Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Legierungsglases, und insbesondere eine Technik, die es ermöglicht, ein
Legierungsglas mit einer beträchtlich größeren Dicke als konventionelle
Bänder aus amorpher Legierung, hervorragenden magnetischen
Eigenschaften und hohem spezifischen Widerstand zu erhalten.
Von einigen konventionellen Vielelement-Legierungen ist bekannt, daß
sie einen breiten Temperaturbereich im Zustand einer unterkühlten
Flüssigkeit oder Schmelze vor der Kristallisation besitzen und
Legierungsgläser bilden. Von derartigen Legierungsgläsern ist auch
bekannt, daß sie Legierungen in beträchtlich dickerer massiver Form
werden können als Bänder aus amorpher Legierung, die nach einem
konventionellen bekannten Abschreckverfahren einer Schmelze
hergestellt werden.
Zu Beispielen von derartigen konventionellen bekannten
Legierungsgläsern gehören Legierungen mit der Zusammensetzung Ln-Al-TM,
Mg-Ln-TM, Zr-Al-TM, Hf-Al-TM, Ti-Zr-Be-TM (worin Ln ein
Seltenerdelement angibt und TM ein Übergangsmetall angibt) und
dergleichen.
Alle diese üblichen bekannten Legierungsgläser besitzen jedoch bei
Raumtemperatur keinen Magnetismus, und unter diesem Gesichtspunkt
haben derartige Legierungsgläser eine große technische Einschränkung,
wenn sie als Magnetmaterialien in Betracht gezogen werden.
Daher gingen Forschung und Entwicklung zur Erhaltung einer amorphen
Legierung, die bei Raumtemperatur Magnetismus besitzt und in einer
dicken massiven Form erhalten werden kann, in üblicher Weise weiter.
Obwohl Legierungen mit verschiedenen Zusammensetzungen einen
Bereich unterkühlter Schmelze zeigen, ist die Temperaturspanne ΔTx
des Bereichs der unterkühlten Schmelze, d. h. der Unterschied zwischen
der Kristallisationstemperatur (Tx) und der Glasübergangstemperatur
(Tg), d. h. der Wert von (Tx-Tg), im allgemeinen klein, und diese
Legierungen haben eine geringe Fähigkeit, eine amorphe Phase zu
bilden, und sind daher unbrauchbar. Unter Berücksichtigung dieser
Eigenschaft kann eine Legierung, die einen breiten Bereich unterkühlter
Schmelze besitzt und die durch Kühlen ein Legierungsglas bilden kann,
die Einschränkung hinsichtlich der Dicke eines Bandes aus
konventioneller, bekannter, amorpher Legierung überwinden, und daher
sollte die Legierung vom metallurgischen Standpunkt her viel
Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ob jedoch eine derartige Legierung als
ein industrielles Material entwickelt werden kann hängt ab vom
Auffinden einer amorphen Legierung, die bei Raumtemperatur
Ferromagnetismus zeigt.
Unter Berücksichtigung des vorstehenden Stands der Technik haben die
Erfinder bereits ein Legierungsglas mit Ferromagnetismus bei
Raumtemperatur gefunden und mit der japanischen Patentanmeldung Nr.
8-243756 ein Patent beantragt. Doch als ein Ergebnis wiederholter
Forschung bezüglich eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen
Legierungsglases, das bei Raumtemperatur Ferromagnetismus zeigt,
haben die Erfinder die vorliegende Erfindung erzielt.
Unter Berücksichtigung des vorstehenden Stands der Technik ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
eines Legierungsglases, das Weichmagnetismus bei Raumtemperatur und
einen hohen spezifischen Widerstand besitzt, und das leicht in einer
massiven Form mit einer größeren Dicke erhalten werden kann als nach
dem üblichen Abschreckverfahren einer Schmelze erhaltene Bänder aus
amorpher Legierung, bereitzustellen.
