DE954701C - Verfahren und Vorrichtung zur Bad-Patentierung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bad-Patentierung

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DE954701C
DE954701C DEV1787D DEV0001787D DE954701C DE 954701 C DE954701 C DE 954701C DE V1787 D DEV1787 D DE V1787D DE V0001787 D DEV0001787 D DE V0001787D DE 954701 C DE954701 C DE 954701C
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DE
Germany
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bath
wire
temperature
cooling
patenting
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Expired
Application number
DEV1787D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Werner Holtmann
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WESTFAELISCHE UNION AG
Original Assignee
WESTFAELISCHE UNION AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/52Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
    • C21D9/525Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length for wire, for rods

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Strip Materials And Filament Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Bad-Patentierung Zu dem Zweck, einem Stahldraht ein für das nachfolgende Ziehen auf hohe Festigkeit besonders günstiges Gefüge zu geben, wird das sogenannte Patentieren angewendet. Dieses besteht in, einem Erhitzen auf Temperaturen oberhalb A" und einer zweckentsprechenden, meist beschleunigten Abkühlung, z. B. in Blei- oder Salzbädern oder an Luft. Meistens wird das Patentieren als Durchlaufverfahren durchgeführt.
  • Die berim Patentieren vor sich gehenden Umwandlung9vorgänge seien an Hand der Abbildung erläutert, wobei der Einfachheit halber hier vernachlässigt wurde, daß sich die Umwandlung bei kontinuierlicher Abkühlung gegenüber der isothermen Temperaturführung zu längeren Zeiten verschiebt.
  • Die in der Abbildung wiedergegebenen; S-förmigen Kurven geben den Beginn und das Ende der Austänitumwandlung des Stahles bei verschiedenen Temperaturen wieder und kennzeichnen damit das Umwandlungsbestreben des Stahles. Wird der Stahldraht bei der üblichen Patentierung in einem Bleibad von beispielsweise 5oo° C abgekühlt, so stellt sich ein Abkühlungsverlauf gemäß Kurve 1 ein. Die Abkühlungsgeschwindigkeit des Drahtes wird hiernach immer geringer, je näher seine Temperatur der Badtemperatur Tpb kommt, die der Draht dann bis zum Verlassen des Bades beibehält. Die Umwandlung des Drahtes beginnt bei dem Schnittpunkt A1 der Abkühlungskurve mit der vorderen S-Kurve, d. h., der Stahl hat sich nach Erreichen der Temperatur TA, schon so lange im UmwandluDgsgebiet befunden, daß die Umwandlung nach Z,41 Sekunden beginnt. Bei Bi, dem Schnittpunkt der Abkühlungskurve mit der S-Kurve für beendigte Umwandlung mit der Temperatur TB, bei der Zeit ZBi, ist die Umwandlung abgeschlossen. Da Gefügeausbildung und Festigkeit des Stahles von der Umwandlungstemperatur abhängig sind, zeigt das erst bei der tieferen Temperatur TBl entstandene Gefüge in seinem Aufbau und seiner Festigkeit mehr oder weniger große Unterschiede gegenüber dem bereits bei TA, entstandenen. Bei einem umwandlungs.trägeren Stahl wird die Umwandlung bei etwas tieferen Temperaturen beginnen und damit die Festigkeit dieses Stahles bei gleicher Badtemperatur höher werden als bei einem umwandlungsfreudigen Stahl. Bei einem umwandlu gsfreudigen, untereutektoiden Stahl besteht insbesondere bei geringeren, durch hohe Badtemperatur oder dicken Drahtquerschnitt bedingten Ab- kühlungsgeschwindigkeiten die Gefahr des Auftretens von voreutektoidem Ferrit im Gefüge. In der Praxis gestalten sich die Abkühlungsverhältnisse für den Draht häufig noch ungünstiger, als in der Abbildung dargestellt, da das Bleibad an der Eintrittsstelle des Drahtes infolge der Wärmezufuhr durch den heißen Draht eine örtliche Erwärmung erfährt, durch die- die Abkühlungsgeschwindigkeit des Drahtes zu Beginn der Abkühlung weiter herabgesetzt wird. Daher wird bei der üblichen Patentierung die Gefügeausbildung in gewissen Grenzen je nach der Chargeneigentümlichkeit und den Abkühlungsbedingungen schwanken.
  • Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Badtemperatur beim Patentieren von Stahldraht in Flüssigkeitsbädern über die Badlänge auf verschiedene Höhe einzustellen, und zwar derart, daß der- Draht möglichst schnell auf die angestrebte Umwandlungstemperatur abgekühlt und dann auf konstanter Temperatur gehalten wird, bis seine Umwandlung zu Ende abgelaufen ist. In einfacher Weise läßt sich diese Bedingung dadurch einhalten, daß die Badternperatur an der Eintrittsstelle des Drahtes z. B. durch örtliche Kühlung oder geringere Wärmezufuhr möglichst tief gehalten wird und im anschließenden möglichst schmalen Bereich bis zu der Temperatur ansteigt, die der angestrebten Umwandlungstemperatur des Drahtes entspricht. Diese wird dann auch für den Restteil des Bades beibehalten. Auf diese Weise wird beim Eintritt des Drahtes in das Bad eine sehr hohe A_bkiihlungsgeschivindigkeit erreicht.
