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Kippbares, durch Zug zu betätigendes Heberspülventil für Klosettspülkästen
Die Erfindung betrifft ein kippbares, durch Zug zu betätigendes Heberspülventil
für Klosettspülkästen jener bekannten Art, bei welchen durch Kippen des Ventils
vermittels eines Zugorganes das im Wasserkasten befindliche Wasserquantum abgelassen
und .durch Niedersinken des noch vorhandenen Schwimmers das Wasserzulaufventil geöffnet
wird, worauf bei durch das Eigengewicht wieder geschlossenem Ablaufventil der Wasserkasten
mit Wasser so lange gefüllt wird, bis der angehobene Schwimmer das Zulaufventil
absperrt.
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Es sind nun derartige Spülkästen für Klosetts bekannt; bei welchen
das Ablaufventil, z. B. als offener oder geschlossener Hohlkörper, vermittels seines
Eigengewichtes auf dem Ventilsitz aufruht und dabei entweder in seitlichen Führungen
während des Anhebens geführt ist oder eine in der Mitte angeordnete Stange aufweist,
die der Führung dient. Bei diesen bekannten Wasserabströmventilen für Klosettspülkästen
ergibt sich aber der Nachteil, daß bei größerem Verschleiß der Führungen das Ventil
sich nicht mehr zentrisch auf den Sitz aufsetzt, sondern kantet, so daß dadurch
Wasserverluste auftreten.
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Bei einer anderen bekannten Spülkastenventilanordnung ist das Ventil
bzw. derVentilkörper als Heber ausgebildet, dessen Schenkel A-förmig zueinander
verlaufen. Der Ventilkörper ist einseitig schwenkbar am Ventilsitz angelenkt, so
daß er beim Öffnen nach einer Seite gekippt wird, wodurch die Ventilöffnung freigegeben
wird.
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Beide bekannten Ventilausführungen eignen sich aber nicht für die
Anordnung solcher Ventile aus keramischem Baustoff. Hier liegt das Problem im Gegensatz
zu den Ventilkörpern,
die aus Metall gefertigt sind, darin, daß
bei der großen Neigung des keramischen Baustoffs zum Bruch die Anbringung von Führungen
aus Metall oder von Scharnieren und Gelenkbolzen nicht ratsam ist, daß vielmehr
eine solche Lösung gefunden werden muß, bei welcher alle diese genannten Anbringungsarten
vermieden werden. Dabei muß aber der Ventilkörper so ausgebildet werden, daß unter
Wegfall jeglicher Führungen in der Lotrechten der Ventilsitz nach jeder Ventilbewegung
wieder selbsttätig dichtend abgeschlossen wird, ohne daß es besonderer Zentrierungen
bedarf.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß der eine Schenkel des aus keramischem
Werkstoff bestehenden Spülventils als Ventil ausgebildet ist, während der andere
Schenkel, um welchen der Ventilteil bei Beginn der Spülung gekippt wird, zwei seitliche,
als Stützfüße des Spülventils dienende Ansätze aufweist, die bei eingesetztem Spülventil
in am Boden des Spülkastens entsprechende Vorsprünge gelagert sind, so daß das Spülventil
gegen jede Lagenveränderung innerhalb des Spülkastens gesichert ist.
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Damit nun des weiteren das Zugglied für die Betätigung des Spülventils
im Ventilkasten wasserfrei durchgeführt werden kann, ist an der einen Schmalseite
des Spülkastens ein halbzylinderförmiger Ansatz vorgesehen.
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Um ein Umsetzen des Spülventils in der waagerechten Lage um i8o° zu
ermöglichen, weist der Spülkasten an seinen beiden Schmalseiten je einen halbzylinderförmigen
Ansatz und zur Lagerung des Heberventils am Boden je zwei Vorsprünge auf.
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Das Heberspülventil gemäß der Erfindung hat vor allem den Vorteil,
daß es nicht erst, wie dies bei den bekannten Spülventilen der Fall ist, in die
Gelenkverbindung eingepaßt werden muß, daß es vielmehr erst dann in den Kasten eingesetzt
werden kann, wenn die Anbringung des Kastens bereits vollendet ist. Es ist auch
nicht notwendig, besondere Sorgfalt beim Befördern des Kastens anzuwenden, da die
leichtzerbrechlichen Gelenkverbindungen und die sonstigen Scharniere wegfallen und
der Ventilkörper selbst auch gesondert befördert werden kann.