Zur Lösung der Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Legierungsglases bereit, bei dem ein
geschmolzenes Metall mit einer Temperaturspanne ΔTx eines Bereichs
unterkühlter Schmelze oder Flüssigkeit, ausgedrückt durch die Gleichung
ΔTx = Tx-Tg (in der Tx die Kristallisationstemperatur angibt und Tg
die Glasübergangstemperatur angibt), von 35°C oder mehr zur
Ausbildung eines bandförmigen Legierungsglas-Materials auf einen
bewegten Kühlkörper gesprüht wird, und dann das Legierungsglas-
Material durch Erwärmen mit einer Heizgeschwindigkeit von 0,15 bis
3°C/s wärmebehandelt und dann abgekühlt wird.
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Erwärmungstemperatur der
Wärmebehandlung bevorzugt in dem Bereich von der
Kristallisationsanfangstemperatur bis zu der Glasübergangstemperatur.
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Abkühlgeschwindigkeit bei der
Wärmebehandlung bevorzugt 0,02 bis 500°C/s.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als das Legierungsglas eine
Legierung verwendet werden mit einer Zusammensetzung, die 1 bis 10
Atom-% Al, 0,5 bis 4 Atom-% Ga, 9 bis 15 Atom-% P, 5 bis 7 Atom-%
C, 2 bis 10 Atom-% B enthält, wobei der Rest Fe enthält.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als das Legierungsglas eine
Legierung verwendet werden mit einer Zusammensetzung, die 1 bis 10
Atom-% Al, 0,5 bis 4 Atom-% Ga, 9 bis 15 Atom-% P, 5 bis 7 Atom-%
C, 2 bis 10 Atom-% B, 0 bis 15 Atom-% Si enthält, wobei der Rest Fe
enthält.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als das Legierungsglas eine
Legierung mit der oben angegebenen Zusammensetzung, zu der
außerdem 0 bis 4 Atom-% Ge zugegeben wurden, verwendet werden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als das Legierungsglas eine
Legierung mit der oben angegebenen Zusammensetzung, zu der nicht
mehr als 7 Atom-% mindestens eines der Elemente Nb, Mo, Hf, Ta, W,
Zr und Cr hinzugegeben wurde, verwendet werden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als das Legierungsglas auch eine
Legierung mit der oben angegebenen Zusammensetzung, zu der
außerdem nicht mehr als 10 Atom-% Ni und/oder nicht mehr als 30
Atom-% Co hinzugegeben wurden, verwendet werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es, weil ein geschmolzenes Metall
mit einer Temperaturspanne ΔTx unterkühlter Flüssigkeit oder Schmelze
von 35°C oder mehr zur Ausbildung eines bandförmigen
Legierungsglas-Materials auf den Kühlkörper gesprüht und
wärmebehandelt wird durch Erwärmen mit einer Heizgeschwindigkeit
von 0,15 bis 3°C/s und dann Abkühlen, möglich die Einschränkung
hinsichtlich der Dicke eines Bandes aus üblicher amorpher Legierung zu
überwinden und ein Legierungsglas zu erhalten, das in massiver Form
bereitgestellt werden kann und das bei Raumtemperatur
weichmagnetische Eigenschaften hat.
Bei der Wärmebehandlung ist die Haltetemperatur bevorzugt im Bereich
der Glasübergangstemperatur und der Kristallisationstemperatur, die
Haltezeit beträgt bevorzugt 10 bis 60 Minuten, und die
Abkühlgeschwindigkeit beträgt bevorzugt 0,02 bis 500°C/s. Unter diesen
Bedingungen ist es möglich, sicher ein Legierungsglas mit einer großen
Dicke und hervorragendem Ferromagnetismus, wie vorstehend
beschrieben, zu erhalten.
