DE738993C

DE738993C - Schmiermittel fuer das Verarbeiten von Metallen durch Pressen

Info

Publication number: DE738993C
Application number: DEM147084D
Authority: DE
Inventors: Herbert Kroenert; Dr Albert Pack
Original assignee: Mitteldeutsche Stahlwerke AG
Current assignee: Mitteldeutsche Stahlwerke AG
Priority date: 1940-02-16
Filing date: 1940-02-16
Publication date: 1943-09-07

Description

iermittel für das Verarbeiten von Metallen durch Pressen Die Erfindung betrifft ein Schmiermittel für das Verarbeiten von Metallen durch Pressen, insbesondere für das Verarbeiten von Eisen durch Strangpressen bei Temperaturen über I ooo°.
Für derartige Zwecke sind die üblicherweise zum Sehmieren verwendeten Ole und Fette nicht zu gebrauchen, da sie durch die große Hitze zu schnell verdampfen oder zerstört werden. Man arbeitet deshalb hauptsächlich mit Graphit, den man mit hochsie elenden und viscosen ölen (Heißdampfzylinderöl) vermengt. Das öl hat dabei die Aufgabe, das Verarbeiten des-Graphits durch bessere Dosierungsmöglichkeit sowie bessere Verteilungsmöglichkeit und Haftfähigkeit auf dem zu verpressenden Block zu erleichtern. Die eigentliche Schmierwirkung dagegen kommt dem Graphit zu, der nicht so leicht wie das Öl von der Hitze zerstört wird. Nachteilig ist hierbei die hohe Wärmeleitfähigkeit des Graphits, wodurch die Wärmeüberleitung vom heißen Bloch auf die Werkzeuge begünstigt wird und diese infolge der hohen Erhitzung stark angegriffen werden.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, dien zu verarbeitenden Werkstoff mit Kohlepulver oder Sägespäne zu bestreuen, um durch die zwischen Geseukwand und Werkstoff erzeugte Gasschicht die Reibung zu verringern. Außer einer ungünstigen Aufbringungsmöglichkeit dieser Stoffe auf den zu verarbeitenden Werkstoff besteht hier . der Nachbeil. daß bis etwa 4oo° jegliche Schmierwirkung fehlt. Außerdem geht infolge des direkten Aufbringens dieser Schwelstoffe auf den heißen Werkstoff die Verschwelung äußerst rasch vor sich, wodurch die Schmierwirkung nicht von ausreichender Dauer ist.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, als Sclnniermittel chi Gemisch aus verschmelenden Stoffen und öl zu verwenden. Das Öl ermöglicht eine gute Verarbeitung sowie eine gute Verteilung des Schmiermittels auf dem Block. Durch Abdestillieren sorgt es bis zu Temperaturen von etwa 36o bis i 400° für eine schlecht wärmeleitende Öldampfatmosphäre. Es wird vorzugsweise ein hochsiedendes öl gewählt. Als verschwelende Stoffe kommen insbesondere Holz, Torf, vorzugsweise aschearme Kohle in Betracht, die mit steigender Temperatur laufend Schwelgase entwickeln und auch bei Temperaturen über 4oo° dauernd einem Wärmeübergang vom heißen Block zu den Wererkzeugen entgegenwirken. Dieschwerverbrennbaren festen Rückstände der zu verschwelender bzw. verschwelten Stoffe, wie beispielsweise Holzkohle oder Koks, übernehmen die wirkung. Infolge der innigen Durchmischung von verschwelenden Stoffen und Cl umhüllen die zunächst entstehenden öldämpfe die zu verschwelenden Stoffe und schützen diese bei Temperaturen bis zu etwa 4oo° vor zu schnellem Einwirken der hohen Blockhitze, so da## das Verschwelen erst nach der Abdestillation des Öles einsetzt. Damit wird eine Schmierwirkung von niedrigen bis zu den hohen Teinperaturen gewährleistet.
Die Anwendung des Schmiermittels nach der Erfindung hat ferner den Vorteil, daß die Wärmeübertragung vom heißen Block auf die Werkzeuge verhindert wird. Die Hitze des Blockes wird dadurch erhalten, was für sein Verarbeiten günstig ist. Die Werkzeuge werden geschont. Das entstehende Gas, das unter sehr hohem Druck steht, bildet eine zusätzliche Unterstützung der Preßarbeit. Ferner wird der Verbrauch an Schmiermitteln verringert, da der Wärmeübergang vom Block zu den Werkzeugen gering ist und kein Graphit zum Kühlen der Werkzeuge benötigt wird. Hinzu kommt, daß das Schmiermittel sich aus einheimischen Stoffen zusammensetzt und zum Teil aus Abfallprodukten besteht.
In gewissen Fällen, z. B. bei Verwendung von Sägespänen mit geringem Harzgehalt, ist es vorteilhaft, dem Schmiermittel Teer, Bitumen, Asphalt o. dgl. Stoffe zuzuschlagen. Während also bei den bekannten Schmiermitteln ein bitumen- oder harzhaltiges öl Verharzungen oder Verschmierungen der Lagerstellen bewirkt, können für das Schmiermittel nach der Erfindung auch nicht besonders gereinigte öle Verwendung finden, da hier die Bildung von gaserzeugenden oder kohleartigen Rückständen in vielen Fällen sogar angebracht ist.
Der schwer verbrennbare Rückstand kann gegebenenfalls durch einen Zuschlag von Graphit erhöht werden. In solchen Fällen maß jedoch dieser Zuschlag im Gegensatz zu den bisher verwendeten Schmiermitteln sehr gering gehalten werden, um eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit des Schmiermittels praktisch zu verhindern.
An Stelle von Asphalt, Bitumen oder Teer können auch Harze, z. B. Cumaronharz, oder Wachse, Paraffine, Fette, Trane für sich oder auch zusammen in Verbindung mit Teer, Asphalt und Bitumen dem Scbmiermittel zugesetzt werden.
Das Schmiermittel bann in flüssigem Zustand bzw. in Breiform oder auch zu Briketten gepreßt in die Metallpresse eingebracht werden. Ausführungsbeispie1 Grobe Sägespäne werden mit etwas anöl, das beispielsweise etwa die Viscosität eines Heißdampfzylinderöls besitzt, ungefähr im Gewichtsverhältnis von I : I innig zu einem steifen Brei verrührt.
Die entstehende, gut verrührte Mischung ähnelt physikalisch einem angemachten Mörtel, d.h. sie fließt nicht, sondern läßt sich mit einem Holzpachtel oder einem anderen Werkzeug ausstechen. Zur Erzielung einer solchen Konsistenz ist das Mischungsverhältnis nicht konstant. weil die Sägespäne in ihrer chemischen Zusammensetzung und physikalischen Struktur nicht immer gleichartig sind und auch die Beschaffenheit des verwendeten öles wechselt. Je nachdem müssen mehr Sägespäne oder mehr Öl verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Schmiermittel für das Verarbeiten von Metallen durch Pressen, bestehend aus einer Mischung von verschwelenden Stoffen und Ölen.
2. Schmiermittel nach Anspruch I, gekennzeichnet durch den Zusatz von Teer, Bitamen, Asphalt.
3. Schmiermiittel nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Fette, Wachse oder Harze zugesetzt sind. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsvni-fahren in Betracht gezogen #,Jorden: ,österreichische Patentschrift . . Nr. #a& q.31; V. Litz, Sparlose Formung, igdt@ -I'eilII, S'eit;° q.0.