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Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Drucksauerstoff führenden
Teile von Sauerstoffatemschutzgeräten auf Dichtheit Wenn ein Sauerstoffatemschutzgerät
seine :'Aufgabe, die Atemorgane des Menschen gegen giftige Gasse zu. schützen und
ihn für eine bestimmte Zeit mit ausreichender Atenmahrimg zu versorgen, restlos
erfüllen soll, dann muß es in allen Teilen unbedingt dicht sein, und zwar müssen
die Atemluft führenden Teile dicht sein, damit keine Giftgase von außen in das Gerät
eindringen kömien, und die ,Drucksauerstoff führenden Teile müssen dicht sein, damit
keine kostbare Atemnahrung durch Undichtheit verlorengeht.
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Jeder Gerätewart oder jeder Gasschutzmann weiß, daß @er sein Gerät
vor der Benutzung im Ernstfall auf Dichtheit prüfen muß. Zur Prüfung der Atemluft
führenden Teile sind besondere Dichtprüfgeräte vorhanden; für die Prüfung der Drucksauerstoff
führenden Teile gibt es keine Prüfgeräte; @es sind bisher nur drei Prüfarten bekanntgeworden:
die Prüfung unter Wasser, das Einpinseln der Drucksauerstoff führenden Teile mit
Seifenwasser und das Ableuchten mit einem glimmenden. Docht oder Span. Beim ersten
Verfahren zeigen aufsteigende Sauerstoffblassen den Ort der Undichtheit. Beim zweiten
Verfahren bilden sich an der undichten Stelle Seifenblasen, und beim dritten Verfahren
leuchtet der gliminende Docht in der Nähe der undichten Stelle hell auf. Bei der
außerordentlichen Bedeutung, die das Gasschutzwesen in den letzten Jahren bekommen
hat, macht sich das Bestreben bemerkbar, Verfahren und Geräte zu erhalten, mit denen
eine möglichst schnelle und sichere Prüfung der Gasschutzgeräte möglich ist. Für
die Prüfung der Atemluft führenden Teile entstand die Z ntralprüfanlage, die es
gestattet, in wenigen Minuten eine große Anzahl Gasschutzgeräte zu prüfen. Mit der
Zentralprüfanlage können geprüft werden- die Dichtheit bei über- und Unterdruck,
die gleichmäßige Sauerstoffzuführung, das Anspringen des Warnsignals, das Anspringen
des Überdruckventils und das Anspringen der Sauerstoffzuführungsvorrichtung.
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Diese Prüfungen geben, da sie in Anwesenheit der Rettungsmannschaft
ausgeführt werden, dieser die Gewißheit, daß ihre Geräte in Ordnung sind, und damit
das Gefühl der Sicherheit.
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Eine Prüfung der Drucksauerstoff führenden Teile wurde bisher hauptsächlich
mit dem glimmenden Docht oder Span durchgeführt; sie ist zeitraubend und umständlich.
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Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Prüfen der Drucksauerstoff
führenden Teile von Sauerstoffatemschutzgeräten auf Dichtheit, das die Nachteile
der bekannten Verfahren nicht aufweist. Nach dem neuen Verfahren ist die Prüfung
der Drucksauerstoff
führenden Teile sowohl durch den Gerätewart
in der Werkstatt oder an der Zentralprüfanlage als auch von dem einzelnen Mann vor
dem Gebrauch des Gerätes im Ernstfall auf einfachste Weise durchzuführen.
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Erfindungsgemäß werden zunächst die zti prüfenden Teile unter Druck
gesetzt, worauf die weitere Druckzufuhr abgesperrt und dann durch Beobachten eines
Druckmessers oder des beim Ausströmen des Sauerstoffes aus der Düse der gleichbleibenden.
Sauerstoffzufuhr entstehenden Geräusches oder durch Messen der nach dem Absperren
der. Druckzufuhr noch ausströmenden Sauerstoffmenge festgestellt wird, ob die Zeit,
nach der der Druck aus 'den druckführenden Teilen des Gerätes ausgeströmt ist oder
die Menge des noch ausströmenden Sauerstoffes eine erfahrungsmäßig für jede Geräteart
vorher festgestellte Grenze unterschreitet, woraus inim auf die Undichtheit und
auf deren Grad schlieft.
