DE738107C - Elektrolyt fuer unmittelbare elektrische Warmwasser-Radiatorenheizung mit Elektroden - Google Patents

Elektrolyt fuer unmittelbare elektrische Warmwasser-Radiatorenheizung mit Elektroden

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DE738107C
DE738107C DEP82181D DEP0082181D DE738107C DE 738107 C DE738107 C DE 738107C DE P82181 D DEP82181 D DE P82181D DE P0082181 D DEP0082181 D DE P0082181D DE 738107 C DE738107 C DE 738107C
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electrodes
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heating
hot water
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DEP82181D
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Hermann Plauson
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  • Elektrolyt für unmittelbare elektrische Warmwasser-Radiatorenheizung mit Elektroden Es ist bekannt, zur Erwärmung von Leitungswasser mit elektrischer Energie in Radiatoren Elektroden aus Kohle, Graphit oder auch Platin zu verwenden, wobei eine unmittelbare Erwärmung des Wassers durch elektrischen Strom geeigneter Spannung bei geeignetem Zwischenraum zwischen den Elektrodenpolen erzielt wird.
  • In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß die obige Heizungsmethode nur mit Leitungswasser anwendbar ist, welches gelöste Salze, wie NaCl, KCl, CaCl2, MgC12, Na2S04, M9SOx o. dgl, enthält. Verwendet man aber destilliertes Wasser oder ein salzfreies Bergquellwasser oder Regenwasser, Eiswasser o. dgl., so wird bei Anwendung der obigen Heizmethode keine Erwärmung des Wassers auch bei zzo und sogar bis 25o Volt erzielt, da kein Stromdurchgang stattfindet. Da zudem Leitungswasser in verschiedenen Gegenden verschiedene Mengen der obigen Salze als Leitsalze jenthält, so ist @es bei der Ausführung des genannten Heizverfahrens in verschiedenen Gegenden unmöglich, eine gleichmäßige- Heizwirkung mit ein und derselben Elektrode im gleichen Radiator zu erzielen. Ein weiterer Machteil der genannten Heizungsart mit Leitungswasser auch bei Anwesenheit genügender Leitsalzmengen besteht darin, daß durch elektrischen Strom spaltbare lösliche Salze in Anionen und Kationen zerlegt werden, z. B. hTa Cl in Na und Cl, und freies Chlor die Elektroden angreift und zerstört oder Gase in die zu heizenden Wohnräume dringen. Auch ,Kohle- und Graphitelektroden können bei Wechselstrom durch an der Kathode ausgeschiedene A1kalüonen angegriffen werden, und es kann sogar Wassergas C O + H2 auftreten und die Wohnräume vergiften.
  • Die Anwendung von Metallelektroden irgendeiner Ausführung außer Platin- oder Platin-Iridium-Elektroden ist unmöglich, da diese in kürzester Zeit verbraucht werden. Durch Anwendung von Platinelektroden. allein wird ,aber die Gefahr der Gasbildung nicht behoben.
  • Durch die Erfindung wurde ein Weg gefunden, um die geschilderten Schwierigkeiten durch Auswahl geeigneter Elektrolyte erfolgreich zu überwinden. Es wurde festgestellt, daß nicht nur gute Graphitelektroden, sondern auch billige Eisenelektroden als Heizelektroden zur unmittelbaren Warmwasserheizung in Radiatoren anwendbar sind, und zwar sowohl bei paralleler als auch bei Serienschaltung mehrerer Elektroden mit Zwischenräumen untereinander, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, wenn dabei bestimmte geeignete Elektrolyte verwendet werden.
  • Als geeignete Elektrolytsalze wurden erfindungsgemäß festgestellt: die Doppeltsalze der Erdalkalimetall@e mit Alkahhydroxyden und/oder ätzalkalilösliclte Schwermetallhydroxyde. Verwendet man diese Salze in verdünnter Lösung als Zusätze zu destilliertem oder salzarmem Wasser, so wird eine gleichmäßige gute Stromleitung und damit Heizung erzielt, ohne daß Zerstörungen an Graphit-oder Kokselektroden auftreten oder billige Eisenelektroden bei Wechselstrom angegriffen werden. Die letzteren verhalten sich in solchen Elektrolyten fast wie Platin, und es ist kein Auftreten von schädlichen Gasen oder Wasserstoffgas auch bei Spannung von 22o bis 25o Volt zu bemerken.
  • Erfindungsgemäß kann man aber auch Leitungswasser mit geringem Gehalt am löslichen Leitsalzen, wie Na Cl, K Cl, Mg C12, Na S01, M9S04 USW- unschädlich und auch für Eisenelektroden anwendbar machen, wenn man der Elektrolytlösung solche Mengen von Alkalibleihydroxyden oder Alkalisilberhydroxyden zufügt, daß die Chlor- und Sulfatanionen mit Bleikationen zu nicht löslichen Verbindungen umgesetzt werden. Mit den Kationen der im Leitungswasser enthaltenen Salze werden sodann reine Hydroxydverbindung,en gebildet, während die Verbindungen der Anionen, z. B. Bleichlorid, Bleisulfat usw., als Niederschlag ausscheiden, so daß freies Chlor oder Sulfat die Elektroden nicht mehr angreifen können.
