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Einrichtung für Libellen zur selbsttätigen Gleichhaltung der Blasengröße
Bei Libellen tritt bekanntlich der Übelstand auf, daß der Durchmesser der Libellenblase
nicht konstant bleibt, sondern, namentlich in Abhängigkeit von der Temperatur, Änderungen
unterworfen ist, die wesentlich durch Volumenänderungen der Libellenflüssigkeit
bedingt sind und unter Umständen bis zum völligen Verschwinden der Blase bzw. zu
deren Ausdehnung über ihren gesamten horizontalen Beweglichkeitsbereich führen können.
Es sind bereits Vorschläge zur Beseitigung die ses Übelstandes gemacht worden. So
ist z. B. bekannt, in die Libellenflüssigkeit Kapseln mit elastischen Wandungen
einzulegen. Die Änderung des der Libellenflüssigkeit zur Verfügung stehenden Raumes
wird hierbei durch den Druck der Libellenflüssigkeit selbst erzielt. Hierbei ist
es aber schwierig, die Elastizität der in die Libellenflüssigkeit eingelegten Kapsel
in der richtigen Weise abzustimmen, und darüber hinaus unmöglich, nach dem Zusammenbau
der Libelle die Elastizität dieser Kapseln irgendwie zu ändern oder den praktischen
Bedürfnlissen anzupassen, ganz abgesehen davon, daß sich mit derartigen Mitteln
eine wirkliche Kompensierung des Temperatureinflusses im Sinne der Konstanthaltung
der Blasengröße nicht erzielen läßt. Die Erfindung beschäftigt sich in Erkenntnis
dieses Nachteils ebenfalls mit der Aufgabe, die Größe der Blase einer Libelle selbsttätig
gleichmäßig. groß zu erhalten. eichmäßig Nach der Erfindung wird eine Einrichtung
für Libellen zur selbsttätigen Gleichhaltung der Blasengröße durch temperaturabhängige
Änderung des der Libellenflüssigkeit zur Verfügung stehenden Raumes vorgeschlagen,
bei der erfindungsgemäß die diese Änderung bewirkende Kraft durch die thermischen
Volumenänderungen eines in einem besonderen, von der Libellenflüssigkeit praktisch
nicht beeinflußten Regelbehälter befindlichen Füllstoffes geliefert wird. Insbesondere
ist vorgesehen, daß ein volumenveränderlicher Regelbehälter mit einer Regelflüssigkeit,
vorzugsweise von gleicher Zusammensetzung wie
die Libellenflüssigkeit,
ausgefüllt ist und durch die thermischen Volumenänderungen der Regelflüssigkeit
einen mit dem Libellenraum verbundenen volumenveränderlichen Ausgleichsbehälter
steuert. Hierbei ist es vorteilhaft, das Verhältnis der Inhaltsänderung des Ausgleichsbehälters
zu den sie bestimmenden Inhaltsänderungen des Regelbehälters verschieden einstellbar
zu machen. Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform der neuen Einrichtung ist der
Regelbehälter und ebenso der Ausgleichsbehälter nur in einer Richtung vergrößerbar,
vorzugsweise balgartig auseinanderziehbar ausgebildet, wobei die beiden Behälter
durch einen Hebel mit verschieden einstellbaren Armlängen derart miteinander verbunden
sind, daß eine Vergrößerung (Verkleinerung) des Regelbehälters eine dieser proportionale
Vergrößerung (Verkleinerung) des Ausgleichsbehälters zur Folge hat.
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Zweckmäßig ist der zu der Ausdehnungsrichtung des ausdehnbaren Ausgleichsbehälters
senkrechte Querschnitt dieses Behälters, soweit er von der Libellenflüssigkeit ausgefüllt
wird, klein gehalten, da sich hierdurch starke Ausdehnungen der Libellenflüssigkeit
in der richtung, in der auch der Ausgleichsbehälter dehnbar ist, ergeben und damit
die Angleichung der Ausdehnungen erleichtert ist.
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Die Abbildungen zeigen ein Beispiel einer Libelle mit einer Einrichtung
gemäß der Ertindung, und zwar Abb. I im Schnitt nach der Linie a-a der Abb. 2, die
die Libelle in Draufsicht zeigt, und Abb. 3 im Schnitt nach der Linie b-b der Abb.
2.
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Der eigentliche Libellenraum (Abb. 2 und 3) ist mit 1 bezeichnet.
Er wird dadurch gebildet, daß in eine zylindrische Ausnehmung des Grundkörpers 2
nacheinander ein Dichtungsring 3, das sphärisch ausgeschliffene Deckglas 4, ein
Zwischenring 5, der Glasboden 6 und ein weiterer Dichtungsring 7 eingesetzt und
durch Anziehen eines Gewinderings 8 zwischen diesem und einem bundförmigen Ansatz
2a des Grundkörpers 2 gegeneinandergepreßt sind. Der Zwischenring 5 ist mit zwei
Bohrungen 9 und 10 versehen, von denen die Bohrung 9, die durch Anziehen einer Schraube
11 nach außen hin abgeschlossen wird, zum Ein- oder Nachfüllen der Füllstoffe des
Libellenraumes dient. An die Bohrung 10 schließt sich eine Bohrung 12 des Grundkörpers
2 an, die als Fortsetzung einer nachträglich durch einen Schraubenbolzen 13 und
Lötpfropfen 14 wieder verschlossenen Bohrung in den Grundkörper 2 eingebohrt ist.
