DE74012C - Eggenzinken von der Form einer auf der hinteren Seite aufgeschnittenen Röhre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45: Landwirthschaftliche Geräthe.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1893 ab.

Die auf der beiliegenden Zeichnung in Seiten-, Vorder- und Hinteransicht, sowie in verschiedenen Querschnitten dargestellten, aus Eisen oder Stahl angefertigten Eggenzinken sind zum Einlegen in die verschiedenen Eggengestelle zur Bearbeitung des Ackerlandes bestimmt.

Die Zinke hat die Form einer an der hinteren Seite aufgeschlitzten Röhre, deren Wandung an der vorderen, dem Schlitz gegenüberliegenden Seite etwas verstärkt ist (s. Querschnitt a-b auf der Zeichnung).

Diese Form giebt der Zinke beim Eintreiben in die mit cylindrischer Bohrung versehenen Eggenbalken durch die Beengung eine nach aufsen wirkende Federspannung, durch welche die Zinke in jeder Lage festgehalten wird und somit verstellbar ist.

Im unteren Theil ist die Zinke an der hinteren offenen Seite weiter ausgeschnitten und nähert sich hier mehr der hohlen Halbkreisform (s. Querschnitt c-d und e-f, sowie die Hinteransicht).

Dieses Ausschneiden hat den Zweck, der Egge den entsprechenden Tiefgang zu geben, und bedingt weiter, dafs die untere schräge Fläche in derselben Schräge weiter abgenutzt und somit das Schärfen der Zinken überflüssig wird.

Dadurch, dafs die vordere Aufsenfläche der Zinke in regelmäfsiger Kreisform gebogen ist, bleibt die Zinke an dieser Stelle leicht glatt und blank und fördert das Unkraut, ohne es zu zerschneiden, an die Oberfläche, was bei den bis jetzt gebräuchlichen eisernen Zinken, welche mehr oder weniger scharfe Kanten zeigen, nicht in dem Mafse der Fall ist. Durch die hohle Form ist ferner, bei verhältnifsmäfsig geringem Gewicht, die erwünschte Breite erzielt, welche zur guten und festen Bearbeitung des Bodens erforderlich ist.

Die bisher viel gebräuchliche gewöhnliche runde hölzerne Zinke, die in Bezug auf feste Bearbeitung des Bodens die beliebteste war, wird durch die vorliegende Neuerung an Stärke und Dauerhaftigkeit, sowie durch stetig gutes Angreifen im Boden übertroffen. Gleichzeitig ist durch die neue Form eine höchst einfache Befestigung und leichte Verstellbarkeit der Zinke im Eggenbalken erreicht.

Die Construction der Wandungen und der Schlitz an der hinteren Seite machen die Zinke radial federnd. Die Wandstärke ist so bemessen, dafs die Federkraft genügt, die Zinke festzuhalten, während das Verstellen durch einen starken Schlag möglich ist.

Bei den vorhandenen verstellbaren bezw. nachstellbaren Zinken wird die Verstellbarkeit durch Anwendung von Schrauben oder Keilen in Verbindung mit Zulagen und Bügelstücken u. dergl. erreicht.

Die Handhabung solcher Einrichtungen ist jedoch für den ,Landmann schwierig und zeitraubend, und es dürfte mithin die vorliegende Art des Versteilens als eine Verbesserung anzusehen sein.

Eine besondere Wirkung der vorliegenden Zinken ist ferner noch die, dafs sie vermöge

ihrer vollen Breite an der unteren Endfläche in Verbindung mit der glatten kantenlosen Aufsenfläche vorzüglich exstirpirend wirken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eggenzinken von der Form einer auf der hinteren Seite aufgeschnittenen Röhre, dadurch gekennzeichnet, dafs die dem Ausschnitt gegenüberliegende Wand verstärkt und der untere Theil der hinteren offenen Seite so weit ausgeschnitten ist, dafs die Zinken nahezu halbkreisförmigen Querschnitt erhalten, zum Zweck, die Eggenzinken mittelst Federspannung nachstellbar zu befestigen, das untere Ende derselben selbstschärfend zu machen und der Egge selbst den genügenden Tiefgang zu sichern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.