Ein zu bevorzugendes Zusammensetzungs-System weist andere
Metallelemente als Fe und Halbmetall-Elemente auf, wobei zu den
hinzugefügten metalloiden Elementen mindestens eines der Elemente P,
C, B und Ge oder mindestens eines der Elemente P, C, B, Ge und Si
gehört, und zu den anderen Metallelementen mindestens eines der
Metallelemente der Gruppen IIIB und IVB des Periodensystems oder
mindestens eines der Elemente Al, Ga, In und Sn gehören.
Die vorliegende Erfindung kann ein massives, bandförmiges
Legierungsglas mit einer Dicke von 20 µm oder mehr, oder 20 bis 200 µm
und, insbesondere wenn Si hinzugegeben wird, einer Dicke von 20
bis 250 µm, und mit weichmagnetischen Eigenschaften bei
Raumtemperatur bereitstellen. Die vorliegende Erfindung kann auch ein
Legierungsglas mit weichmagnetischen Eigenschaften einschließlich
geringer Koerzitivkraft und hoher magnetischer Permeabilität
bereitstellen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 ist ein Diagramm, das ein Röntgenbeugungsbild von
Proben mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
und Dicken von 24 bis 220 µm zeigt;
Fig. 2 ist ein Diagramm, das DSC-Kurven von Proben mit einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung und Dicken von 24
bis 220 µm zeigt;
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Abhängigkeit der effektiven magnetischen Permeabilität µe
(1 kHz) von der Dicke einer Probe mit der
Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter der
jeweiligen Wärmebehandlungs-Bedingung erhalten wurde,
zeigt;
Fig. 4 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der
Impedanzanalysator-Messung der Abhängigkeit der
effektiven magnetischen Permeabilität µe (1 kHz) von der
Dicke einer Probe mit der Zusammensetzung
Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter der jeweiligen
Wärmebehandlungs-Bedingung erhalten wurde, zeigt;
Fig. 5 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Abhängigkeit der Koerzitivkraft von der Dicke einer Probe
mit der Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter
der jeweiligen Wärmebehandlungs-Bedingung erhalten
wurde, zeigt;
Fig. 6 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der B-H-Kurven-
Messung der Abhängigkeit der Koerzitivkraft von der
Dicke einer Probe mit der Zusammensetzung
Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter der jeweiligen
Wärmebehandlungs-Bedingung erhalten wurde, zeigt;
Fig. 7 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Abhängigkeit der effektiven magnetischen Permeabilität µe
(1 kHz) von der Dicke einer Probe mit der
Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter der
jeweiligen Wärmebehandlungs-Bedingung einschließlich
einer Abkühlgeschwindigkeit von 400°C/s erhalten wurde,
zeigt;
Fig. 8 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der
Impedanzanalysator-Messung der Abhängigkeit der
effektiven magnetischen Permeabilität µe (1 kHz) von der
Dicke einer Probe mit der Zusammensetzung
Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter der jeweiligen
Wärmebehandlungs-Bedingung einschließlich einer
Abkühlgeschwindigkeit von 400°C/s erhalten wurde, zeigt;
Fig. 9 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Abhängigkeit der Koerzitivkraft von der Dicke einer Probe
mit der Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter
der jeweiligen Wärmebehandlungs-Bedingung einschließlich
einer Abkühlgeschwindigkeit von 400°C/s erhalten wurde,
zeigt; und
Fig. 10 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse der B-H-Kurven-
Messung der Abhängigkeit der Koerzitivkraft von der
Dicke einer Probe mit der Zusammensetzung
Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter der jeweiligen
Wärmebehandlungs-Bedingung einschließlich einer
Abkühlgeschwindigkeit von 400°C/s erhalten wurde, zeigt.
Nachfolgend wird ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
Vor der Beschreibung des Herstellungsverfahrens der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend ein Legierungsglas, das nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt werden soll, und seine
Zusammensetzung beschrieben.