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Die Bohrung 12 mündet in eine senkrechte Bohrung 15 (Abb. 1 und 3),
die nach oben durch eine Schraube 16 abgeschlossen ist und deren unteres Ende in
einen Ausgleichsbehälter mündet, der durch ein an den Grundkörper 2 angelötetes
Wellrohrstück 17 und den Abschlußkörper 17a gebildet wird.
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Der Innenraum 18 des Ausgleichsbehälters kann durch Auseinanderziehen
bzw. Zusammendrücken des Wellrohrstücks 1@ vergrößert oder verkleinert werden, um
den bei Temperaturerhöhung durch Ausdehnung der Libellenflüssigkeit entstehenden
Überschuß an Libellenflüssigkeit aufzunehmen, so daß Druckerhöhungen im Innern des
Libellensystems, die zur Verkleinerung der Libellenblase führen würden, vermieden
werden.
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Zur selbsttätigen Anpassung des Raumes 18 an das durch die jeweils
herrschende Temperatur bedingte Volumen der Füllflüssigkeit der Libelle, mit anderen
Worten zur selbsttätigen Gleichhaltung der Blasengröße, ist in eine weitere zylindrische
Ausnehmung des Grundkörpers 2 ein Regelbehälter 19 (Abb. 1) eingesetzt, dessen Seitenwandungen
wiederum durch ein balgartig ausziehbares bzw. zusammendrückbares Wellrohrstück
20 gebildet werden. Das obere Verschlußstück 21 des Behälters 19 setzt sich in einen
Gewindebolzen 22 fort, der ein Außengewinde aufweist, mittels dessen das Verschlußstück
21 durch die Überwurfmutter 23 mit dem Grundkörper 2 verschraubt ist. 22 ist längs
durchbohrt und durch eine Schraube 24 nach oben abgeschlossen. Der Regelbehälter
19 ist ganz mit einer Hilfsflüssigkeit angefüllt, die nach Herausschrauben der Schraube
24 durch die Bohrung von 22 eingebracht wird und deren bei Temperaturschwankungen
erfolgende Volumenänderungen zur Regelung des Inhalts des Ausgleichsraums 18 benutzt
werden. Zu diesem Zweck weist das untere Verschlußstück 24 des Behälters 19 einen
Ansatz 25 mit einem Stift 26 auf. Der Verschlußkörper 171 des Ausgleichsraums trägt
ebenfalls einen Ansatz 27 mit Stift 28. Die Stifte 26 und 28 ragen durch Langlöcher
29 und 30 eines Hebels 31, der um den Drehpunkt 32 drehbar an dem Lagerbock 33 angelenkt
ist. Wenn der Regelbehälter 19 sich bei Temperaturänderungen durch Volumenänderungen
der ihn ausfüllenden Hilfsflüssigkeit in senkrechter Richtung ausdehnt oder zusammenzieht,
so wird durch den Hebel 31 auch die elastische Wandung 17 des Ausgleichsbehälters
auseinandergezogen oder zusammengedrückt, derart, daß der Ausgleichsraum 18 sich
proportional den Inhaltsänderungen des Regelbehälters vergrößert oder verkleinert.
Der Zug einer Feder 34 sorgt dafür, daß der Hebel 31 auch dem zusammenziehen des
Regelbehälters 19 stets folgt.
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Das Volumen des Regelbehälters 19 und die Länge der Hebelarme des
Hebels 31 sind so
abgestimmt, daß die dem Ausgleichsraum 18 mitgeteilten
Inhaltsänderungen stets gleich Szw. möglichst gleich den temperaturabhängigen Volumenänderungen
der Lilbellenflüssigkeit sind. Hierbei ist eine besonders gleichmäßige Ko,mpensation
der Volumenänderungen der Libellenflüssigkeit dadurch erzielt, daß es ebenfalls
Volumenänderungen einer Flüssigkeit sind, durch die die Regelung des Inhalts des
Ausgleichsraumes 18 erfolgt.
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Zweckmäßig kann die, Flüssigkeit, die den Regelbehälter 19 ausfüllt,
die gleiche sein wie die ibellenflüssigkeit. Dadurch, daß der Verschlußkörper 17a
den größten Teil des Ausgleichsbehälters ausfüllt und die Libellenflüssigkeit sich
durch die Kanäle 12 und I5 in den um den Verschlußkörper herum verb1eibenden, verhältnismäßig
engen Raum hinein ausdehnt, ist bewirkt, daß sich in Richtung der Ausdehnbarkeit
des Ausgleichs raums verhältnismäßig große Ausdehnungen der Libellenflüssigkeit
ergeben, wodurch die Anpassung des Ausgleichsbehälters erleichtert ist.
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Um sehr genaue Vordosierungen der Flüssigkeitsmengen unnötig zu machen
und gleichzeitig eine jederzeit durchführbare Änderung der - Regelwirkung des Regelbehälters
19 zu ermöglichen, ist der Lagerbock 33, an dem der Hebel 31 angelenkt ist, mit
dem Grundkörper 2 durch eine Schraube 35 verbunden, die durch ein Langloch 36 des
Lagerbockes 33 hindurchragt, so daß nach leichtem Lösen der Schraube 35 der Lagerbock
33 in Abb. I nach rechts oder links verschoben und durch Wie deranziehen der Schraube
35 in seiner neuen Lage festgeklemmt werden kann. Durch die auf diese Weise mögliche
Verstellung des Drehpunktes 32 des Hebels 3I kann das Verhältnis der Hebelarme von
31 und damit die Übertragungswirkung dieses Hebels verschieden eingestellt werden.
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In Verbindung mit den beschriebenen Einrichtungen können an der Libellle
auch, falls erforderlich, Mittel zur willkürlichen Einregelung der Größe der Libellenblase
vorgesehen werden.