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Vorrichtung zum Bedrücken und Anfeuchten oder Gummieren von Papierstreifen
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung und Weiterausbildung der Vorrichtung
zum Bedrucken und Anfeuchten oder Gummieren von Papierstreifen nach Patent 696
582. Bei dieser Vorrichtung, bei der das die Papierrolle, die Druckwerkwalzen
und die Anfeucht- bzw. Gummierwalze tragende Gestell aus zwei aufeinanderliegenden
Teilen besteht, sind in dem Gestellunterteil die Achse für die Papierrolle, die
Gegendruckwalze und die Anfeucht- oder Gummierwalze, indem abnehmbaren Gestelloberteil
aber eine Führung für den Papierstreifen, die Formwalze, die Farbwalze und ein den
Papierstreifen zerschneidendes Messer sowie eine Belastungswalze für die Anfeucht-
oder Gummierwalze angeordnet.
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Die Verbesserung der Vorrichtung nach dem Hauptpatent besteht nun
darin, daß in dem abnehmbaren Gestelloberteil sämtliche Druckwerkwalzen, also auch
noch die Gegendruckwalze angeordnet sind. Durch diese
Anordnung
wird der Vorteil erzielt, daß, da sämtliche Walzen im abhebbaren Oberteil untergebracht
sind, die Walzen infolgedessen bei Betriebsstörungen oder zwecks Reinigung leicht
zugänglich sind. Ein weiterer Vorteil besteht in der bequemen Lagerung der Gegendruckwalze.
Die Wellen der Gegendruckwalze und der Farbwalze sind nach der Erfindung in Schlitzen
von Ansätzen des Gestelloberteils gelagert und stehen unter der Wirkung von nachstellbaren
Druckfedern, die in den Ansätzen untergebracht sind und die die Farbwalze und die
Gegendruckwalze an die Formwalze andrücken. Die Farbwalze ist hierbei zweckmäßig
von oben gegen die angetriebene Formwalze, die Gegendruckwalze jedoch von unten
gegen die Formwalze einschiebbar, wobei die Farbwalze zur Ausschaltung des Druckvorganges
von der Formwalze abgehoben werden kann.
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Weitere Einzelheiten, die eine sichere Führung des Papierstreifens
zu dem Druckwerk und an der Schnittstelle gewährleisten, sind an Hand der Zeichnung
erläutert.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch die
Druckvorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Druckvorrichtung, Fig.3 im Schaubild
einen Mittelschnitt durch die Führungsbleche für den Papierstreifen an der Schnittstelle,
Fig. 4 die Farbwalze, teilweise im Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. i, Fig.
5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4, Fig.6 eine Einzelheit zur Verhinderung
des Antriebes der Formwalze in einer falschen Drehrichtung, Fig. 7 eine Ausführungsform
des Antriebes für die Formwalze und die Führung des Papierstreifens in einer Seitenansicht,
wobei aber die Druckvorrichtung um i 8o° gegenüber der Fig. i gedreht ist, und Fig.
8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig.7.
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Die Vorrichtung zum Bedrucken und Anfeuchten oder Gummieren von Papierstreifen
besteht aus dem Gestelloberteil i und dem Gestellunterteil2. In dem Gestellunterteil
ist eine Achse 3 angeordnet, auf die die Papierrolle 4 aufgesteckt wird. Außerdem
ist in dem Gestellunterteil 2 ein Behälter 5 für Feuchtflüssigkeit oder Gummi vorgesehen;
es kann aber auch ein besonderer Behälter in den Unterteil eingeschoben werden.
Zweckmäßig ist in dem Unterteil auch eine Führungswalze 6 für den von der Rolle
4 ablaufenden Papierstreifen 7 angeordnet. In dem Gestelloberteil i ist bei der
Ausführungsform nach den Fig. i bis 6 die Formwalze 8 auf einer Welle g gelagert,
die durch eine in Fig. 6 beispielsweise mit gestrichelten Linien wiedergegebene
Kurbel io von Hand aus angetrieben werden kann. Die Welle g kann aber auch durch
einen Elektromotor oder in beliebig anderer Weise in Umdrehung versetzt werden.
