DE743825C - Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen, Kunstleder, Ledertuchen, Verdeckstoffen, Ballonstoffen oder Bodenbelagstoffen aus Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen, Kunstleder, Ledertuchen, Verdeckstoffen, Ballonstoffen oder Bodenbelagstoffen aus Polyamiden

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DE743825C
DE743825C DED81819D DED0081819D DE743825C DE 743825 C DE743825 C DE 743825C DE D81819 D DED81819 D DE D81819D DE D0081819 D DED0081819 D DE D0081819D DE 743825 C DE743825 C DE 743825C
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DE
Germany
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leather
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polyamides
production
cloths
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DED81819D
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Dr Kurt Thinius
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Deutsche Celluloid Fabrik AG
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Deutsche Celluloid Fabrik AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/05Alcohols; Metal alcoholates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen, Kunstleder, Ledertuchen, Verdeckstoffen, Ballonstoffen oder Bodenbelagstoffen aus Polyamiden Kunstleder, Ballonstoffe oder Verdeckstoffe wurden bisher überwiegend aus Lösüngen von Nitrocellulose unter Zusatz von Weichmachungsmitteln in flüchtigenLösungsmitteln hergestellt. Bodenbelagstoffe auf Grundlage von Nitrocellulose hat man bisher in der Weise hergestellt, daß innige Gemische von Nitrocellulose mit sogenannten Gelatinierungsmitteln unter Anwendung von Wärme, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Druckanwendung, auf einen weitmaschigen Träger aus Gewebe oder Papier aufgebracht wurden. In ähnlicher Weise hat man unter Benutzung der Polymerisate der Vinylgruppe pastenförmige Gemische dieser Polymeren mit Weichmachungsmitteln auf Unterlagen aufgestrichen und diese dann bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter gleichzeitigerDruckanwendung, zu einer zusammenhängenden Filmschicht verformt. Ein anderes Verfahren der Kunstlederherstellung auf Grundlage von Zrinylpolymeren besteht darin, daß fertig vorgeformte Folien unter Anwendung von Druck und Wärme auf eine Gewebeunterlage aufgebracht werden. Es ist auch möglich, die Eigenschaften solcher gelatinierende Weichmacher enthaltender Folien so zu gestalten, daß sie ohne besonderen Träger als Lederaustauschstoff Anwendung finden können.
  • Wenn es auch gelungen ist, mit Hilfe dieser Rohstoffe in vielen Eigenschaften dem Leder ähnliche Produkte zu erhalten, so ist jedoch zu beachten, daß alle diese Stoffe konstitutionell von Leder völlig verschieden sind. In den Polyamiden, d. h. den synthetischen Kondensationsprodukten mit der in regelmäßiger Folge wiederkehrenden charakteristischen Gruppe N H C O, liegen nun. Verbindungen vor, die gerade wegen dieser auch in den Kollagensubstanzen der natürlichen häute sich findenden Atomgruppierung sich nach geeigneter Verformung vorzüglich als Lederaustauschstoff eignen. Man erhält also mit Hilfe dieser Polyamide Austauschstoffe, die nicht nur in ihren physikalischen Eigenschaften, sondern auch in ihrer chemischen Struktur als lederähnlich angesprochen werden können. Da- diese Flächengebilde aus synthetischen Polyamiden auch auf Unterlagen aus beliebig dichten Geweben oder Gewirken aus Faserstoffen oder auch auf Papierbahnei, aufgebracht werden können, so gelingt es, mit ihrer Hilfe auch auf dein Gebiete der eigentlichen Kunstlederanwendung eine noch stärkere Angleichung der Eigenschaften an Leder herbeizuführen.
  • Die Herstellung solcher Flächengebilde au Polyamiden kann. wie bekannt, auf trockenem Wege sowie auch über den Umweg der Lösung oder Paste vorgenommen werden. Bei der Verarbeitung der Polyamide bei erhöhter Temperatur macht die hierbei stark in Erscheinung tretende Satterstoffernpfindlichkeit besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Die Verarbeitung der Polyamide über ihre Lösungen setzt naturgemäß eine bestimmte Löslichkeit voraus; davon aber abgesehen weist diese Methode den Nachteil auf, daß die Polyamide maximal nur zu einer verhältnismäßig niedrigen Konzentration in einigen Lösungsmitteln löslich sind, so daß also für die Flächeneinheit Kunstleder mehr Lösungsmittel verdampftwerden müssen als beispielsweise bei der Herstellung von Nitrocellulosekunstleder.
  • Als Lösungsmittel für Polyamide sind bereits Ameisensäure unter Zusatz von salzsäurehaltigem Alkohol, Aceton oder Äther, ferner Essigsäure, Phenol oder Formamid vornehmlich nach dein Erwärmen vorgeschlagen worden. Die für Polyester als Lösungsmittel bekannten Chlorkohlenwasserstoffe sind Nichtlöser für Polyamide.
