DE742818C - Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus synthetischen linearen Superpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus synthetischen linearen SuperpolymerenInfo
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- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02G—CRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
- D02G1/00—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
- D02G1/12—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using stuffer boxes
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Description
Die synthetischen, linearen Superpolynieren·, die in den amerikanischen Patentschriften
2 071 250, 2 071 253 und 2 130 948 beschrieben
worden sind, können zu Fäden ,versponnen werden, die sich beim Kaltstrecken ausrichten
lassen. Die kaltgestreckten Fäden zeigen eine bestimmte Ausrichtung nach der Faserachse,
,während die ungestreckten Fäden im wesentlichen nicht ausgerichtet sind. Aus
der Klasse der fadenbildenden Superpolymeren. sind die Superpolyamide besonders wertvoll. Sie können entweder durch Polymerisation
von Monoaminomonocarbonsäuren oder ihren amidbildenden Derivaten unter
Einschluß der Lactame oder durch Kondensationspolymerisation aus Diamine und zweibasische
Carbonsäuren enthaltenden Mischungen erhalten werden.
Nach der Erfindung erhält man eine ausge-
ao zeichnete Wollersatzfaser' aus Superpolyamiden
dadurch, daß man Fasern, die aus ihnen hergestellt worden sind, krempelt, den Krempelflor dicht zu Ballen schichtet und die
Bällen einer formfestmachenden Behandlung unterwirft. Wenn das so behandelte Gut erneut
gekrempelt wird, erhält man einen Flor von wollähnlichen Fasern. Die Kräuselung ist, wenn sie unter geeigneten Bedingungen
hergestellt worden ist, gegen Spannung, Reibung und Wasser oder Dampf bei ioo° oder
höheren Temperaturen widerstandsfähig.
Die formfestmachenden Maßnahmen -können den Eigenschaften der zu kräuselnden
Fasern angepaßt werden.- Bei Superpolyamidfasern
wird die Kräuselung dadurch herbeigeführt, daß man die Fasern mit Dampf von ι bis etwa 8 at behandelt. Man kann die
zusammengepreßten Fasern aber auch mit Wasser bei Temperaturen oberhalb 8o° oder
mit trockener Wärme zwischen 100 und 1500
oder mit Mitteln behandeln, die eine nur geringe Lösewirkung ausüben, z. B. Äthanoldampf
zwischen ι und 7 at oder Methanoldampf zwischen 1 und 8 at: ganz allgemein
sind milde Faserquellmittel, zweckmäßig hydroxylgruppenhaltige Verbindungen, bei
erhöhten Temperaturen geeignet. Beispielsweise kommen in Frage: Isobutanol, Propa«
nol, Methylathylketon, Dibutyläther, AniyAs
alkohol und Toluol in flüssiger oder yer^
dampfter Form. Die Behandlungsdauer, die zur Erzielung eines guten Formfestmachens
erforderlich ist, richtet sich nach der Natur des verwendeten Ouellmittels und nach der
Temperatur; sie liegt im allgemeinen zwischen ι und 10 Minuten.
Wollähnliche synthetische Superpolymerfasern können aus Fäden fast jeden Durchmessers
hergestellt werden. Am brauchbarsten sind Fäden mit einem Titer von etwa 2 bis 20 Denier. Die Anzahl von Kräuselungen
auf den Zentimeter hängt von der Feinheit der Fäden, von der Krempelung, der sie unterworfen
werden, von der Dichte und der Größe des Ballens, der aus ihnen gepreßt wird, und
von der Art der Formfestbehandlung ab.
Ein Polyhexamethylenadipinsäureamidmattfaden
(600 Denier, 30-fädig) wird um 313 °/0 kalt gestreckt und zu Fasern von
11,9 cm Länge geschnitten. Die Fasern werden gekrempelt und der gekrempelte Flor
wird zu einem kleinen Ballen gepreßt, der 5 Minuten mit Dampf von 1,7 at behandelt
wird. Diese behandelten Fasern werden getrocknet und hierauf erneut gekrempelt. Sie
besitzen eine sehr beständige wollähnliche Kräuselung.
