DE743566C - Verfahren zum Faerben und Drucken mit Schwefelfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Drucken mit Schwefelfarbstoffen

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DE743566C
DE743566C DEI73964D DEI0073964D DE743566C DE 743566 C DE743566 C DE 743566C DE I73964 D DEI73964 D DE I73964D DE I0073964 D DEI0073964 D DE I0073964D DE 743566 C DE743566 C DE 743566C
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DE
Germany
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sodium
dyeing
printing
dye
sulfur
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Expired
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DEI73964D
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English (en)
Inventor
Dr Christoph Kohl
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/30General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using sulfur dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum, Färben und Drucken mit Schwefelfarbstoffen Es ist bekannt, daß Mercaptoverbndungen durch Oxydation leicht in Disulfidverbindungen übergehen und infolgedessen reduzierend wirken nach dem Schema -a R S H -----" r R S # S R +.z H.
  • Es wurde nun gefunden, daß MercaptoverbIndungen sich auf Grund dieser reduzierenden Wirkung in hervorragender Weise dazu eignen, um Schwefelfarbstoffe in ihre Leukoverbindungen überzuführen und hierbei färberisch oft große Vorteile bieten gegenüber den seither zum Färben und Drucken üblichen Reduktionsmitteln, wie Schwefelnatrium, Natriumhydrosulfit und Rongalit.
  • Ähnlich wie die Mercaptoverbindungen selbst wirken ihre Kondensationsverbindungen mit -Aldehyden und Ketonen, die sich- hydrolytisch leicht in ihre Komponenten spalten und infolgedessen die gleiche Wirkung wie die Mercaptoverbindungen selbst zeigen.
  • Auch- Derivate des Isothioharnstoffs, die sich bekanntlich leicht in Mercaptoverbindungen und Cyanamid aufspalten, können im Sinne der vorliegenden Erfindung Verwendung finden.
  • Es wurde weiter gefunden, daß unter Umständen auch Disulfidverbindungen reduzierend wirken und für den gleichen Zweck verwandt werden können. Maßgebend hierfür ist die Eigenschaft von bestimmten Di-sulfidverbindungen,sich im alkalischen Mittel hydrolytisch leicht aufzuspalten, in Mercaptoverbindungen einerseits und Sulfensä.uren oder deren weitere Abbauverbindungen andererseits. -Besonders leicht sind in diesem Sinne solche Verbindungen aufzuspalten, deren Disulfidgruppe durch eine benachbarte Carboxylgruppe oder durch einen Phenylre.st aufgelockert ist, wie zum Beispiel Dithiodiglykolsäure. Nach -den Arbeiten von S ch ö b e r 1 (Annalen 5o7, 11,4) können hei Tllioglykolsäure oder deren entsprechender Disulfidv erbindung in alkalischer Lösung folgende Umsetzungen eintreten Der Vorteil der vorliegenden Reduktionsmittel liegt für die Färberei zunächst darin, daß es sich hierbei, besonders bei den Disulfiden und den vom Isotliioharnstoff abgeleiteten Derivaten, um recht beständige Verbindungen handelt, die erst in wässcrig-alkalischer Lösung ihre Reduktionswirkung entfalten. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Reduktionsmittel besteht darin, daß das zur Verwendung kommende Alkali :den Erfordernissen des Farbstoffs und des zu färbenden Textilgutes angepaßt werden kann. Im Gegensatz zu Schwefelnatrium, das bekanntlich stark alkalisch reagiert, ist es zum Beispiel möglich, mit dem weniger stark alkalischen Natriumcarbonat zu arbeiten.
  • Gegenüber Natriumformal,deliydsulfoxylat oder Hydrosulfit, die neuerdings vielfach als Reduktionsmittel bei Scljiwefelfarbstoffen Verwendung finden, besitzen die vorliegenden Reduktionsmittel den großen Vorteil, daß ihre Reduktionswirkung wesentlich milder ist. So kann zum Beispiel der rotbraune Schwefelfarbstoff, erhältlich nach Patentschrift 2o3 zog, nach dem vorliegenden Färbeverfahren gut gefärbt werden, während mit Natriumformaldehy dsulfoxy lat leicht Überreduktion und eine völlige Zerstörung des Farbstoffs eintritt.
