DE740676C - Verfahren zur Herstellung von Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Blausaeure

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DE740676C
DE740676C DEI70382D DEI0070382D DE740676C DE 740676 C DE740676 C DE 740676C DE I70382 D DEI70382 D DE I70382D DE I0070382 D DEI0070382 D DE I0070382D DE 740676 C DE740676 C DE 740676C
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DE
Germany
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formamide
hydrocyanic acid
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ammonia
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Expired
Application number
DEI70382D
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English (en)
Inventor
Dr Erich Asendorf
Dr Reinhold Fick
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0204Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from formamide or from ammonium formate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Blausäure Es ist bekannt, daß Formamid in der Hitze in verschiedener Weise zerfallen kann, indem als Spaltprodukte entweder .Blausäure und Wasser oder Kohlenoxyd und Ammoniak entstehen. Im allgemeinen erfolgen beide Zerfallsarten nebeneinander, wobei sich das bei der einen gebildete Wasser mit dem bei der anderen entstehenden Kohlenoxyd, noch zu Wasserstoff und Kohlendioxyd umsetzen kann. Es ist ferner bekannt, daß die Geschwindigkeit, mit der die Erhitzung der Formamids erfolgt, von ausschlaggebendem Einfluß auf die Art der gebildeten Zersetzungsprodukte ist, und zwar entstehen bei langsamem Erhitzen vorwiegend Kohlenoxyd und Ammoniak, während die Blausäurebildung um so mehr überwiegt, je rascher das Formamid auf die Zersetzungstemperatur erhitzt wird. Wenn man reines oder Ammoniumformiat enthaltendes Formamid so rasch auf Temperaturen von etwa 40o° und darüber erhitzt, daß die Erhitzungsdauer höchstens r Sekunde, vorteilhaft weniger als "/"Sekunde, beträgt, so gelingt es, die Bildung von Kohlenoxyd und Ammoniak fast völlig zu Gunsten des Zerfalls in Blausäure und Ammoniak zurückzudrängen; dabei wird kein unzersetztes Formamid zurückerhalten.
  • Bei der technischen Durchführung dieses Verfahrens ergeben sich vielfach Schwierigkeiten. Diese sind vor allem dadurch bedingt, daß das abgespaltene Wasser auf die Blausäure oder auf nicht umgesetztes Formamid unter Bildung von Zersetzungsprodukten einwirken kann. Um gute Ausbeuten an Blausäure zu erhalten, müssen die Arbeitsbedingungen, wie Temperatur, Wärmezufuhr und Strömungsverhältnisse, sehr genau eingehalten werden; bereits bei nur geringen Änderungen können unerwünschte Nebenreaktionen auftreten, die zur Verunreinigung der wirksamen Oberflächen oder sogar zur Verstopfung der Gaswege führen können, so daß die Ausbeuten an Blausäure sinken und der Zerfall in Kohlenoxyd und Ammoniak wieder größeren Umfang annimmt. Man kann in solchen Fällen die Blausäureausbeute, berechnet auf umgesetztes Formamid, zwar dadurch steigern, daß man _die eingeführte Formamidrrienge herabsetzt. Dadurch wird jedoch die stündliche Leistungsfähigkeit der Apparatur vermindert. Jedenfalls ist es im technischen Betrieb unmöglich, die hohen Raum-Zeit-Ausbeuten an Blausäure, die man bei dem bekannten Verfahren im Anfang erhält, längere Zeit aufrechtzuerhalten. Die nutzbare Wirkungsdauer jeder Spaltapparatur ist vielmehr verhältnismäßig kurz, so daß man sie öfters reinigen und neu in Betrieb nehmen muß.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Schwierigkeiten vermeidet und im Dauerbetrieb ausgezeichnete Ausbeuten an Blausäure erzielt, wenn man einen Kreislauf von Formamid mit solcher Geschwindigkeit oder in solchen Mengen durch den Reaktionsraum der Spaltapparatur leitet, daß beim jeweiligen Durchgang mehr als etwa 5"1, uniersetzt bleiben, wobei man das bei der Umsetzung verbrauchte Formamid jeweils durch Zugabe entsprezhender Mengen frischen Forinamids ersetzt. Dadurch wird nicht nur die Bildung unerwünschter Nebenerzeugnisse, wie Kohlenoxyd, Ammoniak, Kohlendioxyd und Wasserstoff, weitgehend vermindert, sondern auch die Ausbeute an Blausäure, berechnet auf umgesetztes Formamid, erhöht. Dies war im Hinblick auf die leichte Zersetzlichkeit des Formamids durch Wasser bei höheren Temperaturen überraschend.
