DE741322C - Verfahren zur Herstellung von Lactamen aus Oximen cyclischer Ketone - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lactamen aus Oximen cyclischer Ketone

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DE741322C DEI70880D DEI0070880D DE741322C DE 741322 C DE741322 C DE 741322C DE I70880 D DEI70880 D DE I70880D DE I0070880 D DEI0070880 D DE I0070880D DE 741322 C DE741322 C DE 741322C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lactamen aus Oximen cyclischer Ketone Es ist bekamt, Oxime cyclischer Ketone durch Erhitzen in starker Schwefelsäure unter Ringerweiterung in Lactame zu verwandeln. Es ist auch vorgeschlagen worden, dieses Verfahren technisch in der Weise durchzuführen, daß man die zur Umlagerung bestimmten Lösungen in dünnerSchicht kontinuierlich durch eine Heizzone leitet. Die umgelagerte Lösung wurde dann mit Wasser verdünnt und mit Alkali neutralisiert.
  • Im Gegensatz zu der bekannten Arbeitsweise wurde nun gefunden, daß es vorteilhaft ist, nicht die'vorgelegte saure Lösung zu neutralisieren, sondern umgekehrt die saure Lösung in die Neutrglisationsflüssigkeit einlaufen zu lassen und in dieser stets einen Gberschuß an Neutralisationsmittel aufrechtzuerhalten. Zum Neutralisieren kann man beispielsweise Alkalien, Erdalkalien und deren Carbonate verwenden, wie Natronlauge, Kaliumcarbonat, Kalkmilch, Magnesiumcarbonat. Bei diesen Neutralisationsmitteln, mit Ausnahme von Magnesiuincarbonat, treten, auch wenn wasserlösliche Sulfate gebildet werden, Salzabscheidungen ein, wenigstens tann, wenn aus wirtschaftlichen, Gründen mit hoher Konzentration gearbeitet wird. Vorteilhafter ist die Verwendung von Ammoniak oder Ammoniumsalzen schwacher Säuren als Neutralisationsmittel. Es entsteht dann das leicht lösliche und leicht verwertbare Ammoniumsulfat, und die Lösung kann ohne w cireres so konzentriert gehalten werden, daß selbst in Wasser sehr lösliche Lactame, wie s-Capralactam, sich zum größten. Teil als ölige Schicht oben abscheiden. Das Ammoniak kann durch organische Amine bzw. Salze von solchen ersetzt werden, die leicht lösliche Sulfate ergeben. Flüchtige Amine kann man durch Kalkdestillation wieder zurückgewinnen.
  • An Stelle der freien Base oder der Carbonate kann man auch Salze schwacher organischer Säuren verwenden, insbesonderz "olcüer, welche in der gebildeten Salzlösung schwer löslich oder unlöslich sind. Diese scheiden sich dann mit den Lactamen ab. Solche Säuren sind z. B. Isobuttersäure, Valeriarsättre, tcchnischeIsollexansäure inForm leicht löslicher Salze.
  • Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn man als Neutralisationsmitt(2l Salze der schwefligen Säure, insbesondere Ammoniumsuliit verwendet. Die Neutralisation verläuft nicht nur wie bei anderen Salzen mit geringer Wärmetönung, sondern man erreicht gleichzeitig eine Reinigung der Reaktionsprodukte. Die mit Sulfiten aufgearbeiteten Lactame sind in der Regel praktisch frei von Oxiinen und zeigen schon nach einmaliger Destillation keine Neigung zum Nachgilben. Die frei gemachte schweflige Säure kann im Kreislauf finit Ammoniak gesättigt und die hierbei entstellende Ammoniumsulfitlösung wieder in das Neutralisationsgefäß zurückgeführt «erden. Eine Qualitätsverbesserung erzielt man auch durch Behandlung der neutralisierten Rohlösung mit gegebenenfalls überhitztem Wasserdampf, wobei flüchtige und zur Verharzung neigende Verunreinigungen, wie Keton, Oxim und flüchtige Spaltprodukte, entfernt werden. Gleichzeitig kann eine Konzentration der wäßrigen Mutterlauge erzielt werden.
  • Zur Isolierung der Lactame aus den wäßrigen Laugen kann man diese mit flüchtigen Lösungsmitteln, wie 1lethvlenchlorid, Chloroform, Essigester, Butanol, Butailol-Beriziri-Gemischen,inKolonnen extrahieren, worauf der Extrakt zweckmäßig kontinuierlich destilliert wird. Gewöhnlich ist eine vorausgehende Trocknung nicht erforderlich. Gegebenenfalls kann sie durch 'Kaliunicarbonat oder Kieselgel bewirkt werden. Beispiel l Man löst 6,;8o kg (6o 1o1) Cyclohexanonoxim in j,-2,51 Schwefelsäure von etwa 86 % bei einer 5o° nicht übersteigenden Temperatur. Diese auf 5o' vorgewärmte Lösung läßt man durch eine Tropfvorrichtung in einen mit 2o Röhren (-(D' - 2,5 cm) aus Resistenzglas bestückten und auf i65° beheizten Röhrenofen einfließen. Die Länge der Heizzone beträgt 25 cm, die Durchflußzeit für die angegebene Menge vier bis fünf Stunden. Die Reaktion setzt bereits an der Eintropfstelle unter Aufkochen und Dampfentwicklung ein. Die Dämpfe werden aus der Reaktionszone durch Absaugen entfernt.