  • Die vorliegenden Reduktionsmittel können für sich allein zur Anwendung kommen oder zusammen mit den bisher üblichen Reduktionsmitteln verwandt werden. Die Anwendung i selbst kann grundsätzlich in der gleichen einfachen Weise wie bei den bisher üblichen Re- f duktionsmitteln geschehen. Soweit die vorliegenden Reduktionsmittel eine gute Haltbarkeit besitzen, ist es auch möglich, trockene Schwefelfarbstoffe mit einer dieser haltbaren Verbindungen zu vermischen und auf diese Weise zu unmittelbar verwendungsfähigen Färbezubereitungen zu gelangen. Beispiel z Ein gemäß Patentschrift 199 963 hergestellter blauer Schwefelfarbstoff wird mit der etwa Menge des Natriumsalzes der Thioglykolsäure und der etwa 2fachen Menge Soda in Wasser kochend gelöst. Man färbt bei 6o# unter Zusatz der üblichen Menge Glaubersalz und erhält zum Beispiel auf Baumwolle noch tiefere Färbungen als bei Verwendung von Natriumsulfit. Auf Baumwolle-Viscosekunstseide-Gemisch und Zellwolle aus Viscose sind die Ergebnisse ähnlich.
  • Auch mit anderen Farbstoffen der verschiedensten Farbtöne kann man unter Zusatz von thioglykolsaurem Natrium gut färben, zum Beispiel mit einem grünen Schwefelfarbstoff, erhältlich nach Patentschrift 162 156, dem in S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 6. Auflage, unter Nr.72o genannten schwarzen Schwefelfarbstoff (Schwefelschwarz T-), einem blauen Farbstoff, der durch Schwefeln des Indophenols aus Diphenylaminsulfonsäure erhalten wird. Die anzuwendenden Mengen Thioglykol@säure und Soda sind von Farbstoff zu Farbstoff verschieden und werden zweckmäßig ebenso wie die Färbetemperatur den besonderen Eigenschaften der Farbstoffe angepaßt. Beispiel 2 Ein brauner 'Schwefelfarbstoff, erhältlich nach Patentschrift 126 964, wird mit der etwa gleichen Menge dithiodiglykolsaurem Natrium und etwa der doppelten Menge Soda kochend gelöst und bei go° auf Baumwolle gefärbt. Die erhaltene Färbung entspricht im Farbton und in den sonstigen Eigenschaften einer solchen, die mit Natriumsulfid als Reduktionsmittel hergestellt wurde. Beispiel 3 Ein grüner Schwefelfarbstoff, wie er nach Patentschrift 162 156 erhalten wird, wird mit der etwa 212fachen Menge des Natriumsalzes der Thiosalicylsäure und der etwa doppelten Menge Soda kochend gelöst. Man erhält eine gelblich graue Farbstoffküpe. die auf Baumwolle bei 6o° gelbstickigere und vollere Grünfärben gen liefert, als man sie unter Verwendung des üblichen Natriumsulfidbades erhält.
  • Ein gleich gutes Ergebnis wird mit dem in Beispiel 1 angeführten blauen Schwefelfarbstoff aus dem Indophenol der Diphenylamins:ulfonsäure erzielt.
  • Beispiel Man verwendet an Stelle der im Beispiel 3 genannten Thiosalicylsäure die gleiche Menge der Kondensationsverbindung aus Aceton und Thioglykolsäure und erhält ähnlich gute Ergebnisse.
  • Beispiel s Schwefelschwarz T wird mit der etwa 11/9fachen Menge Pseudosulfhydantoin (Kondensationsverbindung aus Thioharnstoff und Monochloressigsäure) und der etwa 212fachen Menge Soda kochend gelöst. Man färbt bei 90° mit dem üblichen Zusatz von Glaubersalz auf Baumwolle und erhält etwas grünstichigere, aber noch tiefere Schwarzfärbungen als bei Verwendung. von Natriumsulid als Reduktionsmittel.
