DE745611C - Einrichtung zur Herabsetzung bzw. Unterdrueckung des bei speichernden Bildfaengerroehren auftretenden, durch das magnetische Erdfeld bedingten Stoereffektes - Google Patents
Einrichtung zur Herabsetzung bzw. Unterdrueckung des bei speichernden Bildfaengerroehren auftretenden, durch das magnetische Erdfeld bedingten StoereffektesInfo
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Description
Die Erfindung· betrifft Bildzerlegerröhren, die mit- einem elektrischen Ladungsspeicher
und einem abtastenden Kathodenstrahl arbeiten.
Beim Arbeiten derartiger Bildfängerröhren trifft ein Kathodenstrahl konstanter .Intensität
und Geschwindigkeit auf ein Photozellenmosaik. Je nach dem Ladungszustand, den das einzelne Mosaikelement in Abhängigkeit
von der Belichtung angenommen hat, wird ein größerer oder kleinerer Anteil der vom Kathodenstrahl
ausgelösten Sekundärelektronen auf die Anode gelangen bzw. auf die Mosaikplatte
zurückkehren. Die Sekundärelektronen haben im Gegensatz zu den Elektronen des
Strahls eine sehr niedrige Geschwindigkeit. Sie sind nicht gebündelt, sondern treten nach
allen Richtungen aus und bewegen sich unter -dem Einfluß der vorhandenen elektrischen
und magnetischen Felder sowie der Raumladung in Bahnen, die sich wegen der Vielgestaltigkeit
der Vorgänge im einzelnen nur schwer wiedergeben lassen.
Beim Betrieb der Röhre tritt außer dem erwünschten Bildsignal an der Ausgangselektrode,
z. B. dem rückwärtigen Metallbelag des isolierenden Trägers des Mosaiks, noch ein Störeffekt auf, der sich im Empfangsbild
in der Regel als von links nach rechts ansteigende Helligkeit bemerkbar macht.
Es wurde durch Versuche festgestellt, daß dieser Störeffekt in hohem Maße vom magnetischen
Erdfeld abhängig ist, und zwar in erster Linie von der Vertikalkomponente
des Erdfeldes, die in den gemäßigten und kalten Zonen der Erdkugel die Horizontalkomponente
an Intensität wesentlich übertrifft. Diese Abhängigkeit läßt sich so er-
klären, daß die langsamen Sekundärelektronen, die nach Fig. ι von dem Strahl ι an der
Mosaikschicht 2 ausgelöst werden, zunächst in allen möglichen Richtungen 3 austreten und
nun, soweit sie auf die Mosaikplatte zurückkehren, sich in Bahnen 4 bewegen, die alle
eine Krümmung nach ein und derselben Seite, z. B. in Flugrichtung gesehen nach rechts, aufweisen. Die Sekundärelektronen,,
die nicht zur Anode hin fliegen, verteilen sich also nichts symmetrisch um den Strahl, sondern
wandern in einer bevorzugten Richtung, so daß eine Unsymmetrie entsteht.
Die Vertikalkomponente des Erdfeldes wirkt auf der nördlichen Halbkugel der Erde
so, als ob ein Νοιτίροί oben und ein Südpol
unten sich befindet. Stellt die Papierebene eine waagerechte Ebene dar und haben die
austretenden Sekundärelektronen im wesentliehen die Pfeilrichtunga, d.h. entgegengesetzte
Richtung wie der Kathodenstrahl, so findet unter dem Einfluß der Vertikalkomponente
des Erdfeldes eine Ablenkung in Richtung des Pfeiles b statt. Die in der Vorderes
ansicht, d.h. in Richtung des Abtaststrahles gesehen links, befindlichen Teile der Mosaikplatte
erhalten daher mehr Sekundärelektronen als die auf der rechten Seite befindlichen
Teile. Diese erhöhte Zahl von rückkehrenden Sekundärelektronen führt zu einer scheinbaren
Verdunkelung, die nach links hin zunimmt, da die Photoemission dieser Schirmteile zum
Teil durch die zurückkehrenden Sekundärelektronen wieder aufgehoben wird. Die Horizontalkomponente
des Erdfeldes bewirkt eine zusätzliche Ablenkung der Sekundärelektronen in vertikaler Richtung, die aber von der jeweiligen
räumlichen Lage der Röhre abhängig ist.