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Als weiterer Vorteil ist noch anzuführen, daß bei Beschädigung des
Ventilkörpers der Austausch gegen einen neuen ohne Lösung irgendwelcher gelenkiger
Verbindungen und ohne Abnahme des Kastens möglich ist, wozu es keiner besonderen
Fachkenntnisse bedarf.
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Ferner wird durch die Umsetzmöglichkeit des Ventilkörpers in einfacher
Weise erreicht, die Anlage entweder für Rechtszug oder für Linkszug verwenden zu
können. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar stellt die Abb. i eine Ansicht des eingebauten Spülventils
im Schnitt und die Abb. a einen Grundriß desselben dar.
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In der Zeichnung ist mit i der Boden des Klosettspülkastens z bezeichnet,
wobei in der Mitte der Wasserablaufstutzen 3 angeordnet ist. Jede der beiden Schmalseiten
des Kastens z weist in der Mitte einen halbzylinderförmigen Ansatz d. auf, der für
die Durchführung des Zuggliedes 5 außerhalb des Wasserinhaltes des Spüllcastens
2 dient. Das Spülventil weist zwei A-förmig zueinander verlaufende, aus keramischem
Baustoff bestehende Schenkel 6a und 6b auf, von welchen der erstere den eigentlichen
Ventilteil bildet, während der letztere als Stützfuß ausgebildet ist, um welche
das A-förmig ausgebildete Spülventil gekippt werden kann. Der untere Teil des Schenkels
6a weist einen Dichtring 8a aus einem nachgiebigen Baustoff auf, der mittels eines
Wulstes am Rande der untersten Schenkelöffnung festgeklemmt ist, während der freie
Rand des Dichtringes bei 8b zu einem Keil ausgezogen ist, der den Ablaufstutzen
3 am Boden i des Spülkastens 2 bei geschlossenem Ventil durch den Wasserdruck dichtend
abschließt. Der als Stützfuß ausgebildete zweite Schenkel 6b weist, im rechten Winkel
zur Längsrichtung der A-Form angeordnet, zwei seitliche Ansätze 9 auf, die zwischen
paarweise beidseits der Mittelsymmetrieebene des Spülkastens 2 angeordneten Vorsprüngen
io so gelagert sind, daß der Ventilschenkel 6a angehoben «-erden kann, daß aber
ein Verkanten oder ein Verschieben des Ventilkörpers nicht möglich ist. Der keramische
Ventilkörper ist sowohl als Sicherheitsüberlauf als auch als Heber ausgebildet,
wobei am Grunde des Stützfußes eine Ausnehmung 12 vorgesehen ist, die auch durch
mehrere kleinere Ausnehmungen ersetzt sein kann. Als Pegel für den zulässigen Wasserstand
im Spülkasten dient der innere Scheitel 6c im A-förmigen Ventilkörper 6. Am äußeren
Scheitel des A-förmig ausgebildeten Spülventils ist ein auskragender Arm oder Ansatz
7 vorgesehen, der bei 7a zur Befestigung des einen Endes des Zuggliedes 5 dient.
Zum Zwecke des Umsetzens des* Spülventils 6 in der waagerechten Ebene um i8o' sind
die halbzylinderförmigen Ansätze 4. an den Schmalseiten des Spülkastens a und die
Paare der Vorsprünge io am Boden i des Kastens 2 angeordnet. Zur Umstellung der
Betätigung von der einen Schmalseite auf die andere Schmalseite des Kastens a genügt
eine Verschwenkung des Ventilkörpers 6 und des nicht dargestellten Schwimmers in
der waagerechten
Ebene um 18o° und eine Umsetzung des Zuges 5.
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Der untere Teil des Ventils der A-Form kann auch anders gestaltet.
sein, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So kann im Kasten ein scharfkantiger
Ring eingesetzt sein, gegen welchen sich beim Ventilabschluß eine Platte aus nachgiebigem
Baustoff, die an die Stelle des Ringes 8a tritt und selbst als Ring ausgebildet
sein kann, anpreßt. Zweckmäßig ist der Spülkasten aus den erwähnten Gründen bezüglich
der Schmalseiten und der Längswände symmetrisch ausgebildet und bezüglich zweier
gegenüberliegender Wände, z. B. der Schmalseiten, von unten nach oben zu sich erweiternd
ausgestaltet. Sämtliche Teile des Kastens und des Ventils sind mit Ausnahme der
Gummiteile aus keramischem Baustoff hergestellt. -