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Kühlvorrichtung für ein Bleibad zum Patentieren von Stahldrähten Die
Erfmdu.n.g betrifft eine Kühlvorrichtung für ein Bleibad zum Patentieren von Stahldrähten,
die durch in unmittelbarer Nähe der Einlaufstelle. der Drähte in das Bleibad angeordnete
Wärmeabfuhr gekenn-Zeichnet ist.
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Bei der Herstellur#g von Stahldrühten erfolgt das Vergüten -oder Patentieren
dadurch, daß die Stahldrühte über den Umwandl#ingspunkt hinaus erwärmt und dann
in flüssigem Blei abgekühlt werden. je nach der Güte des Drahtes s#c11wankt die
Glühtemperatur zwisdhen 8 50 und i oooo C und die des Bleibades zwischen
450 und 550'C.
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Während man früh-er vielfach das Tauchverfahren verwendete, bei dem
der einzelne Drahtring in einem Mu-ffelo#fen erwärmt und dann ins Bleibad getaucht
wird, benutzt man heute fast nur noch das Durchziehverfahren. Hierbei laufen die
einzelnen Dr ali tr in., g# von HaspeIn ab, gehen dann durch. -den Glühofen und
das Bleibad und werden schließlich auf Scheiben wieder aufgewickelt.
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Da sicU das Bleibad unmittelbar an den Durchz.ehofen anschließt, besitzen
di---. Drähte in dem Augenblick, in dem sie in das Bleibad ,einlaufen, die Temperatur,
die sie beim D urchgang durch den Glühoferi angenommenhaben, also
85o bis iooo' C. Es ist verst4ndlich, daß das Bleibad an der Einlaufstelle
durch die hohe Temperatur der durchlaufenden Drähte stark erwärmt -wird. Diese Erwärmung
an der Einlaufst#elle ist dann besonders groß und sie erreicht dabei annähernd die.
Temperatur von 85o bis ioooo C, wenn sehr viele Drähte einen großen Durchmesser
besitzen" #b also eine- große Wärrnemenge mit sich fVihren, E#isher erfolgte die
Kühlung des Bleibades in der Weise, daß die, Wärmeabfuhr im wesentlichen über die
Oberfläche des Bleibades erfolgte. Wenn diese. Kühlung nicht genügte, behalf man.
sich damit, daß man die Ofenklappen der Bleibadbeheizung öffnete und den Scho,rnsteinzug
mit zur Kühlung heranzog. Die Nachteile dieser bisheiigen Methode liegen darin,
daß das Bleibad trotz seiner guten Wärmeleitfähigkeit keineswegs eine ein-igermaßen
gleichmäßige Temperatur aufweist, sondern daß das Bleibad an der Einlaufstelle tatsächlich
die Temperatur der durchlaufenden Drähte annimmt, also an dieser Stelle etwa eine
Temperatur von iooo' aufweist. Eine so hohe Bleibadtemperatur bringt vers,chiedene
Nachteile mit sich.
Zunächst werden. die Drähte nicht intensiv genug
abgehärtet. Wenn man bedenkt" daß ,ein. Draht bei tieferer Bleitemperatur eine höhere
Härte annimmt, so, bedeutet dies, daß man, um eine bestimmte Endfestigkeit des Stahldrahtes
zu erhalten, bei ni-e#dr4,ererTemperatur des Bleibades ein Material mit ent-. sprechend
weniger Kohlenstaggehalt nehnic111 kann. Zwar sind die Meinuilgen. nicht ganzeinig
darin, ob es besser ist, eine bestii-nintc# Endbruchfestigkeit dadurch zu erzielen,
indem man niedriggekohltes Material nimmt und dieses bei niedriger Temperatur abhärtet
oder ob es besser ist, hochgekohltes Material zu verwenden und dieses bei entsprechend
höherer Temperatur, also, wen'ger intensiv, abzuhärten. Man ist vielfach der Ansicht,
daß es vorteilhafter ist, niedriggekohltes Material zu nehmen und intensiv züi härten,
also di#e Bleibadtemperatur nicht allzii hoch zu balten. D"esem Wunsche trägt die
Erfindung ,veitgehendst Rechnung.
