammensetzung Fe₈₀B₁₆Si₄ für den Zweck
nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer glasartigen Legierung gemäß Anspruch
1 mit der Zusammensetzung Fe₈₀B₁₂Si₈ für den Zweck
nach Anspruch 1.
4. Verwendung einer glasartigen Legierung gemäß Anspruch
1 mit der Zusammensetzung Fe₈₄B₁₅Si₁ für den Zweck
nach Anspruch 1.
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