DE745419C - Verfahren zur Herstellung eines spezifischen Heilmittels gegen Hautekzeme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines spezifischen Heilmittels gegen Hautekzeme

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DE745419C
DE745419C DEN46203D DEN0046203D DE745419C DE 745419 C DE745419 C DE 745419C DE N46203 D DEN46203 D DE N46203D DE N0046203 D DEN0046203 D DE N0046203D DE 745419 C DE745419 C DE 745419C
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eczema
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DEN46203D
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Dr Eugen Von Nowitzky
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EUGEN VON NOWITZKY DR
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EUGEN VON NOWITZKY DR
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  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines spezifischen Heilmittels gegen Hautekzeme Die klinisch tnanni.gfachen Hautkrankheiten, die unter dem Sammelnamen Ekzeme zusammengefaßt werden, können durch äußere oder innere Faktoren erzeugt werden.
  • Es besteht zur Zeit .die Ansicht, daß die Entwicklung einer ekzematösen Hautentzündung eine ganz eigenartige Änderung in der chemischen Zusammensetzung' und biologischen Beschafferiheit des lebenden Protoplasmas der Epidertniszellen zur Voraussetzung hat.
  • Man kennt zahlreiche iri ihrer Wirkung sehr verschiedene Heilmittel der Ekzeme, die von Fall zu Fall in einer Pulver-, Salben-oder flüssigen -Form zur Anwendung gelangen und meistens solche Bestandteile wie Teerabkömmlinge, Schwefel-; Blei-, Kupfer-oder Zinkverbindungen enthalten. Wegen der Hartnäckigkeit der meisten Ekzeme ist eine längere Behandlungszeit notwendig, was bei stark vermehrtem Resorptionsvermögen und erhöhter Durchlässigkeit der ,kranken Haut das Erscheinen dieser Körper im Blutkreislauf und reizende Wirkung auf innere Organe, in erster Linie die Leber und Niere, zur Folge hat.
  • In neuerer Zeit wurde in der Human- und in der Veterinärmedizin die Behandlung bestimmter chronischer und anderen Heilmitteln trotzender Ekzemformen mittels Röntgenb.estrahlung bei wechselndem Erfolg angewendet; diese häufige Erfolglosigkeit der Ekzem.behandlung mit Röntgenstrahlen beruht in vielen Fällen auf der ungenügenden Bestrahlung, . die zur Vermeidung von Strahlenschädigungen nur verabreicht werden kann.
  • Es .gab also bis jetzt kein spezifisches und wirksames Behandlungsverfahren für .zahlreiche Ekzemformen des Menschen und der Tiere.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Gewinnung von biologisch el.:zemolytischen Körpern.
  • Das Verfahren besteht darin, ciaß man mit Ekzem erkranktes Gewebe der Warmblüter mit therapeutischen Dosen zweckmäßig ungefilterter Röntgenstrahlen bis zur Bildung gewebsspezifischer, im Harn sich ausscheiclender Fermente bestrahlt und aus dem Harn der ekzemerkranlcten bestrahlten Warmblüter die gebildeten Fermente isoliert. Es wird mit anderen Worten ein biologischer Körper gewonnen, welcher gegen die unmittelbare Krankheitsursache, nämlich das pathologisch abgeänderte Eiweiß der Epithelzellen wirksam ist.
  • An und für sich ist die Bildung von Fermenten (Abwehrproteinasen), die im Harn ausgeschieden werden, bei der Bestrahlung von gesundem Gewebe der Warmblüter mit Röntgenstrahlen sowie die Bildung der Fermente von erkranktem und unbestrahlteni Gewebe bekannt (Abderhalden: Abwehrferinente, 194).
  • Neu und erfinderisch ist es aber, aus dem Harn ekzemerkrankter und röntgenbestrahlter Warmblüter ein Ferment als Ekzemlieilmittel zu isolieren.