Es ist zur Herabsetzung des Störeffektes bereits bekannt, um die Mosaikelektrode ein
System von Hilfselektroden anzuordnen, die an getrennt regelbare Spannungen angeschlossen
sind. Derartige Elektroden kön-4-5 nen zwar das elektrische Feld vor dem Mosaik
verändern, haben aber auf das magnetische Feld keinen Einfluß.
Gemäß der Erfindung wird der durch das magnetische Erdfeld bedingte Störeffekt dadurch
herabgesetzt bzw. unterdrückt, daß zumindest in der Nähe der speichernden Bildwurfelektrode
ein das magnetische Erdfeld aufhebendes Gegenfeld angeordnet oder diese Elektrode unter Zuhilfenahme bekannter Mittel
magnetisch abgeschirmt ist.
Es wird also z. B. in der Nähe der Bildröhre ein permanenter Magnet so befestigt,
daß er die Vertikalkomponente des Erdfeldes aufhebt. Dieser Magnet kann mit der Röhre
während der Aufnahme zusammen gedreht werden, da die Vertikalkomponente unabhängig
von der Horizontalrichtung der Bildröhre ist. Wird dagegen ein Gegenfeld benutzt,
das auch die Horizontalkomponente aufhebt, so wird diese Einrichtung zweckmäßig zusammen mit dem Stativ der Bildröhre fest
im Haum orientiert, und es darf während der Übertragung diese Orientierung nicht geändert
werden. Die Röhre selbst kann unabhängig in dem Raum, für den das kompensierende
Feld wirksam ist, gedreht und geschwenkt werden. Ein solches kompensierendes Feld läßt sich z. B. nach Fig. 2 durch
zwei oder mehrere Spulen 5 oder Ringe großen Durchmessers erzeugen, die die gesamte
Röhre 6 umgeben.
Eine Abschirmung des Störfeldes kommt besonders in Betracht, wenn die Störfelder
stark wechseln, wenn es sich also um transportable Geräte handelt. Als Abschirmung
wird beispielsweise ein lameliiertes Eisenrohr benutzt, das den Teil der Fernsehröhre umgibt,
der die Mosaikplatte und die Anode enthält. Das Strahlerzeugungssystem kann außerhalb der r\.bschirmung liegen.
Das kompensierende Magnetfeld ist zweckmäßig regelbar, z. B. mit Hilfe eines magnetisehen
Nebenschlusses oder durch Regelung des felderzeugenden Stromes, um es der wechselnden
Stärke und Richtung des Störfeldes anzupassen.
Die Versuche ergeben ferner, daß eine weitere Unsymmetrie der Helligkeitsverteilung im
Empfangsbild dadurch hervorgerufen wird, daß die bereits abgetasteten Stellen des Mosaiks
auf die Sekundärelektronen anders einwirken wie die noch nicht abgetasteten Stellen.
Dies tritt im Empfangsbild so in Erscheinung, daß der Beginn der Zeile dunkler erscheint
als das Ende der Zeile. Bei der heute gebräuchlichen Art der Abtastung, bei der die
Zeilen von links nach rechts geschrieben werden, addiert sich die Wirkung dieser Unsymmetrie
und der durch das Erdfeld verursachten Unsymmetrie, während sie bei einer Abtastung des Bildes, die, auf das Empfangsbild bezogen, von rechts nach links erfolgt,
sich mindestens zum Teil aufheben würden. Gemäß der Erfindung wird daher bei einem
Störfeld, dessen Nordpol sich oben befindet, no eine Abtastung des Bildes von rechts nach
links vorgenommen, wobei sich der Begriff rechts und links auf ein vom Beschauer seitenrichtig
gesehenes Abbild des Originals l>ezieht. Auf der nördlichen Halbkugel der Erde
wird also gemäß der Erfindung eine Abtastung von rechts nach links vorgenommen, während auf der südlichen Halbkugel, wiederum
auf das Empfangsbild bezogen, eine solche von links nach rechts vorzuziehen ist.
Auch bei einer Abtastung von links nach rechts, wie sie heute üblich ist, kann gemäß
der Erfindung eine Kompensation der beiden Einflüsse herbeigeführt werden. Dann
wird eine Röhre mit doppelseitigem Mosaik verwendet, bei der die Abtastung von der
Rückseite zu einer Aufhebung der beiden Störeffekte führt.