  • Man kann das Verfahren in An- oder Abwesenheit von Katalysatoren oder verdünnenden Gasen bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck ausführen. An Stelle von reinem Formamid kann man auch Ammoniumformiat enthaltendes Formamid v ervenden. Beispiele: z. Man leitet durch eine dem Beispiel z der Patentschrift 477 437 entsprechende Apparatur nach mehrmonatiger Versuchsdauer unter den dort angegebenen Bedingungen bei 375° mehrere Wochen lang stündlich 26oo g Formamid. Dabei bleiben durchschnittlich 45!5% des eingesetzten Formamids praktisch unverändert; es wird, mit neuen Mengen frischen Formamids versetzt, wiederum der Spaltung unterworfen. 5390/a des eingesetzten Formamids sind in Blausäure, nur o,6 % in Kohlendioxyd umgewandelt. Die Ausbeute an Blausäure beträgt also fast 99°/0 der Theorie, bezogen auf umgesetztes Formamid.
  • Leitet man nach dem bekannten Verfahren stündlich nur 310 9 Formamid unter sonst gleichen Bedingungen durch die Apparatur, so wird praktisch das gesamte Formamid gespalten; 90,3 % davon werden in Blausäure, 6,2% in Kohlendioxyd, der Rest in andere Zersetzungsprodukte verwandelt. Demgegenüber bedeutet die obige Arbeitsweise eine Steigerung der Leistung der Apparatur auf das Fünffache und eine Herabsetzung der Bildung von Kohlendioxyd auf etwa den zehnten Teil.
  • 2. Man leitet durch die im Beispiel i erwähnte Apparatur nach mehrmonatiger Versuchsdauer bei 325° im schwachen Ainrnoniakstrom mehrere Wochen lang stündlich 350 g Formamid. Durch fraktionierte Kühlung der den Ofen verlassenden Dämpfe gewinnt man 48% des eingesetzten Formamids mit geringem Wassergehalt zurück; diese Formarnidmengen werden nach Ergänzung der verbrauchten Mengen dein Verfahren wieder zugeführt. Durchschnittlich q80% des Formamids sind in Blausäure verwandelt, entsprechend 960% der aus dem umgesetzten Formamid berechneten Menge. ähnliche Ergebnisse erzielt man, wenn man an Stelle von Ammoniak als verdünnendes Gas Stickstoff verwendet.
  • Leitet man statt 350 g stündlich nur 135 g Formamid unter sonst gleichen Bedingungen durch die Apparatur, so erhält man nur 820% der Theorie an Blausäure.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Blausäure- durch Spaltung von Formamid, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Kreislauf von Formamid mit solcher Geschwindigkeit oder in solchen Mengen durch die Spaltapparatur leitet, daß beim ieweiligen Durchgang mindestens 50/0 uniersetzt bleiben, wobei rnan das verbrauchte Formamid jeweils durch Zugabe entsprechender Mengen frischen Formamids ersetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden deutsche Patentschrift Nr. 477.137, .f76662.
DEI70382D 1941-09-05 1941-09-05 Verfahren zur Herstellung von Blausaeure Expired DE740676C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE477437C (de) * 1926-04-11 1929-06-11 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur katalytischen Darstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid
DE476662C (de) * 1924-12-20 1929-08-26 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE476662C (de) * 1924-12-20 1929-08-26 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff
DE477437C (de) * 1926-04-11 1929-06-11 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur katalytischen Darstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid

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