  • Hierdurch -Wird es möglich, nicht nur Graphit-, sondern auch Kokselektroden bei paralleler wie auch bei Serienschaltung einzelner Elektrodenstrecken für eine gasfreie und sich nur langsam abnutzende (in 2 bis 3 Jahren durch kolloide Zerstäubung) unmittelbare Heizung von Radiatoren zu verwenden.
  • Die Anwendung solcher Doppeltsalze der Alkalihydroxyde mit Erdalkalimetallen, z. B. Alkalialuminate, insbesondere bei Anwesenheit von Alkaliblei- oder -silberverbindungen für die Zwecke der Erfindung war bisher nicht bekannt, und es war auch nicht vorauszusehen, wie diese sich unter der Einwirkung von Wechselstrom hoher Spannung verhalten. Die Anwendung einzelner dieser Hydroxyde gibt nicht die gleichen Erfolge, da z. B. Na 011 direkt und nicht in Doppeltsalzform mit Aluminium oder Blei, Zink, Kupfer usw. Kohleelektroden langsam angreift und auch Gasbildung festzustellen ist, während bei NaOH in Verbindung mit Aluminiurnhydroxyd (in Form von Natriumaluminat) solche Nebenerscheinungen nicht auftreten. Ein kleiner Überschuß von Ätzalkali ist nicht nur unschädlich, sondern sogar zu empfehlen, da er die Lösbarkeit des Aluminiumhydroxyds bei der Heizung fördert.
  • Ebenso bildet ein Zusatz von Bleioxyd, in Ätzalkali in stöchiometrischen Verhältnissen gelöst, zu Alkalialuminat schon in Mengen von i bis 3% ein gut leitendes und Chlor- wie Sulfatanionen beseitigendes und andere ätzende Ionen verbindendes Mittel, das alle Schwierigkeiten zu beseitigen erlaubt, die bei der Anwendung von salzhaltigem Leitungswasser in Radiatoren. mit unmittelbarer Elektrodenwasserheizung auftreten. Salpetersaure Salze, die bei der Anwendung dieser Zusätze nicht ausgeschieden werden, kommen in Leitungswasser nur selten vor.
  • Die Zusatzmengen der Salze zu dem Elektrolytheizwasser sind nur gering. Es genügen für i 1 Wasser z. B. io g Natriumaluminat und 2- Bleioxyd, die man in 5 g 5oo'oiger Ätzalkalilösung auflöst, um alle Chlor- und S 03-Anionen unschädlich zu machen und bei 22o Volt einen Heizstrom bis 5 bis 6 Ampere zu erzielen, wenn man beispielsweise eine Heizelektrode aus einfachem Eisen von 3oomm Länge mit acht in Serie geschalteten Elektrodenzwischenraumstrecken, die eine Breite von o,5 mm haben und mit Elektrolyt gefüllt sind, verwendet.
  • Wendet man nur zwei Elektroden z. B. aus Graphit mit einem Zwischenraum von 5 mm zwischen den Elektrodenspitzen an, so genügen für i 1 Elektrolytheizwasser schon 3 bis 5 g Natriumaluminat bei Anwesenheit von i bis 2- Natriumbleihydroxydsalz. Für salzreiches Wasser genügen schon geringere Mengen.
  • Die Konzentrationen der Elektrolyte und Verhältnisse der Elektrolytzusätze hängen von der angewendeten Spannung, der Länge der Zwischenräume zwischen zwei Elektrodenspitzen, bei Serienschaltung von der Zahl der einzelnen Elektrodenzwischenraumstrekken, von der gewünschten Heizwirkung sowie Anheizgeschwindigkeit ab. In kaltem Zustand ist die Leitfähigkeit geringer, und je nach der Elektrolytzusammenstellung steigt diese bei der Erwärmung auf die 2- bis 3fache Stromstärke.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrolyt für unmittelbare elektrische Warmwasser-Radiatorenheizung finit Elektroden aus Eisen, Graphit, Kohle, Platin oder Platin-Iridium bei paralleler oder Serienschaltung der einzelnen Elektrodenz -,vischenraumstrecken, bestehend aus Lösungen mehr oder weniger großer Mengen von Doppeltsalzen der Erdalka-Iimetalle und Allzalihydroxyde oder Schwer-#m@etallhydroxyde, die mit Ätzalkalien lös. licht Doppeltsalzverbindungen liefern, unter Zusatz von Bleioder Silberdoppeltsalzen mit Alkalihydroxyden in destilliertem .oder Chlor- oder Sulfatanionen enthaltendem Leitungswasser. z. Elektrolyt nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdalkalimetall-oder Schwermetallhydroxyde und Alka:lihydroxyde unter Zusatz von Blei- oder Silberoxyden und freien Alkalihydroxyden trocken gemischt und erst im Radiator durch Zusatz von Wasser aufgelöst, aufeinander zur Reaktion gebracht und so als Elektrolyt nach Anspruch i verwendet werden.
DEP82181D 1941-03-18 1941-03-18 Elektrolyt fuer unmittelbare elektrische Warmwasser-Radiatorenheizung mit Elektroden Expired DE738107C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1257306B (de) * 1961-06-19 1967-12-28 Stiebel Werke G M B H & Co Dr Elektroden-Durchflusserhitzer
DE202006017090U1 (de) * 2006-11-07 2008-03-20 BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG Beheiztes Elektropoliergerät

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1257306B (de) * 1961-06-19 1967-12-28 Stiebel Werke G M B H & Co Dr Elektroden-Durchflusserhitzer
DE202006017090U1 (de) * 2006-11-07 2008-03-20 BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG Beheiztes Elektropoliergerät

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