In dem Gestelloberteil i ist noch die Farbwalze i i und die Gegendruckwalze 12 gelagert,
und zwar derart, daß sie gegen die Formwalze 8 angestellt werden können. Zu diesem
Zweck sind, wie dies aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, in dem Gestelloberteil Ansätze
13 vorgesehen, die eine Bohrung 14 zur Aufnahme einer Schraubenfeder 15, ein Gewinde
16 zum Einschrauben einer Madenschraube 17 und einen Schlitz 18 zum Durchtritt der
Wellenzapfen 19 der Farbwalze i i bzw. der Gegendruckwalze 12 aufweisen.
Die Schraubenfeder 15 wirkt gegen die Wellenzapfen ig mittels eines Zwischenstückes
2o derart ein, daß die Farbwalze ii in der in Fig. i veranschaulichten Weise von
oben und die Gegendruckwalze 12 von unten gegen die Formwalze 8 angedrückt werden.
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Die Farbwalze besteht gemäß Fig.4 aus einem Hohlzylinder 21, der mit
den Wellenzapfen ig versehen und dessen Einfüllöffnung durch eine Schraube 22 verschlossen
ist. Durch diese Einfüllöffnung kann das Nachfüllen mit Farbe vorgenommen werden.
In dem Hohlzylinder 2i sind feine Öffnungen angeordnet, die die Farbe an einen Filzring
23 abgeben, der das Einfärben der Formwalze 8 vornimmt. Diese kann zum Herstellen
eines entsprechenden Aufdrucks auf den Papierstreifen mit auswechselbaren Schriftzeichen
od. dgl. versehen sein. Die Farbwalze kann von der Formwalze 8 abgehoben werden,
so daß dieser keine Farbe mehr zugeführt wird, und der Papierstreifen infolgedessen
unbedruckt aus der Vorrichtung kommt. Wie in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist, tritt
die Welle ig der Farbwalze i i durch die Gestellseitenwand i nach außen und kann
von einem Hebel 57 erf#tßt werden. Dieser ist um Zapfen 58 drehbar gelagert und
kann mit Hilfe des Ansatzes 59 so gedreht werden, daß die Farbwalze i i angehoben
wird. Zweckmäßig ist an jeder Seite der Maschine eine gleiche Anordnung getroffen.
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Zum Einführen des Papierstreifens zwischen die Formwalze 8 und die
Gegendruckwalze 12 dient nach Fig. i ein Führungsblech 24, das mit Schlitzen 25
verschiedener Breite verseh-en ist. Die Breite der Schlitze 25 ist den gebräuchlichen
Papierstreifenbreiten angepaßt. Das Blech 24 wird zweckmäßig zwischen Ansätzen 26
an den Seiten-,vänden des Gestelloberteils i festgehalten. Der durch einen der
Schlitze
25 eingeführte Papierstreifen wird durch eine Rolle 51 gegen das Blech 24 angedrückt,
um ein Glätten und eine einwandfreie Führung sicherzustellen. Seitlich der Schlitze
25 angeordnete Bleche dienen ebenfalls zum Führen des Papierstreifens. Die Rolle
5 i ist an einer Blattfeder 52 gelagert, die an dem Gestellteil 55 festgenietet
ist. Eine zum Durchtritt der Feder geschlitzte Leiste 53 ist in Schlitzen 54 der
Gestellseitenwand geführt und außen mit Handhaben 56 versehen. Mittels dieser Leiste
53 kann die Feder 52 entsprechend gebogen werden, so daß die Rolle 51 entweder auf
dem Blech 24 aufliegt oder zum Einführen eines Streifens 7 angehoben wird. Zur Sicherung
der Leiste 53 in der angehobenen Stellung ist der Schlitz 54 mit einer Rast versehen.
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In dein Gestelloberteil i ist ein Messer 27 von zweckmäßig V-förmiger
Gestalt hinter der Formwalze 8 angeordnet. In Fig. 3 ist die nach einer Ausführungsform
der Erfindung vorgesehene Führung für den Papierstreifen 7 an der Schnittstelle
dargestellt. Sie besteht aus den Führungsblechen 28 und 29. Die Bleche sind mit
Schlitzen 30 und 31 zum Durchtritt des Messers 27 versehen und sind im Abstand
voneinander gehalten, so daß der Papierstreifen leicht zwischen ihnen durchtreten
kann. Aus dem Blech 28 sind Lappen 32 und 33 hochgebogen, zwischen denen das Messer
27 geführt ist. Die Befestigung der Führungsbleche 28, 29 in dem Gestelloberteil
1 erfolgt zweckmäßig mit Hilfe von Ansätzen 3.4 an den Seitenwänden des Gestelloberteils,
zwischen die die Bleche 28, 29 eingeschoben sind; diese können beispielsweise durch
eine Umbiegung 35 miteinander verbunden sein.