Als Legierungen auf Fe-Basis sind Legierungen mit der
Zusammensetzung Fe-P-C, Fe-P-B, Fe-Ni-Si-B und dergleichen
allgemein dafür bekannt, daß sie einen Glasübergang hervorrufen. Diese
Legierungen haben jedoch eine Temperaturspanne ΔTx einer
unterkühlten Schmelze von nur 25°C oder weniger und können nicht
tatsächlich als Legierungsgläser hergestellt werden.
Andererseits besitzen weichmagnetische Legierungsgläser auf Fe-Basis,
die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung herzustellen sind,
eine Temperaturspanne ΔTx unterkühlter Schmelze von 35°C oder
mehr, und bei einigen Zusammensetzungen beträgt die
Temperaturspanne ΔTx der unterkühlten Schmelze bis zu 40 bis 50°C.
Ausgehend von konventionellen, bekannten Legierungen auf Fe-Basis
wird dies keinesfalls erwartet. Dieser Typ von weichmagnetischem
Legierungsglas auf Fe-Basis besitzt auch hervorragende
weichmagnetische Eigenschaften bei Raumtemperatur und ist eine völlig
neue Legierung, die bisher nicht aufgefunden wurde. Obwohl
üblicherweise nur amorphe Legierungen in Bandform verwirklicht
werden konnten, kann dieses Legierungsglas als eine massive amorphe
Legierung erhalten werden, und daher hat es eine äußerst hervorragende
Brauchbarkeit.
Das nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte
weichmagnetische Legierungsglas auf Fe-Basis hat eine
Zusammensetzung, die Fe als einen Hauptbestandteil und andere
metallische Elemente und metalloide Elemente enthält. Die anderen
Metallelemente können ausgewählt sein aus den Gruppen IIA, IIIA und
IIIB, IVA und IVB, VA, VIA und VIIIA des Periodensystems, und
Metallelemente der Gruppe IIIB und der Gruppe IVB sind besonders
bevorzugt. Beispielsweise sind Al, Ga, In und Sn bevorzugt.
Das weichmagnetische Legierungsglas auf Fe-Basis der vorliegenden
Erfindung kann auch mindestens ein Metallelement enthalten, das
ausgewählt ist unter Ti, Hf, Cu, Mn, Nb, Mo, Cr, Ni, Co, Ta, W und
Zr. Beispiele der Halbmetall-Elemente sind P, C, B, Si und Ge.
Genauer enthält die Zusammensetzung des Legierungsglases auf Fe-
Basis der vorliegenden Erfindung bevorzugt 1 bis 10 Atom-% Al, 0,5 bis
4 Atom-% Ga, 9 bis 15 Atom-% P, 5 bis 7 Atom-% C, 2 bis 10 Atom-%
B, und der Rest weist Fe auf, und sie kann unvermeidbare
Verunreinigungen enthalten.
Indem man zu dem vorstehenden Zusammensetzungs-System außerdem
Si hinzufügt, ist es möglich, die Temperaturspanne ΔTx der unterkühlten
Schmelze und die kritische Dicke einer amorphen einzigen Phase zu
erhöhen. Als ein Ergebnis ist es möglich, die Dicke eines
weichmagnetischen Legierungsglases auf Fe-Basis in massiver Form, das
bei Raumtemperatur hervorragende weichmagnetische Eigenschaften
besitzt, weiter zu erhöhen. Da ein übermäßiger Si-Gehalt dazu führt,
daß das Legierungsglas den Bereich unterkühlter Schmelze verliert,
beträgt der Si-Gehalt bevorzugt 15% oder weniger.
Genauer enthält die Zusammensetzung des Legierungsglases auf Fe-
Basis der vorliegenden Erfindung bevorzugt 1 bis 10 Atom-% Al, 0,5 bis
4 Atom-% Ga, 9 bis 15 Atom-% P, 5 bis 7 Atom-% C, 2 bis 10 Atom-%
B, 0 bis 15 Atom-% Si, und der Rest weist Fe auf, und sie kann
unvermeidbare Verunreinigungen enthalten.