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Zur Durchführung des Verfahrens kann vorteilhaft .eine Vorrichtung
benutzt werden, bei der hinter das zum Messen der gleichbleibenden Sauerstoffzufuhr
dienende Gerät eine Meßvorrichtung, z. B. ein Meßbeutel, geschaltet ist, mittels
dessen die Sauerstoffinengc iin Anschluß an die friitung der gleichbleibenden Satierstoftzufuhr
gemessen wird.
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Das neue -erfahren wird nachstehend an Hand der Abb. i beschrieben.
Bei dem in dieser Abbildung dargestellten Gerät sind das Flaschenventil i, das Verbindungsstück
vom Flaschenventil zum Druckminderventil ;, die Hochdruckstufe des Druckminderventils
3, die llochdruckleitung .l, der Vorratsmesser 5, der Ilanclzttscliul.')lcnopf G
und das Absperrventil für die Hochdruckleitung 7 mit Hochdruck angefüllt. Dagegen
sind die Niederdruckkammern des Druckminderers ;, das lun` c@csteuerte Saucrstoirzuführui:gsventil
S, die Sauerstolfhauptleitung() und die SauerstofF-druckleitung zum Warnsignal io
mit Niederdruck angefüllt.
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Wird das Flaschenventil i der Sauerstoflfasclie 12 geöfinet, dann
strömt der Sauerstejft in das Druckm%nderventil ,;, wird hier auf einen Arbeitsdruck
von etwa 3.\tm. heral3gemindert und strömt dann über die Düse teer gleichbleibenden
Satierstol-fzufülirtingsvor: richtung durch die Sauerstolhauptleitung c> in einer
Menge von i,51-inin in den Ventilkasten 13 des Gerätes. Wird das Flaschenventil
geschlossert, dann wird der in dein Druckminderventil noch nicht hercil),reminderte
Sauerstoff noch verarbeitet und strömt eine gewisse Zeit lang durch die Saitierstollhauptleitung
y in den Ventilkasten 13. Messungen haben ergehen, daß die Zeit, wülche der
nach Schließen des Flaschenventils. i im Gerät verbleibende Sauerstoff gebraucht,
um in den Ventilkasten zu entweichen, 48 Sek. beträgt, vorausgesetzt dali die gleichbleibende
Sauerstoffzufuhr i,51, 'min und der Druck in der Sauerstoffflasche 15o 3tm. beträgt.
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Wenn alle unter Sauerstoffdruck stehenden Teile unbedingt dicht sind,
dann bieten diese ,I8 Sekunden einen :Maßstab für die Dichtheit des Gerätes. Ist
beispielsweise in der Verzum bindungsleitung io vom Druckminderer, Warlsignal eine
kleine Undichtfieit vorhanden, dann würde das Ausströmen der im Gerät enthaltenen
Sauerstoffmenge schneller als in .I5 Sekunden vor sich gehen und somit auf eine
L'ndichtheit hindeuten.
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Bei anderen Gerätebauarten beträgt der nach Schliefen des Flaschenventils
im Gerät verbleibende Sauerstoff etwa i,51, so da L) das Ausströmen des Sauerstoffes
in etwa t;o Sekunden erfolgen würde.