  • Wie nun gefunden wurde, lassen sich die Polvainide zurHerstellung vonLederaustatischstoffen, Kunstleder, Bodenhelagstoffen, Verdeckstoffen, Ledertuchen oder Ballonstoffen unter Vermeidung obiger Nachteile verarbeiten, wenn man als Gelatiniermittel für die Polyamide den tertiären Trichlor isobutylalkohol (Acetoncliloroform) von der Zusammensetzung (C H3);, # C-C # Cl, benutzt.
  • Mit diesem bei gewöhnlicher Temperatur kristallinen Acetonchloroform werden die Polyamide, die zweckmäßig in feinpulverföriniger Verteilung vorliegen sollen, innig vermischt, und dieses Gemisch wird sodann in gleichmäßiger Schicht auf eine beliebige Unterlage aufgebracht. Anschließend wird das Gemisch bei einer über dein Schmelzpunkt des tertiären Trichlorisobutylalkohols liegenden, etwa ioo° C betragenden Temperatur gelatiniert. Hierbei bildet sich sehr schnell eine konzentrierte Lösung des Polyamids in dein Acetoncliloroform, aus der im weiteren Verlauf der Wärmebehandlung schließlich der tertiäreTriclilorisobutylalkoliol (Kp. etwa 16d4° C) restlos entfernt werden kann. Die auf der Unterlage befindliche oder von ihr abgelöste Schicht wird sodann den vorgesehenen Anwendungsgebieten, beispielsweise als Lederaustauschstoff oder Kunstleder, zugeführt.
  • Im Trichlorisobutylalkoliol liegt ein völlig neutrales Lösungsmittel vor, das weder hydrolytisch auf die Polyamide noch irgendwie zerstörend auf die bei der Kunstleder- oder Ledertuchherstellung eingesetzten Unterlagen wirkt. Es ist also nicht erforderlich, wie dies bei Einsatz. der bekannten sauren Lösungsmittel unbedingt notwendig wäre, zunächst die Gewebe zu imprägnieren. Aber auch an den Fertigprodukten selbst macht sich der 1?influl.i saurer Lösungsmittel bemerkbar. Bei Reißversuchen zeigt sich, daß die mit Hilfe der bekannten sauren Lösungsmittel hergestellten Schichten beim Riß der Länge nach weitersplittern,während die erfindungsgemäß hergestellten Schichten lediglich einen scharfen Trennriß aufweisen. Diese Eigenschaft der bekannten Schichten macht praktisch ihre Verarbeitbarkeit durch Nähen unmöglich, da die hierbei auftretende Verletzung nicht örtlich begrenzt bleibt. Dieser Nachteil fällt bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise weg.
  • Uni eine besonders gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Gemisches aus Polyamid und Acetonchloroforiu zu erzielen, ist es vorteilhaft, das Vermischen unter Benutzung bekannter Einrichtungen, z. B. von Kolloidmühlen, und unter gleichzeitigem Zusatz einer beide Produkte nicht lösenden Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, vorzunehmen. Ein; solche wässerige Paste läßt sich dann leicht auf den üblichen Kunstlederstreichmaschinen verarbeiten und bietet Gewähr für die Erzielung einer gleichmäßigeren Schichtdicke. Für die angestrebte leichte Gelatinierung der von dem tertiären Triclilorisobutylalkohol umschlossenen Polyamidteilchen bieten die Wasserteilchen kein Hindernis. Stellt man zunächst dieGelatinierungszone auf eineTemperatur unterhalb des Siedepunktes des Wassers ein, so bildet sich auf der entstehenden Polvaniidtriclilorisobut_ylall;oholschmelze ein; Wasserschicht aus, die in der nächsten, etwas «-ärmer eingestellten Zone praktisch vollständig verdunstet ist. Da der tertiäre Trichlorisobutylalkohol mit Wasserdampf flüchtig ist, beginnt hier bereits die Entfernung des überschüssigen tertiären Trichlorisobtitvlalkohols, so daß also die sich anschließende Trockenperiode entsprechend verkürzt «-erden kann.
  • Selbstverständlich ist die Ausführung des Verfahrens auch in der Form möglich, daß das innige Gemisch aus Polyamid und tertiärem Trichlorisobutylalkohol über geheizte Walzen geführt wird. Auch hier tritt sehr schnell die Gelatinierung der Masse ein, so daß sich von der Walze leicht eine frei tragende Folie abziehen läßt, die zweckmäßig über eine odermehrere Walzen geführt wird, um noch -die Reste des tertiären Trichlorisobutylalkohols vollends zu entfernen. Da für die Verwendung einer solchen stärkeren, frei tragenden Schicht als Lederaustauschstoff, beispielsweise als Sohlenleder, ein dichteres Gefüge von Wichtigkeit sein kann, so kann man in den Herstellungsgang auch eine Behandlung der Folie durch ein gegenläufiges Walzenpaar einschieben. Ebenso kann es für manchen Verwendungszweck vorteilhaft sein, das feinpulverförmige Gemisch aus Polyamid und Acetonchloroform unter gleichzeitiger Druckanwendung zu gelatinieren. Die Entfernung des überschüssigen tertiärenTrichlorisobutylalkohols geschieht dann durch Verhängen bei einer Temperatur von etwa iio bis i2o° C.