Die vorstehenden Zusammensetzungen können außerdem 4% oder
weniger, besonders bevorzugt 0,5 bis 4%, Ge enthalten.
Die Zusammensetzung kann auch außerdem 7% oder weniger
mindestens eines der Elemente Nb, Mo, Cr, Ta, Hf, W und Zr, und
10% oder weniger Ni, und 30% oder weniger Co enthalten.
Bei einer jeden der Zusammensetzungen kann eine Temperaturspanne
ΔTx unterkühlter Schmelze von 35°C oder mehr erhalten werden, und
bei manchen Zusammensetzungen kann eine Temperaturspanne ΔTx
unterkühlter Schmelze von 40 bis 50°C erhalten werden.
Das weichmagnetische Legierungsglas auf Fe-Basis der vorliegenden
Erfindung wird hergestellt nach dem Verfahren, das das Abschrecken
einer Schmelze unter Verwendung einer einzigen Walze oder von zwei
Walzen zur Erhaltung eines Legierungsglas-Materials in Band-Form, und
das Wärmebehandeln des Legierungsglas-Materials aufweist. Dieses
Herstellungsverfahren befähigt zur Erhaltung eines weichmagnetischen
Legierungsglases auf Fe-Basis mit einer Dicke und einem Durchmesser,
die mehrere Male bis mehrere zehn Male so groß sind wie bei einem
Band aus konventioneller, bekannter, amorpher Legierung (mehrere µm
bis etwa 20 µm).
Genauer gesagt erlaubt es die Wärmebehandlung der vorliegenden
Erfindung, daß ein amorpher Einphasen-Zustand bis zu einer Dicke von
160 µm aufrechterhalten wird, und daß gute weichmagnetische
Eigenschaften aufrechterhalten werden, wenn die Dicke besonders
bevorzugt 100 µm oder weniger beträgt. Bei der Herstellung eines
Transformatorkerns oder dergleichen mit einer Dicke von 50 µm oder
mehr wird der Laminierungsfaktor (der Anteil der Legierung am
Volumen des Kerns) im Vergleich zu konventionellen amorphen
Legierungen beträchtlich verbessert. Daher beträgt die Dicke des
Legierungsglases, um ein amorphes Einphasen-Legierungsgefüge und
einen hohen Laminierungsfaktor sicherzustellen, bevorzugt 24 bis 160 µm,
besonders bevorzugt 50 bis 100 µm.
Das weichmagnetische Legierungsglas auf Fe-Basis mit der vorstehenden
Zusammensetzung, das nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhalten wurde, besitzt bei Raumtemperatur Ferromagnetismus und weist
gute weichmagnetische Eigenschaften durch Wärmebehandlung auf.
Das weichmagnetische Legierungsglas auf Fe-Basis ist für verschiedene
Anwendungen als ein Material mit hervorragenden weichmagnetischen
Eigenschaften nützlich.
Als nächstes wird nachstehend das Verfahren zur Herstellung des
Legierungsglases mit dem Zusammensetzungs-System detailliert
beschrieben. Obwohl die bevorzugte Abkühlgeschwindigkeit bestimmt
wird durch die Zusammensetzung der Legierung, die Mittel zur
Herstellung, die Größe und Form des Produkts, etc., kann eine
Abkühlgeschwindigkeit im Bereich von etwa 1 bis 104°C/s im
allgemeinen als ein Maß in Betracht gezogen werden. Tatsächlich kann
die Abkühlgeschwindigkeit bestimmt werden durch Feststellen, ob sich
eine Fe3B-, Fe2B-, Fe3P-Phase oder dergleichen als eine kristalline Phase
in einer glasigen Phase ausscheidet oder nicht.
Das Legierungsglas-Material (Band), das durch Abschrecken einer
Schmelze erhalten wurde, wird unter den nachstehenden Bedingungen
wärmebehandelt, um hervorragende magnetische Eigenschaften zu
erhalten.
Die bevorzugten Bedingungen der Wärmebehandlung werden
nachstehend beschrieben.