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Ein weiterer wesentlicher Fortschritt der Erfindun- wird auf -estindhieitsteeli:nis,chem
Gebiet erzielt. Inf olge der Tatsache, daß das Bleibad, an der Einlaufstelle annähernd
die Temperatu-r des durchlaufenden Draht-es annimmt. tritt an dieser S.telle, eine
starke Verdampfung auf, die sich durch die Bildung eines jelben Nieders,chlages
bemerkbar macht. Dieser Niederschlao, des Bleibades befällt selbstverständlich auch
Gegenstände, die, mit dem menschlichen Kör .per in Berührung kommen -, wie Speisen
tisw. Auf diese Art und Weise entstehen dann in erheblichem Umfange Bleierkrankun#gen.
Gerade bei den Bleihärteöfen sind diese Erkrankungen in hohem Grade vorhanden. Der
Gegenstand der Erfindung stellt also insofern einen wesentlichen technischen Fortschritt
dar, indem durch die Anwendung' einer Kühlung, unmittelbar an der Einlaufstelle
die Bleibadtemperatur wesentlich herabgesetzt wird, so daß alsoeine nicht so, starke
Verdampfting des Bleibades eintreten, kann.
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Bei der Anwendung der Erfinduilg ist es also möglich, infolge# der
niedrigen Bleibadtemperatur Stahldrähte mit etwas geringerem Kohlens-toffgebalt
zu behandeln. Infolge der niedrigen Bleibadtemperatur werden sehr ,veitg#Iiend Gesundheitsstörungen
der Bedienungspersünen vermieden. Ei.n weiterer großer Vorteil der niedligen Blei#badtemperatur
an der. Einlaufstelle der Drähte liegt darin-, daß der Dralithärteo-fen mit einer
wesentlich u windigkeit arbeiten kann, wo-"rößeren Gesch durch also ein größerer
Durchsatz erzielt wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
in drei Ausfüh. rungsarten dargestellt, und es beleuten: Abb. i einen an der Bleipfanne
angebrachten Kühlteil, Abb. 2 und 3 ein oder mehrere in die Bleipfanne eingeschweißte
oder eingeführte Kühlrohre.
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Die Abb. i bis 3 veranschaulichen unter N,#'e--lassun#g univichtiger
Teile, wie die crfinchingsgemäße Kühlung unmittelbar an der Einlaufstelle der Drähte
in das Bleil)a(1 vorgenommen werden kann.
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Abb. i zeigt einen Schnitt durch einen Durchlaufhärteofen i. Der auf
#5obis iooo'C erwärmte Draht 2 läuft über einen Kamm 3 in das Bleibad4 ein.
Die Umlenkungsrollen.,5 und 6 dienen dazu., den zu härtenden Draht mehr oder
weniuler tief in das Bleibad einzutauchen. Unmittelbar b an der Stelle, an der der
Draht in, das Bleibad. einläuft, ist in der Bleipfanne ein Kühlteil 7 angeschweißt.
Abb. 2 zeigt eine Ausführung, bel welcher in die Bleipfanne ein Kühlrolir
8 eingeschweißt ist.
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Abb. , zeigt eine Ausführung mit mehreren Kühlrohren
8.
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Bei vorhandenen Anlagen, bei denen es nicht möglich ist -, ein Kühlteil
oder Kühlrohre einzuschi#Tißen-, kann man die Kühlrolire von oben in die Bleipfanne
einführen.
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Die Art und Weise der Ausbildung der Kühlteile oder -rohre kann. an
sich beliebig sein, ebe-ns(-.> auch die Mittel, die zur Kühlun.,., verwendet werden.
Es kön#nen also z. B. Luft, Gas, Dampf oder anderegasförmige oder flüssi 1-e Stoffe
als Kühlmittel Anwendung finden. Ein Temperaturregelinstrument kann dabei mit einem
Regelventil derart in Verbindung Cfebracht werden, daß gerade diejenige Men-ge an
Kühlmittel durch die Kühlrohre geschickt -wird, die notwendig ist, 1.iin die durch
die Drähte zugeführte Wärmemenge wieder abzuführen., so daß an der Einlaufstelfe
der Drähte in das Bleibad ein Ansteigen der Temperatur soweit wie möglich vermieden
wird.