    Beispiel 6
    509 eines fein verteilten Pulvers des schwar-
    zen, .durch Schwefeleng von p-OYy-
    phenyl-ß-naphthylamin erhältlichen
    Schwefelfarbstoffes werden mit
    6o g Glycerin angeteigt und darauf in
    Zoo g Natronlauge 38° Be,
    30 9 wasserfreiem Natriumcarbonat und
    235 g Wasser gelöst. Dann werden
    400 g einer Verdickung (bestehend aus
    q0 g Weizenstärke,
    272 g WasBer, -
    8o g British Gum- und
    8 g benzylsulfanilsaurem Natrium),
    Zoo g Traubenzucker und
    25 g dithi-odiglykolsaures Natrium zugefügt.
    1 Kilogramm.
    Nach dem Drucken und Trocknen wird einige Minuten gedämpft und .der Druck in der üblichen Weise ' fertiggemacht. Man erhält einen schönen schwarzen Druck auf Baumwollstoff.
  • Mit dem gleichen Erfolge kann man an Stelle von 25 g dithiodiglykolsaurem Natrium die gleiche Menge Pseudosulfhydantoin oder die gleiche Menge der Kondensationsverbindung aus einem Mol Benzaldehyd und 2 Mol thioglykolsaurem Natrium verwenden.
    Beispiel 7
    150 g Teig -(16112 %ig) eines gemäß der Pa-
    tentschrift 4452-7o erhältlichen, blau
    färbenden Chinonküpenfarbstoffes, der
    gemäß der' Patentschrift 525 647 auch
    aus dem Natritimsulfidbade gefärbt
    werden, kann,
    30'g Glycerin,
    30g Thiodiglykol,
    195 g Wasser,
    50o g neutrale Stärketragantverdickung,
    70 g Pottasche und -
    25 g -dithiodiglylcolsaures Natrium
    1 Kilogramm.
    Mit vorstehender Druckpaste wird ein Viscosekunstseidenstoff bedruckt. Man erhält nach dem üblichen Fertignachen einen lebhaften, rotstichi,gblauen Druck.
  • Mit gleichem Erfolge lassen sich an Stelle von dithiodiglykolsaurem Natrium die gleichen Mengen der anderen, in Beispiel 6 erwähnten Reduktionsmittel verwenden.
    ' Beispiel 8
    15o g Hydrornblau R Teig (Schultz, Farb-
    stofftabellen, 7. Auflage, Nr. 111 i),
    25 g Glycerin,
    25 g Thiodiglykol;
    5009 .Stärketragantverdickung,
    115 g Wasser,
    309 wasserfreie Soda, .
    Sog benzyl-stilfanilsaures Natrium,
    8o- Glucose und
    25 g dithiodiglyltolsaures Natrium
    1 Kilogramm.
    Man erhält mit obiger Druckpaste nach dem üblichen Druckverfahren einen schönen blauen Druck auf Baumwollstoff, wobei man auch die anderen, in Beispiel 6 genannten Reduktionsmittel in .den gleichen Mengenverhältnissen anwenden kann.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Färben und Drucken mit Schwefelfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Mercaptoverbindungen als Reduktionsmittel verwandt werden.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Verbindungen verwandt werden, die unter Bedingungen, wie sie beim Färben und Drucken vorliegen, in Mercaptoverbindungen übergehen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: britische Patentschrift ..... Nr. 470 156.
DEI73964D 1942-12-31 1942-12-31 Verfahren zum Faerben und Drucken mit Schwefelfarbstoffen Expired DE743566C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0016933A1 (de) * 1979-03-24 1980-10-15 CASSELLA Aktiengesellschaft Verfahren zum Färben und Bedrucken mit Schwefelfarbstoffen und Verfahren zur Herstellung färbefertiger Schwefelfarbstoffzubereitungen, sowie nach dem Herstellungsverfahren erhaltene Schwefelfarbstoffzubereitung
DE3014654A1 (de) * 1979-04-18 1980-11-06 Asahi Chemical Co Faerbeverfahren

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB470156A (en) * 1936-11-18 1937-08-10 Geigy Ag J R Improved sulphur dyestuff preparations

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