Bei der Wärmebehandlung des Legierungsglas-Materials, das nach einem
der vorstehenden verschiedenen Abschreck-Verfahren erhalten wurde, ist
die Aufheizgeschwindigkeit innerhalb des Bereichs von 0,15°C/s
(9°C/min) bis 3°C/s (180°C/min), die Erwärmungs-Haltetemperatur ist
innerhalb des Bereichs der Glasübergangstemperatur (Tg) bis zur
Kristallisationsanfangstemperatur (Tx), die Erwärmungs-Haltezeit beträgt
bevorzugt 10 bis 60 Minuten, und die Abkühl-Geschwindigkeit ist
bevorzugt innerhalb des Bereichs von 0,02 bis 500°C/s, bevorzugter
0,02 bis 400°C/s, besonders bevorzugt 0,02 bis 300°C/s.
Unter diesen Bedingungen verursacht eine Aufheizgeschwindigkeit von
weniger als 9°C/min ein Problem der Kristallisierung des
Legierungsmaterials wegen einer zu geringen Aufheizgeschwindigkeit
bevor das beabsichtigte Legierungsglas erhalten wird, und eine
Aufheizgeschwindigkeit von über 180°C/min verursacht Schwierigkeiten
beim Aufheizen wegen einer Einschränkung der Heizvorrichtung. Die
Aufheizgeschwindigkeit ist jedoch bevorzugt so hoch wie möglich. Bei
einer Erwärmungs-Haltetemperatur von weniger als der
Glasübergangstemperatur (Tg) ist die Verbesserungswirkung der
magnetischen Eigenschaften unzureichend, und bei einer Erwärmungs-
Haltetemperatur von höher als der Kristallisationstemperatur (Tx)
schreitet die Kristallisation in nicht erwünschter Weise voran. Bei einer
Erwärmungs-Haltezeit von weniger als 10 Minuten ist die
Wärmebehandlung beendet, bevor sich die Wirkung des Erwärmens
zeigt, und bei einer Erwärmungs-Haltezeit von über 60 Minuten schreitet
wahrscheinlich die Kristallisation voran.
Bei einer Abkühlgeschwindigkeit von weniger als 0,02°C/s können
unerwünschterweise keine hervorragenden weichmagnetischen
Eigenschaften erhalten werden, weil das Abkühlen wegen einer zu
geringen Abkühlgeschwindigkeit durch ein äußeres Magnetfeld wie
Geomagnetismus oder dergleichen beeinflußt wird. Bei einer
Abkühlgeschwindigkeit von über 500°C/s verbleibt wegen des
Thermoschocks während des Abkühlens Spannung in dem Material, und
daher verschlechtern sich die magnetischen Eigenschaften in
unerwünschter Weise.
Das nach dem vorstehenden Herstellungsverfahren erhaltene
Legierungsglas besitzt einen spezifischen Widerstand von 1,5 µΩ oder
mehr und ein hauptsächlich eine amorphe Phase aufweisendes Gefüge
und zeigt hervorragenden Weichmagnetismus bei Raumtemperatur.
Beispiele
Das Legierungsglas der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf Beispiele genauer beschrieben, aber selbstverständlich
ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel 1
Vorbestimmte Mengen an Fe, Al und Ga, Fe-C-Legierung, Fe-P-Le
gierung und B als Rohmaterialien wurden abgewogen und mittels
einer Hochfrequenz-Induktionsheizvorrichtung in einer Ar-Umgebung
unter verringertem Druck geschmolzen, um Ingots mit der
Atomzusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1und Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1
herzustellen.
Jeder der Ingots wurde in einem Tiegel angeordnet, geschmolzen und
abgeschreckt mittels eines Einzelwalzen-Verfahrens, das ein Sprühen aus
einer Düse des Tiegels auf eine sich drehende Kupferwalze in einer Ar-
Umgebung unter verringertem Druck aufweist, um ein Band zu erhalten.