  • Die abtropfende Lactamlösung wird in einer Rinne gesammelt, durchfließt einen Kühler und gelangt dann in ein mit Rührei versehenes it-Iischgefäß, in welches dauernd Eis nachgespeist wird. Die hier verdünnte und sehr stark abgekühlte Lösung fließt in ein gekühltes Rührgefäß, in welchem sich wäßriges Ammoniak befindet. Die Ammoniakkonzentration wird in diesem Gefäß durch Zulauf von frischem, hochkonzentriertem eiskaltem Aninioniak dauernd so gehalten, daß nie saure Reaktion auftritt. Während der Neutralisation scheidet sich das gebildete. Lactanr finit zunehmender Konzentration der Ainnioniunisulfatlösung als braune ölige Schicht ab. Sie wird abgetrennt und die konzentrierte Aininoniumsulfatlösung nach Abscheidung von etwa auskristallisiertem Ammoniumsulfat noch mehrfach mit Chloroform ausgezogen. Die mit der Ölschicht vereinigten Chloroforinauszüge - werden filtriert und fraktioniert, die Lactamfraktion unter stark vermindertem Druck. Ausbeute: So bis 89 °° der Theorie. Beispiel 2 Eine Lösung von Cyclohexanono_zim in 89°;°iger Schwefelsäure wird unigelagert, wie im Beispiel i beschrieben. Zur Neutralisation läßt man die mit Eis verdünnte kalte Lösung des Lactams in gesättigte Ammoniumsulfitlösung einfließen. Die hierbei frei werdende schweflige Säure wird abgesaugt- und in vorgelegter frischerAlnnioiliaklösung,ai)sorbiert. Nach beendigter Neutralisation wird die überschüssige schweflige Säure durch Absaugen soweit als möglich entfernt, worauf man die in diesem Falle sehr helle Lactainschicht abhebt und die Mutterlauge finit Chloroform extrahiert. Das destillierte Reaktionsprodukt, das in gleicher Ausbeute anfällt wie bei Aufarbeitung mit Ammoniak, ist reiner und enthält insbesondere mir noch Spuren von unverändertem Oxim. Zur Weiterreinigung kann das destillierte Oxiin aus der dreifachen 11enge Benzin, Siedepunkt 65 bis 8o°, umkristallisiert «-erden. In der gleichen Weise kann man isoinere 2#lethvlcvclolietanonoxinie umlagern und aufarbeiten. Sie reagieren ,twas träger, weshalb man die Temperatur zweckmäßig um etwa io° erhöht. Cvclopentanonoxiin reagiert ähnlich wie C_vclollexanoll0xitn.
  • Beispiel 3 Man verfährt wie in Beispiel 2, doch unter erzieht auf die Kühlung. Zum Schluß wird das Rcaktionsgeinisch durch Einleiten von direktem Dampf von flüchtigen Anteilen (Keton und Oxim) befreit und gleichzeitig einge-@ngt. Hierbei kristallisiert ein Teil des Ammoniumsulfats in großen Kristallen aus. Das Lactam wird aus der wäßrigen Schicht mit Butanol, das 30 % Benzin vom Siedepunkt i5o@ enthält, e#>trahiert. Schon mit einmalier Destillation erhält man in sehr guter Ausbeute ein Lactain, welches beim Lagern nicht nachgibt. Es enthält praktisch kein Osim.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lactamen aus Ohimen cyclischer Ketone durch Beckmannsche Umlagerung mit Hilfe von starker Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die in kontinuierlichem Verfahren gewonnene, mit Wasser verdünnte saure Reaktionslösung in eine die Mineralsäure abstumpfende bzw. neutralisierende Flüssigkeit einläufen läßt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Neutralisationsmittel Ammoniak verwendet wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstumpfen der Mineralsäure Salze schwacher Säuren verwendet werden. .l. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstumpfen der 'Mineralsäure leicht lösliche Salze von in Wasser bzw. Salzlösungen schwer löslichen schwachen Säuren verwendet werden. 5. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstumpfen bzw. Neutralisieren der Mineralsäure Ammoniumsulfit verwendet wird. 6. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die frei gemachte schweflige Säure im Kreislauf mit Ammoniak sättigt und die Ammoniumsulfitlö-sung wieder in das N eutralisationsgefäß zurückführt. 7. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die abgestumpfte bzw. neutralisierte Lösung durch Durchleiten von gegebenenfalls überhitztem Wasserdampf von flüchtigen Verunreinigungen befreit und gegebenenfalls konzentriert wird.
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