  • Der kältere vordere Badteil wird zweckmäßig so bemessen, daß der Draht etwa dann in den Bad.teil mit konstanter höherer Temperatur eintritt, wenner diese Temperatur im kälteren Teil des Bades ungefähr erreicht hat.
  • Der Temperaturverlauf des Bades ,gemäß Erfindung und der Abkühlungsverlauf des Drahtes in einem solchen Bad sind aus der Abbildung ersichtlieh. Das Bad soll z. B. ali der Eintrittsstelle des Drahtes eine Temperatur von etwa 300° C haben, die nach einer kurzen Strecke schnell auf die Temperatur TA" ansteigt. Der in das Bad eintretende Draht kühlt gemäß Kurve Il infolge des hohen Temperaturgefälles schnell auf die Temperatur TA., -ab, die er nach der Zeit ZAO erreicht. Wegen der schnellen Abkühlung war die Verweilzeit des Drahtes im Temperaturgebiet der Umwandlung so kurz, daß die Umwandlung noch nicht begonnen hat.
  • `Diese setzt erst nach ZA2 Sekunden beim Schnittpunkt A2 des waagerechten Astes der Temperaturverlaufskurve mit der vorderen. S-Kurve des Stahles ein und ist bei genau der gleichen Temperatur im Schnittpunkt B2 der Temperaturverlaufskurve des Drahtes mit der S-Kurve für beendigte, Umwandlung abgeschlossen. Der erfindungsgemäß wärmebehandelte Stahl weist daher ein einheitliches Gefüge auf, das in seinen Eigenschaften dem Patentierungsgefüge alter Art weit überlegen ist. Die Gefahr der Entstehung von voreutektoidem Ferr it ist beseitigt, da die Abkühlungskurve des Drahte die S-Kurven erst unterhalb des Aursscbeidungsgebietes für Ferrit trifft.
  • Die Festigkeit des in bisher üblicher Weise pa:tentierten Drahtes ergibt sich als Mittel aus den Festigkeitswerten der bei den verschiedenen Temperaturen entstandenen Gefügebestandteile. Durch entsprechende Einsteilung der Badtemperatur kann die Gesamtfestigkeit des Drahtes bis zu. einem gewissen Grade beeinflußt werden, wobei durch hohe Badtemperature.n eine niedrigere Festigkeit und durch tiefe Badtemperaturen eine höhere Festigkeit erzielt wird.
  • Die untere Grenze der Festigkeit bzw. die obere Grenze der Badtemperatur ist neben dem-Auftreten von vo-reutektoidem Ferrit dadurch gegeben, daß der zu. Beginn der Umwandlung (in der Nähe des Punktes Al der Abbildung) entstandene Perlit zu groblamellar wird und ungünstige Zieheigenschaften aufweist. Wenn der Anteil dieser Perlitart am Gesamtgefüge zu groß wird, werden die Gebrauchseigenschaften des Drahtes in untragbarem Maße verschlechtert, obwohl bei den tieferen Temperaturen der Umwandlung ein günstigeres Gefüge mit allerdings höherer Festigkeit entstanden ist.
  • Nach, oben ist die Festigkeit des in bisher üblicher Weise patentierten Drahtes durch die Bildung von 1lartensitinseln und von schlecht verformbarem Sorbit gegeben, der gegen Ende der Umwandlung, also bei der niedrigsten Temperatur des Umwandlunigsbereiches in der Nähe des Punktes Bi der Abbildung entsteht. Auch hier ist wiederum zu berücksichtigen, daß sich zu Beginn der Umwandlung gut verformbare Gefügebestandteile mit niedrigerer Festigkeit gebildet haben, deren günstige Eigenschaften aber durch den entstandenen Martensit und schlecht verformbaren Sorbit überdeckt werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß bei der bisherigen Patentierungsart durch Veränderung der Badternperatur der gesamte Umwandlungsbereich verschoben «-erden kann, daß aber die hierbei erzielten Festigkeits-,verte! nicht den Grenzwerten des Umwandlungsbereiches entsprechen, sondern nur einer mittleren. Festigkeit für den, jeweiligen Umwandlungsbereich.