  • Je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck des herzustellenden Flächengebildes aus Polyamid kann man dem Gemisch aus Polyamid und tertiärem Trichlorisobutylalkohol Pigmente, Füllmittel oder Weichmacher beimischen. Bei Zusatz von Weichmachern kann es von Vorteil sein, diese in Form von wässerigen Dispersionen zu dem Polyamidtrichlorisobutylalkoholgemisch zuzusetzen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens eignen sich alle. diejenigen Polyamide, die durch Polykondensation aus bifunktionellen Verbindungen, z. B. aus co-Aminocarbonsäuren mit mindestens fünf Kohlenstoffatomen zwischen Amino- und Carboxylgruppen öder deren amidbildenden Derivaten oder aus a, co-Diaminen mit mindestens vier Kohlenstoffatomen zwischen den Aminogruppen und Dicarbonsäuren oder deren funktionellen Derivaten erhalten werden, ferner die durch Polykondensation von o:, co-Diamiden mit x, co-Dihalogenkohlenwasserstoffen -erhältlichen Verbindungen oder schließlich diejenigen linearen Kondensationsprodukte, bei denen die regelmäßig wiederkehrenden Kettenglieder, N H C O, auch durch andere Elemente als Kohlenstoffatome, z. B. durch Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff oder durch ringförmige Radikale von Carbocyclen oder Heterocyclen, untereinander verbunden sind. Beispiel Das aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure einerseits und s-Caprolactam .andererseits hergestellte Mischkondensationsprodukt, das in eine feinpulverige Form gebracht wurde, wird mit der gleichen Menge von tertiärem Trichlorisobutylalkohol in einer Kolloidmühle vermischt. NTan trägt sodann das trockene Pulver durch eine Dosiervorrichtung auf eine in langsamer Bewegung befindliche Unterlage aus Faserstoffen, die zweckmäßig erwärmt wurde, auf. Sobald die aufgetragene, gleichmäßig verteilte Masse in ein Temperaturgebiet von etwa 85° C gelangt, gelatiniert sie durch und verbindet sich fest mit der Unterlage. Man führt die Masse sodann durch eine auf etwa i2o° C erwärmte Trokkenzone, in der die überschüssige Trichlorisobutylalkoholmenge verdunstet. Die Entfernung zwischen Einschmelzzone und Trokkenzone kann verhältnismäßig klein gewählt werden. So ist es möglich, sofort anschließend an die Trockenzone eine zweite Einrichtung, bestehend aus Dosiervorrichtung, Schmelzzone und Trockenzone, anzutringen und so fort. Man hat es leicht in der Hand,- die Schichtdicke auf der Unterlage beliebig einzustellen.
  • Falls es die Eigenschaften des Polyamids erforderlich machen, kann die Lösungsaktivität des Trichlorisobutylalkohols noch durch Zusatz einer geringen Menge Chlorwasserstoff oder einer anderen Säure erhöht werden. In diesem Falle empfiehlt sich die Verarbeitung eines pastenförmigen Gemisches. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Polyamidtrichlorisobutylalkoholgemisch aufUnterlagen zu verformen, von denen es nachher wieder abgezogen wird. Ebenso lassen sich Unterlagen, die bereits eine Grundierung aus polyarnidfremden Stoffen aufweisen, mit diesen Gemischen überziehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen, Kunstleder, Ledertuchen, Verdeckstoffen, Ballonstoffen oder Bodenbelagstoffen aus Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man feinp'alverförmige Gemische aus Polyamiden und tertiärem Trichlorisobutylalkohol, gegebenenfalls in Form von wässerigen Pasten, auf beliebigen Unterlagen bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des tertiären Trichlorisobutylalkohols mit oder ohne Druckanwendung .gelatiniert. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: USA.-Patentschriften ..... Nr. 2 071 250, 2 07i 253, 2 i30 523, 2 14i i69.
DED81819D 1940-01-03 1940-01-03 Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen, Kunstleder, Ledertuchen, Verdeckstoffen, Ballonstoffen oder Bodenbelagstoffen aus Polyamiden Expired DE743825C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE921589C (de) * 1951-03-08 1954-12-23 Kurt Stieber Mit einem Belag versehene Tisch- oder Schrankplatte
DE959815C (de) * 1951-04-10 1957-03-14 Escora Corset Fabrik Eduard Sc Buestenhalter

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