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Zum Befeuchten des Papierstreifens oder zu seinem Gummieren ist gemäß
Fig. i eine Einrichtung vorgesehen, die aus den Walzen 36 und 37 besteht, um die
ein Band 38 geführt ist. Das Band 38 besteht zweckmäßig aus einem für die gewünschte
Feuchtflüssigkeit oder den verwendeten Gummi aufnahmefähigen Werkstoff. Die beiden
Walzen 36, 37 sind in einem Gestell 39 gelagert, das aus zwei durch einen Bolzen
4o verbundenen Blechen besteht und das in den Behälter 5 eingeschoben werden kann.
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Die in Fig. i dargestellte Ausbildung des Behälters ist möglich, sofern
ein Handantrieb gewählt ist. Bei Wahl eines elektromotorischen Antriebs ist zweckmäßig
der Elektromotor an der Stelle des Fortsatzes 41 des Behälters 5 anzuordnen.
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Die Welle 42 der oberen Walze 36 ist nach Fig. 2 zweckmäßig durch
Schlitze der Seitenwände des Gestelloberteils i herausgeführt, um eine Schnurscheibe
43 auf ihr befestigen zu können. In gleicher Weise ist auch die Welle 9 der Formwalze
8 nach außen geführt und mit einer Schnurscheibe 44 ausgestattet. Durch einen
gekreuzten Schnurtrieb 45 kann sodann der Antrieb der Walze 36 erfolgen, durch die
der Papierstreifen 7 von der, Feucht-oder Gummivorrichtung aus der Maschine gezogen
wird: Zweckmäßig ist oberhalb der Walze 36 eine Belastungswalze 46 angeordnet, um
die Wirkung der Feucht- oder Gummiervorrichtung zu verbessern.
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Durch Drehen an der Kurbel io wird also die Formwalze 8 gedreht und
damit der Papierstreifen 7 selbsttätig von der Rolle 4 abgezogen, bedruckt und befeuchtet
oder gummiert, wobei nach dem Hindurchlaufen der gewünschten Papierstreifenlänge
ein Abtrennen durch Niederdrücken des Messers 27 mit Hilfe des Knopfes 47 erfolgt.
Hierbei erfolgt ein Drehen der einzelnen Walzen im Sinn der eingezeichneten Pfeile.
Die entgegengesetzte Drehrichtung ist durch Anordnung von Sperrzähnen 48 (Fig. 6)
auf der Antriebswelle 9 verhindert, in die eine Sperrklinke 49 eingreift. Die Farbwalze
i i ist nach dem Abheben eines Abdeckbleches 50 zugänglich. Der Gestelloberteil
i ist mit dem Unterteil 2 durch Schrauben 51 verbunden.
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Bei der Ausführungsform des Erfindungsgegenstands nach den Fig.7 und
8 ist zum Antrieb der Formwalze 8 ein Übersetzungsgetriebe verwendet, das aus den
Rädern 61, 62 und 63 besteht. Das gleiche Getriebe kann durch Hinzufügen der Räder
64 und 65 zum Antrieb der oberen Feuchtwalze 36 verwendet werden. Das Rad 61 wird
z. B. mit einer Kurbel 66 angetrieben. Es kämmt mit dem Zwischenrad 6a, das
einerseits mit dem auf der Welle 9 der Formwalze 8 befestigten Rad 63, andererseits
mit dem Zwischenrad 64 im Eingriff steht. Dieses greift in das Rad 65 ein, das auf
der Welle der oberen Feuchtwalze 36 sitzt. Die Zahnzahlen der Räder sind so gewählt,
daß die Formwalze 8 und die Feuchtwalze 36 gleiche Umfangsgeschwindigkeit haben.
Durch eine Sperrklinke 67 kann ein Antrieb in falscher Drehrichtung verhindert werden.