Claims (3)
- Patentansprüche:ίο i. Einrichtung zur Herabsetzung bzw.Unterdrückung des bed speichernden Bildfängerröhren auftretenden, durch das magnetische Erdfeld bedingten Störeffektes, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der speichernden Bildwurfelektrode ein im wesentlichen das magnetische Erdfeld (Vertikal- und gegebenenfalls auch Horizontalkomponente) aufhebendes Gegenfeld angeordnet oder diese Elektrode unter Zuhilfenahme bekannter Mittel magnetisch abgeschirmt ist.
- 2. Einrichtung nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastrichtung derart gewählt wird, daß der nicht durch magnetische Felder bedingte Störeffekt in Zeilenrichtung und der durch das magnetische Erdfeld hervorgerufene Störeffekt einander zumindest teilweise aufheben.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf die ÄCosaikelektrode projizierte Bild einer auf der' nördlichen Halbkugel befindlichen Bildfängerröhre von rechts nach links, einer auf der südlichen Halbkugel befindlichen Bildfängerröhre indessen von links nach rechts abgetastet wird (rechts und links auf das Empfangsbild bezogen).Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegen-Standes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:schweizerische Patentschrift .. Nr. 177 048; britische-Patentschriften .... - 393651,449822, 454486, 451 604;
das Buch von Ardenne »Die Kathodenstrahlröhre« (1933), S. 256;die Zeitschrift »Promdings I. R. E.«, Juli τ937> S. 1048ff. und S. io7iff.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE745611C true DE745611C (de) | 1944-05-15 |
Family
ID=7114180
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEF83894D Expired DE745611C (de) | 1937-11-03 | 1937-11-03 | Einrichtung zur Herabsetzung bzw. Unterdrueckung des bei speichernden Bildfaengerroehren auftretenden, durch das magnetische Erdfeld bedingten Stoereffektes |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE745611C (de) |
FR (1) | FR845527A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1169988B (de) * | 1961-02-03 | 1964-05-14 | Marconi Co Ltd | Fernsehaufnahmeeinrichtung, bei der ein unerwuenschtes aeusseres magnetisches Feld auf die Aufnahmeroehre einwirkt |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB393651A (en) * | 1930-12-13 | 1933-06-12 | Ulrich Wolfgang Doering | Improvements in or relating to cathode ray tubes |
CH177048A (de) * | 1932-09-10 | 1935-05-15 | Tobis Tonbild Syndikat Aktieng | Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von elektrischen Modulationen mit Hilfe von Kathodenstrahlröhren. |
GB449822A (en) * | 1935-03-18 | 1936-07-06 | Gen Electric Co Ltd | Improvements in or relating to cathode ray tubes for use, for example, in television |
GB451604A (en) * | 1934-02-09 | 1936-08-10 | Loewe Opta Gmbh | Magnetic correction of cathode ray tubes |
GB454486A (en) * | 1935-02-01 | 1936-10-01 | William Stewart Brown | Improvements in and relating to television transmitting apparatus embodying cathode ray tubes |
-
0
- FR FR845527D patent/FR845527A/fr not_active Expired
-
1937
- 1937-11-03 DE DEF83894D patent/DE745611C/de not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB393651A (en) * | 1930-12-13 | 1933-06-12 | Ulrich Wolfgang Doering | Improvements in or relating to cathode ray tubes |
CH177048A (de) * | 1932-09-10 | 1935-05-15 | Tobis Tonbild Syndikat Aktieng | Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von elektrischen Modulationen mit Hilfe von Kathodenstrahlröhren. |
GB451604A (en) * | 1934-02-09 | 1936-08-10 | Loewe Opta Gmbh | Magnetic correction of cathode ray tubes |
GB454486A (en) * | 1935-02-01 | 1936-10-01 | William Stewart Brown | Improvements in and relating to television transmitting apparatus embodying cathode ray tubes |
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---|---|---|---|---|
DE1169988B (de) * | 1961-02-03 | 1964-05-14 | Marconi Co Ltd | Fernsehaufnahmeeinrichtung, bei der ein unerwuenschtes aeusseres magnetisches Feld auf die Aufnahmeroehre einwirkt |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR845527A (de) | 1939-08-25 |
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