Beispiel 2
Beispiel 2
Ein nach Beispiel 1 vorbereiteter Krempelflor wird zu einem schmalen Ballen verpreßt
und ι Minute mit Dampf von 7 at behandelt. Nach Trocknung und Wiederkrempelung bildet
sich eine wollähnliche Kräuselung, die beständig gegen siedendes Wasser, Zug und
mechanische Reibung ist.
Ein nach Beispiel 1 vorbereiteter Krempelflor wird zu einem kleinen Ballen verpreßt
und 10 Minuten mit Methanoldämpfen bei 4,1 at behandelt. Nach dem Trocknen und
nochmaligem Krempeln erhält man eine wollähnliche Kräuselung.
Fäden aus Polydekamethylenadipinsäure-
amid werden um 250 °/0 !^erstreckt und anschließend
zu Fasern mit einer Stapellänge von 15,2 cm und einem Titer von etwa 4,3 den
geschnitten. Die Fasern werden zu einem Krempelflor verarbeitet und in einem kleinen
Autoklaven unter Druck gesetzt. 'Man läßt dann bei 1200 unter einem Druck von 6 at
Äcetondampf in den Autoklaven eintreten und läßt die Ware 10 Minuten im Autoklaven.
Nach der Behandlung zeigen die Fasern woll-Aartige
Kräuselung.
..-' ^Obgleich ein Kräuseln mit Wasserdampf
'.unter Druck vorzuziehen ist, so liegt es doch ■'im Rahmen der Erfindung, die Kräuselung
auch nach anderen Verfahren vorzunehmen, z. B. in der Weise, daß man die Fäden mit
trockener Wärme bei 100 bis 2000 mit heißen
wässerigen Lösungen von Phenol, Ameisensäure, Äthylenglykol, Acetamid, Chlorwasserstoff
oder Natriumchlorid behandelt. In der Tat können heiße wässerige Lösungen einer großen Anzahl von Stoffen, die die Fasern
nicht lösen, verwendet werden.
Das Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich betrieben werden. In letzterem
Falle werden die gekrempelten Fasern fortlaufend in eine Preßvorrichtung geleitet, die
in der Kammer zum Formfestmachen untergebracht ist, und fortlaufend auf der anderen
Seite der Kammer als gekräuselte Fasern entweder unmittelbar in einen öffner und
eine Krempelmaschine gefördert oder in die Form eines versandfähigen Ballens gebracht.
Gegebenenfalls können andere Textilbehandlungen, wie Bleichen, Waschen, Färben,
Schlichten und Veredeln, mit der Kräuselung zusammen durchgeführt werden.
Die Fasern nach der Erfindung können zu Garnen des Kammgarntyps verarbeitet werden.
Gegebenenfalls können andere Fasern, z. B. Viscosekunstfasern, Acetatkunstfasern,
Baumwolle, Naturseide und Wolle, zusammen >oo mit den Fasern nach der Erfindung verarbeitet
werden. Auch nichtgekräuselte Superpolyamidfasern können mit der gekräuselten Ware
nach der Erfindung zusammen verarbeitet werden. Im Gegensatz zu anderen bekannten
Wollersatzfasern behält das Erzeugnis nach der Erfindung seine Kräuselung beim Naßwerden
bei. Ein Bündel gekräuselter Superpolyamidfasern springt, wenn es naßgemacht
und ausgequetscht worden ist, in seine Ur- no Sprungslage zurück, anstatt in der Preßlage
zu verbleiben, wie das bei gekräuselter Baumwolle und bei Cellulosehydrat- bzw. Celluloseacetatzellwolle
der Fall ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus synthetischen linearen Superpolymeren, dadurch gekennzeichnet, tao daß man Fasern aus synthetischen linearen Superpolymeren, insbesondere Polyamiden,krempelt, zusammenpreßt und die zusammengepreßten Fasern durch Erhitzen .in Gegenwart eines milden Ouellungsmittels, wie Wasserdampf und Alkohol, formfest macht.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:deutsche Patentschrift Nr. 319 839;französische - - 824 548.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US232470A US2217113A (en) | 1938-09-29 | 1938-09-29 | Synthetic wool |
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Family Applications (1)
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