DE660775C

DE660775C - Verfahren zur Herstellung von Impraegnierungs- und Klebemassen

Info

Publication number: DE660775C
Application number: DEI54292D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Erich Scholz
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1936-02-12
Filing date: 1936-02-12
Publication date: 1938-06-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Imprägnierungs- und Klebemassen Es ist aus .der Patentschrift 517 279 bekannt, Imprägnierungs- und Klebemassen herzustellen, indem man Stearinpech oder ähnliche Fettpeche zusammen mit pflanzlichen oder tierischen Ölen, die einer oxydierenden ,oder polymerisierenden Vorbehandlung :oder beiden unterworfen sein. könnten, mit Schwefel oder schwefelabgebenden Mitteln erhitzt, vor, während oder nach dieser Behandlung Stoffe, die aus Teeren durch Extraktion mit partiell wirkenden Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, erhältlich .sind, und gegebenenfalls außerdem Asphalte, Teere, Pechre, Harze oder Füllstoffe oder Gemische .davon zusetzt und bis zur gewünschten Konsistenz weitererhitzt. Die dafür in Frage kommenden Stearin- oder ähnlichen Fettpeche schwanken sehr häufig in ihren chemischen Eigenschaften, so daß die mit ihnen hergestellten Imprägnierungs- und Klebemassen gleichfalls wechselnde Eigenschaften besitzen, was ihre Verwendung häufig beeinträchtigt.
Es wurde nun gefunden, daß man bes@onders wertvolle Imprägnierungs- und Klebemassen erhält, wenn man Gemische aus Stoffen, die bei der Kohledruckhydrierung als schwer Üestillierbare Rückstände erhaltenwerden, und pflanzlichen oder tierischen Ölen, die einer oxydierenden oder polymerisierenden Vorbehandlung oder beiden unterworfen sein können, mit Schwefel oder schwefelabgebenden Mitteln erhitzt und gegebenenfalls vor, während oder nach dieser Behandlung Teere, Stoffe, die aus Teeren durch Extraktion mit partiell wirkenden Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, wie Methanol, Äthaliol, Propanol, ferner Aceton, Hohgeistöl u. dgl. bzw. Gemische dieser, erhältlich sind, Peche, Harze oder Füllstoffe oder Gemische davon zusetzt und bis zur gewünschten Konsistenz weitererhitzt. Die Reaktionskomponenten werden mit Schwefel oder schwefelabgebenden Mitteln, wie SChwefeIchlorür, bei höherer Temperatur so weit behandelt, daß sie in der Wärme noch streichfähig bleiben, bei gewöhnlicher Temperatur dagegen gummiartige bis feste Massenergeben. Die Dauer der Behandlung xichbet sich nach der Konsistenz, die für den jeweiligen Verwendungszweck erwünscht ist. Man kann auch so verfahren, daß man zuerst nur einen Teil der Komponenten mit Schwefel vorbehandelt und den Rest erst im Laufe der weiteren Behandlung zusetzt.
Die verhaltenen Produkte zeichnen sich durch Gleichmäßigkeit ihrer Eigenschaften aus und zeigen besonders gute Klebkraft und große Elastizität, die auch bei. tiefen Temperaturen verhalten bleibt. Außerdem lassen sie sich besonders gut verarbeiten, z. B. auf die zu imprägnierenden oder zu verklebenden Flächen verstreichen. Es wurde bereits vorgeschlagen, kautschuk-oder guttaperchaähnliche Massen durch Mischen von Harzen oder harzartigen Körpern, wie Pech, Asphalt o. dgl., mit chinesi-.. schem Holzöl unter Erwärmen und Behandeln der Mischung mit Chlorschwefel und' gegebenenfalls anschließendem Erhitzen mit Schwefel oder durch Auflösen des mit Chlorschwefel behandelten Holzöles in Harz, Pech o. dgl. herzustellen. Asphalte und Peche sind selten in immer gleichbleibender Beschaffenheit erhältlich. Infolgedessen schwanken die Eigenschaften der mit ihnen hergestellten, bekannten guttapercha- Moder kautschukähnlichen Massen recht erheblich. Dagegen besitzen die Imprägnierungs- und Klebemassen, die unter Verwendung von bei der Kohledruckhydrierung erhältlichen, schwer destillierbaren Rückständen hergestellt sind, eine wesentlich gleichmäßigere Beschaffenheit und sind in ihren Eigenschaften keinen derartigen Schwankungen unterworfen. Zudem besitzen die mit ihnen hergestellten Imprägnierungs- und Klebemassen eine geringere Viscosität bei höherer Temperatur als die bekannten Produkte und lassen sich deshalb besonders gleichmäßig und leicht verstreichen. überhaupt ist es überraschend, daß sich die beiz der Kohledruckhydri@erung erhältlichen, schwer destillierbaren Rückstände in Gegenwart von. pflanzlichen oder tierischen Ölen einwandfrei sch-,vefeln lassen. Sie erhalten nämlich häufig erhebliche Mengen Aschebestandteile, also anorganische Fremdstoffe, und außerdemnoch die hochwirksamen Hydrierungskatalysatoren, die aus geschwefelbenorganischen Verbindun; gen die Abspaltung von Sch-,vefelwasserstoff besonders begünstigen.
Beispiel i 2 5 Teile eines Teerextraktes, der durch Behandlung von Braunkohlenteer mit 96%igem Alkohol gewonnen wurde, ioo Teile schwer destillierbarie Rückstände aus der Braunkohlendruckhydrierung und 45 Teile Schwefel

j. rden 30 Minuten lang auf i 8 o bis i 9 o°

ter lebhaftem Rühren erhitzt und nach ZZuu-

' he; von 7o Teilen Tran noch 1s/4 Stunden

lang' bei dieser "Temperatur gehalten. Das erhaltene Produkt wird beim Abkühlen gununiartig fest und eignet sich besonders zur Herstellung wasserdichter Säcke.
Beispiel 2 7o Teile Tran, ioo Teile schwer destillierbare Rückstände aus der Bra.unkohlendruckhydrierung rund 35 Teile Schwefel werden unter gutem Rühren auf i 6o' erhitzt und il/4 bis i1/2 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten. Die Masse wird während dieser Behandlung immer visooser. Sie wird vorteilhaft sofort auf .die zu imprägnierenden Papieroder Textilbahnen aufgetragen.

Claims

PATENTANTSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Imprägnierungs- und Klebemassen, dadurch gekennzeichnet, @daß man Gemische aus Stoffen, die bei der Kohledruckhydrierung als schwer destillierbare Rückstände erhalten -,verden, und pflanzlichen oder tierischen Ölen, die einer oxydierenden oder polymerisierenden Vorbehandlung oder beiden unterworfen sein können, mit Schwefeloder schwefelabgebenden Mitteln erhitzt i id gegebenenfalls vor, während Moder nach dieser Behandlung Teere, Stoffe, die aus Teeren durch Extraktion mit partiell wirkenden Lösungsmitteln erhältlich sind, Peche, Harze oder Füllstoffe -oder Gemische @davon zusetzt und bis zur gewünschten Konsistenz weitererhitzt.