  • Praktisch wird die Isolierung des Fermentes aus dem Harn z. B. in nachfolgender Weise durchgeführt: Der anfallende Harn wird neutralisiert, durch Filtrierpapier geklärt, durch ein EntkeiinutigSfilter entkeimt und dann mit einem wasserlöslichen, organischen, eiweißfällenden Lösungsmittel, wie Aceton, versetzt: das Aceton wird im Verhältnis von etwa i : i zu dem Harn verwendet. Der dabei entstandene Bodensatz wird nach .dem Abzentrifugieren in steriler, physiologischer Kochsalzlösung aufgeschwemmt, wobei z. B. i o ccm Kochsalzlösung für den Bodensatz aus iooccm Harn verwendet werden.
  • Die Fermentaufschwemmung wird daraufhin mittels der quantitativen Fermentnachweismethode (E. N o w i t z k y : Strahlentherapie, 1942) auf ihre Stärke geprüft.
  • Die Fermentaufschwemmung läßt sich dann z. B. mit Lanolinuin anhydricum in eine Salbe überführen, indem die Fernientaufschweminung mit Lanolin bis zur Sättigung, z. B. in einer Reibmühle. verrieben wird.
  • Das Verfahren wird im nachfolgenden an 'Vergleichs- und Heilungsversuchen näher erläutert: Ein schottischer Terrier mit chronischem verrtikösein @hzein und starker Hautverdickung des ganzen Rückens erhielt zwei iSo-r-Dosen von Röntgenstrahlen mit zweitägiger Pause auf den ganzen Rücken (Bestrahlungsbedingungen i2o kV, 125 W, 6 ni A, ohne Filterung, Fokus-Haut-Distanz 3o cm, Bestrahlungszeit .4,3 Minuten_).
  • An den darauffolgenden 1.4 Tagen wurde von dem bestrahlten Hund der Harn fast i glich gesammelt und entsprechend den oben t gemachten Angaben aufgearbeitet. Diejenigen Fermentaufschwemmungen. die nach Prüfung mittels der quantitativen Ferinentnachweismetbode ausreichend stark waren, also nach Verdauung von 3 g Hundehaut mit 2,3 ccm der Fermentaufschweinmung bei der Ninhydrinreaktion (d5° C) den 1#arl>-auftritt spätestens nach 2o Minuten erscheinen ließen, wurden mit Lanolinsal.be aufgenommen.
  • Mit dieser Lanolinsalbe wurde dann erstmalig der bestrahlte Hund behandelt. indem die vordere schlimmere Hälfte des Rückens mit der Fermentsalbe, die hintere mit den üblichen Ekzemmitteln täglich eingerieben wurde. Nach 4. Behandlungstagen war die Haut der vorderen Hälfte von normaler Farbe, dünn und elastisch; nach 6 Tagen begann der normale Haarwuchs der mit der Fermentsalbe behandelten Hälfte. Die hintere mit üblichen Ekzemmitteln behandelte Rückenhauthälfte wies nach 12 Tagen nach der Bestrahlung eine gewisse Besserung auf (Einfluß der Bestrahlung), worauf die Behandlung mit Rücksicht auf die Nieren unterbrochen wurde. Gleichzeitig wurde auch die Behandlung mit der Ferinentsalbe ausgesetzt. Nach weiteren i Tagen war die hintere Hautpartie wieder stark gerötet, der Haarwuchs blieb aas. die verdickte Haut legte sich wieder ?n große mit Bläschen und Schuppen bedeckte Falten. Dagegen war die vordere mit der Fermentsalbe behandelte Hautpartie normal mit Haaren bewachsen. dünn elastisch und von jeden Ekzemerscheinungen frei. Daraufhin wurde die hintere Rückenhautpartie mit der Ekzemsalbe täglich behandelt: nach etwa einer Woche verließ der Hund clie Klinik in vollständig geheiltem Zustand.
  • .\Iit derselben Fermentsalbe. die von dem bestrahlten schottischen Terrier stammt, wurden mehrere unbestrahlteekzemkrankeHunde behandelt. Bei derselben oder ähnlicher Ekzemform war der Erfolg immer gut, und die Heilung konnte in allen Fällen nach höchstens io Behandlungstagen erreicht werden.
