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Einrichtung für Libellen Es hat sich gezeigt, daß bei Libellen, besonders
solchen, deren Flüssigkeitsbehälter aus getrennten Teilen zusammengesetzt ist, vielfach
trotz sorgfältiger Abdichtung im Laufe der Zeit Flüssigkeitsverluste eintreten.
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Die Erfindung dient der Behebung dieses Übelstandes und geht insbesondere
von der Beobachtung aus, daß die Flüssigleitsverluste mindestens zu erheblichem
Teil durch Diffusionserscheinungen bedingt sind. Bei Anwendung beispielsweise von
Dichtungen aus verformbarem Material, wie Kunstgummi o. dgl., diffundiert die Libellenflüssigkeit
durch dieses langsam hindurch, ebenso kann dies eintreten an Wandungsteilen der
Libelle, die z. B. zum Zwecke der Formveränderbarkeit dünnwandig oder aus weniger
dichtem Material hergestellt sind. Verschraubungen, Kittstellen oder Fugen aufeinandergepreßter
Teile des Libellenbehälters geben gleichfalls Anlaß zu Flüssigkeitsverlusten.
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Zur Unterbringung dieser Erscheinungen werden erfindungsgemäß Stellen
des Flüssigkeitsbehälters der Libelle, an denen insbesondere durch Diffusion ein
Durchtritt von Stoffen stattfinden kann, von außen mit einer Flüssigkeitsschicht
bedeckt, die zweckmäßig von gleicher oder ähnlicher Zusammensetzung ist wie die
Libellenflüssigkeit. Zu diesem Zweck sind, besonders an Stellen der obengenannten
Art, Flüssigkeitskammern vorgesehen, die zweckmäßig durch I(anäle untereinander
verbunden und mit der Schutzfliissigkeit angefüllt sind, damit diese die Austrittsstellen
von außen bedeckt. Hierdurch wird ein einseitiger Flüssigkeitsdurchtritt verhindert,
indem die Schutzflüssigkeit als Gegenflüssigkeit die Durchwanderung von Molekülen
der Libellenfiüssigkeit unterbindet bzw. kompensiert. Vor allem bei Libellen, die,
wie vorgeschlagen worden ist, zwecks Bildung einer reinen Dampfblase mit möglichst
luftfrei gemachter FJüssiglteit gefüllt sind, verhindert die Schutzflüssigkeit gleichzeitig
als Sperrflüssigkeit für die Außenluft ein Hineindiffundieren von Luft in das Libelleninnere.
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Die Abbildung zeigt als Ausführungsbeispiel eine Einrichtung gemäß
der Erfindung an einer Dosenlihelle die mit Einrichtungen zur Regelung der Größe
der aus Fliissigkeitsdampf gebildeten Libellenblase versehen ist.
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In einem Grundkörper I sind die Gläser 2 und 2' eingesetzt, die sich
gegen einen ringförmigen Vorsprung des Körpers I legen und den sichtbaren Libellenraum
zwischen sich einschließen. Durch Schraubringe 3 und 3' werden über die Druckringe
4 und 4' die zum Beispiel aus Kunstgummi bestehenden Dichtungsringe 5 und 5' gegen
die Ringfugen zwischen den Libellengläsern und dem Grundkörper 1 gedrüclit. Der
sichtbare Libellenraum steht durch einen in dem Grundkörper I ausgebohrten Kanal
ó in Verbindung mit einem Flüssigkeitsraum 7, in den ein Verdrängungskörper hineinragt,
bestehend aus dem Faltenrohr 8 und dem Abschluß stück 9.
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Das untere Ende des Faltenrohres S ist auf der Abschlußplatte I0 befestigt,
die in den Grundkörper I eingesetzt ist und dort durch den Schraubring II gehalten
wird, der gleichzeitig den Dichtungsring I2 andrückt. Das .Abschlußstück 9 wird
gebildet durch den verbreiterten Kopf einer Spindel I3, die durch das innere des
Faltenrohres und eine Öffnung der Platte 10 zwecks Verstellung des Verdrängungskörpers
hindurchragt. Durch eine Schraube 14 mit Dichtungsring 15 ist die Füllöffnung der
Libelle verschlossen.
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Oberhalb des Deckglases 2 der Libelle und unterhalb des Bodenglases
2' sind in den Grundkörper I weitere Gläser I6 und I6' eingesetzt. Zwischen diesen
Gläsern und den Libellengläsern befindet sich je ein abgeschlossener Raum, der mit
der Schutzflüssigkeit angefüllt wird. Ferner sind um die Dichtungsringe 5 und 5'
herum ringförmige Flü.sigkeitskammern 17 und I7' in dem Grundkörper I ausgespart.