  • Bei der isothermen Patentierung sind die, Grenzen für die Umwandlungstemperatur etwa die gleichen wie bei der Patentierung alter Art. Da aber bei der Patentierung gemäß Erfindung die gesamte Umwandlung nur bei einer Temperatur abläuft und sich nicht über einen Temperaturbereich, erstreckt, entsprechen die erzielten Festigkeitswerte, den Festigkeitswerten der Gefügebestandteile der Grenztemperaturen. Es kann also bei der Patentierung gemäß Erfindung die Festigkeit innerhalb wesentlich weiterer Grenzen verändert und damit den technischen Anforderungen angepaßt werden, als dies bisher möglich war.
  • Das Arbeitsverfahren gemäß der Erfindung kann für die praktischen Bedürfnisse dadurch besonders günstig gestaltet werden, daß an der Eintrittsstelle des Drahtes eine einfache Kühleinrichtung eingebaut wird, die auf eine mehr oder weniger lange Strecke in das Bad-eintaucht oder mehr oder weniger stark mit einem Kühlmittel beschickt wird, so daß die Stärke der Kühlwirkung und die Länge der Kühlstrecke dem Drahtquerschnitt, der Dralitgeschwindigkeit, dem Umwandlungsbestreben des Stahles und den sonstigen Anforderungen bequem angepaßt werden können. Man kann auch so vorgehen, daß der kältere Badteil, in den der Draht Eintritt, durch Zwischenwände mit Durchtrittsöffnungen für den Draht von dem übrigen, auf höherer Temperatur ble°findlichen Teil des Bades abgetrennt wird.
  • Um die Schmelzpunkte der beiden Badteile den Arbeitstemperaturen anzupassen, kann auch mit verschiedenen Badzusammensetzungen für den kälteren und für den wärmeren Teil des Bades gearbeitet werden, wobei allerdings unter Umständen damit gerechnet werden muß, daß Teile des ersten Badteiles in den zweiten Badteil verschleppt werden.
  • Nach genügend langem Halten auf der Umwandlungstemperatur tritt der Draht aus dem Wärmebehandlungsbad aus und kühlt beliebig, z. B. an Luft, weiter ab.
  • In entsprechender Abwandlung läßt sich das Verfahren auch auf die Wärmebehandlung anderer Erzeugnisse, z. B. Bänder, anwenden.
  • Wenn oberhalb bestimmter Querschnitte - die obeire Grenze ist unter anderem abhängig von der Drahtanalyse, der Drahtgeschwindigkeit, der Badzusammensetzung, der angestrebten Umwandlungstempera.tur u:sw. - durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung keine so große Abkühlungsgeschwin< digkeit erzielt wird, daß der Draht vollkommen die Temperatur des wärmeren Badteileis angenommen hat, bevor seine Umwandlung beginnt, so wird durch diese Maßnahme doch eine wesentliche Verbesserung der Drahteigenschaften erzielt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Patentieren von Stahldraht in dadurch. gekennzeichnet, daß die Temperatur des Bades über die Badlänge derart verschieden hoch gehalten wird, daß der Draht möglichst schnell die angestrebte Umwandlungstemperatur erreicht und dann mindestens bis zur Beendigung der Umwandlung auf konstanter Temperatur gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch. gekennzeichnet, daJ3 die Badtemperatur an der Eintrittsstelle des Drahtes durch örtliche Kühlung tiefer gehalten wird als im übrigen Teil des Bades.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Badteilen verschiedene Zusammensetzung gegeben wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch eine an der Eintrittsstelle des Drahtes eingebaute, je nach der gewünschten Kühlwirkung und Kühlstrecke mehr oder weniger stark mit einem Kühlmittel beschickte bzw. ganz oder teilweise in das Bad eintauchende einfache Kühlvorrichtung.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch einen durch Zwischenwände i mit Durchtrittsöffnungen für den Draht vom übrigen Teil dts Bades abgetrennten und gegebenenfalls nach Anspruch 3 mit Bad-flüssigkedt anderer Zusammensetzung versehenen Teil des Bades, in den der Draht eintritt. In Betracht gezogen Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 741 075, 750 29o; »Stahl und Eisen«, 1927, S. 1707 und 17o8; Werkstoff-Handbuch Stahl und Eisen, 1937 Blatt T 2-2; Pomp, Stahldraht, 1941, S. 197.
DEV1787D 1945-02-02 1945-02-02 Verfahren und Vorrichtung zur Bad-Patentierung Expired DE954701C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741075C (de) * 1941-06-24 1943-11-04 Rudolf Bode Dipl Ing Kuehlvorrichtung fuer ein Bleibad zum Patentieren von Stahldraehten
DE750290C (de) * 1934-09-08 1945-01-04 Warmbehandlung von kalt zu ziehendem Draht

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE750290C (de) * 1934-09-08 1945-01-04 Warmbehandlung von kalt zu ziehendem Draht
DE741075C (de) * 1941-06-24 1943-11-04 Rudolf Bode Dipl Ing Kuehlvorrichtung fuer ein Bleibad zum Patentieren von Stahldraehten

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