  • Bei der Behandlung anderer Ekzeinforinen, so z. B. einer Eczema vesicularis mit teilweisem Haarausfall jedoch ohne Hautverdickung eines Gordon-Setters, war der Erfolg :ehr gering. Daraufhin wurde der Setter mit ungefilterten Röntgenstrahlen am Rücken mit 300 r bestrahlt und an den nächsten Tagen .der fermenthaltige Bodensatz aus seinem Harn gewonnen. Mit seiner eigenen Fermentsalbe wurde nach 8 Behandlungstagen die Heilung der behandelten Stellen erzielt, wogegen die anderen, nach der Klinikvorschrift behandelten Hautstellen ungeheilt blieben.
  • Durch diese und andere ähnliche Versuche wurde der Nachweis erbracht, daß die vom kranken Hautgewebe angeregten und durch eine entsprechende Röntgenbestrahlung vermehrten spezifischen Fermente .die Rückbildung des kranken Hautgewebes verursachen, wodurch die Heilung des Ekzems erreicht wird. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß die zu therapeutischen Zwecken verwendeten Fermente von der Bestrahlung einer ähnlichen Ekzemform stammen, da die Proteine lösende Wirkung dieser Fermente weitgehend spezifisch ist und sich den Eiweißunterschieden der Epithelzel.len bei einzelnen Ekzemformen anpaßt. Diese Spezifität ist jedoch nicht in dem Maße ausgeprägt, daß die Verwendung der Fermentsalbe auf andere Warmblüter erfolglos wäre.
  • Um das Heilmittel gemäß der Erfindung allgemein anwendbar zu machen, kann man die für die Grundformen der ekzematösen Hautentzündung spezifische Fermentwirkung dadurch überwinden, daß man für .die BehandIung des Menschen und für jede Tierart eine Fermentmischung herstellt, die die für die wichtigsten Ekzemformen spezifischen Fermente enthält, also polyvalente Eigenschaften besitzt.
  • Wenn man die Fermente für -den menschlichen Gebrauch verwenden will, so kann bei der Herstellung von Salben das Ferment bzw. die Fermentmis.chung an gewöhnliche, für die Haut gut resorbierbare Salben, z. B. Lanolin, und an kosmetische Hautcremes gebunden werden, wodurch die Anwendung angenehmer gestaltet wird.
  • Das Heilmittel gemäß der Erfindung ist ein spezifisches Heilmittel gegen die Ekzeme von Menschen und Tieren. Die Heilkraft beruht auf der biologischen Wirkung .der das pathogene Zelteiweiß auflösenden Fermente, die keine schädliche Nebenwirkung auf gesundes Gewebe oder die inneren Organe ausüben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Hautekzeme, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ekzem erkranktes Gewebe lebender Warmblüter mit therapeutischen Dosen von zweckmäßig ungefilterten Röntgenstrahlen bis zur Bildung gewebsspezifischer, sich im Harn ausscheidender Fermente bestrahlt wird und daß aus dem Harn die gebi:deten Fermente isoliert werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem durch Neutralisation, Filtration und zweckmäßig durch Entkeimungsfiltration vorbereitetem Harn das Ferment mit einem wasserlöslichen, organischen; eiweißfällenden Lösungsmittel, insbesondere Aceton, ausgefällt wird, wonach der entstandene und von der Flüssigkeit abgetrennte Bodensatz in physiologischer Kochsalzlösung aufgenommen werden kann. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die für die wichtigsten Ekzemformen spezifischen Fermente einzeln isoliert und .dann in eine Fermentmischung mit polyvalenten Eigenschaften übergeführt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i .bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fermente oder Fermentmischungen in Salben, insbesondere gut resorbierbare Salbengrundlagen, wie Lanolin, oder auch kosmetische Hautcremes aufgenommen werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DEN46203D 1942-11-24 1942-11-24 Verfahren zur Herstellung eines spezifischen Heilmittels gegen Hautekzeme Expired DE745419C (de)

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Non-Patent Citations (1)

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