Bei der Herstellung wurden, wenn der Düsendurchmesser auf 0,41 mm
oder 0,42 mm eingestellt wurde, der Abstand (Spalt) zwischen der
Düsenspitze und der Walzenoberfläche auf 0,3 bis 0,6 mm eingestellt
wurde, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Walze auf 250 bis 1500 Upm
eingestellt wurde, der Einspritzdruck auf 0,30 bis 0,4 kgf/cm2
eingestellt wurde, und der Umgebungsdruck auf -10 mm Hg eingestellt
wurde, bandförmige Legierungsmaterialien mit einer Dicke von 24 µm,
56 µm, 110 µm, 160 µm bzw. 220 µm erhalten.
Fig. 1 zeigt die Röntgenbeugungsbilder jeder der Band-Proben mit den
jeweiligen vorstehend beschriebenen Dicken die wie vorstehend
beschrieben hergestellt worden waren.
Die in Fig. 1 gezeigten Röntgenbeugungsbilder offenbaren daß alle
Proben mit Dicken von 24 bis 160 µm Halo-Muster zeigen und ein
amorphes Einphasen-Gefüge haben. Es wird auch gefunden, daß die
Probe mit einer Dicke von 220 µm einen Fe3B-Peak zeigt, aber ein
hauptsächlich eine amorphe Phase aufweisendes Gefüge hat.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß mit dem Einzelwalzen-
Verfahren zur Herstellung einer Legierung mit der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden Erfindung ein bandförmiges Legierungsglas-
Material mit einer Dicke im Bereich von 24 bis 160 µm und einem
amorphen Einphasen-Gefüge erhalten werden kann.
Als ein Ergebnis der Differentialscanningkalorimetrie einer jeden der
Proben ergab sich, daß die Probe mit der Atomzusammensetzung
Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1 eine Glasübergangstemperatur (Tg) von 754°C und
eine Kristallisationstemperatur (Tx) von 805°C hatte, und die Probe mit
der Atomzusammensetzung Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1 eine
Glasübergangstemperatur (Tg) von 762°C und eine
Kristallisationstemperatur (Tx) von 820°C hatte.
Fig. 2 zeigt die DSC (Differentialscanningkalorimetrie, differential
scanning calorimetry)-Kurve (Aufheizgeschwindigkeit 0,67°C/s) einer
jeden der Proben, die erhalten wurden, wie vorstehend beschrieben. Fig. 2
zeigt, daß alle Proben einen breiten Bereich unterkühlter Schmelze
unterhalb der Kristallisationstemperatur haben, und die
Temperaturspanne ΔTx der unterkühlten Schmelze, die durch die Formel
ΔTx = Tx-Tg (in der Tx die Kristallisationstemperatur angibt und Tg
die Glasübergangstemperatur angibt) ausgedrückt wird, ist nahe an 50°C
und überschreitet 35°C.
Fig. 3 zeigt die Ergebnisse der Messung der Abhängigkeit der effektiven
magnetischen Permeabilität (1 kHz) von der Dicke von Proben mit der
Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter jeder der
Wärmebehandlungs-Bedingungen erhalten wurden. Fig. 4 zeigt die
Ergebnisse der Impedanzanalysator-Messung der Abhängigkeit der
effektiven magnetischen Permeabilität (1 kHz) von der Dicke von
Proben mit der Zusammensetzung Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter jeder
der Wärmebehandlungs-Bedingungen erhalten wurden.
Die in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Ergebnisse geben an, daß bei allen
Proben, der Probe nach dem Abschrecken, der Probe nach
Wärmebehandlung bei 335°C, der Probe nach Wärmebehandlung bei
350°C und der Probe nach Wärmebehandlung bei 365°C, eine hohe
effektive Permeabilität bis hinauf zu einer Dicke von 24 bis 100 µm
erhalten wird, und selbst in dem Dickenbereich von 100 bis 220 µm eine
praktisch ausreichende magnetische Permeabilität erhalten wird. Bei
diesen Proben war die Aufheizgeschwindigkeit 0,2°C/s, und die
Abkühlgeschwindigkeit war 0,1°C/s.