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Soll das Gerät nach dem beschriebenen Verfahren geprüft werden, dann
wird es unter Druck gesetzt und darauf das Flaschenventil i geschlossen. Gleichzeitig
wird eine Uhr beobachtet, oder es wird in der Geschwindigkeit des Sekundenzeigers
gezählt. Fällt nun der Zeige: des Voiratsmessers 5 von i 5o auf o schneller als
in .IS Sekunden, dann ist eint
L-ndichthe it vorhanden. Das Ausströmen des |
Sauerstoftes vom Druckminderwentil ; in die |
Sauerstoffhauptleitung c) verursacht aul:,erdetn |
ein bestimmtes Geräusch, welches sehr -in |
wahrnehmbar ist. Es kann also gleichzeitig |
mit dein Beobachten des Zeigers des @-<@rrats- |
Messers 5 auf das Rauschen des ausstr@@mel- |
den Sauerstoffes geachtet werden. Beträgt die |
Zeit des Rauschens weniger als .f5 Sekunden. |
dann muß auf das Vorhandensein einer Vn- |
dichtheit geschlosson werden. |
hIit diesem Prüfverfahren werden all; |
Drucksauerstoff führenden und hinter dein |
\-erscliluf.')körper des Fl:ischenveiitils i liegen- |
den Teile crfaßt, also auch das Ffasclicijvc,n- |
til i selbst. |
Da bei Sauerstoffatemschutzgeräten glt-i |
eher Kauart die Menge des mach dein Sclilic-- |
L')en des Flaschenventils ini Gerät cer@lcil@;n- |
den Sauerstoffes immer die gleiclic ist mir |
vorher ermittelt und festgelebt twerd@ n kann, |
so3 1iil.it sich das `'erfahren auch ßiit f-lilfc- |
einer Mengenmessung durchführen, wobA diu |
'\lenge des nach dein Schliefen des @las@h;r@- |
Ventils im Gerät verbleihenden @aucrst@@»:s |
in einem Inhaltsmesser oder in einem @It'f @- |
heutel o. dgl. gemessen wird. Sie lietrit lici- |
spielsweise bei einem l-estiinm,eii Gerit 1,z 1. |
Z@wt°ckm:ihig wird die Prüfung im _@n@rhlul:, |
an slic vorher durchg 'führte Prüfung (l:@r |
"#leichl)leibendcn S@tuerstol-fzufti1ii- gemacht. |
In der Abb.2 ist das zu prüfende Gas- |
schittzgei-;it init t I lxzciclinet. E s ist durch |
den Atemschlauch 15 mit dem - Dosierungsmesser 16 verbunden. Der
Dosierungsmesser steht durch die Leitung 18 mit dem Inhaltsmesser 21 in Verbindung.
In die Leitung 18 ist ein Dreiwegehahn i9 eingebaut, durch den entweder eine Verbindung
2o des Dosierungsmessers 16 mit der Außenluft oder eine Verbindung mit dem Inhaltsmesser
2 i hergestellt werden kann. Wird zunächst die gleichbleibende Sauerstoffzufuhr
des Gerätes geprüft, dann wird der Dreiwegehahn i9 so gestellt, daß durch den Rührstutzen
20 eine Verbindung mit der Außenluft besteht. Darauf wird das Flaschenventil i (vgl.
Abb. i) geöffnet, und der Schwimmer 17 des Dosierungsmessers 16 steigt bei richtiger
Einstellung di.r gleichbleibenden Sauerstoffzufuhr auf 1,5 1/min. Danach wird das.
Flaschenventil i geschlossen und gleichzeitig der Dreiwegehahn icg so gestellt,
daß eine Verbindung des Dosierungsmessers 16 mit dem Inhaltsmesser 21 hergestellt
ist. Der nach Schließen des Flaschenventils im Gerät 1¢ verbleibende Sauerstoff
muß nun in den Inhaltsmesser einströmen. Ist das Gerät dicht, dann steigt die Glocke
22 des Inhaltsmessers so hoch, bis die auf dem Meßstab 23 eingeprägte Zahl 1, 2
die. Marke 24 erreicht hat. Wird sie nicht erreicht, dann ist eine L% ndichtheit
vorhanden. -Die in Abb. 2 dargestellte Einrichtung kann auch bequem in die heute
schon in großer Anzahl vorhandenen Zentralprüfanlagen eingebaut werden.
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Das Verfahren ermöglicht mit sehr großer Genauigkeit die Prüfung der
Drucksauerstoff führenden Teile auf Dichtheit. Seine Einführung erhöht außerdem
die Sicherheit aller, die mit dem Sauerstoffatemschutzgerät umgehen müssen, ganz
wesentlich.