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Zum Verkleiden des Getriebes kann ein Räderkasten 6$ vorgesehen sein,
der an dem Maschinenoberteil i festgeschraubt ist. Die Zwischenräder 62 und 64 und
das Antriebsrad 61 sind zweckmäßig in dem Räderkasten gelagert, während die Räder
63 und 65 fest mit den entsprechenden Walzen verbunden sind. Da die Feuchtwalze
36 im Unterteil 2 gelagert ist, ist in dem Oberteil i ein Schlitz zum Durchtritt
der das Rad 65 und die Feuchtwalze 36 tragenden Welle vorgesehen. Die nach der Ausführungsform
der Erfindung vorgesehene Antriebsart gestattet sowohl durch die Druckwerkwalzen
als auch durch die
Feuehtwalzen ein besonders sicheres Vorziehen
des Papierstreifens 7 mit erhöhter Geschwindigkeit.
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Im Rahmen der Erfindung sind auch Mittel vorgesehen, die das Bedrucken,
Befeuchten oder Gummieren von Papierstreifen stets gleicher Länge ermöglichen. Diese
Mittel bestehen z. B. aus Anschlägen, die an einem der Getrieberäder verstellbar
angebracht sind. Gegen diese Anschläge wirkt ein federndes Hemmglied ein, das beim
Drehen der Kurbel 66 in einem bestimmten Punkt einen Widerstand hervorbringt, der
nur unter einer gewissen Kraftanwendung überwunden werden kann. Dieses Auftreten
des Widerstandes gibt dem die Maschine Bedienenden kund, daß die gewünschte Streifenlänge
herausgeschoben ist und das Messer zum Abtrennen des Streifens herunterzudrücken
ist. Die Vorrichtung kann sodann ohne weiteres wieder bedient werden, um eine neue
Streifenlänge herauszudrehen.
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Beim Anordnen eines Kraftantriebes ist zu dem geschilderten Zweck
ein Zeitschalter vorgesehen. Gegebenenfalls kann unter Vermittlung eines solchen
Zeitschalters nach Abschaltung des Getriebes das Messer zum Abtrennen des Papierstreifens
durch die Maschine bewegt werden.
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Die in den Fig.7 und 8 dargestellte Führung für den Papierstreifen
7 besteht aus einer flachen Hülse 7o, die sich von dem Hinterende des Oberteils
bis zu den Feuchtwalzen 36, 46 erstreckt. Die Hülse 7o hat an der Schnittstelle
71 (Fig. 8) und an der Druckstelle 72 Öffnungen, um das Messer und die Druckwerkwalzen
an den Papierstreifen Heranführen zu können. Die Hülse 7o besteht zweckmäßig aus
einem vorderen Teil 73 und einem hinteren Teil 74, deren jeder aus Blechen
besteht, die zwischen Ansätze 75 des Oberteils i eingeschoben sind. Der vordere
Teil 73 der Hülse 70 ist an der Druckstelle mit Zungen 76 versehen, die seitlich
der !, Formwalze eine Führung des Papierstreifens 7 bewirken. Mit dem schraffiert
gezeichneten Teil 7' des Streifens 7 ist der bedruckte Teil des Papierstreifens
angedeutet. Die Formwalze hat in diesem Fall eine.gleiche Breite.
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In dem hinteren Teil 74 der Hülse 7o ist ein Schlitz 77 angeordnet,
in dem zwei Leitklötze 78 geführt sind. Diese sichern eine richtige Mittellage des
Papierstreifens 7, so daß der Aufdruck ;' an die gewünschte Stelle des Streifens
7 kommt und ein Verlaufen des Streifens verhindert wird. Die beiden Klötze 78 sind
mit entgegengesetzt verlaufenden Muttergewinden versehen, in die das Gewinde 79
einer Welle 8o eingreift. Diese ist in den Seitenwänden des Oberteils i gelagert,
wobei z. B. durch Anordnung eines Schlitzes 81 die Welle leicht ausgebaut werden
kann. Die Welle 8o trägt einen Knopf 82, durch dessen Verdrehen die Klötze 78 einander
genähert oder entfernt werden können. An einem der Klötze 78 ist ein Zeiger 83 vorgesehen,
der vor einer Teilung 84 spielt. An Hand dieser Teilung können die Klötze 78 auf
die zu verarbeitende Streifenbreite eingestellt werden.