DE74274C - Petroleumdampfbrenner - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

LUDWIG DÜRR in BREMEN. Petroleumdampfbrenner.

Zusatz zum Patente M 73613 vom 28. März 1893.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1893 ab. Längste Dauer: 27. März 1908.

In den Fig. 1 bis 3 der beiliegenden Zeichnung ist eine geänderte Ausführungsform des unter Nr. 73613 patentirten Brenners mit Ueberhitzer dargestellt.

So vorzüglich nämlich auch die Wirkung des im Haupt-Patent dargestellten Brenners ist, die Wickelung und Unterbringung der drei Schlangen macht Schwierigkeiten und eine ungleichmäßige Beanspruchung der Schlangen, also auch eine ungleichmäßige Abnutzung derselben erscheint unvermeidlich.

Der Erfinder hat deshalb unter Wahrnehmung des vorbeschriebenen Princips die Construction des Brenners dahin abgeändert, daß Schlangen vermieden werden, und ist in der jetzt gegebenen Ausführungsform ein nach der Seite gerichteter Brenner mit Ueberhitzer, jedoch ohne Schlangen, dargestellt.

Als Vergaser bezw. Ueberhitzer für das Petroleum dient ein aus Kupferblech gefertigter Ringkörper K, dessen innere Wandung zur Erzielung einer möglichst großen Oberfläche der Länge und Breite nach gewellt ist. Dieser Vergaser bezw. Ueberhitzer ist in der Glocke angeordnet, wird am besten hinten von dem Ueberhitzerbrenner selbst gehalten und trägt in seinem vorderen Theil den Hauptbrenner E.

In den Obertheil des Vergasers mündet das vom Bassin gespeiste, durch Regulirvorrichtung absperrbare Petroleumzuleitungsrohr L₁ welches bis an das Vorderende des Vergasers herangeführt (Fig. 1) und im Vergaser an seiner unteren Kante mit einer Reihe feiner Bohrungen versehen ist, aus welchen das Petroleum auf den Innenboden des Ueberhitzers herabrieseln kann. Das Petroleum überrieselt die gesammte Vergaseroberfläche, und damit im unteren Theil des Vergasers die Vergasung eine möglichst gleichmäßige werde, ist dicht an der unteren Hälfte der Vergaser-Innenwand eine ' Verdampfschale M angeordent, in welche das herabrieselnde Petroleum zunächst fällt, und welche der erhitzten Oberfläche stets nur eine dünne Schicht Petroleum zur Verdampfung darbietet.

Rechtwinklig zu dem Einlaßrohr L für das Petroleum in den Ueberhitzer gehen aus dem Vergaserkörper, zunächst seinem inneren Ende, die beiden Rohre D¹ ab, welche dem Ueberhitzerbrenner D Petroleumgas aus dem Vergaserkörper K zuführen. Der Ueberhitzerbrenner D kann ein Stüfenbrenner sein oder auch ein einfacher Brenner (wie gezeichnet).

Die Ingangsetzung des ganzen Brenners geschieht in derselben Weise, wie im Haupt-Patent beschrieben.

Ist der Ueberhitzerbrenner in Thätigkeit gesetzt, so bespült also seine Flamme die Innenwand des Vergaserkörpers, während zwischen der Außenwand desselben und der Brennerglocke die nöthige Verbrennungsluft einströmt. Es wird' durch die Thätigkeit des Ueberhitzerbrenners in dem Ringkörper K nicht nur eine bloße Vergasung, sondern auch

(2. Auflage, ausgegeben am. 30. September 190$.)

eine vollkommene Ueberhitzung des erzeugten Petroleumgases hervorgebracht werden.

In dem vorderen Theil des Ueberhitzerkörpers ist nun mit zwei Zuführuiigsrohren N der Hauptbrenner B so eingebaut, daß stets nur Petroleumgas, nicht etwa flüssiges Petroleum in den Brenner eintreten kann, und dies geschieht am besten in der in Fig. 3 gezeichneten Weise in der Art, daß die Zuführungs^J rohre so weit in das Innere des Vergasers eingeführt sind, daß das herabrieselnde Petroleum nicht in die Eintrittsöffnungen selbst eintreten kann.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 73613 geschützten Petroleumdampfbrenners mit Ueberhitzer, bei welcher als Ersatz der Schlangen ein besonderer ringförmiger Vergaserkörper zur Verwendung gelangt, an dessen zweckmäßig gewellter bezw. gerippter Innenwand das herabrieselnde Petroleum verdampft, wobei zweckmäßig die Flüssigkeit in der unteren Hälfte durch eine nahe an der Innenwand aufgehängte Verdampfschale an der heißen Wand gehalten wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.