Sie stehen mit den vorgenannten Flüssigkeitsräumen in Verbindung durch Schlitze
I8 und I8' in den Schraubringen 3 und 3'. Ein Kanal 19 verbindet die oberhalb und
unterhalb der Libelle liegenden Flüssigkeitsräume miteinander. Diese stehen weiterhin
durch einen Raum 20 des Grundkörpers 1 in Verbindung mit einem ausgebohrten Flüssigkeitsraum
2I, in dem sich die Abschlußschraube 14 für die Libelle befindet.
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Vor der Schraube 14 befindet sich eine abnehmbare Abschlußplatte 22,
die zweckmäßig zur Erkennung des Flüssigkeitsstandes durchsichtig ist.
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An den Grundkörper I ist ferner ein zylindrischer Körper 23 angeschraubt.
in dessen Innerem sich ein weiterer Ausdehnungskörper befindet, bestehend aus dem
Faltenrohr 24 mit AbschluBplatte 25, mit der die vorerwähnte Spindel I3 verschraubt
ist. Unten ist das Faltnrohr 24 an einer Abschlußplatte 2(, befestigt, die durch
die eingeschraubte Platte 27 gehalten wird mit Abdichtung durch den Dichtungsring
28. An der AbschluSplatte 25 ist eine Hohlspindel 29 befestigt mit einem Innengewinde,
in das eine Schraubspindel 30 eingreift, die durch eine Öffnung der Platte 27 nach
außen ragt und mittels des Knopfes 31 gedreht werden kann. Eine Feder 32 streckt
bei gelockerter Schraube 30 das Falten rohr 24.
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Das Gewinde, durch welches 1 mit 23 verschraubt ist, wird von der
Bohrung 21 durch brochen, so daß diese Bohrung in das innere von 23 sowie auch in
das Innere des Faltenrohres 8 führt und diese Räume ebenfalls mit der Schutzflüssigkeit
angefüllt sind.
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Es ist so ersichtlich, daß sämtliche Dichtungsstellen der eigentlichen
Libelle von außen mit der Schutzflüssigkeit bedeckt sind, so dal; dort ein Austreten
von Libellenflügsh,keit insbesondere durch Diffusion verhindert bzw. ausgeglichen
wird. Das in den Libellenraum 7 hineinragende Faltenrohr 8 ist von innen el)eiifalls
mit der Schutzfiüssigkeit angefüllt, da dieses Rohr verhältnismäßig åünnsvandit,
ist und an ihm auch Diffusionserscheinungen auftreten können. Außer den Flüss akeitsver
lusten aus der Libelle verhindert die Schutzflüssigkeit auch das Hineindiffundieren
Von Luft in das Libellenimiere, besonders bei Anwendung von luftfrei gemachter Libellenflüssigkeit.
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Die Einstellung der Größe der Libelienblase geschieht durch Drehen
des Knopfe 3 i.
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Hierdurch werden Hohlspindel 29, Platzte 25.
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Spindel I3 und Abschlußkopf 9 aufwärts oder abwärts geschraubt und
damit das Volumen des Verdrängungskörpers 8, 9 verändert. wodurch durch die Änderung
des innendrucks der Libelle der dampfförmige, die Libellenblase bildende Anteil
der Libellenflüssigkeit verändert werden kann. Gleichzeitig mit dem in den Libellenratim
ragenden Faltenrohr 8 wird auch das in den Schutzfiüssigkeitsranm ragende Faltenrohr
24 um gleiche Beträge aus gezogen bzw. zusammengedrückt, so daß der Schutzflüzssigkeitsraum
dem Inhalt nach gleich bleibt.
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Der Raum 20 ist gegenüber dem unter dem Deckglas Io befindlichen
Raum erhöht, damit Luftblasen, die bei nicht vollständiger Fiillung des Schutzflüssigkeitsraumes
auftreten, sich in diesem Raume 20 sammeln bzw. durch leichtes Neigen der Libelle
dorthin gebracht werden können, um den Durchblick durch die Libelle nicht zu stören.
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Die Füllung der Libelle geschieht dadurch die Öffnung, die nachfolgend
durch die Schraube I4 verschlossen wird. Hierauf wird der Deckel 22 eingesetzt.
Die verbleibenden Hohlräume werden dann durch die llachfolgend
durch
Schraube 33 verschließbare Öffnung gefüllt, zweckmäßig mit der gleichen oder einer
ähnlichen Flüssigkeit. Die Schutzflüssigkeit kann von Zeit zu Zeit nach Herausnehmen
der Schraube 33 ergänzt werden.