Die in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ergebnisse geben ebenfalls an,
daß für Proben des Fe-Al-Ga-P-C-B-Si-Systems die am meisten
bevorzugten Wärmebehandlungs-Bedingungen eine Temperatur von
350°C, eine Haltezeit von 30 Minuten und eine Abkühlgeschwindigkeit
von 0,1°C/s beinhalten.
Fig. 5 zeigt die Ergebnisse der Messung der Abhängigkeit der
Koerzitivkraft von der Dicke von Proben mit der -Zusammensetzung
Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1, die unter jeder der Wärmebehandlungs-
Bedingungen erhalten wurden. Fig. 6 zeigt die Ergebnisse der B-H-Kur
ven-Messung der Abhängigkeit der Koerzitivkraft von der Dicke von
Proben mit der Zusammensetzung Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die unter jeder
der Wärmebehandlungs-Bedingungen erhalten wurden. Bei diesen Proben
war die Aufheizgeschwindigkeit 0,2°C/s, und die Abkühlgeschwindigkeit
war 0,1°C/s.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigten Ergebnisse geben an, daß bei allen
Proben die Koerzitivkraft zum Ansteigen neigt, wenn die Dicke ansteigt,
und daß bei der Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1 alle Proben, die
Probe nach Wärmebehandlung bei 335°C und die Probe nach
Wärmebehandlung bei 350°C und die Probe nach Wärmebehandlung bei
365°C, eine niedrige Koerzitivkraft zeigen, die derjenigen entspricht die
die Probe nach dem Abschrecken über den gesamten Dickenbereich
zeigt, und daß bei der Zusammensetzung Fe72Al5Ga2P10C6B4 Si1 alle
Proben eine geringere Koerzitivkraft zeigen als die Probe nach dem
Abschrecken über den gesamten Dickenbereich.
Bei der vorliegenden Erfindung führt ein schnelles Abkühlen mit einer
Abkühlgeschwindigkeit von über 500°C/s Spannungen aufgrund von
Thermoschock in eine Legierung ein, was zu einer unerwünschten
Verringerung der Wirkung der Eigenschaftsverbesserung führt. Das
Legierungsglas der vorliegenden Erfindung ist zwar amorph, aber
wahrscheinlich wirkt interne Spannung aufgrund von fester Lösung von
C in Fe.
Die Fig. 7 bis 10 zeigen die Ergebnisse der Messung der
Abhängigkeit der effektiven magnetischen Permeabilität und der
Koerzitivkraft von der Dicke einer jeden der Proben mit der
Zusammensetzung Fe73Al5Ga2P10C5B4Si1 bzw. Fe72Al5Ga2P10C6B4Si1, die
unter den gleichen Wärmebehandlungs-Bedingungen erhalten wurden wie
die in den Fig. 3 bis 6 gezeigten Proben, mit Ausnahme der
Abkühlgeschwindigkeit von 400°C/s.
Die in den Fig. 7 bis 10 gezeigten Ergebnisse geben an, daß die
Proben nach Wärmebehandlung mit einer Abkühlgeschwindigkeit von
400°C/s, wie bei der Messung der in den Fig. 3 bis 6 gezeigten
Proben, gute weichmagnetische Eigenschaften besitzen.
Als ein Ergebnis der Messung des spezifischen Widerstands einer Probe
von Fe73Al5Ga2P11C5B4 mit einer Dicke von 100 µm, die nach dem
gleichen Verfahren wie das vorstehende Beispiel hergestellt war, wurde
ein hoher Wert von 1,7 µΩm erhalten. Daher kann bei dem nach dem
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten
Legierungsglas ein Induktionsstromverlust verringert werden, selbst
wenn die Dicke erhöht wird.